unwillkürlichen Brinnerns kommt ihm über die Lippen. In Iwiesen, die einander ihrem Wesen nach feindlich gegenübertreter Denkers erscheint in ihr
der Unruhe des Abschiedes sucht er in Scherz und Ernst daven Tmüssen, selbst dann, wenn sie das gleiche Anschauungsprinzip (der Weibgestalt entsprech
abzulenken, sein Wagen wartet, die Stunde drängt. Konrad, Thegen. Doch wird diese Gemeinsamkeit die eingeborene) Bruder zur höchsten V
allein zurückgeblieben, wird von den Zaubern der Sommer-IGeguerschaft abstumpfen, so daß sie im äußeren Leben etwa
typus erkennen läßt, war
nacht, einer auch auf der Bühne sehr mächtigen Mitspielerin. Tals Geringschätzung oder Gleichgültigkeit erscheint. So fügt dunkelhaarige Sängerin,
zum Weiher geführt. Zwei Nächte und ein Tag sind vergangen.
Tes sich bei Arbeiter und Denker, die ihr Weltbild der Wirklich¬
Weib und Gefährtin, den
Konrad will zum Heer entflichen, er fürchtet, in den Armen der
keit anzugleichen streben, oder bei Krieger und Künstler, deren
blieben beide fremd, wie
Geliebten sich selbst zu verlieren. Sic entdeckt seine Absicht
Weltbild illusionär ist, aber nicht notwendig falsch sein muß.
und will ihm den Weg freigeben. Der Freiherr kehrt für Stunden
Konrad, der Typus d
IIn besonders glücklichem Falle könnte das eingeborene Welt¬
zurück: Boten sind zum Heere gecilt, auf beiden Seiten werden
Weib, und hätte Leonilda
bild des Künstlers mit der Wirklichkeit übereinstimmen, gerade
die Truppen zurückgezogen. Konrad, außer sich gebracht durch
diese Uebereinstimmung könnte das sein, was großle Kunst von
bestimmt ist, diese Wertug
die betrogene Hoffnung auf Krieg, stellt ihm die unvergängliche
geringeren Versuchen unterscheidet, der Ssele des echten
Der Dichter ist ihm ein
Frage, ob er sich berufen glaube:
Schöpfers einzig vorbehalten. Shakespeare erscheint von dieser
eigentlich nicht wullte, das
„Ein Reich der Lieb“ und Güte aufzurichten? —“
er nur den Sekretär und
Erwägung als gewaltiger Schatten heraufbeschworen, sie wird
wie andere. Der Mensch.
und empfängt die einzig denkbare Antwort:
bestätigt durch die Wirklichkeitstreue seiner Visionen. Die
sucht, der einzige, dem er
Feindschaft zwischen den Erscheinungsformen zeigt sich schroff,
„Der Liebe — kaum. Doch der Verträglichkeit.
die Bezeichnung Arbeiter
wenn das Willensprinzip das gleiche ist, wic es bei Arbeiter
geistiger Vollendung als S
und Krieger der Fall ist, die beide ihre Welt zu wandeln streben
Grsiheleenlhtlherfür
Maske des Preiherrn von
und sich zunächst durch die Form des Handelns unterscheiden,
Der Güte? — Nein. Doch eins, darin die Bosheft
die wiederum auf der Gegensätzlichkeit des Anschauungsprinzips
Nicht wie ein toll gewordner Kreisel rast
Der Freiherr von May
beruht.
Zu andrer Schaden, kaum zu eignem Heil.
billig auch der Hauptträge
Der kriegerische Geist ist in diesem Drama der eine, dessen
Und gar für ewig? — Gestern, heut und morgen
ist, der er ist, wird nächst
Hab’ ich als uns gegönnte Frist erkannt.
Auswirkung die anderen zur Entfaltung zwingt, wie ja auch die
Ursache der Begegnungen
Und klüger als in Zukunftsfernen sich
Antike den Krieg den Vater der Dinge nannte. Von Anfang an
Schicksal bestimmend erw
Ein Wahnbild hohen Menschentums zu träumen.
ist alles von seinen dunklen Schwingen überschattet.
