TACESBOTE AUS HLAEHIREN UND SCHLESTEN BRUEIIN ARENOELAFF vom 24. WERZ 1900.
WIENER TIIEATER. Artur Schnitzler bewahrte und bewährte sich in diesen Tagen
nieder sis unerschitterliche Siule des Viener Theaterlebens, Nährend das Zu
rgtheater sein erst ver kurzen bei S. Bischer in Berlin veröffentliches,
biß sslich annutzartes Verslustspiel, Die Schwestern oder Casanova in
Spa, verbereitet, habeh das Deutsche Volkstheater und die Renaissance Bü
hne mit je aus drei Stücken zusanmengesetzten Einakterabenden schöne Er
felge erzichlt und wirksame Repertorebereicherungen gewonnem. Für die drei
Helden des Zyklus „ Komödie der Verte,, die er im Burgtheater so erfelgreic
dargestellt hat, dass ihm kein Nachfelger gleichkomnem konnte, auch an der
neuen Stätte seiner direkterialen und Star Tätigkeit zu verkörpern. Valden
wurde auch in der Neubaugasse als gunksüchtiger Betrogener Gatte, als gres
ser Mine und als scuveräner Dichtungs und Lebenskünstler durch den gleichen
rauschenden Reifall geehrt, und wiedzkxäxzuxzzgan, an Franzensring, Aber das
kann nicht hindern, vieder und w eder zu Sagen, dass er an seinen neuen
Platze fehl an Ort ist] Das lierz krampft sich einem zusamnen, wenn er, sich
tlich müde und gealtert, bisweilen lässig zusanmenklappt, sich dann nit
forcierter Lebendigkeit ruckweise wäder aufrichtet, um von neuen in unbe
wahhten Augenblicken zusammenzuknicken! Es ist, als litte erkörperlich das
unter, eine zu gewaltige Last auf seine schmalen Schultern genonnen zu
haben! Wie schwer muss ihn da draussen die Zusammenstellung des Spielplanes
sein! Nur der Hangel an ebenbürtigen Mitspielern mag seine Frau, Frieda
Nagen, die einstige Salendame des Josefstädter Theaters, aus ihrer Zurück
gezogenheit hervergeleckt haben, sie spielt die Gattin des ersten Einakters
nit der gelassenen Sicherheit der vornehmen Dane. Freilich reicht sie an
siean die herbe Verschlossenheit einer Frau Bleibtreu nicht heran. Das ist
Jaüiberhaupt die grosse Schwierigkeit, mit der walden an seiner Renaissan
gebühne so schwer zu kämpfen hatl er kann für diese kleine, bescheidene Pü
hneunnäglich lauter ihm ebenbürtige Kunstkräfte engagieren und gerät dadure
ihdie Zwangslage, das andermal unzugänglich herausbringen zu nüssen! Es
ist swar erstaunlich, wieviel Walden als Direktor und stiller Regisseur
effenbarnachbessernd und ausgleichend noch dazu gibt, danit der Abstand
zwischen ihn und seinen Hitwirkenden déglichst wenig fühlbar verde. Mlein
inmer gelang es dech nicht und der Nunsch lässt sich gar nicht unterdrück
en, dass man ihn vieder im Kreise eines Burtheater eder ähnlichen Ensen
bies schen möchtel - Das Deutsche Volkstheater hat drei Einakter ehne
inneren Zusammenhang, aber ven oft erprebter Wirksankeit und von vortref
flichen Kontrasteffekt zusammengestellt! Den Reginn machte der nachdenklich
„Puppenspieler, die belibbte Relle Bassermanns und Jarnes der Onne zwar
ke ine neue Seite abgewinnen konnte, die er aber doch mit bemerkenswerter
Ver andlungsfähigkeit spielte. Es felgte die Heute fast Iktuell wirdende,
spfihende und glühende Revelctiensgreteske , Der grüne Ka. in der sich
unterverschiedenen wirkasnen Gestalten besonnan Onnos Henri und Schildkraut
ierzeg auszeichneten. Zun Satirspiel war die gleichfalls erprebte , Kontes3
lizzi auserschen, die heute schen gar nicht mehr unstürzlrisch aber noch
immer sehr lustig anmutet, insbesodere dann, wenn sie eine so ausgezeich
nete Darstellung findet, vie durch fierrn Hlona als alten Grafen, durch Fräul
ein Wojjwode als kontesse und durch Herrn Dietz als deren ausserehelichen
Sein. Das zahlreich erschienene Publikun freute sich beider Schitzler Abend
e und sparte nächt mit dankbaren Beifall..
