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10. Leutnant Gustl
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A. n en hu
A1JAS C 1.
Wesens, des semitischen Fühlens, daß der Literaturjude
einem dem deutschen Wiener Boden entstammenden
Off cier den Gedankengang zumuthet, daß mit der Person
des Beleidigers, mit der Unmöglichkeit öffentlich blos¬
gestellt zu werden, auch die diffamirende Thatsache selbst
von der Bildfläche entschwunden, aus der Welt geschafft
sei, daß also die zwingende Ursache zur Selbsttödtung
nun weggefallen. Nin, der Tod des Bäckermeisters hat
mit den Todesgedanken des Officiers nichts zu schaffen,
Officiersehre und Judenpresse.
dessen Leben oder Sterben ändern nichts an der That¬
sache, daß der Lieutenant als nunmehr satisfactions¬
Wien, 21. Juni.
unfähig sich am Abend nicht schlagen darf, daß er daher
Ein Sturm geht durch die Judenpresse. Ein Jude
so denkt der Officier — die Waffe gegen sich selbst
ist der Ehre unwürdig befunden worden, dem Officiers¬
richten muß. Für den Soldaten, dem der Geist der Officiers¬
corps unserer Armee fürderhin anzugehören. Wir sagen:
standesehre eingeimpft ist, dem das Officiersehrgefühl
„Unsere Armee", enn diese das Männliche und
— man mag über diese Sonderrechte und Sondergefühle
Kriegerische, den Ehrbegriff und die Mannesvorzüge
denken, wie man will, hier handelt es sich blos um die
verkörpernde Einrichtung ist durch und durch
eine
Thatsache, daß sie bestehen und daß mit ihnen heute
arische, dem jüdischen Wesen strict entgegengesetzte. Des
gerechnet werden muß — in Fleisch und Blut über¬
Juden Natur entspricht es, des Ju en Beruf ist es, mit
gegensen, in jede Faser verwachsen ist, spielt der Tod
atten Hofen zu handeln; das Schachern, Wuchern und
des Bäckermeisters, die Frage, ob öffentlicher Sea dal
Betrügen ist sein Fall. Nur zu begreiflich daher, daß
oder nicht, keine Rolle. Ihm gilt lediglic, die That¬
sich alle seine Instincte aufbäumen gegen einen Stand
sache, daß er sich nicht nehr schlagen kann, daß er bei
der das Gerade uni Männlich, Ehrenhafte und Tapfere,
dem für enselben Abeno anberaumten Zweikampf nicht
kurz das Arierthum verkörpert. Und weil der Jude nicht
erscheinen darf, weiter nichts. Und diese Thatsache
offen sicht gegen einen starken Gegner, so sucht er ihm
zwingt ihm die selbstmörderische Waffe in die Hand.
durch sein zersetzendes Eindringen beizukommen; so hat
So denkt, so fühlt der Officier. Der Jude freilich
er sich in unser O ficierscorps gedrängt. Der Krieg,
verfällt auf kniffige Spitzfindigkeiten; seine Feigheit
die Tapferkeit, der offene Mannesmuth sind dem
sieht Auswege aus dem Dilemma, wo der Officier, diese
Juden ein Gräuel. Wie, von welcher Seite nur weißer
Verkörperung arischen Wesens, kein Dilemma kennt und
sie zu schildern! Wir haben unsere Meinung über den
Auswege nicht suchen und auch nicht finden will, wenn
„Lieutenant Gustl“, des Literaturjuden Schnitzler im
sie ihm von anderer Seite gezeigt würden. Nein, der
heutigen Morgenblatt genügend gekennzeichnet und
Jude kann vermöge seiner Racenveranlagung, der
brauchen dem dort Gesagten nichts hinzuzufügen. Daß
Charaktereigenschaften seines Volkes, seinem Blut und
wir an dieser Stelle, auf die uns sonst nicht so be¬
Wesen nach nicht begreifen, was in der Seele eines
deutend erscheinende Angelegenheit zurückkommen, ist
Officiers vorgeht, wie dieser denkt und fühlt. Nochmals:
dem Gezeter der heutigen Judenblätter, welche den
der Officiersstand ist ein Product des Arierthums. Was
einzelnen Fall über Gebür aufbauschen, was wieder zu
Officier sein heißt, ist dem Juden fremd. Krieger und
allgemeinen Betrachtungen über die Sache heraus¬
Soldat, Ehrenmann und Kraftnatur nach germanischem
fordert, zuzuschreiben.
Vorbild, sind dem jüdischen Wesen weltenferne und
Was der Jude Sc,nitzler dem „Lieutenant Gustl“
unerreichbare Begriffe. Darum gehört der Jude nicht
insinuirt, so denkt, so spricht, so handelt kein Officier.
in den Officiersstand, darum haßt er ihn auch als
Das ist jüdischer Geist, der so mit sich selbst um die
seinem innersten Ich zuwider und gegensätzlich. Alle
Selbsttödtung schachert, nicht Officiersgeist. Nur dem
bestehenden Gesetze sind nicht gut, viele müssen ver¬
Juden kann der Einfall kommen, nur er mit seiner
bessert werden. Eine Aenderung der Staatsgrundgesetze
Raceveranlagung kann an den Trugschluß glauben, daß
ist, was die Judenfrage betrifft, unumgänglich noth¬
der jähe Tod des Mannes, der einen Officier beleidigte
wendig. Die gesetzlichen Normen, welche dem Juden
und satisfactionsunfähig machte, in diesem nun die
den Eintritt in die Armee gestatten, bedürfen zunächst
Ueberzeugung aufkommen läßt, das Vorgefallene sei
durchstrichen. Das ist das Kennzeichen des undeutschen der Revision. Der Jude gehört in das Ghetto, nicht
10. Leutnant Gustl
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A1JAS C 1.
