10. Leutnant Gust
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Onklaftung tes für sie war, daß soe den rägrichen Ildung, um
ein großen Teil der Fraktion
den dürftigen Mittagstisch kämpfen zu müssen, nicht hatten
öglichkeit, daß auf die Initia¬
und die langentbehrten einfachen Genüsse des Friedens, wie
Verhandlungen zwischen den
ein bißchen Milch oder Butter zum Frühstück, haben konnten.
Regierung stattfinden werden,
Die Erhöhung des Brotpreises in Oesterreich, von der nur
d besprochen und ein Aus¬
die städtische Bevölkerung getroffen wurde, während die
In den Kreisen der fort¬
Selbstversorger alle Vorräte haben, und die Ueberwälzungs¬
artei und des Zentrums er¬
krise durch die Maßregel in so vielen Betrieben, dieser Fehler
aldemokratische Fräktion ihre
ist sofort in der Stimmung zu merken gewesen.
ganzen aufrechterhalten wird,
Ein
gutes Mittel gegen Kleinmut wäre die Er¬
sie angesichts der Gesamtlage
träglichkeit und Auskömmlichkeit des Lebens, mehr
einzelne Punkte bereit sein
nden Parteien lehnen
ische Programm rundweg ab
ndiskutabel.
Feuilleton.
Ate
Wien und Berlin.
alienische Kriegskosten.
Ein norddeutscher und ein österreichischer Schriftsteller,
eum Freien Presse“.)
Julius Bab und Willi Handl, haben sich zusammengetan,
um nach dem Muster der Brüder Goncourt gemeinschaftlich
Lugano, 25, September.
ein Werk zu verfassen, dessen Stoff sie nur aus der sie um¬
inister Senator Wollem¬
gebenden Luft zu greifen brauchten. Wien und Berlin, wer
„Tribuna“ zufolge, daß, falls
hätte zu diesem Gegenstand noch nicht das Wort ergriffen
ober 1919 dauern sollte, die
und im Gespräche etwas zu seiner Aufhellung beigetragen.
ließlich der Demobilisierungs¬
Kein Wagenabteil auf der Strecke Wien=Berlin, wo er nicht
digungen auf hundert
chon zu tausenden Malen abgewandelt worden wäre, kein
gen würden.
Empfangssalon der diplomatischen und halbdiplomatischen,
der aristokratischen und pseudoaristokratischen Welt, wo er
nicht als ein immer wiederkehrendes, stets bequemes Aus¬
pwjetdekrets über den
hilfsthema das stockende Gespräch in Fluß erhalten würde.
Von Wien und Berlin spricht man wie vom Wetter, wenn
iterror.
man nicht weiß, wovon man reden soll, aver auch, wenn man
Moskau, 24. September.
es sehr genau weiß und nicht gleich damit anfangen will.
Es gibt Gesprächseröffnungen, wie es Eröffnungen im Schach¬
eldet die Zurückziehung des
piel gibt, und gerade der Meister bevorzugt in diesem Stadium
or. Im Zentralkomitee sei die
der Partie die banalen Züge. Nun, Wien und Berlin, das ist
worden. Lenin habe den
das gewöhnliche Gombit: ein Plauderthema, das sich von
kochen, wieder zu den guten
selbst anspinnt und das doch, wenn man es vertieft, unend¬
üzukehren. Die Mehrheit habe
licher Variationen fähig ist. Von den Pariser Feuilletonisten
J1. N.C 16
Dier Brür vergossen, um den Durchbruch zu erzwingen. Das
ist ihnen nicht gelungen. Wenn mehrere Wochen mit dem
gleichen Ergebnisse verstreichen sollten, wird die Welt einen
klareren Ausblick haben. Die Entente will den Krieg an der
Siegfried=Front zur Entscheidung bringen. Dort ist der
Schlüssel, der die verschlossenen Türen der Zukunft öffnet.
Die farbigen Hilfsvölker können schon im Oktober die Nächte
von Flandern und Nordfrankreich nicht ertragen. Wenn sich
die Entente wieder überzeugt, daß sie den Frieden nicht be¬
fehlen kann, muß sie die Frage der Verständigung erwägen.
