box 3375
28. Die Schuestern oder Gasanova in Sna
enen Nationalstaaten wird nach! Christrichs%,....
breeein öffentiichen Rändtne
—
Sancho Pansa, der viel frißt, wenn er „liebt“, und viel galanten Möglichkeiten erteilen. Diese Situation aber
schmeckt, nicht sein. In ihrer Art heroisch haben auch wird durchgeführt: Casanova hatte mit einer längst
illeton.
Stindberg und Wedelind in ihrer geistigen, beinahe auf ihn lauernden Schönen, mit Flaminia, der Be¬
geistlichen Erotik das volle Chaos aller menschlichen
gleiterin eines derben Abenteurers namens Santis,
Beziehungen zu erkennen und unheimlich zu ent¬
eine Liebesnacht verabredet. Zum Glück einer anderen,
theater.
zum Unglück der vergeblich Wartenden hat er das
fesseln verstanden, lange bevor die Wirklichkeit dieser
Casanova in Spa.“ Lustspiel
Fenster verwechselt und Anina statt Flaminia erobert.
Gedankeneruption folgte und aus urwilden Ideen¬
zum ersten Mase aufgeführt am
welten die Welt der Tatsachen zertrümmerte. Der
Diese Anina, ein noch nicht hinlänglich gewitztes
März.“)
Lasterhafte, der Begehrliche, der Abenieurer des Ge¬
armes Ding, das von dem jungen Bassi, einem Sohn
fesselloser Triebnaturen ist die
schlechtstriebes — sagen wir Casanova — bleibt eben
wohlhabender Ferrareser Bürger, entführt worden ist
pu nicht gerade hoher Art, die
auf niedriger, ja platter Fläche der richtige Lustspiel¬
und bisher nur diesen Geliebten ewig zu lieben ge¬
und das 18. Jahrhundert der
beld, ein Veilchenfresser von damals. Die Begeben¬
glaubt hat, zeigt sich von Casanovas leichtem Ein¬
kaum. Der Abenteurer ist die
bruch so entflammt — sie weiß noch von der Ver¬
heiten, die dieser einfältige, eitle, aber hübsche und
und das Erotische ihre
wechslung nichts, der sie ihn verdankt — daß sie ihrem
gewandte Schwätzer in seinen Denkwürdigkeiten über¬
Betreffende nebenher die so¬
Andrea am Morgen alles gesteht. Erst durch die um
liefert, bieten denn auch eine Fundgrube für seine
als Selbstzweck, sondern auch
ariverwandten literarischen Nachfolger bis zum heutigen
ihren Liebesertrag verkürzte Flaminia erfährt Anins.
ne „Arbeit“ als Kundschafter,
erfährt Andrea, die glückliche und der unglückliche
Tage. Nach dem Schema seiner Geschichten, die er
Magier, Philosoph, Salon¬
selbst ja auch nur über einem bequemen Faulenzer! Betrogene, den guten, den argen Zufall der Ver¬
Klopfsechter gebrauchen. Seine
geschrieben hat, der aus fünf beiläufig erlebten die wechslung. Nun entbrennen die beiden Frauen in
ine seelische Ausrede für den
Unterlage für fünfhundert mögliche, kombinierte und
einem wirklich lebhaften, wirklich komischen Streit um
esellschaft mit bestem Appetit
den Besitz dessen, der sie besessen hatte oder zu be¬
erlogene bot, lassen sich beliebig viele alte=neue aus¬
ichkeit zur Schau getragenen
sitzen vermeinte: des Casanova. Beide wollen ihn nun
denken, abwandeln. Besser ausdenken und erzählen
it fehlt es nicht an Anmut,
von Rechts wegen und in aller Ordnung, jede natürlich ganz
übrigens, als dies der faule Schmarotzer Casanova
m hat sie mit den wahren
vermochte, und mit einem gewissen, nicht gerade be¬
für sich allein, haben. Die bisherige Einbildung kann
s zu schaffen, mit Gemüt und
sonders täuschenden papiernen Prospelt von Geist und
beiden durchaus nicht genügen. „Ich war's nicht, denn
Sittlichkeit und bleibt, irdisch esemüt, wie es Artur Schnitzler, zugleich mit diesem
ich weiß, daß ich's nicht war“, klagt Flaminia. „Er
irdisch begnügt — komisch, Kaustspiel auch in einer Novelle „Casanovas Heim¬
weiß nicht, daß ich's war, so war ich's nicht“ flöte#
haftlich. Wie überweltlich hebt
Anina. Nur der unfreiwillige Urheber der Verwirrung
fahrt“, getan hat.