Wesens, des semitischen Fühlens, daß der Literaturjude
einem dem deutschen Wiener Boden entstammenden
Off cier den Gedankengang zumuthet, daß mit der Person
des Beleidigers, mit der Unmöglichkeit öffentlich blos¬
gestellt zu werden, auch die diffamirende Thatsache selbst
von der Bildfläche entschwunden, aus der Welt geschafft
sei, daß also die zwingende Ursache zur Selbsttödtung
nun weggefallen. Nin, der Tod des Bäckermeisters hat
mit den Todesgedanken des Officiers nichts zu schaffen,
Officiersehre und Judenpresse.
dessen Leben oder Sterben ändern nichts an der That¬
sache, daß der Lieutenant als nunmehr satisfactions¬
Wien, 21. Juni.
unfähig sich am Abend nicht schlagen darf, daß er daher
Ein Sturm geht durch die Judenpresse. Ein Jude
so denkt der Officier — die Waffe gegen sich selbst
ist der Ehre unwürdig befunden worden, dem Officiers¬
richten muß. Für den Soldaten, dem der Geist der Officiers¬
corps unserer Armee fürderhin anzugehören. Wir sagen:
standesehre eingeimpft ist, dem das Officiersehrgefühl
„Unsere Armee", enn diese das Männliche und
— man mag über diese Sonderrechte und Sondergefühle
Kriegerische, den Ehrbegriff und die Mannesvorzüge
denken, wie man will, hier handelt es sich blos um die
verkörpernde Einrichtung ist durch und durch
eine
Thatsache, daß sie bestehen und daß mit ihnen heute
arische, dem jüdischen Wesen strict entgegengesetzte. Des
gerechnet werden muß — in Fleisch und Blut über¬
Juden Natur entspricht es, des Ju en Beruf ist es, mit
gegensen, in jede Faser verwachsen ist, spielt der Tod
atten Hofen zu handeln; das Schachern, Wuchern und
des Bäckermeisters, die Frage, ob öffentlicher Sea dal
Betrügen ist sein Fall. Nur zu begreiflich daher, daß
oder nicht, keine Rolle. Ihm gilt lediglic, die That¬
sich alle seine Instincte aufbäumen gegen einen Stand
sache, daß er sich nicht nehr schlagen kann, daß er bei
der das Gerade uni Männlich, Ehrenhafte und Tapfere,
dem für enselben Abeno anberaumten Zweikampf nicht
kurz das Arierthum verkörpert. Und weil der Jude nicht
erscheinen darf, weiter nichts. Und diese Thatsache
offen sicht gegen einen starken Gegner, so sucht er ihm
zwingt ihm die selbstmörderische Waffe in die Hand.
durch sein zersetzendes Eindringen beizukommen; so hat
So denkt, so fühlt der Officier. Der Jude freilich
er sich in unser O ficierscorps gedrängt. Der Krieg,
verfällt auf kniffige Spitzfindigkeiten; seine Feigheit
die Tapferkeit, der offene Mannesmuth sind dem
sieht Auswege aus dem Dilemma, wo der Officier, diese
Juden ein Gräuel. Wie, von welcher Seite nur weißer
Verkörperung arischen Wesens, kein Dilemma kennt und
sie zu schildern! Wir haben unsere Meinung über den
Auswege nicht suchen und auch nicht finden will, wenn
„Lieutenant Gustl“, des Literaturjuden Schnitzler im
sie ihm von anderer Seite gezeigt würden. Nein, der
heutigen Morgenblatt genügend gekennzeichnet und
Jude kann vermöge seiner Racenveranlagung, der
brauchen dem dort Gesagten nichts hinzuzufügen. Daß
Charaktereigenschaften seines Volkes, seinem Blut und
wir an dieser Stelle, auf die uns sonst nicht so be¬
Wesen nach nicht begreifen, was in der Seele eines
deutend erscheinende Angelegenheit zurückkommen, ist
Officiers vorgeht, wie dieser denkt und fühlt. Nochmals:
dem Gezeter der heutigen Judenblätter, welche den
der Officiersstand ist ein Product des Arierthums. Was
einzelnen Fall über Gebür aufbauschen, was wieder zu
Officier sein heißt, ist dem Juden fremd. Krieger und
allgemeinen Betrachtungen über die Sache heraus¬
Soldat, Ehrenmann und Kraftnatur nach germanischem
fordert, zuzuschreiben.
Vorbild, sind dem jüdischen Wesen weltenferne und
Was der Jude Sc,nitzler dem „Lieutenant Gustl“
unerreichbare Begriffe. Darum gehört der Jude nicht
insinuirt, so denkt, so spricht, so handelt kein Officier.
in den Officiersstand, darum haßt er ihn auch als
Das ist jüdischer Geist, der so mit sich selbst um die
seinem innersten Ich zuwider und gegensätzlich. Alle
Selbsttödtung schachert, nicht Officiersgeist. Nur dem
bestehenden Gesetze sind nicht gut, viele müssen ver¬
Juden kann der Einfall kommen, nur er mit seiner
bessert werden. Eine Aenderung der Staatsgrundgesetze
Raceveranlagung kann an den Trugschluß glauben, daß
ist, was die Judenfrage betrifft, unumgänglich noth¬
der jähe Tod des Mannes, der einen Officier beleidigte
wendig. Die gesetzlichen Normen, welche dem Juden
und satisfactionsunfähig machte, in diesem nun die
den Eintritt in die Armee gestatten, bedürfen zunächst
Ueberzeugung aufkommen läßt, das Vorgefallene sei
durchstrichen. Das ist das Kennzeichen des undeutschen der Revision. Der Jude gehört in das Ghetto, nicht