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31. Im Spielder Sonnerluefte
ösesielen Heinrich Geten
„ 10 J.
nicht erblühten Liebe begibt sich die einmalige erotische Episode, die
Engel ist ein braver, sympathischer Verfasser von vielen Unter¬
das Mädchen in die Umarmung eines Achtzehnjährigen führt. Eine
haltungsstücken. Er arbeitet mgeheuer fleißig, außerordentlich an¬
ter.
reife Frau ist nnahe daran, ihr Herz an einen Richter zu verlieren;
ständig, peinlich sauber, und er denkt keineswegs daran,
der Gatte, der die Frau oft verlassen und oft betrogen hat, kehrt
unbescheiden zu sein. Was seinen Partner Grünwald betrifft, der
wieder heim zu ihr. Der Richter, der die Neigung jener jungen Frau
diesmal an Engels Hand den Uebertritt von der Operette zur Prosa
erwidert, kämpft in edlem Eifer dagegen an. Als Unterstimmen gehen
versucht, darf man wohl annehmen, daß er sich kaum einbilden
Wien, im Januar.
Ereignisse mit, die außerhalb der Szene sich zugetragen: das Werben
werde, in die Literatur aufzusteigen. Den beiden ist mit den fünf
kit, darin die Leitung der
eines alten, weisen Mannes, der glückliche Ausfall des Duells, das
Bildern „Die Prinzessin und der Eintänzer“ ein nettes kleines Unter¬
versinken drohte, endlich
der hübsche Offizter bestehen muß, und ein Nachtgewitter, durch das
haltungslustspiel gelungen. Die Idee, daß der Eintänzer in Wahr¬
Füße stehen kann. Das
die allzu heiße Sommerluft gereinigt wird.
heit ein junger Lord ist, der die ihm zugedachte Braut nur auf eine
nund der Ein¬
Diese drei Akte sind durchklungen von der holden, an
Verführungs= und Tugend=Probe stellen will, diese Idee hat nichts
ter nach den letzten
Schubert gemahnenden Musik, die den Dichtungen Schnitzlers
Besonderes. Der Reiz wie die Bühnenwirkung des Stückchens gehen
e Wiener Staatstheater
immer einen liedhaften Zauber verleiht. Das Menschen¬
von den liebenswürdig geführten fünf Bildern aus, von den sauber
en gleichartigen Berliner
leben erfüllt sich hier in sachten Uebergängen, die ein¬
gezeichneten Rollen und am stärksten von dem witzigen Dialog, der
Akademie-Theater der
tragisch
mal
geführt, dann wieder lustspielmäßig
Zynismen ebenso vermeidet, wie das billige Fett öliger Sentimen¬
117“ erlebte. Ein Durch¬
leicht sind; die bis nahe an den Rand des Glückes, dann wieder nahe
talitäten. Hilde Wagener spielte die „Prinzessin“ mit vielem, von
deren Wiener Schauspiel¬
an den Rand der Katastrophen führen. Es kommt kaum zu vollen,
reichlichem sex appeal getragenen Charme. Ulrich Betton gab dem
kiftstellers“ Weill, der
wuchtigen Entladungen, aber eine zarte Meisterhand entschleiert die
adligen Eintänzer schwungvollen Jugendleichtsinn, Rosa Betty war
gelehnt und waren dann
Seelen bis in ihre Tiefen. Wunderbar plastisch, greifbar=lebendig stehen
mit schauspielerischer Meisterschaft eine lustige Mutter, und so hatte
prompt diese Nichtigkeit
die Menschen vor uns da, jeder von ihnen die Hauptgestalt einer
es niemand zu bereuen, daß er zwei Stunden im Akademie=Theater
einen regelrechten Skan¬
künftigen Tragödie oder Komödie, je nachdem — jedenfalls einer
gesessen hatte.
u verdienten Opfer fiel.
künftigen.
