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11. Frau Bertha Garlan
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a00 un K. an hle un in e en aen ene aee
)fernerhin Gottes###
Lygerung erfahren hat, außer Wirkung gesetzt worden, so daß
gehend zu beschäftigen. Wie Ailgetheitt wird, hal 20 s. — 2 —.
e und damit Ihres
der Rechnungskommission der Alterszulage=Kasse dem Verwaltungs¬
Zeit die deutsche Einfuhr in Barbados nicht differenzirt
Ausschuß gemachien Darlegung allerdings als zweifellos herausgestellt.
#rd. Hiernach liegt auf deutscher Seite für jetzi um so weni¬
oseph m. p.“
daß sich die statistischen Berechnungen. auf Grund deren die Alters¬
Anlaß vor, der Kolonie die gleiche Behandlung wie dem
1
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sprochenen dichterischen Qualitäten, über die Schnitzler verfügt,
es dem Leser, als sähe er er ein kinges, warmblicken¬
auf Kindes¬
offnung
und die ihrem Träger eine reichere Zukunft versprechen,
das Augenpaar auf sich gerichtet, als blickte er in ein Gemüth,
Lou Andreas¬
ist.
wenn er sich erst von den Anatol=Zeiten befreit haben wird. Der
in dem es keine Falten und verborgene Winkel gäbe. Eine an¬
gu. reif und rein und
Roman „Frau Bertha Garlan“ zeigt die Vorzüge und
geborene Vornehmheit des Denkens, ein feiner Optimis=nus und
Duft einer seltenen
die Schwächen der Schnitzlerschen Muse. Die Vorzüge beruhen in
ein leiser, glücklicher Humor, der nie verletzt, sondern stets nur
Boy=Ed's „Um
der subtilen Beobachtung des Sinnenlebens, die überraschend echte
die Menschen und Dinge in freundlichere Beleuchtung rückt,
)stark unter¬
Momente wiedergiebt, die Schwächen in der schattenhaften
reden auch aus Wilbrandts neuen Novellen die echte Sprache
Feinheiten fehlen.
Zeichnung der handelnden Personen, die uns nie ganz ver¬
eines Dichters, der an keine Zeitströmungen gebunden ist. Eine
eiwas überschätzt,
trant werden, weil sie nicht körperlich genug vor uns hintreten,
Perle der Sammlung „Zwei Tagebücher“ kennen unsere Leser
erhaltungsroman ge¬
und der nur in losen Umrissen gegebenen Fabel, die den Beweis
aus dem Feuilleion unserer Zeitung, in dem sie im vorletzten
ind an vielen Stellen
der Folgerichtigkeit zum Schluß schuldig bleibt. In „Frau Bertha
Herbst zuerst veröffentlicht wurde.
bringt. Die Figuren
Garlan“ erzählt der Wiener Antor eine Episode aus dem Leben
S. Fischer's Verlag, Berlin, bringt eine Anzahl
keiten kräftig heraus¬
einer jungen Frau, einer Wittwe, die im kleinstädtischen Leben
Neuerscheinungen auf den Büchermarkt, die ebenso durch ihren
männlichen Helden
sie, einem
ohne stärkere Sensationen dahin vegetirt, bis
Inhalt wie durch die Namen ihrer Autoren ein besonders starkes
Die Grundidee des
Anfall von Romanzik und erolischen Wünschen er¬
Interesse beanspruchen. Gabriele D Annunzio's Novellen¬
es durch ihre Körper¬
liegend, sich in die Arme eines Geigenvirtuosen,
ammlung „Episcopo u. Co.“ ist ein Buch von Werth. Der
modernisirt und in
eines Jugendgeliebten verliert, um nach kurzem Rausch
italienische Dichter, der es liebt, in seinen Romanen in den Farben
oßzügige Schilderung
ein nüchternes Erwachen zu erleben. Der Jugendgeliebte stellt sich
zu schwelgen, in Worten zu malen und der Schönheit der Sprache
enstadt ist künstlerisch
als ein großer Lump heraus, und die kleine Frau resumirt ihre
einen Vorrang einzuräumen auf Kosten der Straffheit der Handlung,
rs prächtige Dorf¬
kurzen Erfahrungen dahin, daß sie fürderhin auf dem Pfade der
giebt sich in diesen Novellen so konzentrirt und prägnant, ohne
in“ liegen in zweiter
alleinige Heil erblickt.
