II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 66

eene Pe eece
nshenste eelele e e ee ee eee
auf seine Art sehr drollig Herr Homma als
1 den
Die Beamtensatire Courtelines wurde mit toller
und die Bezeichnung der Organisation enthält,
arrivierter Künstler und Dumenfreund, Herr
eider und
Laune und saftiger Groteskkomik von Franz
der er angehört. Zugelassen zum Wettbewerb ist
Riedl als Gymnasiast und Herr Kantho als
schen Be¬
Stoß und Franz Deutsch zu durchschlagender
jedermann, der sozialdemokratisch organisiert ist.
unausstehlicher Bräutigom, dem man wirklich
iten und
Wirkung gebracht. Die Schauspieler und mit
Die Preise betragen 300, 200 und 100 Schil¬
davonlaufen muß, vervollständigen das lebende
ill die
ihnen die Regisseurin des Abends konnten für
ling. Die preisgekrönten Werke werden überdies
Inventar einer vergangenen Zeit und bemühen
rochen
den stürmischen Beifall eines dichtbesetzten Saales
von der Kunststelle angekauft.
drei
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sich nicht ohne Erfolg, es lebendig zu erhalten.
danken.
F. R.
chädigt
D. B.
Zu Preisrichtern wurden bestellt die Genossen:
in frucht¬
Bach, Beißer, Ellenbogen, Glöckel,
Exl=Bühne. Im Raimund=Theater
aufzu¬
Hannak, Kuderna, Marmorek.
sie Akten¬
Weihnachtspremieren.
spielen jetzt die Exl=Leute eine Komödie: „Der
Die Einsendungen sind an die Sozialdemo¬
uchswerk¬
letzte Kniff“ von Hans Renz, ein neues
Neues Wiener Schauspielhaus.
kratische Kunststelle, 5., Sonnenhofgasse Nr. 6, zu
Reißer,
Bauernstückl. Auf dem Testamentshof will sich
Der Stoff des alten Intrigenstückes
richten. Letzter „Einreichungsiermin: 15. Fe¬
er, Diet¬
und will sich halt kein „gesetzmäßiger Leibes¬
von Sardou ist eim Laufe der Jahrzehnte
ett, eine
bruar 1930.
erbe“ einstellen, immer wieder, jetzt schon in zwei
ebschnur.
schon ein wenig fadenscheinig geworden,

Generationen, kommt halt ein uneheliches Kind.
in Keller¬
aber die Haupttitel= und Bombeurolle der
Wenn nach dem alten Bauern aber kein gesetz¬
Die neue Schnitzler=Komöhie. —
nd haben
mündfertigen Wäscherin, die auch als Mar¬
mäßiger Leibeserbe da ist, fällt der Hof an die
Leiter die
(Als-Zeit der Handlung ist das Jahr 1895
schallin ihren gesunden Menschenverstand nicht
vo sie die
Schwester Portiunkula. Da heiratet der alte
angegeben. Ungefähr um dieselbe Zeit schreibt
verloren hat, ist noch immer so prächtig wie nur
Mit Blut
Bauer in aller Heimlichkeit die Annelles, die vom
derselbe Artur Schnitzler seine Groteske „Der
je. Jetzt spielt die Konstantin die Madame
sie sich
unehelichen Sohn schon wieder was Uneheliches
grüne Kakadu“, die, mag sie noch so unpolitisch
Sans=Gene und erreicht sicherlich ihre be¬
in verletzt
unter dem Herzen trägt, und wird dieses letztere
gemeint sein, wahrhaft revolutionär wirkt. Auch
rühmtesten Vorgängerinnen. In ihrer Derbheit
in die Ehe schreiben lassen. Das ist der letzte
heute, ja heute vielleicht noch mehr als zur Zeit
e Schrän¬
klingt immer etwas Zärtlichkeit mit, sie ist mit
Kuiff des Stückls, und er ist wirklich „nicht ganz
ihres Entstehens. Denn damals sah man wohl
Martin
Grazie ungraziös, der Zuschauer freut sich mit
sauber“, wie der alte Pfarrer (Franz Ludwig)
vor allem den Uebergang von Spiel in Wirklich¬
Gerüster
ihr, wenn sie der Hofetikette ein Schnippchen
immer sagen muß. Aber recht gut gespielt wird's
keit, von Wirklichkeit in Spiel. Daß dieses Spiel
schlägt, und vibriert mit ihr, wenn sie in ein ge¬
von Eduard Köck, von Mimi Gstöttner, Ilse
eine Aktion ist, der eine Aktion in der Wirklichkeit
lindes Pathos übergeht. Um sie herum die Kom¬
Exl, Ludwig Auer und besonders von Pepi
entspricht, nämlich das ungeheure Ereignis einer
parserie selbst größerer Nollen, die eben in Wien
Marik, die eine gan, prachtvolle Hauserin war.
auf
Revolution, eingeleitet durch den Bastillensturm,
den Stargast zu umgeben pflegt. Aber Herr
Hat also dem Publikum recht gut gefallen.
das wird heute deutlicher erkannt als dazumal.