Das dreiaktige Bühnenwerk, das seine Uraufführung im
prunkhafte Aufmachung
Direktor Dr. Beer nahm sich der poetischen, eigenartigen und in
Deutschen Volkstheater erlebte, nennt Arthur Schnitzler
ein eine Abgeschmacktheit
ihrer noblen Reife hochragenden Arbeit mit dankeswertem Eifer an
„Im Spiel der Sommerlüfte“. Die Menschen, die hier dar¬
ner öffentlich schrieb, er
und brachte eine vorzügliche Aufführung zustande. Nur das kleine
gestellt werden, die Schicksale, die sich hier vorbereiten ohne sich ent¬
sich dabei zugleich mit
Anune
Fräulein Ullrich erwies sich bei all ihrem Talent als zu schwächlich
scheidend zu vollziehen: all das scheint denn auch wirklich vom Hauch
wodurch er anzudeuten
buc. md
für die Rolle der Schauspielerin. Das müßte eine Vollnatur, eine
linder, sommerlicher Luft bewegt Eine Liebe welkt dahin: die junge
Pfiffe wie Applaus bleiben
Persönlichkeit sein, die innerer und äußerer Verführung und stärkster 4####
Schauspielerin gibt dem jungen Arzt, mit dem sie ein Verhältnis hat,
her dieselben. Die Sprache
erotischer Kontakte fähig ist. Moissi als Kaplan wirkte über. Du sstt¬
und ihre innere Differen= I den Abschied, ehe sie in ihr erstes Provinzengagement reist. Eine
45
raschend glaubhaft durch überraschend innige Einfachheit und Johanna
neue Liebe keimt, denn die junge Schauspielerin hat einen hübschen
uten verstehen. So weiß
Terwin gab der Frau am Scheivewege jene Verklärung, die Herzens¬
Leutnant getroffen, der ihr gefällt, und dem sie gefällt. Er ist in
ner und sein Kompagnon
Garpison in der gleichen Stadt, in der die junge Künstlerin ihre ersten j takt im Bund mit Klugheit auszustrahlen vermag.
hin nicht das Necht gibt.
#oift. Zwischen der welkgewordenen und der noch
he zu treten. Alexander 10
MetatAbs. 0
31. Im Spielder Sonnerluefte
ösesielen Heinrich Geten
„ 10 J.
nicht erblühten Liebe begibt sich die einmalige erotische Episode, die
Engel ist ein braver, sympathischer Verfasser von vielen Unter¬
das Mädchen in die Umarmung eines Achtzehnjährigen führt. Eine
haltungsstücken. Er arbeitet mgeheuer fleißig, außerordentlich an¬
ter.
reife Frau ist nnahe daran, ihr Herz an einen Richter zu verlieren;
ständig, peinlich sauber, und er denkt keineswegs daran,
der Gatte, der die Frau oft verlassen und oft betrogen hat, kehrt
unbescheiden zu sein. Was seinen Partner Grünwald betrifft, der
wieder heim zu ihr. Der Richter, der die Neigung jener jungen Frau
diesmal an Engels Hand den Uebertritt von der Operette zur Prosa
erwidert, kämpft in edlem Eifer dagegen an. Als Unterstimmen gehen
versucht, darf man wohl annehmen, daß er sich kaum einbilden
Wien, im Januar.
Ereignisse mit, die außerhalb der Szene sich zugetragen: das Werben
werde, in die Literatur aufzusteigen. Den beiden ist mit den fünf
kit, darin die Leitung der
eines alten, weisen Mannes, der glückliche Ausfall des Duells, das
Bildern „Die Prinzessin und der Eintänzer“ ein nettes kleines Unter¬
versinken drohte, endlich
der hübsche Offizter bestehen muß, und ein Nachtgewitter, durch das
haltungslustspiel gelungen. Die Idee, daß der Eintänzer in Wahr¬
Füße stehen kann. Das
die allzu heiße Sommerluft gereinigt wird.
