II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 37

box 3375
28. Die Schuestern oder Gasanova in sna
Ausgabe gefrorener Kännchen.
führende: Lone
Statt des Rauchfleisches gelaugen worgen in der Gro߬
Mitgliedern des
markthalle als Zubußen gefrorene Kaninchen australischer
Fränz Moser.
Provenienz zur Abgabe. Sie werden stückweise gegen Abtren¬
aus dem siebzehnte
nung der Ziffer 36 des Einkaufscheinesbei den Fleischstellen ab
1. Bezirk, Bauer¬
½7 Uhr abgegeben. Ein Kilogramm Kaniuchenfleisch kostet
Heute Se
70 K. Die Zubereitung der gefrorenen Kaninchen erfolgt am
besten mit Paprika nach Pörkeltart.
saale eine Auffü
Dreizehnten
Ferdinand Löw
Theater= und Kunstnachrichten.
Zimmer (So
[Burgtheater.] Artur Schnitzlers neues Lustspiel
Karl Fälbl (2
„Die Schwestern“, oder: „Casanova in Spa“, über das wir im
Balker (Orge
Feuilleton unseres Blattes berichten, ist heute im Burgtheater
vereines, das So¬
unter Heines Regie zur ungemein erfolgreichen Uraufführung
Bach gelösten K
gekommen. Heine hob das Schnitzlersche auch dieses Stückes, das
Messe an der 2
Geistreiche, Glitzernde, Farbenschillernde darin feinfühlig hervor.
auf Wunsch das
Die Aufführung war wie das Lustspiel selbst auf die Gedanken
der Hohen Messe
und Wortnnancen, die Facetten des Dialogs geschliffen. Regie
— Morgen E
und Darstellung schienen vor allem bemüht, den eigentlichsten, den
vereinssaale, vol
sprachlichen Reiz des Lustspiels zu entfalten, die Schönheit des
Konzert de,
Verses, der sich hier blühender als irgendwo sonst bei Schnitzler
Mitwirkend:
ausbreitet. Herrn Treßker als Casanova und Herrn
Gottesmanr
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Danegger, der den Poeten Baron: Somlis mit
Programm: 1.
nd
weltgewandten Kavaliers umgab,
dem Schimmer eines
3. Violinkonzer#
ndwar diese Sprachkunst, die betonte Freude an dem schön
Sonnta
u
geformten Wort besonders zu eigen. Treßler gab einen leicht ange¬
Protektorat der
grauten Casanova über die Mitte des Lebens, wo es sich bereits
Deutschen Volb
R2.
leicht abwärts neigt. Den Prahler, den Spieler, den Raufbold,
Wiener Do¬
che
den Projektemacher, den man aus seinen Memoiren kennt,
Musik von Fri¬
zeichnete er mit kecken, farbigen Strichen. Die Atmosphäre
Mitglied des T##
ch.
des Liebesabenteurers, dessen Nähe bereits den Frauen
direktion B. 2
gte
gefährlich wird und verbotene Wünsche und Leidenschaften weckt,
Der 2#
gen
ging in den Szenen mit den Frauen nicht in gleicher Weise von
findet Montag
Herrn Treßler aus. „Die Schwestern“ waren Frau Aknay und
irrtümlich ange¬
and
Frau Albach=Retty anvertraut. Frau Aknay war von
Konzerthaussaan
kühler, zuweilen allzu kühler Grazie, die stilisierte Lustspielmuse;
Frau Retty, die einen ihrer charmantesten Abende hatte, das Lust¬
nds
spiel selbst. In einer mit echter Lustspiellaune geführten Szene
schälte sie aus der schillernden Wortverbrämung den echten Lust¬
Wien, 2
spielkern der Komödie hervor. Hier lächelte man nicht bloß wie
ment.) Sos
nion
häufig an diesem Abend, man lachte laut. Herr Schott blieb
detachement u
nach der Eifersuchtsszeue, die ihm lebendig gelang, ein etwas
gerichte unter
trockener, „wohlhabender junger Mann aus Ferrara“. Herr
stattgehabten 2#
Heine sprach als holländischer Offizier die Exposition des Casa¬
sammenbruche,
nova mit klarer Pointierung. Fräulein Marberg war wieder
Penzinger Be¬
lings¬
eine bewährte Sünderin, die diesmal aus Neapel angetanzt kam,
Kaiser Karl
Herr Thimig ein niedlicher Kellner=Cherubim. Herr
von dort in
tande¬
Wilke hat das Bühnenbi“ „das schöne, beinahe prächtige Detachement
znitzky
Fremdenzimmer“ eines Gasthofes des achtzehnten Jahrhunderts,
einer geeigne
hlenen
mit abwägendem Geschmack entworfen. Die drei Akte des
gebracht war
Oliver
Schnitzlerschen Lustspiels werden in einer Folge gespielt. So konnte
Wachlokal u
litzky
der Dichter erst zum Schluß vielmals für den herzlichen Beifall
hatte man #
denken.
Ge¬
keinen Kom
2
Der Spielplan des Burgtheaters vom 28. d. bis
paten¬
Nahrung. E
inklusive 5. April lautet: Sonntag den 28.: „Die Schwestern.“
schäd¬
stäblich gehr
(Anfang ½6 Uhr.) Montag den 29.: „Die Schwestern.“
die ihnen d
(Anfang ½6 Uhr.) Dienstag den 30.: „Die Tragödie des
Cumenes.“ (Anfaug ½6 Uhr.) Mittwoch den 31.: „Dieseuch Les¬
1hr.) Donnerstag den 1. April: Dies geschi¬
je wur
: Geschlassen. Jag.
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