I, Erzählende Schriften 11, Frau Bertha Garlan. Roman, Seite 71

11. Frau Bertha Garlan

OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Kutroit du Journal:
Adresse: POPOn
13 N0V. 193
Dete:
K

Di Arthur Schmitzlennon poche opere so¬
no state recentemente tradotte in italiano
enoj abbiamo avuto occatione di farne cen¬
1o riferendo intorno a g#Teresa, & La si¬
gnorina Elsa ###eadl ritorno di Casanova.
Dra, nella interessante collana dei & Narra¬
tori mordicis é la wolta de La signora Ber¬
ta Garlan (Milano, Sperlinge Kupfer, 1931).
E ancora & un quadro di vita vienuese e
provinciale ad un tempo che ci é posto in¬
manzi; e ancora é una figura di donna tra¬
volta e stroncata da una ventata di follia
passionale, vittima di una breve dllusione
dopo lunght anni di screnità e di puresza,
che ci é disegnata a tratti di una precisione
implacabile. Lo Schnitzler, venuto alla let¬
teratura dalla medicina, sembra si compiac
cia, nel suo realismo crudele, di stendere le
creature della sua fantasia sul freddo mar¬
mo di una sala anatomica per sottoporle a
tormento di- una denta vivisezione. Abbiamo
gia avuto occasione di esprimerei sull’arte
di questo scrittore dal punto di vista mo¬
rale e dovremmo ora ripeterci. Se é vero
che, a conclusione di molte delle sue pa¬
gine, si potrebbero ripetere i moniti pau¬
rosi del Surgit amari aliquid; o dello
Stipendium péccati mors, é anche vero
che, per glungere a un simile risultato. 6
necessario uno sforzo di riflessione che sfug¬
ge alla massa dei dettori, mentre questa in¬
sistenza continua nel percuotere sempre lo
stesso tasto e nel toccare da medesima cor¬
da ha qualche cosa di morbosoe di Sa¬
sperante. Questo viennese impenitente ve¬
de la città dell’azzurro Danubio sotto una
luce ben fosca e opprimente, senza Serenitä
e senza gaiezza, in un'atmosera di positi¬
vismo asfissiante, & sine Cruce, sine luce 2.
box 2/1
S. Kronitz und Frl. D. Sniper. Der Reinertrag wurde
dem Nationalfonds zugeführt. Demnächst werden dieselben
Personen „Bar Kochba“ aufführen.
Amerika.
Amerika. Folgende neue zionistische Vereine sind in
letzter Zeit in Nordamerika entstanden: in Bing¬
hamton N.-V.: „Ohave Zion“; in Holyoke Mass.:
„Lovers of Zion“; in New-VorkCity: „Zion Educational
League“; in Plymouth Mass.: „B’nei Zion“
* Boston
Mass.: „Dorshe Zion Anshe Sfard“, Ferner punliciert das
officielle Organ der amerikaniscnen Federation, der ausge¬
zeichnet redigierte „Maccabean“ eine Reihe von Be¬
richten aus den Vereinen, aus denen wir folgende heraus¬
greifen:
Bangor, Me (Maine). In unserer Stadt leben im ganzen
75 jüdische Familien. Unser zionistischer Verein zählt 65
volljährige und selbständige Mitglieder, die nach allen ihren
Kräften zionistisch thätig sind und sich am Kaufe von
Shares der Colonialbank und den Sammlungen für den
Nationalfonds betheiligen.
Sioux City, Jowa. Die zionistischen Vereine unserer
Stadt sind äusserst thätig. Das von den Jungzionisten ver¬
anstaltete Purimfest fiel glänzend aus und betheiligte sich
an demselben die gesammte jüdische Bevölkerung. An¬
sprachen hielten Mr. Louis Barin, der Präsident des
Vereines; Rabbi Simon, weicher über „die Zionisten und
Purim“ sprach, und schliesslich der Secretär des Vereines
Mr. B. W. Prusiner, weicher eine mit grosser Be¬
geisterung aufgenommene Resolution vorbrachte, wodurch
die Versammlung ihre Zustimmung zu den zionistischen
Grundsätzen kundgab.
In New-Vork wurde ein Verein gegründet, welcher unter
den Zionisten die brüderliche gegenseitige Unterstützung
fördern will. Sein Name ist etwas schwerfällig. Er lautet:
„Theodor Herzl-Zelt der Makkabäer“.
Reuilletoh. 222
1¼/1
Die Juden und die deutsche Literatur.
7
Von Robert Jaffe.
Früher hatten die äusseren Verschiedenheiten, die
zwischen den Juden und den Deutschen noch im behag¬
lichen Alltagsleben vorwalteten, Ihre Versöhnung in der rein
literarischen, dieser Unterschiede nicht bewussten Wieder¬
spiegelung des Alltagslebens gefunden. Im wirklichen Leben
lagen die beiden „Confessionen“ mit ihren kleinen Gewohn¬
heiten und Absonderlichkeiten ziemlich weit voneinander.
n der ernsthaften Literatur war von alledem nichts zu“
bemerken. Jetzt hingegen sind die äusserlichen Verschieden¬
heiten der „Confessionen“ durch die wachsende Freigeisterei
nahezu völlig abgeschliffen. Dafür steht gerade in der ernsten
Literatur vor einer tiefer schürfenden, abstracten Prüfung.
eine gewaltsame und nachdrückliche Absonderung bevor.
Man braucht nicht in dem gallenschwarzen Pessimismus
befangen zu sein, in dem die allerersten Zionisten so gerne
schweigten. Die aus logischen Schlüssen entspringende
Schwarzseherei hat doch wohl immer - man denke an die
Verelendungstheorie der Socialisten — etwas Unreifes. Da¬
mals erwarteten die übrigens nur wenig künstlerisch ver¬
anlagten ersten Zionisten, dass die jüdischen Dichter und
Künstler mit solcher jäher Energie, wie seinerzeit die Juden
aus Spanien, aus den Bezirken der deutschen Kunst ver¬
trieben werden würden. Das war nun natürlich thöricht.
Aber jetzt steht es doch so, dass die Deutschen thatsächlich
der jüc 'schen Invasion in ihre Kunstgefilde bewusst zu
werden scheinen. Es war schon bei dem Trubel des Wilhelm
Raabe-Jubiläums für den feinfühligen Betrachter etwas wie
eine antisemitische Unterströmung zu verspüren. Wilhelm
Raabe ist gewiss ein herrlicher deutscher Poet, ein über¬
legener Erbe des Jean Paul’schen Geistes, und in Frank¬
reich gilt er mit Recht als der ausgesprochene Repräsentant
der deutschen Blumen- und Sternenpoesie. Aber es bleibt
eine wohl aufzuwerfende Frage, ob erso laut und emphatisch
gefeiert worden wäre, wenn seine Bewunderer nicht zugleich