II, Theaterstücke 29, Komödie der Verführung. In drei Akten (Der Verführer), Seite 111

29. Konoedie der Verfuchrung box 33/6
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den #endentsstans mausgenen. Dei Reselenienentwurf zat
Loten. 1
weise 200 000 M. gestellten Garantiefonds mit einer
Neuregelung des Verdingungswesens wurde eingehender
solchr C
noch festzusetzenden ansehnlichen Summe zu beteiligen.
Kritik unterzogen. Die Konferenz befaßte sich sodann mit
holungsi
Das in Aussicht genommene Gelände erscheint in jeder
der Zollvorlage und sprach sich für einen mäßigen Schutz= sind.
als
Wahrheit seiner Menschen selbst wenig überzeugt sei. und
Staatstheater.
aus Got
deshalb verzweifelt nach Worten. schönen, klugen und sehr
Jahre
kultipierten. aber doch blutleeren Worten ringen müsse.
(Kleines Haus.)
gab.
Dr. Buzbaum. der die Dichtung sehr sinn= und zweck¬
Reichsdeutsche
Uraufführung: Artur Schnitzler:
zeption
gemäß bearbeitete, hat das ansoruchsvo e Stück glänzend
„Komödie der Verführung". In Szene gesetzt von Dr. Bux¬
ge
stell
bewältigt und namentlich in den Gesells aftsszenen mit ihrer
baum.
offen züngelnden und versteckt schwelenden Glut stärksten Ein¬
Dem verführerischen Titel. der deutlich an den Reigen¬
druck erzielt. Ein faszinierender Rhythmus sorühenden
Lebens erfüllte die Bühne, und das Antlitz einer sittlich stark
Schnitzler erinnert. möchte das ausverkaufte Haus guten
ramponierten Gesellschaft starrte geisterhaft in den Raum.
Teils zu danken gewesen sein. In der Tat. spielt das Eroti¬
Das Räderwerk des Kommen und Gehens, der Frage und

sche die Hauptrolle und dominlert auch über Tragik und
Antwort, der Zwischenrufe funktiorierte prompt. und der
Tod. Die alten Reize gehen noch von dem Dichter aus: in
anmutreiche Dialog wies reizvolle Nuancen auf. Dr. Bur¬
dem Stück herrscht wieder die eigenartige Atmosphäre aus
baum, seinem Mithelfer Gerhard Buchholz für dekorative
Leichtünn und Schwermut. aus Lebensfreude und Skepfs.
Bahnenbilder sehr verpflichtet, konnte denn auch am Schluß
Er ist noch der feine Stimmungskünstler der die zartesten
starken Bei all und Zurufen wiederholt Folae l isten Von
Farben und Zwischentöne auf seiner Palette hat, mit fast
den zahlreichen Solisten sei zunächst die Gräfin Aurelie“
unbegreiflicher Offenheit und Unbefangenheit Sezue es ver¬
von Thila Hummel genannt, die sich redliche Mühe gab.
handelt und mit großartiger Gelassenheit zeigt, wie die Ge¬
sellschaft von sinnlichen Trieben beherrscht wird. Oft sehr
geistiges Verstörtsein auf Grund weitgehender Verhältnisse
bei nicht lädierter seelischer Reinheit usw. durch eine sch ve¬
weich und innig. leise und zart: oft auch so. daß uns die
bende Sing=Sprechweise plausibel zu masen. Kurt S
girrenden und balzenden Menschen fast wie besessen eschei¬
nick, immer an richtiger Stelle, fand sogar für das
nen oft so. als ob er die Ansicht seines (medizinischen)
Kollegen Freud demonstrieren wollte. der jede Gefühls¬
selisame Gedankengekräusel Falkenirs Ton und Hal¬
tung und Wolfgang Langhoff wax ein Anatol=Typus von
regung als abhängig von der inneren Sekretion gewisser
angenehmer Besonderheit. Friedl Nowack ist eineaive
Drusen bezei net. Immerhin ist hier Schnitzlers ureigenste
von weitreichenden Fähigkeiten, deren schätzbarste ist, daß sie
Domäne, in der er sich noch immer mit Geist und unnache.
ahmlicher Grazie und einer Konsequenz bewegt, die zu eilen
nichts macht, sondern immer zu sein scheint, daß sie sehr
Bernhard Herrmann trug sein prinz¬
theaterfern ist.
nicht ohne eine gewisse Größe ist. Aus Gründen des Kon¬
liches Ordensband mit salovper Selbstverständlichkeit und
trastes, vielleicht auch, weil er dichterisch tiefer greifen
Aug. Momber war ein sehr dämonischer Maler: außer den
wonte. hat er nun in den amoureusen Betrieb die tragische
Genannten war fast das gesamte künstlerische Personal auf¬
Evisode von Aurelie und Falkenir eingebaut. Mit wenig
geboten und vereinigte sch zu einer seor noblen und
Gluck. Aurelie wählt von drei Bewerbern diesen Falkenir
diszivlinierten Gesamtleistung, die rückhaltlose Anerkennung
mit schönen Worten, die sie als offenen gereiften Menschen
fand. Im ganzen ein Abend. der die Inszenierungs= und
erkennen lassen. Faklenir lehnt ab mit der Begründung,
Schausvielkunst unseres Staa'stheaters auf erfreulicher Höhe
daß er sie besser als sie sich selbst kenne. Kurz, daß sie dem
und den Prozeß der schon längere Zeit währenden Schnitzler¬
1
rauschenden Leben gehöre und nicht einem allein. Er ent¬
a.
Dämmerung unzweideutig nachwies.
vuoot sich mit dieser Entscheidung, die eine Marotte ist. als
Kauz. voll unverkennbarer Ahnlichkeit mit dem melancholi¬
s en Junker von la Mancha. Aber sein salomonisches Urteil
hat die verhängnisvo e Folge. daß Aurelie den Weg. den er
Kurhaus.
als den ihrigen bezeichnet geht und umgehend einige frag¬
Das 2. Zykluskonzert am Freitag war den Manen
würdige Beziehungen anknüpft. Als Falkenir sieht, nas
Robert Schumanns geweiht. Der reiche Zuspruch, den das
er angerichtet hat. lenkt er ein und bietet Liebe. Heim,
Konzert gefunden — der Saal war ausverkauft —. die an¬
Name. Er hält der (ziemlich veinlichen) Konfrontation mit
K
däch ige Teilnahme der Hörerschaft, der glühende Eifer der
Geliebten Aureliens ehern stand, und fast scheint ein neuer
von ihr
Ausführenden: alles bewies, wie tief die Liebe zu diesem
Liebesfrühling zu erstehen, da stürzt sich Aurelie ins Meer
ihr nach. Diese ganze
edlen. echt deutschen Tondichter in aller Herzen wurzelt.
und, was son er anders tun. er
ner in
Zwei der herrlichsten Werke Schumanns und die in un¬
###ode bleibt rein rhetorisch, ertüftelt nicht einen Moment
sast Ve#
kann man an die Gestaltung einer dichter'schen Vision, kann
verminderter Frische strahl u. wurden zu Gehör gebracht.
vibriere
Zunä st: die Sinfonie D=Moll. Mit Unrecht trägt sie
man an die geniale Witterung eines Künstlers glaubn;
die Bezeichnung Nr. 4. Das ist sie nur der P#ublikation nach.
man lugt vielmehr dem Verfasser in die Werkstatt, gewinnt
Kunst
mehr und mehr den Eindruck, daß Schnitzler von der inneren? In Wahrheit ist es Schumanns zweite Sinfonie, die er 1841; ders ges
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