heit ein junger Lord ist, der die ihm zugedachte Braut nur auf eine
nund der Ein¬
Diese drei Akte sind durchklungen von der holden, an
Verführungs= und Tugend=Probe stellen will, diese Idee hat nichts
ter nach den letzten
Schubert gemahnenden Musik, die den Dichtungen Schnitzlers
Besonderes. Der Reiz wie die Bühnenwirkung des Stückchens gehen
e Wiener Staatstheater
immer einen liedhaften Zauber verleiht. Das Menschen¬
von den liebenswürdig geführten fünf Bildern aus, von den sauber
en gleichartigen Berliner
leben erfüllt sich hier in sachten Uebergängen, die ein¬
gezeichneten Rollen und am stärksten von dem witzigen Dialog, der
Akademie-Theater der
tragisch
mal
geführt, dann wieder lustspielmäßig
Zynismen ebenso vermeidet, wie das billige Fett öliger Sentimen¬
117“ erlebte. Ein Durch¬
leicht sind; die bis nahe an den Rand des Glückes, dann wieder nahe
talitäten. Hilde Wagener spielte die „Prinzessin“ mit vielem, von
deren Wiener Schauspiel¬
an den Rand der Katastrophen führen. Es kommt kaum zu vollen,
reichlichem sex appeal getragenen Charme. Ulrich Betton gab dem
kiftstellers“ Weill, der
wuchtigen Entladungen, aber eine zarte Meisterhand entschleiert die
adligen Eintänzer schwungvollen Jugendleichtsinn, Rosa Betty war
gelehnt und waren dann
Seelen bis in ihre Tiefen. Wunderbar plastisch, greifbar=lebendig stehen
mit schauspielerischer Meisterschaft eine lustige Mutter, und so hatte
prompt diese Nichtigkeit
die Menschen vor uns da, jeder von ihnen die Hauptgestalt einer
es niemand zu bereuen, daß er zwei Stunden im Akademie=Theater
einen regelrechten Skan¬
künftigen Tragödie oder Komödie, je nachdem — jedenfalls einer
gesessen hatte.
u verdienten Opfer fiel.
künftigen.
Das dreiaktige Bühnenwerk, das seine Uraufführung im
prunkhafte Aufmachung
Direktor Dr. Beer nahm sich der poetischen, eigenartigen und in
Deutschen Volkstheater erlebte, nennt Arthur Schnitzler
ein eine Abgeschmacktheit
ihrer noblen Reife hochragenden Arbeit mit dankeswertem Eifer an
„Im Spiel der Sommerlüfte“. Die Menschen, die hier dar¬
ner öffentlich schrieb, er
und brachte eine vorzügliche Aufführung zustande. Nur das kleine
gestellt werden, die Schicksale, die sich hier vorbereiten ohne sich ent¬
sich dabei zugleich mit
Anune
Fräulein Ullrich erwies sich bei all ihrem Talent als zu schwächlich
scheidend zu vollziehen: all das scheint denn auch wirklich vom Hauch
wodurch er anzudeuten
buc. md
für die Rolle der Schauspielerin. Das müßte eine Vollnatur, eine
linder, sommerlicher Luft bewegt Eine Liebe welkt dahin: die junge
Pfiffe wie Applaus bleiben
Persönlichkeit sein, die innerer und äußerer Verführung und stärkster 4####
Schauspielerin gibt dem jungen Arzt, mit dem sie ein Verhältnis hat,
her dieselben. Die Sprache
erotischer Kontakte fähig ist. Moissi als Kaplan wirkte über. Du sstt¬
und ihre innere Differen= I den Abschied, ehe sie in ihr erstes Provinzengagement reist. Eine
45
raschend glaubhaft durch überraschend innige Einfachheit und Johanna
neue Liebe keimt, denn die junge Schauspielerin hat einen hübschen
uten verstehen. So weiß
Terwin gab der Frau am Scheivewege jene Verklärung, die Herzens¬
Leutnant getroffen, der ihr gefällt, und dem sie gefällt. Er ist in
ner und sein Kompagnon
Garpison in der gleichen Stadt, in der die junge Künstlerin ihre ersten j takt im Bund mit Klugheit auszustrahlen vermag.
hin nicht das Necht gibt.
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MetatAbs. 0