Juan und seines frevlerischen
kann den Streit entscheiden: Ankläger, Richter, Schul¬
„Die Schwestern“ bieten mit treuherziger Lüsternheit
höbere Gläubigkeit voraussetzt,
diger und Zeuge in einem. Daß Casanova sein Urteil
das offene Geheimnis der Komik des ausschließlich
geringfügige eines Casanova
nach dem als Novelle verkappten Bericht abgeben
Kreatürlichen dar. Wenn ihre sexuelle Tanzmusik von
geistlichem Höllenfeuer um¬
Situationen, Figuren und Worten gelegentlich gefühl¬
muß, den ihm abwechselnd die beiden Männer er¬
n Don Quichotte und letzter
statten, welche er betrogen hat, ist ein selbstverstänt¬
voll oder philosophisch tut, droht der Spaß schal, der
o#a nach ihm ein drolliger
„Geist“ anmaßend zu werden. Das niedrig begrenzte licher und üblicher Lustspielzug. Casanova, den es
Lustspiel mag einem Publikum erziehungsfähiger schon nach den Freuden der Tafel leckert, die draußen
Sancho Pansas immerhin eine hübsche Lektion in zum Fange frisch angekommener reicher Gimpel gedeckt
Fischer, Berlin
E
28. Die Schuestern oder Gasanova in Sna
enen Nationalstaaten wird nach! Christrichs%,....
breeein öffentiichen Rändtne
—
Sancho Pansa, der viel frißt, wenn er „liebt“, und viel galanten Möglichkeiten erteilen. Diese Situation aber
schmeckt, nicht sein. In ihrer Art heroisch haben auch wird durchgeführt: Casanova hatte mit einer längst
illeton.
Stindberg und Wedelind in ihrer geistigen, beinahe auf ihn lauernden Schönen, mit Flaminia, der Be¬
geistlichen Erotik das volle Chaos aller menschlichen
gleiterin eines derben Abenteurers namens Santis,
Beziehungen zu erkennen und unheimlich zu ent¬
eine Liebesnacht verabredet. Zum Glück einer anderen,
theater.
zum Unglück der vergeblich Wartenden hat er das
fesseln verstanden, lange bevor die Wirklichkeit dieser
Casanova in Spa.“ Lustspiel
Fenster verwechselt und Anina statt Flaminia erobert.
Gedankeneruption folgte und aus urwilden Ideen¬
zum ersten Mase aufgeführt am
welten die Welt der Tatsachen zertrümmerte. Der
Diese Anina, ein noch nicht hinlänglich gewitztes
März.“)
Lasterhafte, der Begehrliche, der Abenieurer des Ge¬
armes Ding, das von dem jungen Bassi, einem Sohn
fesselloser Triebnaturen ist die
schlechtstriebes — sagen wir Casanova — bleibt eben
wohlhabender Ferrareser Bürger, entführt worden ist
pu nicht gerade hoher Art, die
auf niedriger, ja platter Fläche der richtige Lustspiel¬
und bisher nur diesen Geliebten ewig zu lieben ge¬
und das 18. Jahrhundert der
beld, ein Veilchenfresser von damals. Die Begeben¬
glaubt hat, zeigt sich von Casanovas leichtem Ein¬
kaum. Der Abenteurer ist die
bruch so entflammt — sie weiß noch von der Ver¬
heiten, die dieser einfältige, eitle, aber hübsche und
und das Erotische ihre
wechslung nichts, der sie ihn verdankt — daß sie ihrem
gewandte Schwätzer in seinen Denkwürdigkeiten über¬
Betreffende nebenher die so¬
Andrea am Morgen alles gesteht. Erst durch die um
liefert, bieten denn auch eine Fundgrube für seine
als Selbstzweck, sondern auch
ariverwandten literarischen Nachfolger bis zum heutigen
ihren Liebesertrag verkürzte Flaminia erfährt Anins.
