II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 107

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27. Eink- und Fliederbusch
Keine Mach.
h#at nachzutun, mit der die War¬
Krieg
und wieder zu erscheinen imstande ist, tingentierung
Konsumenten,
u unter die Leute will, und kein Machtspauch gerechte Aufte
. Die Leute aber w.


hinanhetzte, Wedekind, der die Rückseite der Tat zeigte, daß die eine
Strindberg. Schönherr macht abendfüllende Tragödien teilt's dennch
Teulion.
Solches
ohne Handlung. Ein Zustand erzeugt in „Frau Svitner“
schauen läßt,
Vorgänge, der Zustand der Kinderlosigkeit. Der Grund¬
Wiener Brief.
oder Senten
zug dieses Stückes: nun hat man sich geplagt. hat Kreuzer
Von Haus Liebstoech.
auf Kreuzer gelegt und steht leer da an der Schwelle zum
Frau B
Alter. Ein Fremder ersteht das Häuschen, und in der
gesegnet bleib
Mansliest jetzt zirmlich viel vonder Erneuerung des
Not der mühvollen Arbeit hat man übersehen, daß es ein
theaterzeit n
Theaters. Ich kann in den Wiener Theätern nichts davon
Glück gibt. „Es gibt,“ singt Elsa in der schönsten Stelle
entdecken. Sondern vielmehr: die älteste Schablone waltet.
Herrn Paulse
des „Lohengrin“ (sofern die menschlichen Aspekte darin
Der Verstand regiert, nüchterne Berechnung des Wirk¬
alles Unbegre
sprechen), „es gibt ein Glück, das ohne Reu.“ Schönherr
samen überwiegt, die Produktion stockt wie vor einem
Ohren, die
zeichnet einen bohrenden Schmerz: Reu ohne Glück! Das
unsichtbaren Hindernis. Stücke kommen und gehen, nie¬
woher von o
ist es. Hatiet Ihr selbst nichts, das Euch glücklich machte
mand lacht ihnen eine Träne nach. Siillstand seh ich in
sammelte sie
(sondern nur Arbeit, die „befriedigte"), so sehr, daß Ihr
einer Zeit, die tief Atem holt und Morgenluft der Zu¬
nimmt. Ein
anderen, Späteren Glück bereitet, die aus Euerem Fleisch
kunft wittert. Mühsam, sich besinnend, des Schaffens un¬
ordnete den
und Blur sind. Die Tragödie der kinderlosen Frau steigt
sroh, hintt die Bühne nach, indes die Schanfpieler seuf¬
licheren Nach
grandios empor in dieser Ladnerkomödie; Zug um Zug,
zen unter leerer Last. Wer befreit sie? Wer begreift ihre
den Schal ein
in Seufzern und kurzen Borten enthüllt sich ihr Kern.
Not? Nicht der Regisseur, der Strindbergs, schönes
hinaus; schrit
Etwas fehlt in der Stube, das da lacht und weint, spielt
Trauerspiel ausstaffiert, wie ein Märchen von Ferdinand
sam hinter ih
und Unsinn treibt: ein Kind; etwäs, das man auf den
Raimund. Nur der Dichter kann es. Karl Schönherr zum
Schoß setzt und zu dem man ganz liebezerflossen sagt:
Beispiel, dessen „Frau Suitner“, in scheinbarer. Gottlosig¬
keit neues Gottbedürfnis wachruft. Seit Jahren bekenn'
Hot, hot, hot,
Fahr mir in die Stodt
ich mich zu ihm, gegen Alle Einwände, die man seiner
Um a Seiderl Wein
„bewußten Technik“ in den Weg legt, bekenne mich zu
Und a Kipserl drein.
ihm, je dentlicher ich sehe, daß Gorhart Hauptmann immer
kleiner wird und Schnitzlers Künstchen die Wiener Vor¬
Etwas, zu dem man eines Tages spricht: siehst Du
stadtieele aushaucht, um anderes. an ihre Stelle zu jetzen,
Hänschen, jetzt geht der liebe Gott durch den Wald ...
mißratenes Nachgewächs.Gustav Frcytagscher Problem¬
schaft. Karl Schönherr bleibt beim Dorf. Leute im Weich¬
auf,
Ist das noch Handlung? Doch, lieber Mitbruder
bild einer großen Stadt lassen ihn lalt. Die Nähe der
stattfinden k
und eriticus elegantiarum, doch! Unsichtbar über Schön¬
Gottesnatur lockt ihn, die Tragik der kleinen Menschen;
herrs Drama schwebt das Kind, das zur Erde will. Alle Weltanschauu
„da draußen“ bewegt sein Herz, erfüllt seinen Sandwirt
Menschen in diesem Raun lenkt und treibt es nach seinem aristokratisch
in „Volk in Not“ und befördert schlichte Ladnerleute
Willen. Den Lahner will es zum Vater und die Nachbar=] Ich habe mi
zum Range von Adelsmenschen auf Rosmersholm. Sie
dirn zur Mutter. Es will! Es macht, daß die Aepfel heuer danken darüh
erstarken zu Helden, indem er sie gestaltet.
besonders schön geraten sind, daß die Sau dreizehn Junge verbringen
„wirft“ und nur zwölf Zitzen hat, daß die Hennen so ziehungend
Spätere Geschlechter werden den Geist dieser Zeit
viel Eier legen wie noch nie, und es macht auch, daß die war sicherli
tlarer sehen: als einen lächerlichen Versuch, die Tat zu
Frau Suitner schließlich in den Muhlbach geht, über'n nicht erschöl
überschätzen; daher auch im, Drama (als abgeleitet von
oöct) die „Handlung“ gesucht, gewertet und gepriesen! Steg, ganz so, wie Frau Beate Rosmer, weil sie als un= Schicksals di
wird, als Kennzeichen eines Dichters. Der damit brach, brauchbar befunden ward, ein Kind zu gebären. „Wer Rußland das
war Henryk Ibsen, der das Prinzip zur Groteske teilt denn,“ ruft sie verzwerfelt, „wer teilt denn das aus, publikums e
(ad M heg
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