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m m
31. Im. Spiel der Scaderlnefte
Freiheit!
Bergr
serma
Thedter
Klasse.
pro Ab
Deutsches Volkstheater
meistens
Schnitzler=Premiere „Im Spiel der Sommerlüfte“
ners
Ausklänge des vorigen Jahrhunderts, wie sie ihre stärksten
etwas
Niederschläge bei Anzengruber, Ibsen und Wedelind gefunden
Mark
haben.
Mark
Schnitzler faßt diese Themen, es laufen drei neben¬
einander, mit behutsamer Hand an, er empfindet sie weich
Diese
und wehleidig mit ganz leichter Ironie, sieht sie durch die
Die be¬
himmelblaue Brille einer tatenmüden Seelenromantik.
pro Ab
Der Abstand von solchen Dingen, in den wir durch die
2000 A
letzten Jahrzehnte geworfen wurden, ist groß. So unendlich
land si¬
groß, daß wir zu Spaziergängen über die sanften Hügel
doch n
solch weicher und wehleidiger Nachdenklichkeit eingeladen,
nur mehr Langeweile empfinden und sehnsüchtig auf die
wenn auch staubige Straße blicken, auf der uns ein Auto
monat!
in eine Gegend derberer Sachlichkeit und griffsicheren An¬
packens realer Wirklichkeiten entführen könnte.
Wir haben für seelische Leukämie nicht mehr die Opfer¬
Ma
freudigkeit eines mitleidsvollen Arztes übrig, sondern nur
das Achselzucken des Stärkeren.
Das Volkstheater brachte unter der Regie Dr. Beers
Ein
eine gute, ausgeglichene Vorstellung, in der Luise Ullrich
obenan stand. Diese junge Schauspielerin ist ein Wunder
an Natürlichkeit. Jeder Ton, jede Bewegung fließt aus dem
Lite¬
Ungewollten, Ursprünglichsten, Echtesten. Wenn auch das
bis n.
Organ noch schwächlich ist, wenn es auch an der Projektions¬
Max
technik des Theatralischen noch allzusehr mangelt, die rührende
Einfachheit, das unmittelbare, durch keinerlei Pose verfälschte
Autor
Einfühlen läßt reinstes Schicksal miterleben.
ständi¬
Moissi ist das gerade Gegenteil. Er war zwar er¬
Der
freulicherweise wieder sehr beherricht und verhalten, er hatte
Aus
Momente stärkster Vertiefung, erschütterte durch die zitternde
Epoch
Angst um seinen Bruder, aber in einem Werke von so zarter
Naturalistik dröhnt trotz aller Beherrschung die Pose, posaunt
man
das Handwerk und erschlägt das Zarte.
Bühn
Johanna Terwin, in ihrer leidvollen Sehnsucht, möchte
Thea:
man als Ellida Wangel sehen, Tonio Riedl in seiner
nicht
Frische als Melchior Gabor. Homma, Xantho, Olden burg,
halsen brav mit.
bahn
Das Publikum achtete Schnitzler und markierte Unterhal¬
sonde
tung. Es achtete den Wiener mehr als den Berliner Gerhart
bühne
Hauptmann, bei dem es vor zwei Wochen zischte. Vielleicht
Zukun
lag es daran, daß der „Spuk“ auch Widerspruch erregte,
die „Sommerlüfte“ jedoch nur Langweile.
wald,
Als Schnitzler auf die Bühne kam, applaudierte das Publi¬
vielle
kum lebhaft sehten früheren Werken.
kron,
Der Beifall galt auch den Darstellern. Allen, besonders
Festst.
der Ullrich. Rufe von Stehparterre und Galerie ließen Moissi
A glauben, es gelte nur ihm.
De
hh—.
keiter
und
Raimundtheater
in d
Diese im tiefsten Sinne bodenstäudige, nach Wald und
entr
Hochgebirge duftende Exl=Truppe hat ihre heurige Spiel¬
spea¬
zeit mit einem Volltreffer eröffnet. „Der letzte Kuiff“ von geg¬
„ (.
vorzüglich
die köst
Anzer
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31. Im. Spiel der Scaderlnefte
Freiheit!
