d
Sonne
31. In Spiel Fiuefte
rfte eine Messe. Die Anverwandten des Pappes,
sten das Kardinalskollegium, das diplomatsche
Wie
Korps und zahlreiche Bischöfe und Prälaten
llen sowie eine riesige Menschenmenge wohnten der
ente Messe bei.
Er
ben!
Deutsches Volkstheater.
irtete
Das neue Schnitzler=Stück: „Im Spiel der
alles,
Sommerlüfte.“
Seele
In „Liebelei“, sagt der alte Musikus
und Weiring,
eigen
indem er seiner verstorbenen
irtet.
Schwester gedenkt, des weißhaarigen Jung¬
üher,
fräuleins, er hätte sie am liebsten auf den
Knien um Verzeihung gebeten, weil er sie zeit
schon
ihres Lebens so gut behütet habe, „vor allen
mert
Gefahren — und vor allem Glück!“ Diesen
Akkord, den der ganz junge Schnitzler an¬
n an geschlagen, und das Motiv, das sich flüchtig
plötz=an ihn schließt, läßt der sechtigjährige Dichter
i um
nun in eine dreiaktige Symphonie aus¬
klingen. Sie nennt sich „Spiel der Sommer¬
leise.
und
Schauplatz: Eine bergige Sommerfrische
um, in der Nähe Wiens. Vergig, denn da gibt es
Und mehr Gewitter. Und Sturm im Kampf der
olgte, Elemente, die sich austoben wollen, er¬
einen kannten die Dichter seit jeher als Zwang der
ichen Menschen zu seelischer Entladung. Im
auf reizenden Landhäuschen des Malers Professor
eich¬
Friedlein leben neben dem Hausherrn und
und seiner Frau deren junger Sohn, Maturant,
sie und eine Nichte, Gusti, die soeben die Schau¬
#anz spielschule verlassen hat und nun ihr erstes
und
Engagement in der Provinz antreten soll.
pils Welch ein tiefes Wasser, diese Novize der
La,
Kunst. Sie ist nämlich keineswegs auch eine
en
Novize des Lebens! Trotz ihrer Jugend hat sie
lbereits rasch hintereinander mit mehreren
2 „Verlobten“ Ehe gespielt. Und jetzt, auf dem
box 34//4
——
— —
Lande, im Spiel der Sommerlüfte, führt sündhafter Liebe zur
sie ein nächtliches Gewitter in einer Schutz= Josesine — dieses Mo
hütte mit ihrem jugendlichen Letter
zu¬
fast unhörbar mit —,
sammen, dem Maturanten, der sein
Menschen, der immer
Frühlingserwachen erlebt.
treu bleibt.
Am nächsten Morgen fährt unser Gustchen
Der junge Kaplat
ins Engagement nach Innsbruck, als ob nichts
Herzen plotzlich Neid a
geschehen wäre! Und dort wird es dem
den Bruder, der morg
Fräulein ganz besonders gut gehen! Denn
mit durchschossener A
soeben hat sie vom Herrn Ortskaplan erfahren,
Fliesen liegen wird.
dessen Bruder, der Leutnant, somme nach
mit der Gefahr, der er
Innsbruck in Garnison. Und gerade in dieses
wird, nur den Kaufpr
elegante Bürschchen hatte sich Gusti kurz zuvor
das er genossen!
3
flüchtig verliebt.
Gefahr und Leid geh
Glück des Lebens, sie
Warum der Dichter ein junges Wiener
aber, der Priester
Mädel so abenteuerlich reich mit Abenteuern
durch strenge Erfüllun
ausstattet und wir in dieser kurzen Dar¬
von auen Gefahren de
stellung so viel von ihr sprechen? Nun denn:
blieben. Aber dadurch
Diese Gusti ist mehr als eine Person des
Stückes. Ihr Bild bildet den Hintergrund der
Dem Kaplan
ganzen Dichtung. Oder eigentlich, damit wir
alten Schwester Weiri
dem verdorbenen Fratzen nicht allzuviel Be¬
Warum aber der
deutung beimessen: Sie und der erwahnte Herr
gerade der Frau Jos
Leutnant halten den Hintergrundprospekt, vor
in ihr eine gleichgest
dem sich der Seelenkampf der beiden Haupt¬
hat und ein verwand
personen abhebt: das sind Frau Josefine, die
lebt nur ihrer Pflich
Gattin des Malers, und der Kaplan Ferdinand
Mutter. Jede Sünde
Holl.
doch sehen, wie der G
der junge Sohn und g#
in der Sünde ihr Glü
In jener Gewitternacht, in der hoch
Und in ihrer Ve
oben in der Schutzhütte die beiden Jugend¬
Josefine die Frage auf
lichen sich finden, stürzt der junge Kaplan in
Sünde ein Geschenk
das einsame Heim Frau Josefinens, die der
Tugend eine Sendun
weltfreudige Gatte wieder einmal allein
Uebrigens ein Gedanke
gelassen hat. Der Priester erscheint in höchster
Strindberg sich begegn
Seelennot. Soeben hat er einen Brief seines
Verzweifelt ob
Bruders, des Leutnants, gefunden, der einen
und seiner Schwäche,
Abschied für immer bedeutet. Zweifellos hat
lichen“
und noch i
der Offizier morgen früh in der Stadt wieder
beichtet zu haben, stür
einmal ein schweres Duell. Wie immer wegen
wieder ins Dunkel de
einer Frau. Doch aus der schmerzlichen Soroe
des Bruders um des Bruders Leben bricht
plötzlich ein leidenschaftliches Dekenntnis des
Am nächsten Morg
Priesters heraus. Nicht etwa das Geständnis wieder über dem bl
Sonne
31. In Spiel Fiuefte
rfte eine Messe. Die Anverwandten des Pappes,
sten das Kardinalskollegium, das diplomatsche
Wie
Korps und zahlreiche Bischöfe und Prälaten
llen sowie eine riesige Menschenmenge wohnten der
ente Messe bei.
Er
ben!
Deutsches Volkstheater.
irtete
Das neue Schnitzler=Stück: „Im Spiel der
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Sommerlüfte.“
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In „Liebelei“, sagt der alte Musikus
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eigen
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irtet.
Schwester gedenkt, des weißhaarigen Jung¬
üher,
fräuleins, er hätte sie am liebsten auf den
Knien um Verzeihung gebeten, weil er sie zeit
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nun in eine dreiaktige Symphonie aus¬
klingen. Sie nennt sich „Spiel der Sommer¬
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Schauplatz: Eine bergige Sommerfrische
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auf reizenden Landhäuschen des Malers Professor
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Friedlein leben neben dem Hausherrn und
und seiner Frau deren junger Sohn, Maturant,
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sie ein nächtliches Gewitter in einer Schutz= Josesine — dieses Mo
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Frühlingserwachen erlebt.
treu bleibt.
Am nächsten Morgen fährt unser Gustchen
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Fliesen liegen wird.
dessen Bruder, der Leutnant, somme nach
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Innsbruck in Garnison. Und gerade in dieses
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flüchtig verliebt.
Gefahr und Leid geh
Glück des Lebens, sie
Warum der Dichter ein junges Wiener
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Mädel so abenteuerlich reich mit Abenteuern
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Warum aber der
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in ihr eine gleichgest
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hat und ein verwand
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doch sehen, wie der G
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