II, Theaterstücke 31, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 92

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31. In Spiel der Sonnerluefte
Jul das E.
#ten Havenst
0 Nor.
„ h.u Sclaruppiin,
gand vernichtete. Erwilrcht noch einmal in ähnliche Lagen
darzutun. Es ist ein innerer Zwang. Daß ich ihm folgte, ist
ist und schließlich erscha
kommen, er will, daß Deutschland klar zum Gefechte mache
selbstverständlich. Aber überraschend war das anteilnehmende
Mittelpunkt — erklärt
noch vor der Haager Konferenz, er will, daß in dem Rate der
Verständnis unserer schwedischen Hausherren. Nach meiner
eigenen Schicksal, sondern
Staatsmänner niemand Deutschland vorwersen könne, es
kleinen Ansprache sind sie zu mir gekommen, begeistert von
Ich scheue mich nicht, of
habe nicht sich selbst geholfen, soweit dies überhaupt nur Deutschland, besorgt um Deutschland, ergriffen von Deutsch¬
mus mir keineswegs syn
möglich ist. Schacht mag seine legitimen Ziele auf eine Art] land, um mir zu versichern, wie stark sie mit uns emp= ihn wahrhaftig nicht wür
nachgedacht, um wessentwillen sie es tun? Um Fremder
Die Dinge fürs Leben, die Menschen für eine Weile. Denn
Josefa, die betrogen wir
willen. Wer ist es denn, der dazwischentritt? Ein fremder
sie ist praktisch, das Fräulein Gusti, und denkt gar nicht
Konvention. Der Kaplat
Mensch. In den Jahren und Jahrzehnten, in denen sie zu¬
ungern an das Adien und an Innsbruck. Erstens wird sie
seiner Ohnmacht zur U
einander gehörten, wußten sie nichts von ihm, nicht einer
Gelübdes; das Duell de
dort ein bißchen Geld verdienen und zweitens wird ihr der
Sekunde Bruchteil, während sie Sorge hatten oder Lust
Leutnant Robert Holl aus der ersten Reihe, Parkett, Mittel¬
Partners und damit zum
fremder Mensch. Keiner wußte, daß es ihn gab. Und da er
gang, Ecksitz, applaudieren.
das der Kaplan für die
nun dazwischentritt, ist von all den Jahren und Jahrzehnten
eines Gebetes, bei dem d
Dies ist Fräulein Gusti Pflegner, sentimentale Lieb¬
nichts mit ihm gemeinsam, aus Fremdem tritt er in Fremdes,
haberin dem Fache, nicht dem Wesen nach.
Tod des andern voraussetz
auf ihn hat nichts Bezug. Glauht wer, die Jahrzehnte und
auf einer Berghütte
Der Herr Leutnant Robert Holl aber, vom Infanterie¬
das unsäglich Gemeinsame in ihnen knüpften einen Zu¬
verlegt) ihn nicht mehr a
regiment Herzog von Braganza, in Innsbruck stationiert,
sammenhang, den festesten von allen? Die Jahrzehnte sind
gelten läßt, die Konsequen
gehört nicht zur Familie Friedlein, sondern zu der des
eine Bagatelle und alles Gemeinsame ist ein Hauch vor dem
erwachens; der Herr Afsi
„Leutnants Gustl“ (Seine Vettern mögen der Leutnant
Atemzuge eines Fremden. Da besteht kein Band mehr
könnte sich zur Wehr setz
Demeter Stanzides aus dem „Weiten Land“ und der Leut¬
und er, um dessentwillen in den Jahrzehnten nichts geschah,
cuinieren: Tragödie der
nant Willi Kasda aus dem „Spiel im Morgengrauen“ sein.)
wird der Inbegriff des Geschehens. Das Leben zerreißt
schehen, denn für all dies
Sein Bruder aber ist der Kaplan Ferdinand Holl. Dieser
und entgleitet wegen irgendeines Fremden. ... Das weiß
fährt trotzdem vorbei.
