I, Erzählende Schriften 8, Die Toten schweigen, Seite 10

8. Di
Toten schweigen
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Telephon 12801.
1
Alex. Weigl's Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte

Dee Ausschnitt
Telephon 12801.
Nr. 44##
„OBSENVET
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Aussohnitte
I österr. behördi conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichte
Aussehnitt
Wien, I., Concondiaplatz 4.
„CBSEN. EN
Nr. 42
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf. London. Newyork, Paris, Rof
Stockholm, Kristianin, St. Petersburg.
I. österr. behörd! conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichte
a
Wien, I., Concondiaplatz 4.
Mülichcer Heucnts Scaakoten
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom
Ausschnitt aus:
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
voms 20 —8 5
Ausschnitt aus:Perliner Börsenton
Theater am Gärtnerplatz. Prinz Leopold und
Gemahlin beehrten am Mittwoch, wie schon kurz mitge¬
vom: #0
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teilt, die italienische Opernvorstellung „Manon Les¬
scaut“ mit ihrem Besuch. Der Prinz ließ den Impresario
Savelli in die Hoft
fen und brückte in einer längeren
Unterredung seine
igung und Anerkennung über
die Aufführung
virkenden Künstler aus.
a. Aus den
verbeverein. Vor wenigen
Aus München schreibt uns unser Correspondent
Monaten ist hie
benburgerstraße 40, ein neues
unterm 27. d.: Heute veranstaltete die litera¬
r Metallarbeiten von Zier¬
rische
Abtheilung
der Münchener
h1
worden; einige Arbeiten der
Finrenschaft einen Vortragsabend, an welchem
im Kunstgewerbeverein ausge¬
Herr Pollandt vom Münchener Schauspielhause
nvon einem sicheren Geschmack
verschiedene Dichtungen der „Jungwiener“ re¬
Können; besonders der Brunnen,
citirte. Besonderes Interesse beanspruchte daruinter
in getrie
t einem stilllierten Reiher deko¬
riert, ist e
Felix Dörmann's noch unveröffentlichter, dem Vor¬
it, die einem Iuntenraum, einem
Café oder einem Lichthof zur Zierbe gereichen würde.
tragenden für diesen Anlaß zur Verfügung gestellter
Weiter haben Zierhut & Krieger noch eine geschmackvolle
Verseinacter „Hagith“, welcher den bekannten
Für
inclusive
50 Zeit Standuhr, ein praktisches Rauchservice, einen Teekessel
Bibelbericht vom altersschwachen König, der an der
100
1
Porto.
und einen Schmuckkasten ausgestellt.
Jugendblüthe eines Mädchens zu neuem Leben er¬
Zahlbar
Th. Jung=Wiener=Abend. B
inntlich hatte Herr
warmen soll, durch mancherlei Zuthaten zu einem
500
im Vorauf
Pollandt vom Schauspielhaus
erflossenen Win¬
kleinen Drama auszugestalten sucht. Die Jungfrau
„ 1000
Für
ter as unternommen, aus den Werke
inehstre
liebt hier den jungschönen, ehrgeizigen und
österreichischer zie int as
thaten¬
10
Im GeDichter einige Proben vorzuführen. P
lustigen, aber
Porto.
seinen Vater
woch Abend zicht es del
pietätvoll
ver¬
Abonnement dließ er nun, ebenfalls in der literarise
Zahlbar
nAbteilung der
26lehrenden Thronfolger, und wiewohl ihr
die
dern.
50
Abonnenten flMünchner Finkenschaft, auch die Wiener Modernen zu
Priesterschaft mit dem Steinigungstode
droht,
100
versagt sie
Wort kommen. Der Abend erfreute sich großer Sym= ualteud ab
sich dem gierigen Alten und tie ist da
Der „(pathien und fand starken Zuspruch. Zu dem weichen, Morgen
läßt ihn sterben, um dem Geliebten ans Ziel zu bieht es
Abonne
Inhaltsangabivorzüglich durchgebildeten Organ des Herrn Pollandt r Zeitung
helfen. Doch der junge König schützt die Opferwillige jdern.
Abonne
blätter (Igesellt sich ein reiches literarisches Verständnis, und so zuschaftlich
vor der Rachsucht des Hobenpriesters und erhebt sie
wodurch eineerzielte der Künstler auch an diesem Abend einen vollen,
als Gemahlin an seine Seite. Das Stückchen ist haltend al
Diese Mit
Lehen des In unbestrittenen Erfolg. Er las zuerst aus dem Manu¬
sprachlich theilweise nicht ohne Reiz und zeugt wieder! Morgen
theilungen weskript ein Drama von Felix Dörmann: „Hogid“.
Inhalts
von der kräftigen dramatischen Begabung Dör=hr Zeitung
blät!
Dörmann, dessen „Abenteurer“ demnächst am Holftheater
mang's, doch kann der bedenkliche Stoff auch in shschaftlich
wodure
zur Aufführung kommen soll, behandelt hier mit großer
seiner Behandlung nur lächerlich oder abstoßend
Diese Mi
Leben
Wucht und edlem Schwung der Sprache das alte Motiv
wirken. Herr Pollandt brachte außerdem noch
theilun
vom sterbenden König, der noch nach Leben dürster, vom
Schnitzler's effectvolle Novellette „Die Todten
jungen Sohn, den der Tatendrang verzehrt, und dem
schweigen“ Gedichte von Hofmannsthal und
liebenden Wosen, dessen Blut dem starren Körper des
David, Skizzen von Peter Altenberg und
Alten einen neuen Odem einhauchen soll. Den
fsten
einen sehr nuliterarischen Ulk von Schönthau zum
Eindruck übte Schnitzlers brillante Novel'
Die
Vortrag, Alles mit charakteristischer Verlebendigung.
Toten schweigen“. Der Wiener Dich
ingt
die trotz des warmen Wetters ziemlich zahlreiche Zu¬
in dieser packenden Studie die Nachtseiten
#ens
hörerschaft spendete lebhaften Beifall.
eradezu plastisch zum Ausdruck. Mit w
arer
Feinheit zeichnet er das Seelenleben einer ju
Frau,
ide ihren Gatten nicht liebt und auf falsche?
erät.
Schaurig endigt die Freundschaft. Der To
lieh¬
ten laueet im Hintergrund und das gen
Leib
enthüllt dem Gatten die ganze Wahrheit.
zte des
Symbolisten Hugo v. Hofmannsthe
Bei¬
den“ des düsteren Träumers Davi
die liebl „Burgmusik“ des laur
Spötters
Peter Altenberg „Der fliegen
ollän¬
der“ aus den „Aschantis“ und „Das H meiner
Schwester“ aus „Wie ich es sehe“.
n Abschluß
bildeten Bahrs von Geist und Witz spielnde Humo¬
reske: „Die schöne Frau“ und ein paar goldene
Lebensregeln von Franz v. Schönthan: „Der
rute Ton“. Es war ein schöner Abend und die Zu¬
hörer ließen es an herzlichen Dankesbezeigungen nicht
ehlen. 79