Ihr
die Dinge ihrem Gesetze
Scheint’s mir, auf sicherm, eng umzirktem Grund
Rauschen hat den Dichter aus der Fremde heimgescheucht, die
ausgebildet, darum glbt e
er als eine milde schildert:
Der Gegenwart bescheid’nes Haus zu bauen.
Kraft, keine Person, die
Viel Arbeit steht bevor.
Schicksale ist er bewußt
Mir selbst entronnen.
Es sind die Anschauungen eines vollkommenen Arbeiters im
ziehungen, In denen er s#
Ein andrer wandelt ich durch kühle, klare,
Sinn des Wortes, eines Menschen, dessen Weltbild der Wirk¬
sind dem Oesetz seiner P
Von keiner Fordrung überhangne Welt.
lichkeit, auf die er seine Tätigkeit richtet, höchst gemäß ist.
durch den großen Auge#
Landschaft, inbrünstiger Gewährung voll,
Die drei Menschen, die hier beisammen sind, erleben den Zwei¬
Und so stark erweist sich
Umblühte und umweikte meinen Schritt,
kampf von Krieg und Frieden als eine so ungeheure Anspannung
für sein Wollen noch sei
Doch keine griff zudringlich an mein Herz.
ihrer seellschen Kräfte, daß jeder nur von sich selber weiß und
Gegenspiel mit den Einze
Gestalten, in vielfältigster Begegnung,
sie beinah aufgehört haben, für einander zu fühlen. In diesen
Stellung ein, der Widersac
Seltsame und gemeine, Männer, Frauen —
Kreis kehrt Sylvester Thorn zurück um Leonilda heimzuführen.
ist eine Macht, kein Mens
Sie spielten auch in einer neuen Welt
Für sie ist Liebe nicht mehr das edelste Geschenk, das zwischen
Mit Kinderernst die ew’gen Lebensspiele
Dieser übergewaltige
Mann und Weld getauscht werden kann. Der Dichter, der ihr
Den heiter-unberührten Sinnen vor —
wie wir ihn kennen: eine
Erleben errät und dem sie das ihm von Ewigkeit bestimmte
Dech keine mahnte: bild’ uns nach und deute,
Geschöpf Einzelner, seien
Weib, den Geist bedeutet, in dem er sein wahres Leben lett,
Was der uns vor dir schuf, mit uns gewollt.
leidenschaftlich oder berech
verfällt dem alten Irrtum des Mannes: die früh Buttäuschte an
Und also schwebt' ich über fremder Erde,
rischen Zeiten nur die
sich zu fesseln, verspricht er ihr. Freiheit in der Liebe. Das
Von Wurzelkräften nirgends festgenalten,
den allgenseinen Willensan
jange Weib vernimmt diese Werbung mit dem Gefühl, daß sie
Ein Gast und frei.
Motive der Massen sind
einen Fremder höre, dem sie fr. nd sel. Im Gegensatze zi den
Männern ist sie der Raserei der Ereignisse in niefster Seele
Die beiden Bindungen, ohne die kein künstlerisches Schaffen Wesen der Elemente.
seinem eben erschienenen
unzugänglich geblieben. In dieser Unberührbarkeit könnte die
denkbar ist oder sichtbar wurde, das Wissen um die Zugehörig¬
Ausdruck gegeben: „Past
Eigenart des weiblichen Geistes begründet sein, vielleicht er¬
keit zur Gottheit, die über alle Begrifie ist, und zur Heimat, die
geschlossene Menschengrug
scheint er darum in dem Bilderschatze der Meuschheit als Hexe,
das Begrenzte sinnenfällig macht, sinc ihm gerade in der Ferne,
duen, sondern als ein Eleme
Nixe oder Fec, ein Wesen, das jeder Bindung entrinnen, In die
der scheinbaren Abgelöstheit lebhaft segenwärtig geworden. In
Feuer, Wasser, Luft und
Elemente übergleiten kann, frei wie sie.
