II, Theaterstücke 29, Komödie der Verführung. In drei Akten (Der Verführer), Seite 16

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— Allgemeine Zeitung —
Beiwerk 5
Gilda, die Tochter des Hoteldirektors von
noch, unve
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Gillelaije besitzen, aber der Donnerschlag des
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Krieges, der im August 1914 Europa durchzuckt,
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macht diesem Liebesreigen ein Ende.
SIRREETION: KARL
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Kammersän
Indessen ist Aurelie auch die Beute des
heatel
dem greisen
Malers Gysar gewesen. Er hat sie in seinem
ROL.E RONAY konferiert im Oktober:
Künstler, 54
Garten nackend gemalt, wie er vorher Julia,
wüßte ich.
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die Gattin des Bankdirektors gemalt und be¬
Eligius F##
sessen hat, dieselbe Julia, die früher des
NOSL. BERNDT NUZZI ORESSEL
meint, er
Prinzen Arduin Geliebte war und die ihren
CnANAE NORER AUL. FOEHSTRE
Die Opernwoche.
Juan sing
Mann jetzt mit dem Staatsanwalt Braunigl
HIoserwopar) MARAR OBEINOUHIN ROLAISIEKOrSnr
grauen Ha
Die Besetzung der Hauptpartien des Opern¬
betrügt. Es ist nicht zu sagen, wie diese Gesell¬
Taten maien Kerienburesus u. u. 6. Peneheien I. Nes 8.—
fröhlich der
repertoires für die kommende Woche lautet:
schaft ineinander versitzt und verwühlt ist.
SIRPL-DIELK 25 11 Uhr
ad 1 Uhr
Kein
Montag, den 13. Oktober: „Tosca.“
Eingeschachtelt in das Drama der Aurelie,
Leitung: Rolt Ronay
von der gr
Fräulein Vera Schwarz, Herr Piccaver, Herr
findet sich der sanfte Roman der Seraphine,
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und so ein
Schipper. Dirigent Herr Reichenberger.
der jungen Geigerin, die von ihrer Liebesnacht
aus der britischen Reichsausstellung in Wembley.
spiel
Diensteg, den 14. Oktober: „Die
Zivlle Preise!
mit Max ein Kind unter dem Herzen trägt und
Elutriti frei!
und WEIDE kocht!
Fledermaus.“ Fräulein Vera Schwarz,
beglückt ist. Ferner das Schicksal der Julia,
Frau Schöne, Frau Olszewska, Herr Tauber,
die ihren Schwager liebte, im Begriffe steht,
Herr Oestvig, Herr Duhan, Herr Renner, Herr
Sängerin zu werden, gleichfalls dem Max ange¬
Uhr Früh!
Heute bis 2
Norbert. Dirigent Herr Reichenberger.
hört hat und das Stück mit dem zweiten Lieb¬
untt ummemnmmmnn!
Inmt mmmmnmmin □
Mittwoch den 15. Oktober (in italienischer
haber verläßt. Eingesügt ist die Tragödie der
Sprache): „Rigoletto.“ Frau Kurz, Herr
Julia und ihres Gatten, des Bankiers, den der
ruhigen, zum Wohlwollen geneigten Art des
Piccaver, Herr Groenen. Dirigent Herr
Staatsanwalt Braunigl „ohne rechtlichen
Schauens, mit seiner subtilen Kunst des
Reichenberger.
Grund“ verhaften läßt, nur, weil Julia ihn
Formens gezeigt, wie viele interessante, kom¬
Donnerstag, 16. Oktober: „Carmen.“
dazu antreibt, weil sie für eine Weile frei sein
plizierte, reizvolle Individualitäten dieser Ge¬
Frau Olszewska, Frau Born, Herr Tauber,
möchte. Aber der Bankier ist ein ganzer Kerl.
sellschaft Prosil und Charakter geben. Seine
K
Herr Jerger. Dirigent Herr Reichenberger.