Bergr
serma
Thedter
Klasse.
pro Ab
Deutsches Volkstheater
meistens
Schnitzler=Premiere „Im Spiel der Sommerlüfte“
ners
Ausklänge des vorigen Jahrhunderts, wie sie ihre stärksten
etwas
Niederschläge bei Anzengruber, Ibsen und Wedelind gefunden
Mark
haben.
Mark
Schnitzler faßt diese Themen, es laufen drei neben¬
einander, mit behutsamer Hand an, er empfindet sie weich
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und wehleidig mit ganz leichter Ironie, sieht sie durch die
Die be¬
himmelblaue Brille einer tatenmüden Seelenromantik.
pro Ab
Der Abstand von solchen Dingen, in den wir durch die
2000 A
letzten Jahrzehnte geworfen wurden, ist groß. So unendlich
land si¬
groß, daß wir zu Spaziergängen über die sanften Hügel
doch n
solch weicher und wehleidiger Nachdenklichkeit eingeladen,
nur mehr Langeweile empfinden und sehnsüchtig auf die
wenn auch staubige Straße blicken, auf der uns ein Auto
monat!
in eine Gegend derberer Sachlichkeit und griffsicheren An¬
packens realer Wirklichkeiten entführen könnte.
Wir haben für seelische Leukämie nicht mehr die Opfer¬
Ma
freudigkeit eines mitleidsvollen Arztes übrig, sondern nur
das Achselzucken des Stärkeren.
Das Volkstheater brachte unter der Regie Dr. Beers
Ein
eine gute, ausgeglichene Vorstellung, in der Luise Ullrich
obenan stand. Diese junge Schauspielerin ist ein Wunder
an Natürlichkeit. Jeder Ton, jede Bewegung fließt aus dem
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Ungewollten, Ursprünglichsten, Echtesten. Wenn auch das
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Organ noch schwächlich ist, wenn es auch an der Projektions¬
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technik des Theatralischen noch allzusehr mangelt, die rührende
Einfachheit, das unmittelbare, durch keinerlei Pose verfälschte
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Einfühlen läßt reinstes Schicksal miterleben.
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Moissi ist das gerade Gegenteil. Er war zwar er¬
Der
freulicherweise wieder sehr beherricht und verhalten, er hatte
Aus
Momente stärkster Vertiefung, erschütterte durch die zitternde
Epoch
Angst um seinen Bruder, aber in einem Werke von so zarter
Naturalistik dröhnt trotz aller Beherrschung die Pose, posaunt
man
das Handwerk und erschlägt das Zarte.
Bühn
Johanna Terwin, in ihrer leidvollen Sehnsucht, möchte
Thea:
man als Ellida Wangel sehen, Tonio Riedl in seiner
nicht
Frische als Melchior Gabor. Homma, Xantho, Olden burg,
halsen brav mit.
bahn
Das Publikum achtete Schnitzler und markierte Unterhal¬
sonde
tung. Es achtete den Wiener mehr als den Berliner Gerhart
bühne
Hauptmann, bei dem es vor zwei Wochen zischte. Vielleicht
Zukun
lag es daran, daß der „Spuk“ auch Widerspruch erregte,
die „Sommerlüfte“ jedoch nur Langweile.
wald,
Als Schnitzler auf die Bühne kam, applaudierte das Publi¬
vielle
kum lebhaft sehten früheren Werken.
kron,
Der Beifall galt auch den Darstellern. Allen, besonders
Festst.
der Ullrich. Rufe von Stehparterre und Galerie ließen Moissi
A glauben, es gelte nur ihm.
De
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keiter
und
Raimundtheater
in d
Diese im tiefsten Sinne bodenstäudige, nach Wald und
entr
Hochgebirge duftende Exl=Truppe hat ihre heurige Spiel¬
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zeit mit einem Volltreffer eröffnet. „Der letzte Kuiff“ von geg¬
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vorzüglich
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Anzer