10.
Leutnant
Gust
e e e eenen
schtung beim Volke zu untergraben. Wir glauben,
lss die Zeit nicht mehr ferne ist, in welcher aus
in Officierskreisen selbst sich eine Bewegung ge¬
en das Duell entwickeln wird. Die jüngsten trau¬
gen Vorfälle in Bozen, die sicherlich die Offi¬
dere am meisten bedauern werden, haben wieder
gezeigt, wie manche Angehörige des Officiers¬
oorps glauben, dass es ihre Officiersehre ver¬
ingt, gegen Wehrlose mit dem Säbel dreinzu¬
ten.
Schnitzler zeichnet im Lieutenant Gustl eine
igur, die vielleicht wie in allen übrigen Ständen
zukommen pflegt, aber er hat es verstanden,
s Absurde der Officiersehre mit grellen Streif¬
lichtern zu beleuchten; denn es klingt wie ein
ohn auf die Officiersehre, wenn man liest, dass
blasierte Lieutenant, der den Straßendirnen
äuft, der Ehemänner betrügt, der über alles,
sonst den Menschen heilig ist, in der frivolsten
e spricht, auf einmal glaubt, sich erschießen
müssen, weil er sich gegen die Officiers¬
schwer vergangen habe, obgleich er hundert¬
seine persönliche Ehrenhaftigkeit befleckt hat,
ind sich niemals daraus Gewissensbisse gemacht
at. Zwischen der Scylla der Officiersehre und der
bdis der persönlichen Ehre durchzuschwim¬
nicht leicht und wir möchten es wünschen,
dass endlich der Officiersehrenbegriff einer Re¬
n unterzogen werde, damit auch nicht mehr
Kriegsminister zu sagen braucht, wer keinen
fallen findet an der sacrosancten Officiers¬
ehre, kann ja einen anderen Beruf ergreifen. Viel¬
leicht hat der Minister damit sagen wollen, es
önnen ja nicht alle Menschen Officiere werden,
muss ja auch Schuster geben. Unsere Armee
ist eine Volksarmee und es darf daher einem
überzeugungstreuen Katholiken der Weg zum
Officierscorps nicht verrammelt werden.
Tagesbericht.
Kalender für Sonntag den 23. Juni: Edeltrud,
Jungfrau, Aebtissin. Sonnenaufgang: 4 Uhr 1 Minuten mor
gens. Sonnenuntergang: 8 Uhr 2 Minuten abends. Mon
besaufgang: 11 Uhr 50 Minuten morgens. Mondesuntergang:
11 Uhr 35 Minuten abends. — Erstes Viertel: 10 Uhr 4 Mi¬
nuten abends.
Kalender für Montag den 24. Juni: Johann der
Täufer. Sonnenaufgang: 4 Uhr 1 Minute morgens. Son¬
nenuntergang: 8 Uhr 2 Minuten abends. Mondesaufgang:
0 Uhr 53 Minuten abends. Mondesuntergang: 11 Uhr 58 Mi¬
nuten abends.
* Schriftleiter gesucht. Für den „Sonntags¬
boten“ wird ein tüchtiger Schriftleiter weltlichen
Standes gesucht. Wir verweisen auf die Ankündi¬
gung im Anzeigentheile unseres Blattes.
* Gemeinderaths=Sitzung. Am Dienstag
den 25. Juni um 4 Uhr nachmittags wird eine
ordentliche Sitzung des Gemeinderathes abgehalten.
Auf der Tagesordnung stehen 30 Gegenstände und
unter diesen auch folgende: Note des k. k. Eisen¬
bahnministetiums vom 11. Juni d. J. betreffs besserer
Zugsverbindungen in Obersteiermark. Zaschrift der
k. k. Staatsbahndirection Villach betreffend die Her¬
stellung einer Schnellzugsverbindung auf der Strecke
Graz=Fehring=Ofenpest. Zuschrift der Handels= und
Gewerbekammer in Graz in Angelegenheit des Aus¬
baues des steirischen Bahnnetzes. Zuschrift der k. k.
privil. Südbahngesellschaft mit Mittheilung ihres
Schreibens an die Handels= und Gewerbekammer
in
—. — ekand die Verhältuisse kornte.o
a M
box 1/9
Telefon 12801.
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
„OBSERVER
Nr. 38
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX. Türkenstrasse 17.
— Filiale in Budapest: „Figyelö“
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Tetnps, Paris
vom 76
#0
Autriche-Hongrie
Les journaux font grand bruit autour d’une déci¬
sion qui retire son grade de médecin-major dans la
réserve à Arthur Schnitzler, auteur dramatique bien
connu. Schnitzler avait récemment, décrit, dans unc
nouvelle publiée par la Nouvelle Presse lihre, l’état
d’äme d’un officier qui, dans une rixe avec un civil,
aété désarmd. Le cas est d’autant plus curieux que
depuis quelque temps les rixes entre civils et offi¬
ciers se multiplient. Un cas tout récent ou un civil
fut blessé par un oflicier à Botzen, a fait l’objet
d’une interpellation à la Diète du Tyrol.
inclusive
„
28•—
—
Porto.