Er hat sich über seine Frau nie Illusionen ge¬
Werke werden auch für spätere Epochen auf¬
Freitag, den 17. Oktober: „Die Köni¬
macht. Sie ist von ihm gekauft worden. Fertig.
schlußreich bleiben, da sie ein großes Bild des
gin von Saba.“ Frau Wildbrunn, Frau
Es kann gar kein „reinlicheres Geschäft“ geben,
alten Oesterreich, genauer: des alten Wiens,
Nemeth, Fräulein Paalen, Herr Fischer¬
wie er sagt. Das ist seine unsentimentale Auf¬
entwerfen und ebenso mustergültig sind für die
Niemann, Herr Groenen, Herr Markhoff
fassung von der Liebe, eine Auffassung, die ihn
Literatur bis zum Jahre 1914.
u
Dirigent Herr Direktor Schalk.
aber doch nicht vor dem Verzweiseln schützt.
Diese Komödie, die im Frühsommer 1914
nic
Samstag, den 18. Oktober: „Das
Er weiß ferner, daß ein Mann in seiner
spielt, und mit Kriegsbeginn endigt, kann in
genden
Rheingold.“ Frau Weidt, Frau Achsel,
Stellung rettungslos verloren ist, wenn er ein¬
diesem Zusammenhang als ein bedeutungsvoller
spruch tatt
Frau Kittel, Herr Schubert, Herr Jerger, Herr
mal, berechtigt oder nicht, verhaftet wird. Und
Schlußpunkt betrachtet werden.
Schnitzler,
Wiedemann, Herr Breuer, Herr Markhoff,
wie es, unberechtigt dazu kommi, knallt er sich
Korff
Herr Zec.
Sie bringt im Gartenfest des ersten Aktes
eben nieder.
überzeugen
Sonntag, den 19. Oktober: „Die
eine ganze Fülle von Figuren. Als wichtigste
Aurelie ertränkt sich im Meer, in den Tod
ralen Chat
Walküre.“ Frau Wildbrunn, Frau Weidt,
Gestalt die Gräfin Aurelie, die von ihren drei
begleitet von dem einz.gen Mann, den sie wahr¬
Dennoch b
Frau Olszewska, Herr Schubert, Herr
Bewerbern den ältesten wählt, den Baron
haft geliedt hat, von dem sie wahrhaft geliebt
abgelauscht
Schipper, Herr Markhoff.
Falkenir, indessen sie den jungen Prinzen
wurde und dem sie niemals zu eigen war; von
Redoutensaal:
Aduin, ihren Jugendgespielen, und den be¬
Staufner
Fallenir. Aurelie, die zwei Männern nach¬
rühmten Dichter Ambros Doehl verschmäht.
Mittwoch, den 15. Oktober, klassische
ganz ausg
einander sich hingab, die in den Tiesen ihres
Aber Falkenier, der tiefer in dem Inneren
Singspiele: „Bastien u. Bastienne.“
Korss, de
Biutes und in dem Bird, das Gysar von ihr
Aureliens liest, gibt das geliebte Mädchen noch
Frau Achsel, Frau Schöne. — „La Serva
„spielt“.
gemalt hat, die unstillbare Begierde erkennt, die
am selbigen Abend frei. Und Aurelie fällt noch
Padrona.“ Herr Mayr, Frau Schumann,
Bukovi
auf dem Grund ihres Wesens almet und die
am selbigen Abend in die Arme des jungen
„Abu Hassan.“ Frau
Herr Madin.
beste, wei
ihr edieres Selbst immer wieder überwältgen
Max von Reisenberg.
Gerhart, Herr Gallos, Herr Norbert. Dirigent
Herren R
wird, mag nicht leden, mag dem Manne, den
Herr Alwin.
Ja, in der „Komödie der Verführung“ ist
männlichen
sie liebt, nicht das Dasein vergisten.
„Der
Sonntag, den 19. Oktober:
Max von Reisenberg der Verführer an und für
So reich an Figuren dieses Werk auch ist,
Bürger als Edelmann.“ Dirigent
sich. Andere sind es nur so nebenher, nur wenn
es fehlt darin die Gestalt ganz einfacher, un¬
Herr Alfred Rosé.
die Stunde, die Gelegenheit ihnen zu Hilfe
differenzierter, an Geld, wie an Geist armer
kommt. Aber Max ist die Verführung in Person.
