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30. Der Gang zun Weiher
2.
Arbamimen,
2
Täcea
i Pt d, beit.
zu noch nie mitgewirktj nur für den ersten, nicht ful den
sonl die „Achuanunitas“, das seelische
Wunscherteilt, denn so lange der Eingriff auch nur
ive dazuergriffenhabe.
Gleichgewicht, s uns am Krankenbetie in
eine geringe Chance auf Besserung verspricht, kann man alles
wohl auch einem hoffnungs¬
manchem schweren seelischen Konflikt keiten soll, nicht in
Gefahr bringen.
den Gnadenschuß, den man wagen; zu dem anderen fühle ich mich nicht berechtigt.
Tassoscher Fülle und jäh wieder in der Kühnheit der Ver¬
sich geht, taucht insgeheim in belichteten Sommernächten
schlingungen und Kadenzen, kleistisch umfunkelt, wie auch
ein Mädchen Leonilda, die neunzehnjährige Tochter des
turblatt.
seine letzte Novelle „Die Frau des Richters“ in der jagenden
alternden, aber noch immer stattlichen, keineswegs leben¬
Hast der Begebenheiten und öfters im Pomp des Wortes
verzichtenden Freiherrn, des vormaligen, dann verab¬
kleistisch umwittert war.
schiedeten Kanzlers und Freundes kaiserlicher Majestät.
ers neues Drama.
Ein Drama Arthur Schnitzlers. Und so erwartet
Leonilda gleitet „wollüstig wie ein Hecht", wie es Kleist
er.“ Dramatische Dichtung in fünf
man, daß Traum und Wirklichkeit, Liebe, vom Sterben be¬
in seiner „Idylle im Bade“ beschrieben, durch die be¬
S. Fischer=Verlag, Berlin,
tler.
schattet, Tod, der sich in Wollust löst, sich wie Figuren auf
glänzte Flut — lockend, nixenhaft — nicht der müden,
1926.)
einem Sarkophag bacchantisch, ineinander schlingen werden.
totbestimmten Johanna gleich, nein, das eben ent¬
Werlheimer.
Man wird in Abgründe von Seelen, von der Hand eines
lassene Klosterfräulein, aus drängendem Lebensmut und
Erkenners geleitet, hinabblicken, kluge, lebenstiefe Wahr¬
Uebermut. Anselma, die unvermählte Schwesier des Frei¬
gedämpften Farben. Von der
heiten werden aufblitzen, und man weiß, daß doch alles zu¬
herrn, hat den Elfenspuk in der Sommernacht belauscht,
nen Spätsommerabends, aus dem
letzt, weil es Dichtererfindung ist, wie ein Spiel und wie ein
und sie erzählt, was sie erspäht, dem Bruder. Die Baronesse
cher Abende in unserer Landschaf
Märchen verklingen wird.
ist die Tochter eines Weisen — des Freiherrn v. Mayenau,
ückend — die Flamme des Früh¬
So ist auch das neue Schnitzler=Drama. Ein Gedicht,
der sich, seit sieben Jahren schon, in Bücher vergräbt, dem
vielen Schönheiten schimmernd, von spätsommerlicher
Sekretär, einem kantisch philosophierenden, zuletzt durch
in
n. In solchen Versen, wie nur
Weisheit durchleuchtet. Ein Werk, in cdelster Maßen ein¬
rationalistisches Grübeln fast in den Wahnsinn verstrickten
k. dessen Prosa selbst rhythmiseh
herschreitend, ein Benenntnis, ein schmerzliches, selbstquäle¬
Sekretär seine Erinnerungen diktiert, am liebsten aber doch
sen — wäre er sonst Oesterreichs
lisches oft, wie jedes gedichtete Werk. Das Bekenntnis
sein Roß durchs Grüne hetzt, selbst noch verschwiegenen
— von Musik umwoben ist. Es
eines Mannes von Bedeutung, den man in einer Zeit gro߬
Abenteuern nachpürscht und die jugendlichen Regungen des
us“, im „Schleier der Beatrice“,
mäuliger Kunstscharlatane um seines noch immer reifenden
Blutes versteht. Darum hält er es auch nicht für bedenklich.
tt im „Gang zum Weiher“ — von
Könnens willen ehren, um seiner reinen Menschlichkeit willen
seinen Freund und Gefährten von einst, den Dichter
jenem Kreis aufblühten, dem er
lieben muß.