200
„
50.—
1
70
„
Zahlbar
500
„
—
11
„ 110.
„
„
im Voraus
„ 1000
1
„ 200.—
19
2000
„
Im Gegensatze zu anderen Bureauy
für Zeitungsausschnitte ist das
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdaue
begrenzt; —
auch steht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu
ergänzen oder zu ändern.
Der „OBSERVER“ veranstaltet täglich einen Auszug enthaltend die
Inhaltsangabe aller wichtigen Mittheilungen der Wiener Morgen¬
blätter (Tagesjournale ausser „Neue Freie Presse“ und Wiener Zeitung“)
wodurch eine Uebersicht über das gesammte politische und wirthschaftliche Leben
des In- und Auslandes in drastischer Kürze geboten wird. Diese Mittheilungen
werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.
Prospecte gratis und franco.
WA
Leutnant
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schtung beim Volke zu untergraben. Wir glauben,
lss die Zeit nicht mehr ferne ist, in welcher aus
in Officierskreisen selbst sich eine Bewegung ge¬
en das Duell entwickeln wird. Die jüngsten trau¬
gen Vorfälle in Bozen, die sicherlich die Offi¬
dere am meisten bedauern werden, haben wieder
gezeigt, wie manche Angehörige des Officiers¬
oorps glauben, dass es ihre Officiersehre ver¬
ingt, gegen Wehrlose mit dem Säbel dreinzu¬
ten.
Schnitzler zeichnet im Lieutenant Gustl eine
igur, die vielleicht wie in allen übrigen Ständen
zukommen pflegt, aber er hat es verstanden,
s Absurde der Officiersehre mit grellen Streif¬
lichtern zu beleuchten; denn es klingt wie ein
ohn auf die Officiersehre, wenn man liest, dass
blasierte Lieutenant, der den Straßendirnen
äuft, der Ehemänner betrügt, der über alles,
sonst den Menschen heilig ist, in der frivolsten
e spricht, auf einmal glaubt, sich erschießen
müssen, weil er sich gegen die Officiers¬
schwer vergangen habe, obgleich er hundert¬
seine persönliche Ehrenhaftigkeit befleckt hat,
ind sich niemals daraus Gewissensbisse gemacht
at. Zwischen der Scylla der Officiersehre und der
bdis der persönlichen Ehre durchzuschwim¬
nicht leicht und wir möchten es wünschen,
dass endlich der Officiersehrenbegriff einer Re¬
n unterzogen werde, damit auch nicht mehr
Kriegsminister zu sagen braucht, wer keinen
fallen findet an der sacrosancten Officiers¬
ehre, kann ja einen anderen Beruf ergreifen. Viel¬
leicht hat der Minister damit sagen wollen, es
önnen ja nicht alle Menschen Officiere werden,
muss ja auch Schuster geben. Unsere Armee
ist eine Volksarmee und es darf daher einem
überzeugungstreuen Katholiken der Weg zum
Officierscorps nicht verrammelt werden.
Tagesbericht.
Kalender für Sonntag den 23. Juni: Edeltrud,
Jungfrau, Aebtissin. Sonnenaufgang: 4 Uhr 1 Minuten mor
gens. Sonnenuntergang: 8 Uhr 2 Minuten abends. Mon
besaufgang: 11 Uhr 50 Minuten morgens. Mondesuntergang:
11 Uhr 35 Minuten abends. — Erstes Viertel: 10 Uhr 4 Mi¬
nuten abends.
Kalender für Montag den 24. Juni: Johann der
Täufer. Sonnenaufgang: 4 Uhr 1 Minute morgens. Son¬
nenuntergang: 8 Uhr 2 Minuten abends. Mondesaufgang:
0 Uhr 53 Minuten abends. Mondesuntergang: 11 Uhr 58 Mi¬
nuten abends.
* Schriftleiter gesucht. Für den „Sonntags¬
boten“ wird ein tüchtiger Schriftleiter weltlichen
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den 25. Juni um 4 Uhr nachmittags wird eine
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vom 76
#0
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Les journaux font grand bruit autour d’une déci¬
sion qui retire son grade de médecin-major dans la
réserve à Arthur Schnitzler, auteur dramatique bien
connu. Schnitzler avait récemment, décrit, dans unc
nouvelle publiée par la Nouvelle Presse lihre, l’état
d’äme d’un officier qui, dans une rixe avec un civil,
aété désarmd. Le cas est d’autant plus curieux que
depuis quelque temps les rixes entre civils et offi¬
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fut blessé par un oflicier à Botzen, a fait l’objet
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11
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1
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19
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