seine Ruhe und Betrachtugg hinein spie“, das Vorgefühl des
tare des Krieges dadurch
ungeheuer heraufziebenden Krieges:
Meldung kommt vom Ausbruch des Krieges. Konrad wird
der Vertreter des krieg¬
zum Heer eilen. mt feierlichem Versprechen will er sich der
Wann denn traf das Wort
geistigen Durchschnittsm
Geliebten verbinden. Sie lordert, daß beiden die Frciheit gewahrt
Zum erstenmal, das mich nicht treffen wollte?
von Gerialität gegeben, h
bleibe, frei geht er in den Kampf, der für ihn der höchste sein
Wann fühlt ich die Gefahr, die mir nicht galt,
führt.
muß. Unbemerkt verläßt Sylvester die Menschen, für die es
Wie wetterdrohend über meinem Haupt?
noch Lebensmöglichkeiten gibt. Ihm ist die Erfüllung seiner
Fs hat sich gazeigt,
Dem Gefühl für die endlich wiedergefundene, einst ihm
Sendung entrafft, seines Selbst. Er habe sich im Weiher er¬
nur zwischen solchen Gel
feindliche Heimat gibt er herrlichen Ausdruck:
tränkt, meldet der Sekretär. Dieser Denker auf der Grenze
strebt wird, in denen die
des Wahnsinns hat die Welt als Schöpfung seines Bewußtseins
Und schrien sie alle, die von Urzeit her
dung von der Umwelt imW
betrachtet, die außerhalb seines Geistes nicht sei. Der Mensch
In diesem Lande hausen, meine Freindschaft
ist: der Dichter und der 8
aber, der ihm vorüberschritt, als wäre er nicht, und den kein
Ins Antlitz mir — und schichteten sie selbst
Welt Nachbildner, Konrad
Ruf auf seinem Gang zum Weiher anhic“t, erscheint ihm nicht
Den Holzstoß für mich auf: — mir könnte nimmer
sonen dagegen, denen dar
#mehr als sein Geschöpf. sondern als Lebenoiger gleich ihm selbst.
Ihr Drohn, ihr Hassen uus Gefühl verwirren. —
ist, wie Konrad und der Dil
Er läßt ihn untergehen, um das erschütterte Weltbild zu retten.
Du Erde weißt, daß ich aus Dir erwuchs,
bild haben, der Preiherr
Allein die Gewißheit des Einzigseins ist durchbrochen, im ent¬
Du Himmel, daß Du Helmat überglänzest. —
streben, finden keine Besi
fesselten Wahn sicht er dte Schöpfung aus seinem Hirn in die
Und kein Verworfner atm' ich zwischen euch.
alltäglicher Natur. Dieser
Wirklichkeit stürzen; der sich für den einzig Lebendigen hielt,
Dramen der Weltliteratu
Die Heimkehr läßt ihn dem Mädchen wieder begegnen,
fühlt sich von Leben umtost, allein gegen eine Welt. Die
deren Handlung übernatü
dessen Geist, in der Gewitteratmosphäre des nahenden Krieges
beiden Typen des männlichen Geistes, die Baugeheimnis und En.
bringt eine Wahrhelt zum
schnell und wunderbar gereift, einen verführerischen Glanz über
scheinung der Welt nachbilden wollen, gehen unter, da dieses
Erkenzenisgebiet gilt. (Bu
ihr ganzes Wesen strahlt. Und diese Begegnung wird ihm zum
Geheimeis, diese Erscheinung, ungeheuer geworden, des Den¬
Verhänguis.
