II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 19

28. Die Schuesternoder Gasanova in sna
4# Sagblate
2A 9.
Deutschee
Gerdentschs Rundschen
Wien
—Artur Schni#ler hat dem Deutsschen
Volkstheater sein neues Werk „Die Schwestern“
zur Uraufführung übergeben. Direktor Bernau genießt
Aso Vertrauen. Salten, Schnitzler, und die anderen
„beutschen“ Dichter kommen jeht auf ihre Rechnung1—

Karl Schönherr hat dem Deutschen 1
Volkstheater in Wien sein neues Werk
C
„Kindertragödie“ überreicht. Es gelangt so¬
R
fort zur Einstudierung und wird noch im Laufe dieses
2
Monats seine Uraufführung erleben. Wie der „Weibs¬
teufel“ umfaßt auch dieses Werk nur drei Personen,
se
drei Kinder, die Fräulein Keller und die Herren
in
Edthoser und Schildkrant darstellen werden.
de
Das Casanova =Lustspiel Schnitzlers „Die
fr
Schwestern“ gelangt Weihnachten am Deut= se
schen Volkstheater zur Uraufjührung.
Attische Festspiele ic görn. Hr. Ley¬] E
hausen, der Lehrer für moderne Spregkunst am
Kölner Konservatorium, ist im Begrigsleinen aus
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Studenten, Gymnasiasten, Künstlern und Kaufleuten,
Damen und Herren, sich zusamntechetzenden Sprech¬
schor zu gründen, den er auf 200 Mitelieder zu steigern d
hofft. Er will mit diesem Spre#schör, zu dem noch
sein bereits bekannter kleiner ##enchor und noch ein
Knabenchor gehören, die gößte Tragödie aller Zeiten,
„ Die P
„dsNeschylos“, in großem und
streugen #aufführen. Es würde seit mehr als 2000
Jahren##s erste Mal sein, daß wiederum versucht würde,
die monumentale Wortkunst zum Klang zu bringen, ein
Versuch, der im Bereiche der Bestrebungen Leyhausens
liegt, der Wortkunst ihren ersten Rang unter den
Künsten wiederzugchen Der halaunt.
Im Burgtheater wiro am Freitag, den 12. d. M.,
die in der Vorwoche anlärlich des Jublläums der „Concordia“
veranstaltete Aufführung von Gast v Freytags Lustspiel „Die

Journalisten“ in derselben Besetzung zugunsten der Wiener
Fr iw ligen Rettungsgesellschaft wiederho.t. Herr Hofrat Hugo
Thinig und Herr Edthofer vom Deutschen Volksteatr##n
werden nochmgs di Ro#en des Schmock und Bolz spielen
—5
Diese Voestetlnig findet Lei aufgehobenem Jahres= und Sanon¬
8
goönnement und zu großen Preisen statt. Ansgyegsanf Uhr.
1—
Arthur Schnitzler wollte in demeh en Tagen sein neues
Kasan das als Weihrachts¬
S

Hovität des Teut chen Vollstheaters angesetzt war, wegen Meinungs¬
Idifferenzen über die Besetzung der weiblichen Hauptiollen zu¬
krückziehen. Nun bai sich Dr. Schnitzler mit der Direklo#
vorläufig dahin geeinigt, die Aufführung in die zwiite Jämner¬
hälfte zu verlegen.
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am 10. Dezember, 6 Uhr abends, im kleinen Konzerthausaal
ffür den Genossenschaftsverlag) zum erstenmalin Wien.
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Programm: Neues und Altes. Karten bei Lapyy und an der
Konzerthauskasse.