Sylvester Thorn, zu Gast in sein Schloß zu laben.
rt: Nicht von dem flackernden,
Der Weiher, der im Hiniergrund, Symvol des Ganzen,
Sylvester Thorn, wie könnte er anders bei Schnitzler
Ungestüm Hofmannsthals, nicht
hinter Weidengebüsch und Blattgehänge glitzert, ist dem
in dieser altöstereichischen Dichtung heißen — Sylvester,
lerischer und seiner Glaubens¬
1.
Schnitzler=Kenner nicht fremd, wie so viele Motive dieses
der wählerische, leise melancholische Skeptiker, ein Vorahne
nitzler Vers in seiner schlanken,
Dramas, die sich auch hier ineinanderketien.
des Herrn von Sala, Menschendurchschauer und Beargwöhner,
was spitzigen Fülle, seiner klaren,
der früher einmal, ach schon vor Jahrhunderten, da er noch
manchmal spielerischen Anmut
Leiher ..., etwas Heimliches, man kann es nicht
jung gewesen, um die süße Beatrice warb und Philippo
r herüber. Manche dieser Zeilen
anders sagen, Zärtliches und Verschwiegenes und dabei
Loschi hieß.
Klang. „Wir spielen alle, wer es
etwas österreichisch Romantisches, etwas schwindisch Melu¬
Sylvester Thorn tritt alsbald auf den Plan. Er kommt
dem „Schleier der Beatrice“ dieser
sinenhaftes ist um dieses Wort und um dieses Bild. Schnitzler
ein wenig verspätet „auf Jugendwegen lässig hergeschlendert“
tenaissance entgegenlodert: „Um¬
hat es immer bevorzugt. Treffen sich nicht im „Weiten
— er ist ja das Schlendern, das Wandern in der Fremde
Land“ Hofreiter und Erna und der tennistapfere Paul und
r Gefahr.“ Oder die betörend
gewohnt. Seit zehn Jahren ist er heimatlos geworden. Der
du nicht, Beatricc, nur ein Kind,
Frau Wahl, die besorgt schwatzhafte, am Völser Weiher?
Pöbel hat in ienen kriegerisch erregten Zeiten, weil seine Ut¬
Sucht Johanna nicht im Teich, der das Schlößchen des Herrn
veil sie glänzte, mit eines Dichters
90
Urahnin fremdländischen Geblütes war, sein Haus bestürmt;
Oder aus einem vergessenen
von Sala abschließt, zwischen den sandsteinernen Figuren
da gab er seibst Haus und Heimat auf. Anselma, die jetzt einsam
letztes Vergessen — in jenem „Einsamer Weg“ zu dem von
— wie man überhaupt vergißt
heranaltert, ist damals seinem Gefühl und wohl auch seinen
diesem „Gang zum Weiher“ manche Wege, Gedankenwege
ings bezeichnendste Gedichte ge¬
Sinnen nahe gewesen, nun ist sie längst für ihn schattenhaft.
eines Einsamen, führen?
ksliedhaft wienerische Ausklang:
Nicht ihr zu begegnen, ist er in dem drohenden Kriegs¬
Auch in den Weiher dieses Dramas, das nicht in den
hied von hier genommen, mein
getümmel dieser Tage zu seinem Freund gewandert, durch
heute heute schon so entfernten und doch nur eben vorüber¬
hl.“
Gefahr, durch Not und Tod. Er gehört zur schreibenden
gerauschten Tagen des früheren, des eigentlichen Schnitzler¬
nkverse dieser neuen dramatischen
Zunft: und so sucht er nicht eine Frau, sondern — ein
Wien, sondern in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts,
erhaft leicht, aber bann wieder,
im Saale und Schloßpark des Freiherrn von Mayenau vor' Mannskript, das eigene sogar, ein Tagebuch seiner Jugend,
ler, von überraschender, Goethe¬
a Stebg Haie 8
30. Der Gang zun Weiher
2.