30
kers wie des Bildners spotten. Der Freiherr wird sein unnütz
gewordenes Amt in die Hände des Kaisers zurücklegen und
Sein Schleksal hat auch den Denker in den Untergang ge¬
Schnitzier-
mit seinem alten Regiment ins Feld zichen. Leonilda wird den Frissen, der In ihm von vornherein den Feind witterte, die
Vater an den Hof begleiten. Im rasch umgeworfenen Reise-IOegnerschaft lag in den geistigen Naturen de: beiden, sie war
Arthur Schnitzlers
mantel nimmt sie Abschied von der einsam zurückbleibenden
niemals gewollt, für den Dichter nie bewußt. Er ist der einzige
„Anatols Hochzeitsmorgen
Anselma, die eine kaiserliche Vermählung für sie vorausahnt,
Mensch der auf das Leben des Denkers entscheidenden Einfluß
Theatre zur Erstaufführung
in lichten Bildern scheint sich e Zukruft vor dem jungen Mäd¬
nehmen kann, echte Feindschaft bedeutet vielleicht die einzige
chen aufzutun. Die Gegenwart ii Zuschauerraume bietet der
Leh#
Möglichkeit einander nahe zu kommen, ein Gedanke, der
Zukunitrision der Bühne einen Gegensatz, der ein mächtiger! Schnitzler eige#stümlich ist. Den anderen Figuren des Stücks
„Der Grai von Lu
Akkord in der tragischen Gestimmtheit dieses Ausgangs ist. Es
steht der Sebretär nur als Beobachter, dem Freiherrn allein, musikalischer Leitung des
gibt keine Siegesieste.
dem er das tägliche Brot verdankt, als bescheiden genügsamer 'rischka in der Titelrol
Die Menschheit im Kampfe mit sich selbst, nichts Geringeres Nutznießer in #tcchtbarer Abgelöstheit gegenüber. Auch dem
IIn, zur Neuaufführung.
ist der Gegenstand dieses Dramas. Die vier Erschelnungsformen! Dichter bleiben beinah alle anderen innerlich fern, unwirklich.
des menschlichen Geistes: Arbeiter, Krieger, Denker und! Leonilda, die ihm zum Schicksal wird hat den Blick für die
n
Kunstler haben in symbolischen Gestalten sich als solche er-Oesetze des eigenen Ich und fremden Wesens. Der Typus desjveröffentlicht demnächst
Orchester auf Dichtungen
zeiten“ (Morgen—Mittag—
Bühnenbild und Darstellung wirkten vollkommen konven-Ider polnischen Nationalgalerle. mit einer Reihe von Bildern ver-Tim Juli dieses Jahres durch
Lonell. diese teilweise unfertig, wofür der Regisseur die Ver-Ptreten.
tung von Professor Viktor
antwortung trägt. Sehr Gutes ist dem Chor, besonders den
Eine ungleich problematischere Nater ist der seit? Jahren
der Unruhe des Abschiedes sucht er in Scherz und Ernst daven Tmüssen, selbst dann, wenn sie das gleiche Anschauungsprinzip (der Weibgestalt entsprech
abzulenken, sein Wagen wartet, die Stunde drängt. Konrad, Thegen. Doch wird diese Gemeinsamkeit die eingeborene) Bruder zur höchsten V
allein zurückgeblieben, wird von den Zaubern der Sommer-IGeguerschaft abstumpfen, so daß sie im äußeren Leben etwa
typus erkennen läßt, war
nacht, einer auch auf der Bühne sehr mächtigen Mitspielerin. Tals Geringschätzung oder Gleichgültigkeit erscheint. So fügt dunkelhaarige Sängerin,
zum Weiher geführt. Zwei Nächte und ein Tag sind vergangen.
