II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 41

28.
Die Schuestern-oder Gasanousin Sna
Seite 9
Wien, Samstat
novas Gestalt nicht empfindet, dem muß
B
dit Komödie zwiespältig, nicht aus einem
Guß, erscheinen.
„Casanova in Spa.“ Auf den Begriff
Casanova und auf den Begriff Spa kommt
Volk¬
es an: auf den frechen Zyniker und die
akabt
namenlos frivole Welt von Spielern.
wirke
Dirnen, Narren mit Menuettmusik und
Dire
Degenklirren, die er beherrscht. Casanova,
ernar
mit Ehre, Tugend und Menschlichkeit jong¬
1920
lierend, das ist das Thema. Alle anderen
Figuren sind glitzernde Kugeln, die er durch¬
einander wirft.
Sch
seine
*
vom
Ein Werk, geboren aus dem Geist der
gestel
Auflösung des ethischen Nihilsmus. Und,
schule
durch
für mich, mit dem schillernden Zauber des
freige
echten Rokokos, das eine Zeit solchen
in 2.
Geistes war.
mit
Vielleicht ist nur manchmal etwas derber
derar¬
Voro¬
gesagt, breiter gemalt, als nötig wäre.
wurd
Keine Sekunde der Langeweile üngens
in den drei Versakten, während deren der
sönle
Vorhang nicht fällt.
wird
Poste
*
mit #
Aber es bleibt ein bitterer Nach¬
basetz
geschmack. In dem von den Problemen der
Phill
eine
eigenen Zeit bedrückten Zuschauer wehrt
Tätig
sich etwas gegen die ethischen Grundlagen
Reihe
des Werles. Er fühlt sich mit Andrea, mit
Es w
Anina durch Casanova degradiert, zur
gang
waist
Schweineherde assentiert, mit einem Lächeln
beweg
zur Kanaille gestoßen, für die es keine
Ausg
ernsten Bedenken mehr g.bt, kein Ethos,
prod“
ist, #
keine Mannes= und Frauenwürde, nur gute
mit 1.
Scherze und ein fideles Diner.
lich i
*
dieser
Wer
Das Stück wird leicht mißverstanden,
rt
Perso
wenn nicht ein wirklich blendender und
durch
magnetischer Casanova im Vordergrund
steht. Das ist Treßler nun gar nicht.
Frech, jawohl, auch gewandt und schlau,
des Fr¬
aber ohne jede Dämonie — man versteht
Smett
die vielen Frauen nicht, die sich von Casa¬
Herr
jährig
nova verführen, die vielen Männer nicht,
den H#
die sich von ihm betrügen ließen.
Schott in der Rolle des jungen
gelang
Dichters ein wenig steif, wenn auch sehr
„PhC
anständig und sympathisch in Ton und
auffüh
die De¬
Geste. Fräulein Aknay als des Dichters
Heudr.
Gefährtin st voll reizvoller Sprödigkeit, so
Schrei
lange der Text sie ihr gewährt; dann, zur
Eugen
Herde gejagt, weiß sie nicht, was ihr ge¬
schieht und steht ein wenig ratlos da. Frau
gelang
„Heims
Albach=Retty als Faminia ist sehr
tag de¬
gewandt und humorvoll, obgleich-nicht eben
„.
Cr3
cine Neapolitanerin; der junge Thimig
an bei
in einer schelmischen Bedientenrolle wieder
gewe
so angenehm jung und anmutig; die übrigen
Kom
gehorsame Jonglierkugeln in des Dichters
der Oi
Hand.
150. 2
*
Harty
Haupti
Der Erfolg war sehr groß. Das Publi¬
kumt grüßte mmer wieder — wen? Den
vorstell
Dichter der „Liebelei“? Den Dichter der
ist mit
vorstell
„Schwestern“? Ich meine, ein bißchen
Rena
beide.
deutich
R. A. B.
„Die

welche
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