II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 40

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Somm
31. In Spielder Fuefte
Illustrierte Kronen=Zeitung. —
schauk
munt
Theater und Kunst.
resse!
bann
1 am 18. d.,
Das neue Schnitzlerstück.
nicht
gegenüber
Nackt:
Im Deutschen Volkstheater.
Mann den
mögen
Artur Schnitzler hat seine neueste
ne Frau ihn
tiefste
Bühnenarbeit „Im Spiel der Sonnen¬
ci, 20. Bez.,
genon
lüfie“ überschrieben. Der Titel ist sinnbildlich
9993
gemeint. Das Spiel der Sonnenlüfte erfrischt,
wiede
Uhr abends,
erhitzt, erzeugt drohendes Wetter mit gefähr¬
isse. Zeugen
Aber
lichem Blitz, schafft aber, wenn die schwarzen
die G
tspesen und
Wolken vorüberzogen, wieder Abkühlung und
Pläne,
r Verletzten
Ruhe. So gehi es der kleinen Sommerfrischen¬
Kommi
ta. gasse 1 b.
Kolonie in Kirchau, sehr lange vor dem Krieg.
die Lai
18055
Da ist die kluge Frau des Bildhauers Friedlein,
Vorha
die haarscharf beobachtet und gar nichts merken
womit.
läßt, daß sie eigentlich ein ganz sentimentales
sich al
Innenleben besitzt. Sie fühlt sich vom Gatten
Neues
n.)
Keines
vernachlässigt, sie zitiert um ihren Jungen, der
„Entwicklung
einem
kaum aus den Pubertätsjahren heraus, nach
inn 11 Uhr
Rußlan
ihrer jungen Nichte, einer angehenden Schau¬
„Treu und
zu hör
spielerin, stürmisch verlangt. Dieses Fräulein,
sein dies¬
n
Lady=M.
virkung her¬
genießerisch und skrupellos veranlagt, hat schon
Peepelle des
einziger
einen Verlobten hinter sich und ist die Braut
biezu alle
Pech, m.
eines armen Teufels von Sekundararzt. Aber
mit der
Esperanto¬
sie kümmert sich nicht weiter um allen Seelen¬
Schluß
Montag um
kummer dieses Mannes. In einer Schutzhütte
Bez.,
Madonn
erhört sie den unreifen Gymnasiasten und ist
dem Thema:
schön u.
glücklich, daß das erste Engagement in Innsbruck
Alle aktiven
wird jet,
perfekt geworden ist, wo der Leutnant Holl, der
leischmann.)
ganz
ihr gleich in die Augen gestochen hat, stationiert
lle 18. Be¬
Haerl
ist. Dieser Leutnant ist der jünnere Bruder des
det morgen
die Mad¬
Trauerhause,
Herrn Kaplan Hock, eines von Güte, Menschen¬
und Musik
ohne ein
liebe und Demut erfüllten jungen Geistlichen,
18. Bez.,
Walde
im Gösser¬
der um das Leben dieses Offiziers zitiert, weil
rübschoppen¬
schnauber
er ein Duell zu bestehen hat. Und bei Donner
den Deutsch¬
der im
und Blitz steht im Mittelakt die ganz große, von
Varieté¬
Streiz
Schrammel¬
Schnitzler wundervoll geführte Hauptszene zwi¬
vormitlags.
schen dem Kaplan und der Bildhauersgattin, die
1 des Ge¬
ganz philosophisch angehaucht und voll Ge= motive
en Moning
nach di
dankenschwere ist, wo die zwei Personen ihre
dotel Café¬
wird sie
Angst, ihre Verzweiflung und ihre Zweifel be¬
nstraße 24,
richten. Aber dann lichtet sich wieder freundlich
elbsthilfe“.)
der Himmel, die Menschen atmen befreit auf.
Zahlstelle
heute n
Herr Bildhauer Friedlein hat das Bedürfnis, den
Mitglieder
neueinst
d. um
Rest des Sommers ausschließlich mit Frau und
in den
istraße 21,
Kind zu verleben, das nette Theaterfrüchtel
desselber
trifft Reisevorbereitungen, der Kaplan hat seinen
enstag den
Sommen
Stalebner,
Seelenfrieden wiedergewonnen. Also ein echter
Johanns
den großen
Schnitzler, nur vielleicht bedächtiger, nachdenk¬
des Herrn
feiertag¬
licher, verträumter, lyrischer als in früheren
tung des
wiederh##
un 9 Uhr.
Stücken, aber noch immer der unbeschreiblich
agasse 18
feine Schilderer und Stimmungsmaler.
edürftigen,
nachmitt
Das Volkstheater ehrte mit seinen besten
chen, alte
Herbstm.
abgebolt.
Kräften den Dichter. Die Drehbühne zeigte uns
Gruppe G
inszenie;
reizende Szenenbilder aus Kirchau am Wiener¬
iden Per¬
Theimer
wald. (Regie Dr. Beer.) Mit höchster
ichs Gast¬
Oberlan
bestimmt
Intelligenz und großem künstlerischen Takt setzt
Preisen,
sich das Ehepaar Moissi für den neuen
Schnitzler ein. Fräulein Ullrich, die nur in
Karczage
der Kleidung der Vorkriegszeit nicht sehr vor¬
Mari#
glocke“
teilhaft aussieht, gibt eine neue Talentprobe. Sie
hüllung
estaurant
spielt das kleine Luderchen, das noch unfertig
esjähnige
Theat¬
für den Theaterberuf ist, sich aber zweisellos
chulkinder
eine die
#rlei und
ganz egoistisch und gewissenlos ihr zukünftiges
Hauses,
Leben einrichten wird, sehr anschaulich. Der
östert.
gruber
junge Herr Riedl hat das Ungestüm des
1 außer¬
andere !
Siebzehnjährigen. Die Herren Homma,
#eatersaal
zwar Le¬
ße 39 a.
Olden und Jantho durchans lobenswert.
„Arbeits¬
Kommer
Nach dem ersten, wenig dramatischen Akt
Nach der
rischlo
setzte schon der Beifall ein, der sich nach dem
0 Bner
Wilhelm
f1 Frau
zweiten Akt zu einer Ovation für den an¬
Festrede.
wesenden Dichter verstärkte und auch nach dem
Ra#lo¬
beginnt.
Schlußakt in derselben Stärke anhielt.
Schluß
„Die B
use und
en kon¬
Montag
(Renaissancebühne.) Manrice Dekohra ist
„Der 1.
ein Pariser Schriftsteller, der galante, leichte
Kriegs¬
Romane schreibt. Romane, die sich immer wieder
beiden
eichs im
um eine mondäne Frau und um ihr Abentener
midt in
um 8
drehen, Romane, die manchmal mehr, manchmal
Nachmit
weniger amüsant sind, meistens weniger. Zu
#glieder
Mittwoe
i m
diesen letzteren zählt auch „Madonna
beteilt.
im Me
Reicha.
von
Schlafcoupé“, das, unter Mitwirkung
1 über
„Der
um¬
drei weiteren Antoren zu einer Komödie
Darien¬
dus
gebaut, nun in
der
Nenaissancebühne
teil¬
31.
riegerd¬
Rampenlicht erblickt hat. Es ist zu fürchten, daß
Petzend
stellung
diese „Madonna im Schlafcoupé“ baldigst ent¬
A#feler
Fliege
gleisen wird, denn ein schlechter Roman muß!
Teil¬
nuch lange keine gute Komödie ergeben. Dieser] der Ko
Madonna Dekobras passiert mancherlei. Zuerst geht ein
Se