Ein sicheres Mittel gegen Kleinmut ist Hoffnung.
einer früheren Zeit sagte man, daß sie nur um eine der mit
theatralischen Ankündigungen bedeckten Anschlagsäulen auf
dem Boulevard herumzugehen brauchten, um jederzeit den
Stoff für eine billige Montagsplauderei zu haben. Der
Gegensatz von Wien und Berlin leistet dem deutschen Plauder¬
künstler und Berufsplauderer ungefähr dieselben Dienste.
Es ist ein Feuilleton für alle Fälle, ein En-tout-cas.
Ein Feuilleton ist auch das in Rede stehende Buch, ein
ehr ausgedehrtes allerdings, das dem beliebten Gesprächs¬
stoff mit dem ersten wissenschaftlichen Geschütz zu Leibe
rückt und ihm
der historisch=analytischen Methode mehr
als dreihunde
ckseiten abgewinnt. Deutsche Gründlich¬
keit hat sich h.erz. er bekannten, besonders in Berlin
rühmlich bekannten Wiener Anmut gesellt, um in tat¬
kräftigem Verein etwas hervorzubringen, das sich bei aller
Tiefgründigkeit des gewissenhaft zusammengetragenen und
übereinandergeschichteten Inhalts immer wieder durch eine
unleugbare Gefälligkeit der Form empfiehlt. Dabei ist das
selcherart entstandene Buch in gewisser Beziehung sogar
originell, was das Ueberraschendste daran ist. Denn es gibt
zwar Bücher über Wien und Bücher über Berlin, aber
merkwirdigerweise noch keines über Wien=Berlin. Indem
die Autoren jene ausziehen und benützen, schaffen sie doch in
diesem etwas schlechthin Neues, das sich auch dem Geiste
und der Tendenz nach von seinen einseitigen Vorläufern.
unterscheidet. Sonderbarerweise waren ja diese vorzugsweise
k#tisch, sogar überkritisch, wie zum Beispiel das gewichtige
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Onklaftung tes für sie war, daß soe den rägrichen Ildung, um
ein großen Teil der Fraktion
den dürftigen Mittagstisch kämpfen zu müssen, nicht hatten
öglichkeit, daß auf die Initia¬
und die langentbehrten einfachen Genüsse des Friedens, wie
Verhandlungen zwischen den
ein bißchen Milch oder Butter zum Frühstück, haben konnten.
Regierung stattfinden werden,
Die Erhöhung des Brotpreises in Oesterreich, von der nur
d besprochen und ein Aus¬
die städtische Bevölkerung getroffen wurde, während die
In den Kreisen der fort¬
Selbstversorger alle Vorräte haben, und die Ueberwälzungs¬
artei und des Zentrums er¬
krise durch die Maßregel in so vielen Betrieben, dieser Fehler
aldemokratische Fräktion ihre
ist sofort in der Stimmung zu merken gewesen.
ganzen aufrechterhalten wird,
Ein
gutes Mittel gegen Kleinmut wäre die Er¬
sie angesichts der Gesamtlage
träglichkeit und Auskömmlichkeit des Lebens, mehr
einzelne Punkte bereit sein
nden Parteien lehnen
ische Programm rundweg ab
ndiskutabel.
Feuilleton.
Ate
Wien und Berlin.
alienische Kriegskosten.
Ein norddeutscher und ein österreichischer Schriftsteller,
eum Freien Presse“.)
Julius Bab und Willi Handl, haben sich zusammengetan,
um nach dem Muster der Brüder Goncourt gemeinschaftlich
Lugano, 25, September.
ein Werk zu verfassen, dessen Stoff sie nur aus der sie um¬
inister Senator Wollem¬
gebenden Luft zu greifen brauchten. Wien und Berlin, wer
„Tribuna“ zufolge, daß, falls
hätte zu diesem Gegenstand noch nicht das Wort ergriffen
ober 1919 dauern sollte, die
und im Gespräche etwas zu seiner Aufhellung beigetragen.
ließlich der Demobilisierungs¬
Kein Wagenabteil auf der Strecke Wien=Berlin, wo er nicht
digungen auf hundert
chon zu tausenden Malen abgewandelt worden wäre, kein
gen würden.
