II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 10

box 3375
28
Die Schvesteen-oder-Casanowa in Sna
cktes Waren¬
10000 Dukaten, 8 goldene Tabatièren, 2 Re¬
länder*); er gehörte zu den vielen hundert
der vielen
ordon rouge,
petieruhren, Brillanten, eine Münzensamm¬
Abenteurern des 18. Jahrhunderts, die durch
Freundinn
ieur Durieux
lung, alles in allem 400.000 Livres Wert,
aller Herren Länder zogen und des Glückes
1753, als
Poudres
Gunst und Mißgunst in reichlichem Maße
waren diesem zur Beute gewordens.! Es war
Fante der
mmes et de
kennen lernten. Er hätte wohl ebenso inter¬
begreiflich, daß der arme Marquis Darra¬
Ignaz io
atières
essante Memoiren wie Casanova, dessen Spu¬
gon auf dem Trockenen saß und schließlich
Bened
— die Ge¬
ren er so oft durchkreuzte, schreiben können.
in Spa in einen arg sauren Apfel beißen
Revo#
iert — viel¬
Als Casanova schon in Dux lebte, besuchte
mußte. Eine alte, aber steinreiche Engländerin
sen sein, des¬
ihn Croce noch öfters von Dresden aus.
verliebte sich in ihn in Spa und er ließ sich
und
nnte, einem
„Ihr Umgang miteinander“, schreibt
von ihr heiraten. Casanova ist in seinen Me¬
biet
haben?
Ligne, der die beiden in Dux beobachten
moiren darüber indigniert, wahrscheinlich
antif
Hüte,
konnte, „und die Erzählungen ihrer Schick¬
dachte er im Stillen daran, daß ihm später
ware
4
sale seit ihrer Trennung waren für mich ein
an derselben Stelle um ein Haar dasselbe
schwal
in
die
Gegenstand von hohem Interesse. Sein Bun= lich au
Geschick geblüht hätte, wie wir noch sehen
chlie߬
ci
desgenosse hieß la Croix, Croce oder de
werden. Die alten Engländerinnen in Spa
und
hre der
la Croce, nach Umständen und Gelegenbei¬
scheinen einen merkwürdigen Geschmack ent¬
aus 7
s ihr
ten“. Croce selbst, von dem noch zwei Briefe
wickelt zu haben. Die Tatsache der Heirat
Tochter Cr
in Dux vorhanden sind (U 11, i, 1; U 11, i,
Darragons findet sich in einem Briefe To¬
Giacoma
a die
schreibt unter Anderem am 3. August 1795
matis' an Casanova vom 5. März 1768
namen Caf
ücks¬
an Casanova: „Ihre Schriftzüge machten mir
(Dux U 8, 202a) bestätigt, wo dieser spöt¬
Schein
sellen
ein wirkliches Vergnügen durch die süße Er¬
tisch schreibt: „D’Aragon est de retour de
der Absicht,
und
innerung an unsere alte Bekanntschaft, die
l'Angleterre avec sa charmante épouse de 80
Beutel zu
n von
selbe
in ihrer Art einzig ist und fortdauernd durch
ans, II veut s’etablir en Franco.“
nova, sogan
rquis Paul
den Lauf von 50 Jahren besteht.“
eines Vei¬#
Spielt Darragon nur eine flüchtige
rten Fechter!
In der Tat, im Jahre 1753 hatten sich
und wieder
Episode in den Memoiren, so findet sich nun
indert hatte.
die beiden in Venedig kennen gelernt und
aus einer
ein Mann in Spa ein, der von seiner Jugend
enschaft, ne¬
es ist ein ganz merkwürdiger Umstand, daß
unglücklich
an bis in das hohe Alter Casanovas hinauf
Großfürsten
Casanova immer wieder die Fürsorge für eine
sischerOberst.] zu seinem Freundeskreis zählte und wohl von
0 Anno'zz
ähnlicher Veranlagung wie Casanova selbst
6) Auf den Briefen in Dux unterzeichnet er sich: Antonio
Casanovas,
Staatsarchiv.
della Croce. Die Annotaziom im venetianischen Staatsarchio
war; Antonio della Croce, ein Mai¬
) Mémoire
tgenommen,
nennen ihn: Gastano. Laut Wiener Diarium 1785, Nro. 3
ein Knabe, und
macht hier in Wien ein „Zehnkreuzerkramer“ Gastano della
was nicht richtig
5) Samaran, Jacques Casanova 2c. Paris (1914) 331 f.
Croce Konkurs. Damals weilte übrigens auch Casanova in Wien.! Formysa in Ven