Differenzen Schnitzle##mit der Direktion des

*
Deutschen Volkstheaters. Artur Schnitzler wollte in den


letzten Tagen sein neues Casanova=Lustspiel „Die Schwestern“
das als Weihnachtsnovität des Deutschen Volkstheaters angesetzt
war, wegen Meinungsdifferenzen über die Besetzung der weiblichen ir
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Hauptiollen zurückziehen. Nun hat)sich Dr. Schnitzler mit der
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Direktion vorläufig dahin geeinigt, die Aufführung in die zweite

Jännerhälfte zu verlegen.
„Konkordia“=Vorlesung Thomas Mann. Für die
Vorlesung, die auf Veranlassung der „Konkordia“, Thomas
Mann aus den Manustripten einiger noch unbekannter Werke
Kurin
Teraten
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box 33/5

Joyergespräch.
Warum Schuitzlers-Gasanon=Stück im Volks¬
##theater verschoben wurde. — Doktor Stieglitz. —
Der neue Bahr. — Frau Konstantin.
— Schnitzler hat sein Casanova=Stück vom
olkstheater zurückgezogen ... Was sagen Sie
=Dazu?“
— Sie sind falsch informiert, mein Lieber.
—„Die Schwestern“ sind nach wie vor auf dem
Repertoire des Volkstheaters. Sie werden nur
erst im Februar gespielt werden.“
Sie waren aber doch als Weihnachts¬
Novität gedacht?“
Besetzungsschwierigkeiten..
Die gibt es doch nur bei schwachen
Stücken, von denen sich eine Direktion nicht viel
verspricht.“
Mitanter auch bei Schnitzler. Edt¬
hofer zum Beispiel ist der Ansicht, daß ihm der
Casanova nicht liegt und es ist schwer, jemanden
zu finden, dem er besser liegt. Die weibliche
Hauptrolle ist für die Roland nichts, Fräulein
Woiwobe ist krank, man kam demnach auf Fräu¬
lein Rub. Aber wer soll den Casanova spie¬
len
Das muß doch für einen Autor wie
Schnitzler sehr unangenehm sein ..
Allerdings. Deshalb hat er auch zu¬
gestimmt, daß die Premiere verschoben wird.
Bis die Besetzung gesunden ist.
a sehen Sie, Hermann Bahr läßt sich
auf solche Dinge nicht ein. Er wartet die
deutsche Uraufführung ab, läßt Deutschland über
Ersolg oder Mißerfolg entscheiden. Wenn bei
Reinhardt Moissi den Casanova einmal gespielt
hat, werden sich die Schauspieler hier um die
Rolle reißen.“
Schnitzler versteht diese Art der Vor¬
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bereitung eines Erfolges nicht. — Er läuft dem
Erfolg nicht nach, läßt ihn immer an sich heran¬
kommen. Erinnern Sie sich, wie spät der
„Anatol“ im Grunde ein „Erfolg“ wurde. Durch
Jahre hat man immer nur den oder jenen Ein¬
akter bei Gelegenheit gespielt. Da ist Hermann
Bahr schon rühriger und erst Hans Müller.“
Den dürfen sie ja doch nicht in einem
Atem
Der versteht die Regie des Erfolges
bei ihm ist der Erfolg gleichsam der Akt nach
dem letzten Akt. In auen seinen Wirkungen

aufs genaueste berechnet. Er hat doch immer drei
bis vier Uraufführungen auf einmal. Irgendwo
muß doch das Stück dann gefallen.“
Hermann Bahr hatte diesmal zwei.
München und Hamburg. Doppelt gesichert. In
Hamburg war es besser als in Munchen. Aber
für Wien gibt er den Unmensch“ doch erst her,
wenn es auch in Berlin ein Erfolg gewesen.“
— Was gibt es sonst Neues in den Wiener
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Theatern?

Nicht viel. In der „Neuen Wiener
Bühne“ kommt nächstens „Doktor Stieglitz“
Dran
— Das Judenstück, das in Berlin Schild¬
kraut gespielt hat
Ja, ein Nachkomme des „Onkel Bern¬
hard“.
Jarno bringt „Die herbe Frucht“ von
Roberto Bracco, der, nachdem er so lange feind¬
licher Ausländer gewesen, jetzt wieder zu
freundschoftlichen Theaterehren kommt. „Un¬
treu“ soll nächstens auch gespielt werden. Mit
der Konstantin, die im Februar doch zu Jarno
kommt. Im Herbst wollte sie wegen der schlechten
Valuta nicht von Berlin fort. Die Krone ist
indeß nicht böher geworden. Aber die Erfolgs¬
tomperatur.n sind in Berlin doch weit nie¬
Ferk