Arbamimen,
2
Täcea
i Pt d, beit.
zu noch nie mitgewirktj nur für den ersten, nicht ful den
sonl die „Achuanunitas“, das seelische
Wunscherteilt, denn so lange der Eingriff auch nur
ive dazuergriffenhabe.
Gleichgewicht, s uns am Krankenbetie in
eine geringe Chance auf Besserung verspricht, kann man alles
wohl auch einem hoffnungs¬
manchem schweren seelischen Konflikt keiten soll, nicht in
Gefahr bringen.
den Gnadenschuß, den man wagen; zu dem anderen fühle ich mich nicht berechtigt.
Tassoscher Fülle und jäh wieder in der Kühnheit der Ver¬
sich geht, taucht insgeheim in belichteten Sommernächten
schlingungen und Kadenzen, kleistisch umfunkelt, wie auch
ein Mädchen Leonilda, die neunzehnjährige Tochter des
turblatt.
seine letzte Novelle „Die Frau des Richters“ in der jagenden
alternden, aber noch immer stattlichen, keineswegs leben¬
Hast der Begebenheiten und öfters im Pomp des Wortes
verzichtenden Freiherrn, des vormaligen, dann verab¬
kleistisch umwittert war.
schiedeten Kanzlers und Freundes kaiserlicher Majestät.
ers neues Drama.
Ein Drama Arthur Schnitzlers. Und so erwartet
Leonilda gleitet „wollüstig wie ein Hecht", wie es Kleist
er.“ Dramatische Dichtung in fünf
man, daß Traum und Wirklichkeit, Liebe, vom Sterben be¬
in seiner „Idylle im Bade“ beschrieben, durch die be¬
S. Fischer=Verlag, Berlin,
tler.
schattet, Tod, der sich in Wollust löst, sich wie Figuren auf
glänzte Flut — lockend, nixenhaft — nicht der müden,
1926.)
einem Sarkophag bacchantisch, ineinander schlingen werden.
totbestimmten Johanna gleich, nein, das eben ent¬
Werlheimer.
Man wird in Abgründe von Seelen, von der Hand eines
lassene Klosterfräulein, aus drängendem Lebensmut und
Erkenners geleitet, hinabblicken, kluge, lebenstiefe Wahr¬
Uebermut. Anselma, die unvermählte Schwesier des Frei¬
gedämpften Farben. Von der
heiten werden aufblitzen, und man weiß, daß doch alles zu¬
herrn, hat den Elfenspuk in der Sommernacht belauscht,
nen Spätsommerabends, aus dem
letzt, weil es Dichtererfindung ist, wie ein Spiel und wie ein
und sie erzählt, was sie erspäht, dem Bruder. Die Baronesse
cher Abende in unserer Landschaf
Märchen verklingen wird.
ist die Tochter eines Weisen — des Freiherrn v. Mayenau,
ückend — die Flamme des Früh¬
So ist auch das neue Schnitzler=Drama. Ein Gedicht,
der sich, seit sieben Jahren schon, in Bücher vergräbt, dem
vielen Schönheiten schimmernd, von spätsommerlicher
Sekretär, einem kantisch philosophierenden, zuletzt durch
in
n. In solchen Versen, wie nur
Weisheit durchleuchtet. Ein Werk, in cdelster Maßen ein¬
rationalistisches Grübeln fast in den Wahnsinn verstrickten
k. dessen Prosa selbst rhythmiseh
herschreitend, ein Benenntnis, ein schmerzliches, selbstquäle¬
Sekretär seine Erinnerungen diktiert, am liebsten aber doch
sen — wäre er sonst Oesterreichs
lisches oft, wie jedes gedichtete Werk. Das Bekenntnis
sein Roß durchs Grüne hetzt, selbst noch verschwiegenen
— von Musik umwoben ist. Es
eines Mannes von Bedeutung, den man in einer Zeit gro߬
Abenteuern nachpürscht und die jugendlichen Regungen des
us“, im „Schleier der Beatrice“,
mäuliger Kunstscharlatane um seines noch immer reifenden
Blutes versteht. Darum hält er es auch nicht für bedenklich.
tt im „Gang zum Weiher“ — von
Könnens willen ehren, um seiner reinen Menschlichkeit willen
seinen Freund und Gefährten von einst, den Dichter
jenem Kreis aufblühten, dem er
lieben muß.