konventionellen Tugend das
der Leuchtkraft des Stiles Einhalt zu thun, daß seine fein¬
größere dankbare Ge¬
Das ist gewiß sehr schön, aber diese Einkehr vollzieht
ziselirten Schilderungen häufig an Maupassants beste Schöpfungen
ntströmt den Bauern¬
ich bei der mehr den Trieben der Weiblichkeit als den Be¬
gemahnen. Voi Allem in der Titelnovelle bietet D'Annunzio ein
ikers; die Heimath der
schlüssen des Verstandes folgenden Frau Bertha so plötzlich, daß
Werk von psychologischer Schärfe bei aller Knappheit der Duntion,
wort zum Leben und die
an der Beständigkeit bis auf Weiteres gezweifelt werden darf,
daß der Leser unwillkürlich in den Bann dieser Meisterschaft geräth
Erkündet den innersten
zumal uns der Autor die Motivirung der so schnell erfolgten
Gleich groß als
und die Dichtung lebendig empfindet.
fler, die Eigenwelten,
Reise ihres Charakters schuldig bleibt.
und
Tiefe
Stimmungsmaler und als Seelenkünder tritt D'Annunzio
De bewegt, liegen offen
Eine kleine Schöpfung voll köstlicher Driginalität, mit hin¬
in diesen Novellen vor uns hin, und der Reiz seiner Persönlich¬
Eihre Art zu lieben, zu
gebender Liebe zum Gegenstand und jenem prächtigen Dichter¬
keit und seiner Kunst, der dem Bande fast auf jeder Seite ent¬
fältnisses zum Herrgott.
humor geschrieben, der selbst aus tragisch scheinenden Sitnationen
strömt, ist nicht dahin, wenn die Lektüre beendet ist. — Arthur
so wurzelecht betrieben
die befreiende Komik herauszuarbeiten versteht, ist Arthur
Schnitzler, der Dichter des Anatol, ist mit zwei neuen Werken
bensvollen und wieder
Schnitzlers „Lentnant Gustl“ Auch nur eine Episode,
vertreten Der junge Wiener bildet sich mehr und mehr zum
dem alten
neben
aber so scharf gesehen, so keck erfaßt und in den Einzel¬
Sein Gestaltungsfeld ist ein festumgrenztes:
Spezialisten aus.
Kovellisten gewann.
zügen mit einer so frappirenden Treue wiedergegeben,
das „süße Madel“ die „kleine Frau“, der Wiener Flaneur
8 Roman „Bozena
daß den Leser eine helle Freude erfassen muß. In
und der österreichische Leutnant stellen immer wieder das Haupt¬
den
erübrigt sich,
den wenigen Blättern breitet sich ein ganzes Leutnants¬
kontingent. Daß Schnitzler auf diesem Gebiete für die zeit¬
vorangegangenen vier
leben aus, in der Schilderung deshalb werthvoll, weil es für
genössische Literatur Typen geschaffen hat, die allein durch den
als eine nochmalige
einen gewissen Bruchtheil der jungen österreichischen Militärs
intimen Lokalton feine Wirkungen erzeugen und weiche Stim¬
schichte der
großen,
typisch erscheint. Den Inhalt erzählen, hieße dem Büchlein
mungen auszulösen verstehen, bleibt sein Verdienst. Nur ein
Gottes
hterin von
seine frische Eigenheit rauben. Man muß diese „tragische Posse“,
kräftiges Fortschreiten will sich nicht bemerkbar machen. Eine
geschrieben,
haltstief
wie der Franzose Courteline das Motiv benennen würde, „Wort
Passivität liegt über seinen Schöpfungen, eine halb verträumte
er=Eschenbach in allen
ür Wort auf sich wirken lassen. Ein echter Schnitzler,
Resignation, die zu den Handlungen in geltsamem Widerspruch
dem Cottaschen Verlag
— Zum Schluß sei
echte Wiener Geschichte.
eine
steht und dazu angethan ist, die Konturen zu „verwischen,
Novellenabend „Das
Er¬
S. Fischers Verlag noch eines Büchleins
aus
den Vorgängen das Zwingende und der psychologischen Zeichnung
Aklare Sprache und der
wähnung gethan, das Niemand aus der Hand legen wird,
die Tiefe zu nehmen. Wenn Schnitzler trotzdem immer aufs Neue
nBuch das Gepräge
ohne in seinem Innern die Gedanken des Antors weiter klingen
das Interesse, und nicht nur das des großen Lesepublikums,
n etwas schwerfälliger
zu lassen und zu versuchen, immer tiefer in ihre bezwingende
sondern ebenso das des künstlerisch empfindenden= Menschen, zu
ig und gern auf das
Schönheit einzudringen. Arne Garborg's Schrift „Der
flexionen, immer in wecken und wach zu halten versteht, so liegt es an den ausge¬
11. Frau Bertha Garlan
K G 1
box 2/1
a00 un K. an hle un in e en aen ene aee
)fernerhin Gottes###
Lygerung erfahren hat, außer Wirkung gesetzt worden, so daß
gehend zu beschäftigen. Wie Ailgetheitt wird, hal 20 s. — 2 —.
e und damit Ihres
der Rechnungskommission der Alterszulage=Kasse dem Verwaltungs¬
Zeit die deutsche Einfuhr in Barbados nicht differenzirt
Ausschuß gemachien Darlegung allerdings als zweifellos herausgestellt.