Tes sich bei Arbeiter und Denker, die ihr Weltbild der Wirklich¬
Weib und Gefährtin, den
Konrad will zum Heer entflichen, er fürchtet, in den Armen der
keit anzugleichen streben, oder bei Krieger und Künstler, deren
blieben beide fremd, wie
Geliebten sich selbst zu verlieren. Sic entdeckt seine Absicht
Weltbild illusionär ist, aber nicht notwendig falsch sein muß.
und will ihm den Weg freigeben. Der Freiherr kehrt für Stunden
Konrad, der Typus d
IIn besonders glücklichem Falle könnte das eingeborene Welt¬
zurück: Boten sind zum Heere gecilt, auf beiden Seiten werden
Weib, und hätte Leonilda
bild des Künstlers mit der Wirklichkeit übereinstimmen, gerade
die Truppen zurückgezogen. Konrad, außer sich gebracht durch
diese Uebereinstimmung könnte das sein, was großle Kunst von
bestimmt ist, diese Wertug
die betrogene Hoffnung auf Krieg, stellt ihm die unvergängliche
geringeren Versuchen unterscheidet, der Ssele des echten
Der Dichter ist ihm ein
Frage, ob er sich berufen glaube:
Schöpfers einzig vorbehalten. Shakespeare erscheint von dieser
eigentlich nicht wullte, das
„Ein Reich der Lieb“ und Güte aufzurichten? —“
er nur den Sekretär und
Erwägung als gewaltiger Schatten heraufbeschworen, sie wird
wie andere. Der Mensch.
und empfängt die einzig denkbare Antwort:
bestätigt durch die Wirklichkeitstreue seiner Visionen. Die
sucht, der einzige, dem er
Feindschaft zwischen den Erscheinungsformen zeigt sich schroff,
„Der Liebe — kaum. Doch der Verträglichkeit.
die Bezeichnung Arbeiter
wenn das Willensprinzip das gleiche ist, wic es bei Arbeiter
geistiger Vollendung als S
und Krieger der Fall ist, die beide ihre Welt zu wandeln streben
Grsiheleenlhtlherfür
Maske des Preiherrn von
und sich zunächst durch die Form des Handelns unterscheiden,
Der Güte? — Nein. Doch eins, darin die Bosheft
die wiederum auf der Gegensätzlichkeit des Anschauungsprinzips
Nicht wie ein toll gewordner Kreisel rast
Der Freiherr von May
beruht.
Zu andrer Schaden, kaum zu eignem Heil.
billig auch der Hauptträge
Der kriegerische Geist ist in diesem Drama der eine, dessen
Und gar für ewig? — Gestern, heut und morgen
ist, der er ist, wird nächst
Hab’ ich als uns gegönnte Frist erkannt.
Auswirkung die anderen zur Entfaltung zwingt, wie ja auch die
Ursache der Begegnungen
Und klüger als in Zukunftsfernen sich
Antike den Krieg den Vater der Dinge nannte. Von Anfang an
Schicksal bestimmend erw
Ein Wahnbild hohen Menschentums zu träumen.
ist alles von seinen dunklen Schwingen überschattet.
Ihr
die Dinge ihrem Gesetze
Scheint’s mir, auf sicherm, eng umzirktem Grund
Rauschen hat den Dichter aus der Fremde heimgescheucht, die
ausgebildet, darum glbt e
er als eine milde schildert:
Der Gegenwart bescheid’nes Haus zu bauen.
Kraft, keine Person, die
Viel Arbeit steht bevor.
Schicksale ist er bewußt
Mir selbst entronnen.
Es sind die Anschauungen eines vollkommenen Arbeiters im
ziehungen, In denen er s#
Ein andrer wandelt ich durch kühle, klare,
Sinn des Wortes, eines Menschen, dessen Weltbild der Wirk¬
sind dem Oesetz seiner P
Von keiner Fordrung überhangne Welt.
lichkeit, auf die er seine Tätigkeit richtet, höchst gemäß ist.
durch den großen Auge#
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Die drei Menschen, die hier beisammen sind, erleben den Zwei¬
Und so stark erweist sich
Umblühte und umweikte meinen Schritt,
kampf von Krieg und Frieden als eine so ungeheure Anspannung
für sein Wollen noch sei
Doch keine griff zudringlich an mein Herz.
