II, Theaterstücke 28, Die Schwestern oder Casanova in Spa. Lustspiel in Versen (Eifersucht, Die Wiederkehr, Spion), Seite 160

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28. Die Schvestern oder Gasanous in Spa
uel. Wert SelT
##, der Inne
Mat150000 Mark. Der Preis des einzelnen Loses be¬ u
trägt 3 Mark. Lose sind erhältlich beim General=le hienge Mannschaft enttäusch
Aergalten des Gutsbesitzers
wären nur Meißner, Strasde v
#gu in Hollstädt bei Kukehnen eine 8 bis 9
debit Leo Wolff, Kantstraße 2, sowie in allen
Tennis Borussia: Asko 1:
hältnis 6:4 für Berlin. Am zwe
Jahre alte braune tragende Stute, 5 Fuß groß, durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen.
Eifersuchtsszene der Männer — Duell zwischen Casa= unter Kapellmeister Wilh
nova einerseits und Baron Santis und Andrea ander¬
Leitung exakt herausgebracht
Kunst und Wissen
seits, allerdings rechtzeitig gestört durch den Eintritt
steller gaben sich rechtschaff
Neues Schauspielhaus.
Teresas, Casanovas „Braut“, die den Geliebten nach
Teil glänzende Leistungen.
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Wien mitnehmen möchte. Die erregten Gemüter be¬
Hippolyta und Alfons
Arthur Schnitzler: Casanova in Spa.
Theseus zeigten in
sänftigten sich dann beim gemeinsamen Festschmaus. —
Schnitzlers Name ist in der letzten Zeit mehr genannt
Shakespearefiguren. Ca¬
Mit dem Gesagten ist weder die Handlung noch der
worden als in den ganzen dreißig Jahren seiner erfolg¬
aus dem Weber Zettel
Inhalt des Stückes erschöpft. Die lockeren Szenen
reichen Schaffenstätigkeit. Der Anlaß dazu war eigen¬
und Worte werden mit so schalkhafter Liebenswürdigkeit
dem großen Troß de
artig genug. Sein „Reigen“, der 1897 erschien, wurde
angenehm heraus: Hed¬
gegeben, daß das Erotische ganz beiläufig erscheint, ob¬
dieser Tage in Berlin aufgeführt und erregte einen
Putti Rupprecht
gleich dem ganzen Stück ein französischer Hauch anhaftet.
Entrüstungssturm von Sittlichkeitssanatikern oder solchen,
(Titania) und Anner
Die Darsteller wurden ihrer Aufgabe in jeder Weise
die es zu sein sich einbilden. Es wurde sogar ein
gerecht. Max Friedrich zeigte für die Rolle Casa= die beiden Liebhaber Ly¬
Verbot ausgesprochen, um bald darauf wieder auf¬
novas eine fabelhafte Eiguung, nicht weniger Grete Zinnburg und K
gehoben zu werden. Auch in unserer Zeit gibt es noch
Ilm für die Figur der schlauen Faminia. Der feurige Kleinke (Squenz),
Schwachköpfe oder Duckmäuser genug!
Oberon), Heinz Per
Andrea wurde lebensecht von Hans Rameau ge¬
Das Schauspielhaus ehrte den Dichter, indem es
und Thiesbe, und Lei
geben, der weinselige angebliche Baron Santis von
am 60. Geburtstage Schnitzlers (15. Mai) sein Lust¬
Wand. Das Haus war
Josef Gielen. Regula Keller verstand es,
spiel „Casanova in Spa“ oder wie der Titel zunächst
haften Beifall.
die scheinheilige Anina glaubhaft zu machen. Als
lautete, „Die Schwestern“ zum erstenmal in Szene
Teresa wirbelte voll Lebendigkeit Stesanie Kriß
gehen ließ. Die Aufführung endete mit einem vollen
Neues 4
über die Bühne. Sowohl Richard Feist als hol¬
Erfolg, um den sich als Regisseur Dr. Wolff von Gordon
ländischer Offizier wie Wolfgang Langhoff als
In der Sonntagna#
verdient gemacht hat.
frecher Kellner Tito zeigten beide ausgezeichnete Leistungen.
manschen Operette „D.
Mit formsicherem Geist, hochlyrischer Sprache, von
Trotz des schönen Pfingstsonntags war das Haus gut
sich dem Publikum dei
seinem Witz umkleidet, baut uns Schnitzler in dem
Wy.
besetzt und beifallsfreudig.
pflichtete Kapellmeister
Lustspiel einige pikante Szenen aus dem Leben des
neuengagierte Soubret
bekannten Allerweltslieblings Casanova auf. Flaminia,
Groß leitete das Orche
die Gattin des Barons Santis, erwartet für die Nacht
Stadttheater—Volksbühne.
effektvolle Stellen, sowe
vergeblich Casanova. Dieser ist zwar verabredungs¬
Shakespeare: „Ein Sommernachtskraum“
in dieser Operette spr¬
gemäß nachts im Park erschienen, wurde aber im offenen
aber die Begleitung ge
Fenster schon von Anina, der Brant Andrea Bassis in
Der Sommernachts=Waldzauber, wie er vom Dichter
nicht immer genüge
in dem farbenfrohen, übermütigen, verträumten Lust¬
der Meinung, es sei Andrea, so stürmisch empfangen,
wirken von Solisten,
spiel gemalt wurde, kam bei der Aufführung im Stadt¬
daß Casanova ihr die Nacht schenkt, in dem Glauben,
er sicher. Emmy Me¬
theater am Pfingstsonnabend schön zur Geltung. Das
bei Flaminia zu sein. Zwischen den beiden Frauen
und ersten Hofdams
war nicht allein das Verdienst Direktor Geissels,
entbrennt dann ein Streit, wer die Betrügerin, wer
die Betrogene sei. Da weder Bräutigam noch Gatte
der für die Spielleitung zeichnete, sondern auch das der
haberin einen gün
den Streit der beiden zu schlichten vermögen, soll Casa¬
Frau Wanda Aderjahn und ihrer brillanten
sonders gut im zu
Tanzschule. Ferner trug zur Stimmung die Musik
nova selbst entscheiden. Der Vorgang wird ihm ge¬
frischen Humor in
Ernst Roters wesentlich bei, die zwar nicht den
schildert, als hätte sich der sonderbare Fall zwischen
Ihre Stimme war
zwei Schwestern (in punkto Eifersucht sinds alle Frauen)
hohen lyrischen Schwung der Mendelsohnschen besitzt,
Das Theater wo
zugetragen und er entscheidet, daß der Betrogene der sich aber sowohl in ihren Harmonien wie Dissonanzen
Pfingstwetters seh.
Liebhaber sei, dem sein Recht noch werden müsse. Folgt trefflich in die verschlungene Handlung einschwiegt und