Dr. Wymetal
WIENER TIIEATER. Artur Schnitzler bewahrte und bewährte sich in diesen Tagen
nieder sis unerschitterliche Siule des Viener Theaterlebens, Nährend das Zu
rgtheater sein erst ver kurzen bei S. Bischer in Berlin veröffentliches,
biß sslich annutzartes Verslustspiel, Die Schwestern oder Casanova in
Spa, verbereitet, habeh das Deutsche Volkstheater und die Renaissance Bü
hne mit je aus drei Stücken zusanmengesetzten Einakterabenden schöne Er
felge erzichlt und wirksame Repertorebereicherungen gewonnem. Für die drei
Helden des Zyklus „ Komödie der Verte,, die er im Burgtheater so erfelgreic
dargestellt hat, dass ihm kein Nachfelger gleichkomnem konnte, auch an der
neuen Stätte seiner direkterialen und Star Tätigkeit zu verkörpern. Valden
wurde auch in der Neubaugasse als gunksüchtiger Betrogener Gatte, als gres
ser Mine und als scuveräner Dichtungs und Lebenskünstler durch den gleichen
rauschenden Reifall geehrt, und wiedzkxäxzuxzzgan, an Franzensring, Aber das
kann nicht hindern, vieder und w eder zu Sagen, dass er an seinen neuen
Platze fehl an Ort ist] Das lierz krampft sich einem zusamnen, wenn er, sich
tlich müde und gealtert, bisweilen lässig zusanmenklappt, sich dann nit
forcierter Lebendigkeit ruckweise wäder aufrichtet, um von neuen in unbe
wahhten Augenblicken zusammenzuknicken! Es ist, als litte erkörperlich das
unter, eine zu gewaltige Last auf seine schmalen Schultern genonnen zu
haben! Wie schwer muss ihn da draussen die Zusammenstellung des Spielplanes
sein! Nur der Hangel an ebenbürtigen Mitspielern mag seine Frau, Frieda
Nagen, die einstige Salendame des Josefstädter Theaters, aus ihrer Zurück
gezogenheit hervergeleckt haben, sie spielt die Gattin des ersten Einakters
nit der gelassenen Sicherheit der vornehmen Dane. Freilich reicht sie an
siean die herbe Verschlossenheit einer Frau Bleibtreu nicht heran. Das ist
Jaüiberhaupt die grosse Schwierigkeit, mit der walden an seiner Renaissan
gebühne so schwer zu kämpfen hatl er kann für diese kleine, bescheidene Pü
hneunnäglich lauter ihm ebenbürtige Kunstkräfte engagieren und gerät dadure
ihdie Zwangslage, das andermal unzugänglich herausbringen zu nüssen! Es
ist swar erstaunlich, wieviel Walden als Direktor und stiller Regisseur
effenbarnachbessernd und ausgleichend noch dazu gibt, danit der Abstand
zwischen ihn und seinen Hitwirkenden déglichst wenig fühlbar verde. Mlein
inmer gelang es dech nicht und der Nunsch lässt sich gar nicht unterdrück
en, dass man ihn vieder im Kreise eines Burtheater eder ähnlichen Ensen
bies schen möchtel - Das Deutsche Volkstheater hat drei Einakter ehne
inneren Zusammenhang, aber ven oft erprebter Wirksankeit und von vortref
flichen Kontrasteffekt zusammengestellt! Den Reginn machte der nachdenklich
„Puppenspieler, die belibbte Relle Bassermanns und Jarnes der Onne zwar
ke ine neue Seite abgewinnen konnte, die er aber doch mit bemerkenswerter
Ver andlungsfähigkeit spielte. Es felgte die Heute fast Iktuell wirdende,
spfihende und glühende Revelctiensgreteske , Der grüne Ka. in der sich
unterverschiedenen wirkasnen Gestalten besonnan Onnos Henri und Schildkraut
ierzeg auszeichneten. Zun Satirspiel war die gleichfalls erprebte , Kontes3
lizzi auserschen, die heute schen gar nicht mehr unstürzlrisch aber noch
immer sehr lustig anmutet, insbesodere dann, wenn sie eine so ausgezeich
nete Darstellung findet, vie durch fierrn Hlona als alten Grafen, durch Fräul
ein Wojjwode als kontesse und durch Herrn Dietz als deren ausserehelichen
Sein. Das zahlreich erschienene Publikun freute sich beider Schitzler Abend
e und sparte nächt mit dankbaren Beifall..
Dr. Wymetal