ne „Arbeit“ als Kundschafter,
erfährt Andrea, die glückliche und der unglückliche
Tage. Nach dem Schema seiner Geschichten, die er
Magier, Philosoph, Salon¬
selbst ja auch nur über einem bequemen Faulenzer! Betrogene, den guten, den argen Zufall der Ver¬
Klopfsechter gebrauchen. Seine
geschrieben hat, der aus fünf beiläufig erlebten die wechslung. Nun entbrennen die beiden Frauen in
ine seelische Ausrede für den
Unterlage für fünfhundert mögliche, kombinierte und
einem wirklich lebhaften, wirklich komischen Streit um
esellschaft mit bestem Appetit
den Besitz dessen, der sie besessen hatte oder zu be¬
erlogene bot, lassen sich beliebig viele alte=neue aus¬
ichkeit zur Schau getragenen
sitzen vermeinte: des Casanova. Beide wollen ihn nun
denken, abwandeln. Besser ausdenken und erzählen
it fehlt es nicht an Anmut,
von Rechts wegen und in aller Ordnung, jede natürlich ganz
übrigens, als dies der faule Schmarotzer Casanova
m hat sie mit den wahren
vermochte, und mit einem gewissen, nicht gerade be¬
für sich allein, haben. Die bisherige Einbildung kann
s zu schaffen, mit Gemüt und
sonders täuschenden papiernen Prospelt von Geist und
beiden durchaus nicht genügen. „Ich war's nicht, denn
Sittlichkeit und bleibt, irdisch esemüt, wie es Artur Schnitzler, zugleich mit diesem
ich weiß, daß ich's nicht war“, klagt Flaminia. „Er
irdisch begnügt — komisch, Kaustspiel auch in einer Novelle „Casanovas Heim¬
weiß nicht, daß ich's war, so war ich's nicht“ flöte#
haftlich. Wie überweltlich hebt
Anina. Nur der unfreiwillige Urheber der Verwirrung
fahrt“, getan hat.
Juan und seines frevlerischen
kann den Streit entscheiden: Ankläger, Richter, Schul¬
„Die Schwestern“ bieten mit treuherziger Lüsternheit
höbere Gläubigkeit voraussetzt,
diger und Zeuge in einem. Daß Casanova sein Urteil
das offene Geheimnis der Komik des ausschließlich
geringfügige eines Casanova
nach dem als Novelle verkappten Bericht abgeben
Kreatürlichen dar. Wenn ihre sexuelle Tanzmusik von
geistlichem Höllenfeuer um¬
Situationen, Figuren und Worten gelegentlich gefühl¬
muß, den ihm abwechselnd die beiden Männer er¬
n Don Quichotte und letzter
statten, welche er betrogen hat, ist ein selbstverstänt¬
voll oder philosophisch tut, droht der Spaß schal, der
o#a nach ihm ein drolliger
„Geist“ anmaßend zu werden. Das niedrig begrenzte licher und üblicher Lustspielzug. Casanova, den es
Lustspiel mag einem Publikum erziehungsfähiger schon nach den Freuden der Tafel leckert, die draußen
Sancho Pansas immerhin eine hübsche Lektion in zum Fange frisch angekommener reicher Gimpel gedeckt
Fischer, Berlin
E