I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 184


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Telefon 12801.
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Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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„OBSERVER‘
Nr. 4
„OBSERVER“
Nr. 82
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Wien, IX/, Türkenstrasse 17.
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— Filiale in Budapest: „Figyel““ —
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Boaper Zeitung
Ausschnitt aus:
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*„Lieutenant Gustl“ Die „Wi Allg.
Ztg.“ bringt die Meldung, daß ein mittkärischer
Ehrenrath den Schriftsteller A. Schnitzler seiner
Charge als Regimentsarzt i. R. für verlustig
arhe daid er boner in met pet, in ine
erklärte. Die Gründe dazu bot eine Geschichte
minds of Austrians, a dishonoreble place
Schnitzlers, worin er dem österreichischen Of¬
to settle personal misunderstandings. A
novelist has just been“infamously de¬
fizierskorps nahegetreten sein soll und dann
graded“ by a milltary court of honor for
auf eine heftige, sehr persönliche Kritik in
publishing a novel in which he throws
einem Wiener Blatte nicht reagierte. 22 2/ 5
ridicule upon the pragtice of duelling.
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Which action is still more ridioulous,
Bezugs-Bedingungen¬
Bezugs-Bedingungen:
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Garderobe. Während er stößt und gestoßen
„Schande“ ist gestorben. Der Lieutenant darf
„Lientenant Gustl“
wird, kommt er mit einem alten Handwerks¬
weiter leben! — Finita comedia!
Ein militärischer Ehrenrath hat den Dichter
meister in Konflikt. Gustl schimpft; der Alte
Die Satire dieses Ausklanges ist deutlich
Arthur Schnitzler der Regimentsarzt=Charge für
antwortet; Gustl greift an den Säbel; der Alte
und trifft. Aber sie ist nicht leichtfertig, sondern
verlustig erklärt.
kommt ihm zuvor, hält ihm Säbel und Hand
tiefernst. Sie trifft nicht die Armee, und wenn
Den Anlaß zu diesem Schritt bot eine
fest und sagt: „Wenn Sie nicht sehr schön ruhig
mau will, nicht einmal den militärischen Ehr¬
psychologische Novelle „Lientenant Gustl“, die
sind, erzähl' ich die Geschichte morgen dem
begriff. Sie zeigt nur, wie toll und sonderbar
Schnitzler in der Weihnachtsbeilage der „Neuen
Korpskommando!“ Der Alte entfernt sich; Gustl
das übermächtig waltende Schicksal mit uns
Freien Presse“ veröffentlichte. Ferner soll es
nimmt mechanisch seine Garderobe und geht.
Menschen Ball spielt.
Schnitzler verübelt worden sein, daß er auf eine
Er blickt in sein offenes Grab. Als Offizier,
in persönlich gehässigem Tone gehaltene Kritik
dessen Waffe die Hand eines Anderen in
der
Kurz nachdem „Lieutenant Gustl“ erschienen
des „Lieutenant Gustl“, welche in einem Wiener
Scheide zurückgehalten hat, ist er entehrt.
war, publizirte ein Wiener Militärblatt eine
Militärblatte erschien, nicht reagirt hat.
muß sich erschießen. Und so, im Angesicht
des
giftige Kritik. Das Feuilleton wollte mit viel
Todes, wandelt Lientenant Gustl durch
*
Grobheit, aber wenig Beweiskraft den öster¬
Stadt. Er nächtigt im kühlen Prater auf einer
reichischen Lieutenant vor Schnitzler in Schutz
Die Geschichte dieses Lieutenant Gustl ist
Bank. Unaufhörlich wälzen sich die Gedanken
nehmen. Schnitzler reagirte nicht darauf. Er
bald erzählt. Er bekommt von einem Freund
durch seinen Kopf. Schließlich ist er mit sich
antwortete auf das in Rede stehende Angriffs¬
eine Konzertfreikarte. Im großen Musikvereins¬
und dem Leben fertig. Er geht in sein Stamm¬
feuilleton nicht und überließ es der Welt, zu
saal gibt er sich redliche Mühe, die aufgeführte
kafé frühstücken — sein Henkersmahl. In diesem
richten. Dieser Tage erschien sein „Lieutenant
Messe schön zu finden. Vergebens! Er lang
Lokal verkehrt aber auch der alte Handwerks¬
Gustl“ in Buchform, und ungefähr zur gleichen
weilt sich. Während er so hinmeditirt über
meister, der ihn beleidigt hat. Und mit dem
Zeit stieß ihn der Ehrenrath seines Regiments
das, was er sieht und anhören soll, offenbart
Kaffee servirt der Kellner dem Lieutenant Gustl
aus der Reihe der Offiziere.
er eine ganz erstannliche Flachheit und Ober¬
die Nachricht, daß der Alte, vom Schlage ge¬
So haben wir denn zu den vielen Unfehl¬
flächlichkeit des Denkens und Meinens.
rührt, plötzlich verschieden ist. Lieutenant Gustl
barkeitsdogmen unseres öffentlichen Lebens
Mit dem Konzert sind auch seine allgemeinen
lebt auf. Die Schatten des nahenden Todes
ein neues bekommen: die Infallibilität des
Betrachtungen zu Ende, und er drängt sich zur
weichen von seiner Stirn; der Zeuge seiner! Lieutenants.
Prospecte gratis und franco.
Auss