Sylvester Thorn, zu Gast in sein Schloß zu laben.
rt: Nicht von dem flackernden,
Der Weiher, der im Hiniergrund, Symvol des Ganzen,
Sylvester Thorn, wie könnte er anders bei Schnitzler
Ungestüm Hofmannsthals, nicht
hinter Weidengebüsch und Blattgehänge glitzert, ist dem
in dieser altöstereichischen Dichtung heißen — Sylvester,
lerischer und seiner Glaubens¬
1.
Schnitzler=Kenner nicht fremd, wie so viele Motive dieses
der wählerische, leise melancholische Skeptiker, ein Vorahne
nitzler Vers in seiner schlanken,
Dramas, die sich auch hier ineinanderketien.
des Herrn von Sala, Menschendurchschauer und Beargwöhner,
was spitzigen Fülle, seiner klaren,
der früher einmal, ach schon vor Jahrhunderten, da er noch
manchmal spielerischen Anmut
Leiher ..., etwas Heimliches, man kann es nicht
jung gewesen, um die süße Beatrice warb und Philippo
r herüber. Manche dieser Zeilen
anders sagen, Zärtliches und Verschwiegenes und dabei
Loschi hieß.
Klang. „Wir spielen alle, wer es
etwas österreichisch Romantisches, etwas schwindisch Melu¬
Sylvester Thorn tritt alsbald auf den Plan. Er kommt
dem „Schleier der Beatrice“ dieser
sinenhaftes ist um dieses Wort und um dieses Bild. Schnitzler
ein wenig verspätet „auf Jugendwegen lässig hergeschlendert“
tenaissance entgegenlodert: „Um¬
hat es immer bevorzugt. Treffen sich nicht im „Weiten
— er ist ja das Schlendern, das Wandern in der Fremde
Land“ Hofreiter und Erna und der tennistapfere Paul und
r Gefahr.“ Oder die betörend
gewohnt. Seit zehn Jahren ist er heimatlos geworden. Der
du nicht, Beatricc, nur ein Kind,
Frau Wahl, die besorgt schwatzhafte, am Völser Weiher?
Pöbel hat in ienen kriegerisch erregten Zeiten, weil seine Ut¬
Sucht Johanna nicht im Teich, der das Schlößchen des Herrn
veil sie glänzte, mit eines Dichters
90
Urahnin fremdländischen Geblütes war, sein Haus bestürmt;
Oder aus einem vergessenen
von Sala abschließt, zwischen den sandsteinernen Figuren
da gab er seibst Haus und Heimat auf. Anselma, die jetzt einsam
letztes Vergessen — in jenem „Einsamer Weg“ zu dem von
— wie man überhaupt vergißt
heranaltert, ist damals seinem Gefühl und wohl auch seinen
diesem „Gang zum Weiher“ manche Wege, Gedankenwege
ings bezeichnendste Gedichte ge¬
Sinnen nahe gewesen, nun ist sie längst für ihn schattenhaft.
eines Einsamen, führen?
ksliedhaft wienerische Ausklang:
Nicht ihr zu begegnen, ist er in dem drohenden Kriegs¬
Auch in den Weiher dieses Dramas, das nicht in den
hied von hier genommen, mein
getümmel dieser Tage zu seinem Freund gewandert, durch
heute heute schon so entfernten und doch nur eben vorüber¬
hl.“
Gefahr, durch Not und Tod. Er gehört zur schreibenden
gerauschten Tagen des früheren, des eigentlichen Schnitzler¬
nkverse dieser neuen dramatischen
Zunft: und so sucht er nicht eine Frau, sondern — ein
Wien, sondern in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts,
erhaft leicht, aber bann wieder,
im Saale und Schloßpark des Freiherrn von Mayenau vor' Mannskript, das eigene sogar, ein Tagebuch seiner Jugend,
ler, von überraschender, Goethe¬
a Stebg Haie 8