Feldhammer ist ein Napoleon und hält
190
O. K.
Es gab also vor mehr als einem Mschenalter
seiner Partnerin stand. Im Aussehen viel ele¬
loridsdorf
Die Pläne des Deutschen Volkstheaters. Im
für den Dichter Schnitzler andre Probleme,
ganter als der historische Napoleon, trifft er
getrieben,
Deutschen Volkstheater wird als erste Neuheit
andre Inhalte, als sie jener Zeit zumindest auf
alle legendären Uebergänge von der Wildheit zur
in Gast¬
des kommenden Jahres das Lustspiel von Alex¬
dem Theater zu entsprechen scheinen.
Herzlichkeit ausgezeichnet. Frau Konstantin und
ren Sitz
ander Lernet=Holenia, „Mariage“, zur
Herr Feldhammer wurden vom Publikum mit
der Hoff¬
Nichtsdestoweniger, aus der Enge einer genau
Darstellung kommen. Daran schließen sich die
reichem Beifall bedacht, der auch der hübschen
ammelten umschriebenen Welt ist dem Dichter Schnitzler oft
Komödie „Hellseherei“ von Georg Kaiser und
ilung zu
Inszenierung Niedermosers und der takt¬
n wenig genug ein umfassendes, allgemein gültiges Welt¬
Franz Theodor Csokors Schauspiel „Gesell¬
vollen Regie Forster Larrinagas galt.
hasthäuser bild erwachsen. Die Figuren seines Theaters
schaft der Menschenrechte“ (endlich!). Von Heinz
kehren typisch wieder. Aber die Wiederholung
kassen der
Johann=Strauß Theater.
Ortner wurde das Volksstück „Sebastian¬
chubladen zeigt nur an, daß dahinter auch ein immer
Legende" und von Vicki Baum die Komödie
In die Reihe der Johann=Strauß=Operetten,
id dazu,wiederkehrendes Problem steckt. Es ist nicht das
„Menschen im Hotel“ erworben. Walter
die in ein neues textliches Gewand gesteckt und
Verkzeuge Problem einer bestimmten Gesellschaftsschicht,
Hasenclever ist mit seinem jüngsten Werk,
auch musikalisch der Gegenwart angenähert
ie, wo sie innerhalb der sich die Handlung abspielt, sondern
der Komödie „Napoleon greift ein“, vertreten;
werden, ist jetzt „Der lustige Krieg“ getreten.
Sie be¬
nur die äußere Erscheinungsform ist festgehalten.
Georg Kaisers Volksstück „Zwei Krawatten“
Diesmal hat Felix Günther die Neubearbei¬
asmitteln,
Im Grunde handelt es sich auch in der Komödie
wird im April im Spielplan erscheinen. „Die
tung durchgeführt. Mit Ausnahme eines einzigen
Der Ge= „Im Spiel der Sommerlüfte“ nicht nur
3000 S.
Affäre Dreyfus“ von Kestner (Pseudonym
Stückes (mit Saxophon) hat er keine Jazzelemente
um die sanfte Verwirrung der Gefühle, in die
iter war
für Josef Rehfisch) wird wahrscheinlich das
eingefügt, dafür um so freier umgestellt,
Kriminal= Mann und Frau, Mädchen und Junge und sogar
erste Auftreten Anton Edthofers, der am
verlängert und ergänzt. Das Orchester klingt im
ein geistlicher Herr geraten, sondern es handelt
#nlich un¬
1. Februar wieder sein Engagement antritt,
allgemeinen gut, besonders die Begleitungen zu
sich im wesentlichen um die glückliche unsentimen¬
rei be¬
bringen; ferner treten Margarete Koeppke
den Gesangsensembles sind nicht mehr zu dick
e in dem tale Rücksichtslosigkeit einer weiblichen Jugend,
und Sibylle Binder in den kommenden
instrumentiert. Freilich, den Erfolg entscheiden
iren.
die Liebe nicht durchaus in Beharren sucht und
Wochen wieder in den Verband des Hauses.
nicht Günther, nicht die neuen Gesangstexte von
en, einen
die mit aller süßen, bedenkenlosen Zärtlichkeit
Emil Jannings, Fritzi Massary und
Wilhelm Sterk, auch nicht die Tanz¬
Zahn¬
jederzeit bereit ist, andre zu opfern. Die Figur
Albert Bassermann werden als Gäste im
en
refrains, sondern allein Johann Strauß.
Ein¬
der jungen Schauspielerin, die einen Bräutigam
Zwangs¬
Deutschen Volkstheater auftreten, und zwar Fritzi
Die Kraft seiner Melodien wirkt, stecken sie nun
hat, mit einem Onkel anbandelt, den Vetter,
unehmen.
