II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 157

28. Die Schuestern oderCasanova in Sna
Rt—
Tageblan=Beuzelall
Königsberg, Mittwoch, den 18. Mai 1921.
S

1 :
Jahr
Hus Stadt und Land.
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Königsberg, 17. Mai 1921.
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o hei
Gesell¬
Uraufführung im Neuen Schauspielhaus.
Wass
Asco
mere
Arthur Schnitzlers Lustspiel „Casanova in Spa“
liga¬
gesell¬
hatte nach der erfolgreichen Wiener Uraufführung nun auch seine
zwei
Frar
deutsche, wohl ebenso herzlich gegrüßt.
1912
theat
Wahrhaft, die Grazie von Pfingstbirken überbiegt den feinen
gute
zu de
ir von
Bau dieses Verslustspiels, und die Seelen darin duften Uebermut
verbe
holde
und Frohsinn des Frühlings. Leises, Liebes, Süßes geschieht zwei
seines
schelmische Stunden lang, und ein bißchen Weisheit als lebenswahre
Nutzanwendung aus Casanovas flirtenden Schmetterlingsflügen ist
lichem
Poesi¬
der galante Schluß des Schäferspiels. Die unbezwingliche Sonne
kland¬
s. B.
der Beglückung aller strahlt aus Casanovas Augen, nur die drei

Frauen, die zugleich für die Tauesnd seines Lebens stehen, freuen
rehle,
sich einesSieges über ihn, obwohl sie ihm in Liebe am tiessten zu Füßen
Wiese,
aufr
liegen. So werden sie Schwestern in Casanova, und deshalb heißt
turm:
nun ##
das Stück mit seinem Untertitel „Die Schwestern“ auch, der Schnitz¬
asper,
Kön
lerschen Weisheit letzter Schluß aber ist: es gibt keine Treue: wir
Vorber
Männer sind allen Frauen zugetan, wenn wir auch immer nur eine
estellt.
Aufräu
küssen, und alle sind sie uns in diesem Sinne Schwestern! Und
setzte
werden
durch
Casanovas Sehnsucht ist: Wenn wir vor den leider immer eifer¬
Mi¬
ersten
süchtigen Frauen erst alle „Brüder“ wären.
tios
Spiel¬
Ende d.
Dr. Wolff von Gordon ließ das heitere Zimmer durch den
sigung.
Munitil¬
leisen Rahmen einer feinen Mullgardine aufleuchten, zierlich gewellt
ild ein
mungen
und vom geringsten Hauch schon bewegt, indem er die ganze Bühnen¬
=Sam¬
stunde
öffnung damit umschloß. Max Friedrich hatte schöne Augen, noch
Zusam¬
nicht.
nicht ganz diesen leichtesten Ton, der Casanova eignet, aber doch viel
Frussia¬
wird dus
je zeit¬
Uebermut und heitere Lebensart als der kecke Frauenbezwinger.
angezeig
ag, die
Grete Ilm a. G. spielte die unverblümt ihre nicht immer zarten
Durch¬
Herzensregungen zeigende Flaminia; daß sie sich besonders für die
Die
3 dritte
Treue nicht allzu genau nehmenden, aber offiziell höchst ehrbaren
wiederhe#
Mittel¬
Frauen eignet, ist wohl aus den früheren Zeiten bekannt. Regula
gen Fir
ten zehn
Keller war ein zierlich zartes Kätzchen als durchgebrannte Anina,
von R
Statist
funde
ihr Entführer Bassi, ein seltsam Gemisch von Nachdenklichkeit und
Nach der
merksan
e, Wolff
Leidenschaft, wurde gut von Hans Rameau gegeben. Sonst seien
und die
konte je-noch Josef Gielen, Richard Feist und Wolfgang Langhoff
schädi
imensan¬
als tüchtige Darsteller gelobt.
A. H.
gsberger
Reichstr
Shakespeares „Sommernachtstraum“.
menspiel,
die dure
elt ruhig
aus.
Unsere Volksbühne im Stodttheater hat für die schöne
In der
Pfingstzeit eines der beliebtesten Lustspiele des gewaltigen britischen
Die bei¬
Tragöden Shakespeares pocsieumflossenes Traumspiel „Ein Som¬
t schu߬
Vr
mernachtstraum“ seinem Spielplan eingesügt, ein lobens¬
direktion
wertes Unternehmen bei dem schon der gute Wille allein Aner¬
m. b. H
kennung verdiont. Leicht ist es nicht, Shakespeares Komödie“, dem
hentigen Publikum ganz mundgerecht zu machen, vieles in zinen mühl.
den Stücken will dem modernen Empfinden nicht !
8, erscheint uns gerade in der Mas—.“
(in
box 3375