#rd. Hiernach liegt auf deutscher Seite für jetzi um so weni¬
oseph m. p.“
daß sich die statistischen Berechnungen. auf Grund deren die Alters¬
Anlaß vor, der Kolonie die gleiche Behandlung wie dem
1
1
sprochenen dichterischen Qualitäten, über die Schnitzler verfügt,
es dem Leser, als sähe er er ein kinges, warmblicken¬
auf Kindes¬
offnung
und die ihrem Träger eine reichere Zukunft versprechen,
das Augenpaar auf sich gerichtet, als blickte er in ein Gemüth,
Lou Andreas¬
ist.
wenn er sich erst von den Anatol=Zeiten befreit haben wird. Der
in dem es keine Falten und verborgene Winkel gäbe. Eine an¬
gu. reif und rein und
Roman „Frau Bertha Garlan“ zeigt die Vorzüge und
geborene Vornehmheit des Denkens, ein feiner Optimis=nus und
Duft einer seltenen
die Schwächen der Schnitzlerschen Muse. Die Vorzüge beruhen in
ein leiser, glücklicher Humor, der nie verletzt, sondern stets nur
Boy=Ed's „Um
der subtilen Beobachtung des Sinnenlebens, die überraschend echte
die Menschen und Dinge in freundlichere Beleuchtung rückt,
)stark unter¬
Momente wiedergiebt, die Schwächen in der schattenhaften
reden auch aus Wilbrandts neuen Novellen die echte Sprache
Feinheiten fehlen.
Zeichnung der handelnden Personen, die uns nie ganz ver¬
eines Dichters, der an keine Zeitströmungen gebunden ist. Eine
eiwas überschätzt,
trant werden, weil sie nicht körperlich genug vor uns hintreten,
Perle der Sammlung „Zwei Tagebücher“ kennen unsere Leser
erhaltungsroman ge¬
und der nur in losen Umrissen gegebenen Fabel, die den Beweis
aus dem Feuilleion unserer Zeitung, in dem sie im vorletzten
ind an vielen Stellen
der Folgerichtigkeit zum Schluß schuldig bleibt. In „Frau Bertha
Herbst zuerst veröffentlicht wurde.
bringt. Die Figuren
Garlan“ erzählt der Wiener Antor eine Episode aus dem Leben
S. Fischer's Verlag, Berlin, bringt eine Anzahl
keiten kräftig heraus¬
einer jungen Frau, einer Wittwe, die im kleinstädtischen Leben
Neuerscheinungen auf den Büchermarkt, die ebenso durch ihren
männlichen Helden
sie, einem
ohne stärkere Sensationen dahin vegetirt, bis
Inhalt wie durch die Namen ihrer Autoren ein besonders starkes
Die Grundidee des
Anfall von Romanzik und erolischen Wünschen er¬
Interesse beanspruchen. Gabriele D Annunzio's Novellen¬
es durch ihre Körper¬
liegend, sich in die Arme eines Geigenvirtuosen,
ammlung „Episcopo u. Co.“ ist ein Buch von Werth. Der
modernisirt und in
eines Jugendgeliebten verliert, um nach kurzem Rausch
italienische Dichter, der es liebt, in seinen Romanen in den Farben
oßzügige Schilderung
ein nüchternes Erwachen zu erleben. Der Jugendgeliebte stellt sich
zu schwelgen, in Worten zu malen und der Schönheit der Sprache
enstadt ist künstlerisch
als ein großer Lump heraus, und die kleine Frau resumirt ihre
einen Vorrang einzuräumen auf Kosten der Straffheit der Handlung,
rs prächtige Dorf¬
kurzen Erfahrungen dahin, daß sie fürderhin auf dem Pfade der
giebt sich in diesen Novellen so konzentrirt und prägnant, ohne
in“ liegen in zweiter
alleinige Heil erblickt.
