I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 90

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10. Leutnant Gustl
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Im Verlage von S. Fischer Berlin erscheint
soeben eine neue anziehende Schöpfung Arthur
Schnitzler's: „Leutnant Gustl“ mit einund¬
zwanzig Illustrationen von M. Coschell. Arthur
Schnitzler hat hier das Charakterbild eines jungen
österreichischen Leutnants, wie es sich in einem kritischen
Augenblick seines Lebens offenbart, zu erfassen gesucht
und, im Rahmen eines tragikomischen Erlebnisses,
dieser Figur mit einer gewissen überlegenen Ironi¬
Gestalt gegeben.
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Ausschnitt aus:
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10S =üchertisch.
Lentnant Gustl. Von Arihm Schnitzler.
Verlag von S. Fischer, Berlin. Arthur Schnitzler hat
das Charakterbild eines jungen Oesterreichischen
Leutnants, wie es sich in einem kritischen Augenblich
seines Lebens offenbart, zu erfassen gesucht und, im
Rahmen eines tragikomischen Erlebnisses, dieser Figur
mit einer gewissen überlegenen Ironie Gestalt gegeben,Hinelusive
Für 50 Zeitu

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Hambunger Prantenblatt

vom 7

Lentnant Gustl. Novelle von Arthur
S Illustrirt von M. Coschell.
Berlin 8. Fischer.
Auf der großen Weltausstellung in Chicago, die
ja neben den bedeutendsten Blüthen der Cultur auch
den ungeheuerlichsten Blödsinn der verschiedensten Art
zeitigte, ließ sich für Geld ein Mann sehen, der ohne
Unterbrechung vom Morgen bis zum Abend sprach
und dabei die Verpflichtung übernommen hatte, nicht
weniger als so und so viel tausend Worte in der
Stunde auszusprechen. Nun, nachgezählt wird wohl
Keiner haben. Mit diesem Geschwind= und Dauer¬
redner aber hat Arthur Schnitzler in seiner neuesten
Novelle eine gewisse Aehnlichkeit. Diese Novelle von
inclusive
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achtzig Seiten nämlich besteht aus einem einzigen
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Selbstgespräch des jungen, in Wien garnisomrenden
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Leutnants „Gustl“. Zwischen dem Chicagoer Redner
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und dem genialen Schnitzler gibt es freilich auch wieder
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einen großen Unterschied. Jener redete Blödsinn, denn
hnitte ist das
nur aufs Reden kam es ihm an, Schnitzler's Schnell¬
steht es den
Abonneme
und Dauerredner dagegen (er redet nämlich auch von
indern.
Abonnent
Abends 9 bis zum nächsten Morgen 9 Uhr un¬
unterbrochen) fesselt den Zuhörer durch die Geschichte
enthaltend die
De
welche enthüllt wird, ganz ungemein. Nur hier und
rMorgen¬
Inhaltsa
da wird einem das ewige Gerede durch seine Ein
iener Zeitung“)
blätte
Das ist schade, dem
königkeit ein bischen zu viel.
haftliche Leben
wodurch
die Novelle ist nicht mehr und nicht weniger als eine
Mittheilungen
des In¬
seine Seelenmalerei. Leutnant Gustl wird im Concert
werden in
von einem Bäckermeister tödtlich insultirt, ohne sich
wehren zu können, und da er unter diesen Umständen
ein Duell nicht fordern darf, meint er, sich todt¬
schießen zu müssen. Die letzte Nacht seines Lebens ist
durch ein Selbstgespräch ausgefüllt, in dem Reflexionen
aus Vergangenheit und Gegenwart, Kämpfe des
Lebensdranges mit dem die Selbstvernichtung
fordernden Ehrgefühl, Erinnerungen mit einander
Ehe der Todescandidat Morgens
abwechseln.
heimwankt, um ein Ende zu machen, erfährt er in
einem Caféhause, daß seinen Beleidiger gleich nach
seinem=Rencontre der Schlag getroffen hat, und da
die Beleidigung keine Zeugen hatte, ist dem glücklichen
Leutnant Gustl das Leben geschenkt.