II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 23

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27. Eink-und Friederbusch
I5N04 1917

„ Limes“ teilen mit, daß Geneia Cusor #l# Mliegen sei. Odr alem beschle Hindendatgfaret er Alllag.
M
den Antrieb empfängt, hat es doch nur wenig zu tun. Schon vor dem Hauptmann.
Feuilleton.
bei Gustav Freytag, der die Journalisten in ein paar unterhaltenden Leitartikel zu schreibeng
Strichen zeichnete, steht dem Schmock, der rechts und links dingen, weil es interch
Deutsches Volkstheater.
schreiben kann, der fröhliche und zielsichere Kämpfer Bolz sein kann. Und The
gegenüber. Schon dort heißt es: Alle Welt klagt schreibenden Kollegen
Zum erstenmal: „Fink und Fliederbusch“, Komödic in drei Akten von
Artur Schnitzler—
über den Journalismus und jeder möchte ihn für sich benutzen. Gegenteil: Kollegen h
Won
Und das ist es: jeder klagt, viele schimpfen, suchen nach der Außenstehenden. M
Wurzel ihrer Abneigung, glauben sie zu kennen, zu erkennen, Journalisten kaufen,
Leopold Jacobson.
meinen, daß sie sich abseits vom Journalismus stellen dürfen! Energien rege sind, i
Wenn Artur Schnitzler der Erstbeste wäre, nur so ein und können, und dennoch ist ihnen die Zeitung letzten Endes doch Korruption nicht imm
Hundwerker des Schristtums und nicht ein geistiger Schrittmacher,
immer der Impuls des Zeitgeschehens und Zeitempfindens; von Menschenköpfen die Z
der Wort und Ansehen hat, dann ließe sich die Geschichte mit
ihr empfangen sie ihn oder geben ihn ihr selber, gehen mit ihr anders; wo Persön
einem Achselzucken abtun, mit einem überlegenen Lächeln, viel¬
oder gegen sie. Nicht deshalb, weil es bedrucktes Papier ist (oder scheidet, doch der
leicht mit Spott. Bei Schnitzler wird man aufmerksam, prüft,
im schlimmen Sinne: als Sättigungsmittel für Neuigkeitenhunger), geleugnet,
daß
fragt und mißt die Tat an den Erkenntnissen.
sondern aus dem einfachen Grunde, weil hier geistige Kräfte frei= verschieben. Aber es
Vorweg: das Stück ist mißraten, ist überhaupt kein Stück
gemacht werden, gleichgültig, ob sie nun aus Einzel= oder Journalismus Märt###
von Schnitzler, sondern erst der Plan dazu, — aber sein
Massengehnnen stammen. Erst als die Zeitung anfing, dem nur Schreibbeamte sieh
Gedankenbild macht stutzig. Schnitzler bringt nicht nur Journalisten
Industrialismus, dem Unternehmertum zu verfallen, schien sie ein hat das Problem ein
auf die Bühne, sondern gleich den ganzen Journalismus und Problem zu werden. Man hat den Schreibbeamten mit dem Rademacher in den „I
exemplifiziert dann die Idee durch ein paar Figuren, die Journalisten in einen Topf geworsen, weil das Seelische mit der seine ganze Kraft
sich zur Sache stellen wie: Gelebtes zu Gedrucktem. Was dem Metier gewissermaßen verschmolz. Aber ein anderer kluger unb nie dazu kam, se
dazwischen liegt und darüber hinausgeht, war sonst dem Journalistenpsychologe, der gute Augier, der uns so schmeichelhaft Ruhmloser unter den
Tief= und Fernblick dieses Dichtermenschen nie entgangen. die Unverschämten“ nannte, wußte ganz gut, daß es für das
nalisten, auf dessen Rü
Hier aber zeigt sich ganz überraschend ein klägliches Scheitern,
Wesen der Dinge ganz gleichgültig ist, ob die Ueberzeugung vor immer nur der Schem
nicht an der letzten Erkenntnis — so hoch soll die Forderung gar
der Schlacht oder während der Schlachten kommt. (Während der dabei ist es gleichgültig
nicht eist gespannt sein! —, nur ein Scheitern an der Formulierung Schlacht ist sie immer vorhanden.) Es kommt dann nur auf den oder Kunst handelt.
von Sinn und Inhalt dessen, was ihn zur Ausdeutung reizte. Betrachter an, wie er sich das ausdeutet.
Schnitzlers Jour
Es ist nicht das erste Journalistenstück, das geschrieben wurde,
Artur Schnitzler macht es sich leicht. Er sieht die Neben= drehen den Mantel na
wahrscheinlich auch nicht das letzte, aber es ist das künstlerisch
erscheinungen und übersieht die Hauptsache. Die Nebenerscheinungen Er finder in seiner
gehässigste. Auch andere Journalistenstücke waren gehässig, aber sie
sind das Unterhaltende, aber sie zeigen ihm ein falsches Bild. sagen wir künstlerische
wollten so sein. Bei Schnitzier kommt jedoch diendenz nicht Genau so„ wie eine Stirnlocke, ein Samtjackett mit Haarschuppen selbst wenn er wollte,
aus der Absicht, sondern aus einem lockeren Komödieneinfall. Um auf dem Kragen noch nicht den Dichter richtig darstellen. Er nicht brauchen. Den
ihn möglich zu machen, brauchte er eine geistige Umwelt, die sich zeigt ein halbes Dutzend Journalisten: jeder ein schwacher
konstruiert wie die Fi
ebenso weit von der Wirklichkeit entsern“, wie sie dem Einfall Charakter, ein Einerseits=Anderseits=Mensch, jeder nur Zeitung,
selbst näher kam.
junges Bürschchen ist

Jeder Stand
hat seine Ehr',nicht Persönlichkeit, die ihren eigenen Ausdruck findet oder geben
zeitung als Berichterstat
jeder seine Lumpen, seine Schwachköpfe, seine Pelikane, seine kann. Falsch, Herr Schnitzler. Das sind, meinetwegen, Unter¬
dem Namen „Fliederbus
Kompromißler. Auch die Journalistik, der freieste aller freien Be=stöne des journalistilchen Betriebes. Aber die Obertöne,
„Fink“ für irgendein ih
ruse, zeigt Erscheinungen aller Art. Aber mit dem Wesen, mit die Zwischemöne sind anders. Man schwenkt vorkonservativer Richtung.
der ethischen und der öffentlichen Idee, von der der Journalismus! dem Chefredakteur nicht ein wie ein Unteroffizier gegen den Adel und die