ihrer seellschen Kräfte, daß jeder nur von sich selber weiß und
Gegenspiel mit den Einze
Gestalten, in vielfältigster Begegnung,
sie beinah aufgehört haben, für einander zu fühlen. In diesen
Stellung ein, der Widersac
Seltsame und gemeine, Männer, Frauen —
Kreis kehrt Sylvester Thorn zurück um Leonilda heimzuführen.
ist eine Macht, kein Mens
Sie spielten auch in einer neuen Welt
Für sie ist Liebe nicht mehr das edelste Geschenk, das zwischen
Mit Kinderernst die ew’gen Lebensspiele
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Mann und Weld getauscht werden kann. Der Dichter, der ihr
Den heiter-unberührten Sinnen vor —
wie wir ihn kennen: eine
Erleben errät und dem sie das ihm von Ewigkeit bestimmte
Dech keine mahnte: bild’ uns nach und deute,
Geschöpf Einzelner, seien
Weib, den Geist bedeutet, in dem er sein wahres Leben lett,
Was der uns vor dir schuf, mit uns gewollt.
leidenschaftlich oder berech
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Und also schwebt' ich über fremder Erde,
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unzugänglich geblieben. In dieser Unberührbarkeit könnte die
denkbar ist oder sichtbar wurde, das Wissen um die Zugehörig¬
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Eigenart des weiblichen Geistes begründet sein, vielleicht er¬
keit zur Gottheit, die über alle Begrifie ist, und zur Heimat, die
geschlossene Menschengrug
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das Begrenzte sinnenfällig macht, sinc ihm gerade in der Ferne,
duen, sondern als ein Eleme
Nixe oder Fec, ein Wesen, das jeder Bindung entrinnen, In die
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Feuer, Wasser, Luft und
Elemente übergleiten kann, frei wie sie.
seine Ruhe und Betrachtugg hinein spie“, das Vorgefühl des
tare des Krieges dadurch
ungeheuer heraufziebenden Krieges:
Meldung kommt vom Ausbruch des Krieges. Konrad wird
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zum Heer eilen. mt feierlichem Versprechen will er sich der
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geistigen Durchschnittsm
Geliebten verbinden. Sie lordert, daß beiden die Frciheit gewahrt
Zum erstenmal, das mich nicht treffen wollte?
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bleibe, frei geht er in den Kampf, der für ihn der höchste sein
Wann fühlt ich die Gefahr, die mir nicht galt,
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muß. Unbemerkt verläßt Sylvester die Menschen, für die es
Wie wetterdrohend über meinem Haupt?
noch Lebensmöglichkeiten gibt. Ihm ist die Erfüllung seiner
Fs hat sich gazeigt,
Dem Gefühl für die endlich wiedergefundene, einst ihm
Sendung entrafft, seines Selbst. Er habe sich im Weiher er¬
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feindliche Heimat gibt er herrlichen Ausdruck:
tränkt, meldet der Sekretär. Dieser Denker auf der Grenze
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des Wahnsinns hat die Welt als Schöpfung seines Bewußtseins
Und schrien sie alle, die von Urzeit her
dung von der Umwelt imW
betrachtet, die außerhalb seines Geistes nicht sei. Der Mensch
In diesem Lande hausen, meine Freindschaft
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aber, der ihm vorüberschritt, als wäre er nicht, und den kein
Ins Antlitz mir — und schichteten sie selbst
Welt Nachbildner, Konrad
Ruf auf seinem Gang zum Weiher anhic“t, erscheint ihm nicht
Den Holzstoß für mich auf: — mir könnte nimmer
sonen dagegen, denen dar
#mehr als sein Geschöpf. sondern als Lebenoiger gleich ihm selbst.
Ihr Drohn, ihr Hassen uus Gefühl verwirren. —
ist, wie Konrad und der Dil
Er läßt ihn untergehen, um das erschütterte Weltbild zu retten.
