II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 71

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31. In Spiel der Sonnerluefte
Seeg
10,200: 1000 Stimmen.
lberger Bleistiftfabrik im April: 12 Tote: Explosion! der Untergang eines finnischen
den Straßen als Mantel und Kleid. Und abends wer= Josefa blickt ihm aufatmend nach. Am nächsten Morgen tionsgeheimnisse von Vater zu
den weiße Pelzmäntel, die oft weißen Abendkleider von
aber hat sich das Gewitter und die Gefahr verzogen.
den sind. So haben sich im Lau
Hotek zu Hotel oder zum Kursaal geleiten.
Das Duell ist gut abgelaufen, der Herr Professor kehrt
Reihe von eigenartigen Prozesse
Sch.=F. zurück, die Frau Professor nimmt ihn mit offenen Ar¬
geheim gehalten werden. Ist ein
men auf. Nichts ist geschehen, als daß Eduard über
verbrannt, kann man sie infolg
Schnitzlers neues Bühnenwerk.
Nacht in Gustis Armen ein Mann geworden und der
Bestandteile des Papiers auch
(Uraufführung in Wien.)
alte Herr, den der Kaplan hätte trösten sollen, noch vor
kennen.
Früher stand noch
Arthur Schnitzlers dramatisches Aquarell „Im
seiner Ankunft gestorben ist. Immerhin, der geistliche
„Wer diese Note nachmacht, wir
Spiel der Sommerlüfte“ vermeidet, sicher nicht
Mann hat seine Pflicht getan, er hat die Anfechtung
aber sehr wenige Fälle, wo d
ohne Bedacht, den Untertitel. Weder Komödte will es
überstanden. Aber es hätte auch anders ausgehen
regel ausgeführt werden mußte
können.
heißen, noch Schauspiel und am wenigsten Trauerspiel,
sondern nur: in drei Akten. Nichts will es geben als
Das Stück zeigt die Schnitzlerwelt gleichsam aus der
Theaterrund
ein paar locker gebundene Lebensstunden, deren
Vogelschau; der Geist des Dichters überschwebt eine
Die Salzburger Fest
poctischen Duft ein Dichter sinnend einsangt: ein Dich¬
repräsentative Auslese seiner Gestalten und Motive.
Jahres werden am 1. August mit
ter, der zugleich Philosoph ist. Er zeigt uns eine Fa¬
Es ist das V#ert eines bewußt alternden Künstlers und
Hofmannsthals „Jedermann“ er
milie auf dem Lande von weise berechneter Durch¬
als solches unendlich liebenswert. Dem Theater emp¬
rolle dieser Aufführungen, die wi
schnittlichkeit: der Herr Professor und seine Frau Jo¬
fiehlt es sich weniger durch dramatische Kraft als durch
stattfinden werden, wurde Alexan
sesa; ihr Sohn Eduard, siebzehnjährig, und ihre um
die subtile Charakterzeichnung und den bezaubernden
nen. Außer dieser Inszenierung
ein paar Jahre ältere Nichte Gusti, Theaterelevin, von
Dialog, den die Wiener Kritik zu rühmen ganz ver¬
Festaufführungen von Schillers „
Eduard bereits angeschwärmt und halb verlobt mit
gessen hat, so selbstverständlich ist er bei Schnitzler,
Stadttheater mit Helene Thim
einem jungen Sekundararz# der eifersüchtig ist und
Trotzdem muß man sagen, daß diese vollkommene Na¬
mann in den Hauptrollen un
Grund dazu hat. Ein
eisender Leutnant, in
türlichkeit einer dabei immer unbanalen Gesprächsfüh¬
zweier Herren“ im offenen Felse
ebendem Garnisonsort lebenn dem Gusti ihr erstes
rung heute kein anderer deutscher Theaterdichter besitzt
spielhauses leiten. Mit Emil I
Engagement antreten wird, verbindet diesen kleinen in
und auf lange Sicht besitzen wird. Nicht ganz Drama
Verhandlungen wegen Einbezig
sich geschlossenen Kreis mit dem Leben, der ortsansässige
aber ganz Dichtung, steht dieser wolt ge Dreiakter in
Werkes, in welchem er die Hau
Kaplan. Bruder des Leutnants, mit Gott. Die Luft
seiner aufgelösten, fast atmosphärisch wirkenden Mensch¬
Außerdem dürfte Maughams
ist zunächst so still, daß es schon eine kleine Aufregung
lichkeit ungefähr zwischen dem Tschechow des „Kirsch¬
„Viktoria“ in Reinhardts Meister
bedeutet, wenn der Kaplan den Besuch seines Bruders
garten“ und dem Kunt Hamsun der „Letzten Freude“.