konventionellen Tugend das
der Leuchtkraft des Stiles Einhalt zu thun, daß seine fein¬
größere dankbare Ge¬
Das ist gewiß sehr schön, aber diese Einkehr vollzieht
ziselirten Schilderungen häufig an Maupassants beste Schöpfungen
ntströmt den Bauern¬
ich bei der mehr den Trieben der Weiblichkeit als den Be¬
gemahnen. Voi Allem in der Titelnovelle bietet D'Annunzio ein
ikers; die Heimath der
schlüssen des Verstandes folgenden Frau Bertha so plötzlich, daß
Werk von psychologischer Schärfe bei aller Knappheit der Duntion,
wort zum Leben und die
an der Beständigkeit bis auf Weiteres gezweifelt werden darf,
daß der Leser unwillkürlich in den Bann dieser Meisterschaft geräth
Erkündet den innersten
zumal uns der Autor die Motivirung der so schnell erfolgten
Gleich groß als
und die Dichtung lebendig empfindet.
fler, die Eigenwelten,
Reise ihres Charakters schuldig bleibt.
und
Tiefe
Stimmungsmaler und als Seelenkünder tritt D'Annunzio
De bewegt, liegen offen
Eine kleine Schöpfung voll köstlicher Driginalität, mit hin¬
in diesen Novellen vor uns hin, und der Reiz seiner Persönlich¬
Eihre Art zu lieben, zu
gebender Liebe zum Gegenstand und jenem prächtigen Dichter¬
keit und seiner Kunst, der dem Bande fast auf jeder Seite ent¬
fältnisses zum Herrgott.
humor geschrieben, der selbst aus tragisch scheinenden Sitnationen
strömt, ist nicht dahin, wenn die Lektüre beendet ist. — Arthur
so wurzelecht betrieben
die befreiende Komik herauszuarbeiten versteht, ist Arthur
Schnitzler, der Dichter des Anatol, ist mit zwei neuen Werken
bensvollen und wieder
Schnitzlers „Lentnant Gustl“ Auch nur eine Episode,
vertreten Der junge Wiener bildet sich mehr und mehr zum
dem alten
neben
aber so scharf gesehen, so keck erfaßt und in den Einzel¬
Sein Gestaltungsfeld ist ein festumgrenztes:
Spezialisten aus.
Kovellisten gewann.
zügen mit einer so frappirenden Treue wiedergegeben,
das „süße Madel“ die „kleine Frau“, der Wiener Flaneur
8 Roman „Bozena
daß den Leser eine helle Freude erfassen muß. In
und der österreichische Leutnant stellen immer wieder das Haupt¬
den
erübrigt sich,
den wenigen Blättern breitet sich ein ganzes Leutnants¬
kontingent. Daß Schnitzler auf diesem Gebiete für die zeit¬
vorangegangenen vier
leben aus, in der Schilderung deshalb werthvoll, weil es für
genössische Literatur Typen geschaffen hat, die allein durch den
als eine nochmalige
einen gewissen Bruchtheil der jungen österreichischen Militärs
intimen Lokalton feine Wirkungen erzeugen und weiche Stim¬
schichte der
großen,
typisch erscheint. Den Inhalt erzählen, hieße dem Büchlein
mungen auszulösen verstehen, bleibt sein Verdienst. Nur ein
Gottes
hterin von
seine frische Eigenheit rauben. Man muß diese „tragische Posse“,
kräftiges Fortschreiten will sich nicht bemerkbar machen. Eine
geschrieben,
haltstief
wie der Franzose Courteline das Motiv benennen würde, „Wort
Passivität liegt über seinen Schöpfungen, eine halb verträumte
er=Eschenbach in allen
ür Wort auf sich wirken lassen. Ein echter Schnitzler,
Resignation, die zu den Handlungen in geltsamem Widerspruch
dem Cottaschen Verlag
— Zum Schluß sei
echte Wiener Geschichte.
eine
steht und dazu angethan ist, die Konturen zu „verwischen,
Novellenabend „Das
Er¬
S. Fischers Verlag noch eines Büchleins
aus
den Vorgängen das Zwingende und der psychologischen Zeichnung
Aklare Sprache und der
wähnung gethan, das Niemand aus der Hand legen wird,
die Tiefe zu nehmen. Wenn Schnitzler trotzdem immer aufs Neue
nBuch das Gepräge
ohne in seinem Innern die Gedanken des Antors weiter klingen
das Interesse, und nicht nur das des großen Lesepublikums,
n etwas schwerfälliger
zu lassen und zu versuchen, immer tiefer in ihre bezwingende
sondern ebenso das des künstlerisch empfindenden= Menschen, zu
ig und gern auf das
Schönheit einzudringen. Arne Garborg's Schrift „Der
flexionen, immer in wecken und wach zu halten versteht, so liegt es an den ausge¬