Du Erde weißt, daß ich aus Dir erwuchs,
bild haben, der Preiherr
Allein die Gewißheit des Einzigseins ist durchbrochen, im ent¬
Du Himmel, daß Du Helmat überglänzest. —
streben, finden keine Besi
fesselten Wahn sicht er dte Schöpfung aus seinem Hirn in die
Und kein Verworfner atm' ich zwischen euch.
alltäglicher Natur. Dieser
Wirklichkeit stürzen; der sich für den einzig Lebendigen hielt,
Dramen der Weltliteratu
Die Heimkehr läßt ihn dem Mädchen wieder begegnen,
fühlt sich von Leben umtost, allein gegen eine Welt. Die
deren Handlung übernatü
dessen Geist, in der Gewitteratmosphäre des nahenden Krieges
beiden Typen des männlichen Geistes, die Baugeheimnis und En.
bringt eine Wahrhelt zum
schnell und wunderbar gereift, einen verführerischen Glanz über
scheinung der Welt nachbilden wollen, gehen unter, da dieses
Erkenzenisgebiet gilt. (Bu
ihr ganzes Wesen strahlt. Und diese Begegnung wird ihm zum
Geheimeis, diese Erscheinung, ungeheuer geworden, des Den¬
Verhänguis.
30
kers wie des Bildners spotten. Der Freiherr wird sein unnütz
gewordenes Amt in die Hände des Kaisers zurücklegen und
Sein Schleksal hat auch den Denker in den Untergang ge¬
Schnitzier-
mit seinem alten Regiment ins Feld zichen. Leonilda wird den Frissen, der In ihm von vornherein den Feind witterte, die
Vater an den Hof begleiten. Im rasch umgeworfenen Reise-IOegnerschaft lag in den geistigen Naturen de: beiden, sie war
Arthur Schnitzlers
mantel nimmt sie Abschied von der einsam zurückbleibenden
niemals gewollt, für den Dichter nie bewußt. Er ist der einzige
„Anatols Hochzeitsmorgen
Anselma, die eine kaiserliche Vermählung für sie vorausahnt,
Mensch der auf das Leben des Denkers entscheidenden Einfluß
Theatre zur Erstaufführung
in lichten Bildern scheint sich e Zukruft vor dem jungen Mäd¬
nehmen kann, echte Feindschaft bedeutet vielleicht die einzige
chen aufzutun. Die Gegenwart ii Zuschauerraume bietet der
Leh#
Möglichkeit einander nahe zu kommen, ein Gedanke, der
Zukunitrision der Bühne einen Gegensatz, der ein mächtiger! Schnitzler eige#stümlich ist. Den anderen Figuren des Stücks
„Der Grai von Lu
Akkord in der tragischen Gestimmtheit dieses Ausgangs ist. Es
steht der Sebretär nur als Beobachter, dem Freiherrn allein, musikalischer Leitung des
gibt keine Siegesieste.
dem er das tägliche Brot verdankt, als bescheiden genügsamer 'rischka in der Titelrol
Die Menschheit im Kampfe mit sich selbst, nichts Geringeres Nutznießer in #tcchtbarer Abgelöstheit gegenüber. Auch dem
IIn, zur Neuaufführung.
ist der Gegenstand dieses Dramas. Die vier Erschelnungsformen! Dichter bleiben beinah alle anderen innerlich fern, unwirklich.
des menschlichen Geistes: Arbeiter, Krieger, Denker und! Leonilda, die ihm zum Schicksal wird hat den Blick für die
n
Kunstler haben in symbolischen Gestalten sich als solche er-Oesetze des eigenen Ich und fremden Wesens. Der Typus desjveröffentlicht demnächst
Orchester auf Dichtungen
zeiten“ (Morgen—Mittag—
Bühnenbild und Darstellung wirkten vollkommen konven-Ider polnischen Nationalgalerle. mit einer Reihe von Bildern ver-Tim Juli dieses Jahres durch
Lonell. diese teilweise unfertig, wofür der Regisseur die Ver-Ptreten.
tung von Professor Viktor
antwortung trägt. Sehr Gutes ist dem Chor, besonders den
Eine ungleich problematischere Nater ist der seit? Jahren