Kaplan amtiert in Kirchau und empfängt einen Zwei¬
die Frau Josefa, sie weiß noch mehr. Denn als man ihr ent¬
den Szene des zweiten A#
Stunden=B.such des wehrhaften Bruders, der angeblich eine
gegnet, daß sie ja wiederkehren würden, der Gatte aus der
stattfindenden Auseinand
Militärsache in Wien zu erledigen und vorher den Wunsch
Stadt und der Sohn aus einem Abenteuer: „sie werden beide
dem Kaplan, die, geistig
hat, den geweihten Bruder zu umarmen. Bei diesem Anlaß
recht bald zurückkommen“, da antwortet sie mit einem herr¬
wichlung anzukündigen
sieht er Fräulein Gusti Pflegner das erste Mal. Er umarmt
lichen, mit einem Schnitzler=Wort: „Und werden doch nicht
machen der Sonne Platz
sie noch nicht. Daß er das aber in Innsbruck nachholen wird,
da sein.
Intendant aus Kassel nu
darf man als sicher annehmen — sofern seine Militärsache!
Dies ist Frau Josefa, sechsunddreißig Jahre alt, ent¬
zufriedenen Manne in
günstig abläuft. Dies. Militärsache (kein Wunder, denn er
täuscht.
in Innsbruck Erfolg un
ist ja von Schnitzler abkommandiert!) entpuppt sich als ein
Der junge Eduard aber, der siebzehn und im nächsten
haben. Eduard wird M
Duell. Ebensowenig ein Wunder, daß der Kaplan, der nach
Juli maturieren wird, steht in dem Alter, wo das Blut zur
trösten, der Kaplan die
der Abreise des Bruders einen Eventual=Abschiedsbrief von
Reifeprüfung drängt. In solchem Alter ist junger weiblicher
Sommertag lang über
ihm vorfindet, darüber aus seiner dank diesem Sommer
Logierbesuch gefährlich, es kann daher nicht ausbleiben, daß
zogen, ohne Folgen und
ohnehin labilen Fassung gerät. Dieser Sommer hat ihn
Dichters.)
Eduard seine botanischen Interessen um Fräulein Gustis
wied.rholt ins Haus des Professors Friedlein und in Frau
willen vernachlässigt. Fräulein Gusti, eine Nichte seiner
Diese Absicht entsch
Josefas Nähe geführt. Der Kaplan ist jung, er trägt das
Mutter, ist den Sommer über Logiergast, ein so heiterer und
spiel, das aus dem D
Wort „Ueberwindung" (das größte und schwerste der
hübscher, daß sie (wenn gerade der Intendant aus Kassel
deutung. Denn Güte la
Sprache) auf den Lippen, noch nicht im Geist. Wie ein Un¬
Urlaub gibt) wahrscheinlich auch auf den Herrn Professor
knoten und Entwirren,
wetter einen Ungeschützten, so überfällt ihn die Gewißheit,
Eindruck macht; auf den Assistenzarzt Dr. Faber hat sie es
daß er Frau Josefa liebt.
Verwirrung gestiftet ist
unzweifelhaft getan. Die beiden sind so gut wie ein Paar,
Dies ist Ferdinand Holl, Diener des Herrn, vom Un¬
Etwas Aerztliches hat
sie werden also nächstens auseinandergehen. Nächstens.
wetter überrascht.
Beugen, das Ohr daran
wenn Fräulein Gusti ihr Engagement am Innsbrucker
aufstehen und sprechen:
Die sieben Personen stehen da, von einem Meister der
Stadttheater angetreten und die Julia, die sie vorerst mit
Natüsichkeit naturnah gebildet. Man sieht ihr Woher. Bleibt
der Selbstrechenschaft ha
das Wohin.
dem jungen Eduard nur aus dem Reclam=Heft probiert, vor
tut, Schnitzler, der so of
den Innsbrucker Kunsiverständigen leibhaftig gespielt haben
Wohin? Ins Schwerlose. Nirgendwohin. Bedingungen
dieselben Dinge, die er
wird. Als Logiergast hat sie sich vehement erholt, das Fräulein
zur Tragik sind gegeben. Bedingungen zur dramatisch
Lächeln hinnimmt. Die 2
Gusti der es zu Hause miserabel geht, sie hat rote Wangen
bewegten Verwicklung. Doch es bleibt (nach der Absicht des
vorangegangenen Werk
und Appetit bekommen.
mächtigen Lebensappetit. So
Dichters) bei den Bedingungen. Manches könnte sich aus dieselben: der Leumant,
nimmt sie die Dinge und die Menschen, wie sie ihr zufallen. ihnen entwickeln, Entscheidendes, Unwiderrufliches. Frau Frau um vierzig, das M