erstklassiger Besetzung in den Sp
empfänat, der nach Wien fährt, teils um seine Ver¬
Seine wohllautende Gedämpftheit kam in der Dar¬
werden Der musikalische Teil d
setzung nach Galizien — das Stück spielt wie alles von
stellung des Deutschen Volkstheaters angenehm zur
bereits angekündigt, unter der
Schnitzler in der Vorkriegszeit
Geltung. Moissi ist ein poetischer Kaplan, Frau
zu hintertreiben,
von Clemens Krauß, Franz S
teils um ein Duell auszutragen. Abei davon erfährt
[Terwin eine kluge. viel stummes Frauenleid beredt¬
ter und Lothar Wallerstein
der hochwürdige Herr erst am Nachmittag etwas, da
machende Josefa. Der Erfolg woar nicht laut aber echt.
nierungesi von Mozarts „Figar
der Bruder schon wieder fort und für die nächsten
Die Jugend zumal applaudielte dem Werk, dessen lie¬
„Iphigenia in Aulis“ und Donize
Stunden unerreichbar ist. Von Unruhe erfaßt, tritt
benswürdigste Gestalten die zwanzigjährige Gusti und
sowie Mozarts „Don Juan“ Beei
er wie des öfteren in der letzten Zeit, bei Frau Jo¬
der siebzehnjährige Eduard sind.
R. A—r. Rlchard Strauß' „Rosenkavalier“.
sefa ein und wird sich, durch ein im Spiel der Som¬
merlüfte plötzlich aufsteigendes Gewitter bei ihr zurück¬
Kleine Rundschau.
Literarische No
gehalten, immer deutlicher bewußt, daß sie auch selbst
Die Geheimnisse der schwedischen Banknoten. In¬
A. Giraud Der belgisch
an seiner Unruhe schuld ist, oder anders ausgedrückt,
folge einer geheimen Prozedur, die bei der Verser¬
ist gestorben. Er war Mitglied de
daß der Bruder Leutnant auch im Blute des Kaplans
tigung des Papiers angewandt wird, soll es praktisch
zösischen Sprache und Literatur.
lebt. Frau Josesa, die sich von ihrem Manne verlassen
unmöglich sein, die schwedischen Banknoten nachzu¬
glaubt — er bleibt unter einem nicht ganz stichhaltigen
ahmen. Damit verhält es sich folgendermaßen: die
Zeitschriften-Lite
Vorwand die Nacht über in Wien — erwidert diese
Schwedische Reichsbank, die 260 Jahre alt ist und
Velhagen & Klasing
Gefühle, die in der schönen Schlußszene des zweiten
überhaupt zu den ältesten Einrichtungen dieser Art in
(Bielefeld, Leipzig). pk. Wer W
Aktes mehr angedeutet als verwirklicht werden. Der
der Welt gehört, hat 1755 die Papiermühle Tumba
Monatsschrift legt. tut mit einem
Auftritt endet mit dem Sieg des Priesters: er setzt
zur Herstellung des Banknotenpapieres erworben.
hagen & Klasings Monatshefte
seinen Weg fort zu dem Sterbenden, der seinen Besuch, Seitdem hat die Tumba=Fabrik sich mit dieser Aufgabe griff. Auf belletristischem Gebiete
wenn auch nicht seine Tröstungen, erwartet, und Frau beschäftigt, wobei die Kunstfertigkeit und die Produk= das kommende Jahr drei große
Berode
Vonhen#
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