II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 45

neder dr den Hander mit all seinen Wirrnissen und Fährlich¬
nach dem
keiten gleichsam als unparteiischer Fachmann schlichten soll. Er
elplatz
nun erklärt den Helden für betrogen, da er die eine für die
el, der ein
andere nahm, in Wahrheit also keine ganz besaß. Diese kecke
Wendung befreit Casanova nicht, vielmehr wird er selber von
gie dem
einer dritten Frau befreit, von der Tänzerin Theresa, die
inmaligen
ihm nachgereist ist, um ihn wieder mit sich zu nehmen
daß das
— wer weiß, wie lange? Schließlich sind um des
ehmigte er
einen Casanova willen alle Frauen „Schwestern", ver¬
emüse¬
bunden durch das Verlangen der Sinne, das zu be¬
Setzlinge
friedigen Sinn und Vorrecht der Jugend ist. — Gerade dieses
Thema hat Arthur Schnitzler vor nicht langer Zeit in
einer schönen Novelle „Casanovas letztes Abenteuer“ behandelt,
vom Standpunkt des alternden Mannes, über den die Jugend
hinweggeht. Der innerlich verlöschende, noch einmal aufflackernde
Casanova war von dem Dichter, dem die Jahre zu
rwoche.
seinem sanft skeptischen Verstehen noch die Milde des Ver¬
folge der
zeihens und Verzichtens hinzugefügt haben, erschaut und
nördlichen
gestaltet. Der junge Casanova aber, um den wie
glich, der
in dieser neuen Komödie „Die Schwestern" oder
ere Menge
„Casanova in Spa“ die Frauen sich noch mühen,
Laufe des
dem ist die sozusagen mehr gedankliche Erotik nicht
e ein und
angemessen. Hier glüht's nicht von Liebesenergie, hier glitzert
eine für
nur die Rede von witzigen Wendungen, geistreichen Bemerkungen
ugewiesen.
— ein Problema der Dialektik ums andere kann nicht die
der Mehl¬
Kraft der Sinnlichkeit, und wär's auch nur Sinnlichkeit des
igen auf
dramatischen Vorganges, ersetzen. Ueber die Längen des zweiten
und dritten Aktes helfen die hübschen Einfälle des Dichters
onen aus¬
hinweg — ein schwächerer Schnitzler bleibt immerhin noch ein
zögerung
Schnitzler —, vor allem aber auch die Darstellung. Frau
des Ver¬
Aknay insbesondere hat die Rolle der einen Frau mit einer
en.
Intensität angepackt, mit einer brennenden Energie durch¬
geführt, die nicht unbelohnt bleiben konnte. Nur vor einem
Zeit für
Ueberspannen ihrer Stimmkraft mag die Künstlerin sich hüten
auf den
Mit dieser ganz vortrefflichen Annina hat Frau Aknay sich das
1 Winter.
Recht auf manch andere Rolle erspielt. Vorzüglich auch Frau
tner und
Albach=Retty, die freilich das erfahrene Weib ein
isen und
bißchen höher in die Jahre transponiert, als der Dichter
Mengen
and das
vorschreibt. Sehr gut in der kleinen, aber schwierigen Rolle
r Aepfel
der Tänzerin Frau Marberg. Den Casanova gibt Herr
während
Treßler sehr überlegen, sehr gewandt, voll Laune, nur ein
n Menge
bißchen gelegentlich als Abenteurer zu wenig großer Herr,
übrigen
mehr Beutelschneider. Casanova war das eine wie das andere,
aut groß,
doch alles nur in der einen Maske des bezaubernden
fehlen,
Eroberers. Die Liebhaber werden von den Herren Schott
er Gro߬
und Dannegger dargestellt, dieser der rechte Zuhälter,
ornedbeef
jener der unreife junge Mensch, der eher noch
gte noch
in der Philosophie als in Liebesangelegenheiten
zurecht kommt, das Leben tragisch nimmit, statt es zu genießen.
die Höchst¬
onig und
Beide sehr gut. Herr Dannegger gewinnt seiner Rolle alle
nachdem
Möglichkeiten ab, Herr Schott überwindet die undankbaren
hat. Den
Schwierigkeiten der seinen auf die beste Art. Den altgewordenen
dies nur
Liebeshelden, der nur noch die jüngeren Casanovas beschützt,
iebe knapp
10 Prozent
um den Abglanz der genossenen Jugend nicht zu verlieren,
ichert, es
gibt Herr Heine mit der erforderlichen lächelnden Ironie.
gung des
Prächtig wiederum der junge Thimig als pfiffiger Junge.
als auch
Aber dieser Art Rollen scheint er nun doch entwachsen; seit
rbesondere
nindestens
seinem „Tyrannen“ ist in diese Lustigkeit ein Tropfen innerer
n Zuckers
Trauer gefallen, der die Piccolo=Scherze für ihn unerträglich
erwenden.
macht. Die Darsteller alle hätten es verdient, mit dem Dichter
nstag ge¬
zu erscheinen, der wiederholt gerufen wurde.
D. B.
es Rauch¬
lauf. Ein
Deutsches Volkstheater. Ludwig Andersen vom
Vor dem
Grazer Stadttheater spielte den Georg von Hartwig in
wicht von
Sudermanns „Johannisfeuer“. Ein sympathischer und
d also
tüchtiger Schauspieler, der sich trotz Sudermann von jedem
nittel“
falschen Tone freizuhalten weiß. Man könnte sich den Hartwig
härter und leidenschaftlicher wünschen, aber vielleicht würde der
gsbeschä¬
sse Nr. 5,
Ausbruch elementarer Leidenschaft das unechte Material der
kauf, das
Sudermannschen Architektur zerbrechen. Ein junger Schau¬
der Otts¬
spieler, der sich einem fremben Publikum vorstellt, sollte nicht
ittelaktion
genötigt sein, mit der Unwahrheit seiner Rolle zu kämpfen.
je, Zwirn
onen.
A. G.
Arbeitervorstellung im Burgtheater. Heute wird
„Macbeth“ wiederholt. Beginn ½5 Uhr. Während des
Spielens kein Einlaß!
ation der
Volksoper. Morgen Sonntag Smeta
politischer
„Verkaufte Braut“ mit Hans Ziegler von Operntheater
ald Gast.
sung des
aritätische
und die
Gerichtssaal.
ngszulage
brochenen
Wie es in der alten Armee aussah.
Arbeits¬
Die Bewacher des Kaisers bekamen kein Obdach und
enommen
keine Nahrung.
ingswesen
Wee