Massary in der englischen Komödie „Die erste
im Orchestergewand von 1880 oder 1930. Der
einen Knaben, wissend macht und sicher ist, auch
opoldstadt
Frau Selby“, Emil Jannings in „Biberpelz“
Naturwalzer ist das prächtigste Stück der
mit einem Herrn Leutnant ein Abenteuer zu
om Kopf
und „Geschäft ist Geschäft“, Bassermann in dem
Operette. Er wurde diesmal einigemal wieder¬
gestrichen erleben, die keinen Augenblick zögert, alle mit¬
amerikanischen Stück „Straße".
holt, wohl auch, weil ihn Herr Bollmann so
eidet, am einander zu verlassen, wenn es ihr Beruf fordert,
Vorlesung Max Winter. Vor einigen Tagen
schön sang. Dann waren zwei Polkas, ein in das
er sei diese Figur hat Schnitzler schon in einer wunder¬
veranstaltete Genosse Max Winter im Saale
zweite Finale eingelegter Tanzwalzer und ein
hwarzen“.
baren Novelle vorausgenommen.
der Bereitschaft eine Vorlesung aus seinem
komplicen
coupletartiges Lied im Schlußakt, die immer
Auch die andern Gestalten der Komödie sind
Buche „Die lebende Mumie“. Der Abend wurde
torgehilfe
wieder gespielt werden mußten. Direktor Müller
ähnlich oder andeutungsweise in früheren Werlen
ige Me¬
durch einen Vortrag von Ferdinand Kaska
machte diesmal den Versuch, mit „großer Auf¬
Schnitzlers, in Dramen und Novellen zu finden
Kleeblatt
„Utopien und deren Verwirklichung“ eingeleitet.
machung“ in Wettbewerb mit dem Theater an
Neu ist eigentlich die Figur des Kaplans, der
Der Vortragende erläuterte die verschiedenen
der Wien zu treten. Mehr als das Aeußerliche
beinahe selbst der Stimmung eines schwülen
Utopien und utopischen Romane aller Zeiten in
wirkten jedoch die guten Darsteller. Anny
Sommertages erliegt. Das bißchen Gewitter, das
anschaulicher Weise. Dann las Genosse Winter
Ahlers sang und spielte mit Laune, immer
tinder¬
dann folgt, reinigt ihn, verjagt auch die tragi¬
einzelne Kapitel aus seinem fesselnden Werke vor
vornehm und künstlerisch. Sie überraschte auch
schen Konflikte aus der Komödie. Demnach hat
und fügte dazwischen ab und zu Erklärungen
durch ihren großen Solotanzwalzer, den sie mit
der Dichter diese tragischen Möglichkeiten nur
für jene Zuhörer ein, welche das Buch nicht
viel Bewegungsausdruck darstellte. Herr Boll¬
aufzeigen, nicht ausführen wollen. Der Schwer¬
kannten. Die zahlreichen Zuhörer folgten dem
mann wurde beklatscht wie nur je ein Operetten¬
punkt des Stückes wird in den Schluß des
ial Hirsch¬
genußreichen und spannenden Vortrag mit
held aller Mädchenherzen. Daß sich neben dem
zweiten Aktes verschoben, in die Auseinander¬
ns=Steger¬
größter Aufmerksamkeit; als der Vortragende
ersten Liebespaar auch die natürliche, liebenswür¬
setzung des Kaplans mit der reisen Frau. Doch
geendigt hatte, wurde er mit begeistertem Beifall
dige Marianne Kupfer und der diesmal diskret
in Wahrheit ist das, was dem Dichter für seine
der dankbaren Zuhörer belohnt.
komische Tautenhayn behaupteten, spricht für
Komödie wichtig ist und was auch dieses letzte
Gasthaus,
Neues Wiener Operettentheater. Von heute
ihre Klasse. Auch die Herren Waldemar und
Werk von der Schilderung einer abgetanen Ge¬
bis inklusive Montag den 30. d. allabendlich 7.45,
[Straßberg haben ihre Rollen mit viel
sellschaft und einer erledigten Zeit ins allge¬
aal, Hugl¬
am 25., 26. und 29. d. auch um 3.30: „Ich hab'
mein Menschliche hinaushebt, erst so recht im Temperament gespielt. Der Abend wurde zur
mein Herz in Heidelberg verloren.“ 28. d.: „Der
britten Akt offenbar. Dort nämlich geht es nicht] Feier für alle Mitwirkenden, vor allem aber zu
gestieselte Kater“ (3.30). 31. d. zum erstenmal:
mehr um den Kaplan und nicht mehr um die einer Huldigung vor dem großen Wiener Volks¬
pp. 1 „Die Landstreicher“ von C. M. Ziehrer (7.45).
I., Fleisch“ mehr oder minder sanften nervösen und eroti= komponisten Johann Strauß