I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 188

10. Leutnant Gustl
box 1/9
Ssaae
r en etete e herte ere
Adolf Schustermann
Adressen-Verlag und Zeitungs-Nachrichten-Bureau
Berlin 0.27, Blunienstr. 80/81.
Dutsche Warte.
70
42. 3.
Arthur Schnitzler, Regimentsarzt der Reserbe,
sist, wis einem hiesigen Blat aus Wien berichtet wird,
svonm militärischen Ehrenrate seiner Offiziers¬
charge verlustig erklärt worden. Als Grund des
ehrentstlichen Richterspruches wird angegeben
Schnitzler durch die kürzlich veröffentlichte
nobellinische Studie „Leutnant Gustl“ der Ehre des
österreichischen Offizierkorps nahegetreten sei, und
daß er auf eine in heftigem und persönlichem Tone
geschriebene Kritik dieser schriftstellerischen Arbeit
in einem Tagesblatt nicht reagirt habe. Dei
thatsächliche Inhalt der Studie ist in
ge¬
drängter Kürze folgender: Leutnant Gustl hat
im Konzert ein Renkontre mit einem energischen
Zivilisten. Es kommt zu Injurien. Der Leutnant
will den Säbel ziehen, aber der Zivilist hindert
ihn daran durch überlegene Körperkraft. Leutnant
Gustl verbringt eine qualvolle Nacht. Wenn das
Regiment von dem Vorfall erfährt, muß er quittiren.
Eine Kugel vor den Kopf erscheint als einziger nobler
Ausweg aus der Affäre. Das Schicksal schenkt aber
dem Leutnant Gustl eine glücklichere Lösung der Sache:
den enragirten Zivilisten trifft der Schlag. Dieser
Schlag „ex machina“ befreit den Leutnant Gustl aus
aller Verlegenheit. Niemand weiß, was geschehen ist.
Der einzige Zeuge seiner Schmach ist tor: der Leutnant
ist gerettet.
Telefon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschultt
Nr. 12
„OBSERVER“
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
WVien, IX/1, Türkenstrasse 17.
— Filiale in Budapest: „Figyelä“
Vertretungen in Berlin. Chicage, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
stersberger H
275 #
2 22
vom
— 0. Tedensjahte gestorden.
Der beliebteste Schriftsteller Jungwiens Arthur
Schnitzler, Regimentsarzt der Reserve, ist von dem mili¬
tärischen Ehrenrathe seiner Officiercharge verlustig erklärt
worden. Als Gründe des ehrenräthlichen Richterspruches
wird angegeben, daß Schnitzler durch die kürzlich ver¬
öffentlichte novellistische Studie „Lieutnant Gustl“
der
Ehre des österreichischen Officiercorps nahegetreten sei,
und daß er auf eine in heftigem und persönlichem Tone
geschriebene Kritik vieser schriftstellerischen Arbeit in einem
Tagesblatt nicht reagirt habe. Der thatsächliche Inhalt
der Studie ist in gedrängter Kürze folgender: Lieutnant
Gustl hat im Concert ein Rencontre mit einem energi¬
schen Cinilisten. Es kommt zu Injurien.* Der Lieutnant
will den Säbel ziehen, aber der Civilist hindert ihn daran
F
inclusive
durch überlegene Körperkraft. Lieutnant Gustl verbringt
Porto.
eine qualvolle Nacht. Wenn das Regiment von dem Vor¬
fall erfährt, muß er quittiren. Eine Kugel vor den Kopf
Zahlbar
im Voraus
erscheint als einziger nobler Ausweg aus der Affaire.
Das Schicksal schenkt aber dem Lieutnant Gustl eine glück¬
nitte ist das
lichere Lösung der Sache; dengenragirten Civilisten trifft
steht es den
der Schlag. Dieser Schlag „ex machina“ befreit den
Ab
lern.
Lieutnant Gustl aus aller Verlegenheit. Niemand weiß
Ab
was geschehen ist.
Der einzige Zeuge seiner Schmach
ist
todt: der Lieutnant ist gerettetlctenuug -Oumee
Inthaltend die
Der „OBSHISVE
Inhaltsangabe aller wichtigen Mittheilungen der Wiener Morgen¬
blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und „Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und wirthschaftliche Leben
des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mittheilungen
werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Prospecte gratis und franco.