Empfangssalon der diplomatischen und halbdiplomatischen,
der aristokratischen und pseudoaristokratischen Welt, wo er
nicht als ein immer wiederkehrendes, stets bequemes Aus¬
pwjetdekrets über den
hilfsthema das stockende Gespräch in Fluß erhalten würde.
Von Wien und Berlin spricht man wie vom Wetter, wenn
iterror.
man nicht weiß, wovon man reden soll, aver auch, wenn man
Moskau, 24. September.
es sehr genau weiß und nicht gleich damit anfangen will.
Es gibt Gesprächseröffnungen, wie es Eröffnungen im Schach¬
eldet die Zurückziehung des
piel gibt, und gerade der Meister bevorzugt in diesem Stadium
or. Im Zentralkomitee sei die
der Partie die banalen Züge. Nun, Wien und Berlin, das ist
worden. Lenin habe den
das gewöhnliche Gombit: ein Plauderthema, das sich von
kochen, wieder zu den guten
selbst anspinnt und das doch, wenn man es vertieft, unend¬
üzukehren. Die Mehrheit habe
licher Variationen fähig ist. Von den Pariser Feuilletonisten
J1. N.C 16
Dier Brür vergossen, um den Durchbruch zu erzwingen. Das
ist ihnen nicht gelungen. Wenn mehrere Wochen mit dem
gleichen Ergebnisse verstreichen sollten, wird die Welt einen
klareren Ausblick haben. Die Entente will den Krieg an der
Siegfried=Front zur Entscheidung bringen. Dort ist der
Schlüssel, der die verschlossenen Türen der Zukunft öffnet.
Die farbigen Hilfsvölker können schon im Oktober die Nächte
von Flandern und Nordfrankreich nicht ertragen. Wenn sich
die Entente wieder überzeugt, daß sie den Frieden nicht be¬
fehlen kann, muß sie die Frage der Verständigung erwägen.
Ein sicheres Mittel gegen Kleinmut ist Hoffnung.
einer früheren Zeit sagte man, daß sie nur um eine der mit
theatralischen Ankündigungen bedeckten Anschlagsäulen auf
dem Boulevard herumzugehen brauchten, um jederzeit den
Stoff für eine billige Montagsplauderei zu haben. Der
Gegensatz von Wien und Berlin leistet dem deutschen Plauder¬
künstler und Berufsplauderer ungefähr dieselben Dienste.
Es ist ein Feuilleton für alle Fälle, ein En-tout-cas.
Ein Feuilleton ist auch das in Rede stehende Buch, ein
ehr ausgedehrtes allerdings, das dem beliebten Gesprächs¬
stoff mit dem ersten wissenschaftlichen Geschütz zu Leibe
rückt und ihm
der historisch=analytischen Methode mehr
als dreihunde
ckseiten abgewinnt. Deutsche Gründlich¬
keit hat sich h.erz. er bekannten, besonders in Berlin
rühmlich bekannten Wiener Anmut gesellt, um in tat¬
kräftigem Verein etwas hervorzubringen, das sich bei aller
Tiefgründigkeit des gewissenhaft zusammengetragenen und
übereinandergeschichteten Inhalts immer wieder durch eine
unleugbare Gefälligkeit der Form empfiehlt. Dabei ist das
selcherart entstandene Buch in gewisser Beziehung sogar
originell, was das Ueberraschendste daran ist. Denn es gibt
zwar Bücher über Wien und Bücher über Berlin, aber
merkwirdigerweise noch keines über Wien=Berlin. Indem
die Autoren jene ausziehen und benützen, schaffen sie doch in
diesem etwas schlechthin Neues, das sich auch dem Geiste
und der Tendenz nach von seinen einseitigen Vorläufern.
unterscheidet. Sonderbarerweise waren ja diese vorzugsweise
k#tisch, sogar überkritisch, wie zum Beispiel das gewichtige