II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 34

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27 Einkund Friederbusch
HOUTR:
Nene Preie Procse, Wies

d gestaltet.
eoensolbemig ion sene de Wiedetherftenung der welllichen Perosssten.
Macht des Papstes. Die Fama erzählt, der ehrwürdige
Seiner Friedensrede, welche bei der Entente vor¬
an der italienischen
Träger der Tiara habe unlängst den Ausspruch getan:
läufig noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist,
Der Fall könne leicht eintreten, daß sowohl er als König
iront.
folgten mit Blitzesschnelle die Siege in Italien,
Viktor Emanuel Rom verlassen müßten — nur mit dem
Politisch und militärisch ist, unsere Lage eine
rtier wird am 14. November,
Unterschiede, daß er in kürzester Zeit wieder in den I glänzende.
FEE GEE
wesentliche Aende¬
einer etwas kleinstädtischen Art. Gemeinsam ist allen diesen
Feuilleton.
Stücken, daß sie eine durchaus vergangene Form des Jour¬
nalismus ins Auge fassen, was zumal von dem bekanntesten
elbet:
und volkstümlichsten, den Freytagschen „Journalisten“ gilt,
Westen und Osten
Arthur Schnitzlers neue Komödiel
die ja auch schon über sechzig Jahre alt sind. In diesem
Der Gedante, den Joumnalisten, der Tag für Tag
Zeitraum aber hat sich das moderne Zeitungswesen unter
iche Kämpfe im Ge¬
der Zeit seinen Spiegel vorhält, auch seinerseits einmal
dem Einfluß der großen technischen Errungenschaften, des
zwischen Spiegel zu stellen, ihn komisch in Bewegung zu
Telephons und Telegraphen vor allem, recht eigentlich erst
setzen und gleichsam durch ein Lachkabinett zu jagen: dieser
entfaltet. Der Journalismus der fünfziger Jahre des vorigen
er Generalstabsbericht.
Gedanke ist zu naheliegend, um neu zu sein. Vor Schnitzler,
Jahrhunderts, den Freytag launig, aber auch ernsthaft dar¬
der ihn in seiner neuesten, gestern im Deutschen Volks¬
: „14. November 1917.
stellt, verhält sich denn auch zu dem heutigen ungefähr wie
theater erstmalig zur Aufführung gebrachten Komödie
eine Postkuische zu einem Eisenbahnzug :
— einem Eisen¬
ern in Feltre und Fonzaso
„Fink und Fliederbusch“ dramatisch abwandelt, haben ihn
bahnzug, über dem bereits ein Acroplan schwebt.
große Schriftsteller der Vergangesheit zum Ausgangspunkt
Dieser Aeroplan scheint nach Ansicht des Herrn Kajetan,
les hat die Armee des
erfolgreicher Theaterstücke gemacht, vor allem zwei, der
der lustigsten Figur des Schnitzlerschen Stückes, dasjenige
scheuchenstuel die in den
Deutsche Gustav Freytag und der Franzose Emile Augier,
zu sein, was diest. Windbeutel die „Identität der Gegen¬
folge mächtig ausgebaut.
der eigentliche Schöpfer jener Gatiunn Stücke, die Laube
sätze“ nennt. Kajetan versieht hierunter offenbar jenen Aus¬
Primolano und ersturmten,
Gegenwartsstücke genannt hat. Im „Pelikan“, einem vor¬
gleich einander widerstrebender Ueberzeugungen, der zur
Monte Longara genommen
mals berühmten Burgtheaterstück, das dem jungen
völligen, freischwebenden Ueberzeugungslosigneit führt, und
ehrere Verteidigunganlagen
Schnitzler einen gewissen Eindruck hinterlassen haben mag,
glaubt in einem solchen, gewiß mit Unrecht, die zukünftige
Panzerwerk auf dem Monte
hat Augier einen Journalisten zum Helden einer weitver¬
Form der Presse zu erblicken. Uebrigens braucht man die
zweigten und ziemlich hoch hinaufgreifenden Gesellschafts¬
Meinungen Kajetans, der als ein Affe des Journalismus
fenden verbündeten Streit¬
satire gemacht, und Freytag ist noch einen Schritt weiter
vielgeschäftig durch Schnitzlers Komödie wimmelt, glück¬
Adria bis zum Pasubio
gegangen, indem er anstatt eines einzelnen Zeitungs¬
lichetweise nicht einen Augenblick lang ernst zu nehmen; sie
schreibers gleich eine ganze Redaktion auf die Bühne
haben sogar in dem Stück selbst keine andere Bedeutung, als
re Stoßtruppen den Feind
brachte und mit der in einem derartigen Brennpunkte des
die eigentliche Handlung zu bewitzeln, die ihrerseits dasselbe
Gesangene und Maschinen¬
öffentlichen Lebens mehr vermuteten als wirklich vor¬
Problem, die Stichhältigkeit von journalistischen Ueber¬
ieben.
handenen Heiterkeit ein großes Publikum im Theater
zeugungen, ja von Ueberzeugungen überhaupt, komödien¬
Balkan nichts von Belang.
freihielt. Schließlich ist auch Ibsen der Figur des Jour¬
haft in Frage zieht. Auch der mehr als zweifelhafte Held von
Chef des Gereralstabes.“
nalisten wiederheit Mamatisch nabegetreten, wenn auch inSchnitzlers Journalistenkomödienämlich, ein kleiner Reporter.