Leute, und es fehlt das Mädchen, fehlt der
Er ist hübsch, er ist jung, er ist liebenswürdig.
junge Mann, die durch Liebe, sehlt das Ehe¬
Schnißler: „Komödie der
sogar seelenhaft, gutmütig und brav. Aber er
paar, das durch die Ehe glücklich wurde. Ist
Worte“.
hat kein Gewicht und keine Wichtigkeit. Die
dem Dichter das Glück der Einsachen zu
Frauen spüren an ihm die Erfüllung ihrer
Buchausgabe. S. Fischer Verlag, Berlin.
dumpf? Glaubt er an das Glück, das die Lieve,
Sehnsucht und sie spüren, daß Mar sie nicht
Zur heutigen Premiere im Burgtheater.
an die Hannonie, die eine Ehe gewähren kann,
quälen, ihnen niemals häßliche Szenen bereiten,
Eine Dichtung der Liebe, des Abschieds,
so gar nicht? Jedenfalls hat er es verschmäht,
ihnen nie das Leben verbittern wird. Sie
der Treue und der Treulosigkeit. Der seltsam
seinem großen Gemälde durch solche Typen
nehmen ihn, sie sinken in seine Arme, jast willen¬
schöne, schwermütige Ton, auf den diese drei
Vollständigkeit zu geben. Nicht aus Nach¬
les. Für eine Nacht, für zwei, drei Nächte. Er
Akte gestimmt sind, war zum ersten Mal im
lässigkeit. Gewiß nicht. Denn seine Meisterhand
ist immer begeistert, immer in den Augenblick
„Einsamen Weg“ zu hören, dann im „Zwischen¬
hätte ein paar Figuren mehr leicht und rasch
und in die Augenblickliche restlos verliebt. Und
spiel“; hier jedoch, in der „Komödie der Ver¬
geformt. Er hält also sein Gemälde für voll¬
er geht, ohne Vorwürfe, wenn sie ihn dann
führung“ hat er vollen Ilang, hier beherrscht
ständig. Aus diesem Werk schimmert eine große
bald wieder verabschieden. Er bleibt der
er die Melodic.
Dichterkunst. Aber auch ein ebenso großes Ent¬
(Risch
Freund von allen Frauen, aber von keiner der
Mit einem Fest, mit Tanzmusik und
täuschtsein. Die Minschen, mit diesem letzten
Geliebte. Er hat die Kraft, alle Weiber zu ver¬
„Hölle“ U
Champaaner setzt die Handlung ein und endigt
Schluß der Weisheit entläßt uns das Stück,
führen, doch er hat nicht die Gabe eine einzige
wiß für d
mit Selbstmord und Tod: In einem Wiener
die Mesischen sind edel, begabt, klug, wertvoll,
festzuhalten. Und er weiß es selbst nicht, was
Freunde
fürstlichen Privatpark wird eine Wohltätigkeits¬
aber die Liebe korrumpiert sie alle, daß man
seine Gefährlichkeit nur noch erhöht.
deutet. 2
redoute geseiert. Wieder ist Schnitzler der Schil¬
Niemandem vertrauen kann. Die Liebe ist eine
So besitzt er nach Aurelie, die ihm balb
Frau Ha
derer, diesmal der epische Dramatiker der
im Grunde unwichtige Sache, die man viel zu
den Lauspaß gibt, Seraphine, die Tochter des
auch den
vornehmen, zum Teil auch der nur reichen
sehr überschätzt, aber sie ist dennoch fähig,
alten Kammersängers Fenz, und er besitzt
Der
Wiener Gesellschaft. Er ist es in fast allen
jedes Loben bis in die Wurzeln zu zerstören.
Judith, die S#ägerin des Bankdirektors
pia“.),
seinen Werken, vom „Anatol“ und der „Lie¬
Dieses Werk, dessen größte Schönheit der
hren Schwager verliebt war,
Westerhaus, die
belei“ angefangen bis zu dem Schauspiel „Das
Hohen W
Schimmer von Pocsie ausmacht, der darüber hin¬
der sich totgescheen hat und die aus den
weite Land“. Er hat dieser nicht eben über¬
im Café
schreitet langsam, scheinbar
gebreitet ist,
Armen Maxens, mit dem Prinzen Arduin
mößig wertvollen Gesellschaft durch seine
Dichtericele Wert verliehen; hat mit seinerI davonfährt. Er würde auch noch die kleineI schlendernd, mit einer Last von novellistischem! abends, si
Seen