II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 213

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37. Einkund Frjederbusen

des Zeitungswesens verliert er aus den Augen. Nur die gänger. Die einschlag
Tessing=Theater.
Geschichte des „Schmock“, der nach Freytag erst links dann Man sieht zu, wie ger
rechts, bei Schnitzler als „Fliederbusch“ liberal und konser¬
nicht los. Die getäu
Arthur Schnitzler: „Jink und Kliederbusch“.
vativ zugleich schreibt, eben diese Steigerung des Themas
seuchtes Tuch über die
reizt ihn.
beabsichtigen Feuers
Erstaufführung.
Aber immerhin: Diese „Fliederbusch“=Gestalt hätte erlöst dem Ende entg
Das beste an Arthur Schnitzlers#ournalisten= Symbol werden können für ein Demokratentum, das un= kenntnig reicher, d
Komödie „Fink und Fliederbusch“
t der un¬ sicher, ungefestigt im politischen Ideenkreis hin und her „Winterballade“ ein
geschriebene Teil. Schon Freytag packte in seinen „Jour= pendelt. Diese Trgaikomödie der begabten, aber nicht durchsersatz in Dichterware
nalisten“ nicht den Kern. Auch Schnitzler greift daran vor¬
Herkommen gefestigten Persönlichleit würde der Bearbeitung; Die neue Gesteration
bei. Er bringt mehr eine Komödie über die Zeitungsleute,
wert sein. Schnitzler hat diesen lockenden und lohnenden unbehelligten Tumm
als von ihnen. Schon die Namengebung wirkt gesucht: Vorwurf auch erkannt. Nur verziert er ihn mit dem Gerank
Publikum.
„Leuchter“ ist der Ehefredatteur, „Füllmann“ der Politiker, einer etwas papiernen Komik und vergißt beim Zurecht¬
„Abendstern“ der Theaterkritiker. Das ist nicht befonders
Die Aufführung
geistooll. Aber auch die Grundidee, daß der demokratische stutzen den Leitgedanken zu vertiefen. So'wirkt der „Fink¬
Parlaments=Berichterstatter „Fliederbusch“ zugleich als Fliederbusch“ als psychologisch nicht endgültig ausgebaut. gewöhnlich sorgfältig y
Eine gleiche Fehlschöpfung ist der Gegenspieler dieser Figur, Fliederbusch gab A
„Fink“ an einer konservativen Wochenschrift tätig ist, klingt der klerikal=konservative Graf. Der ist innerlich durch und wirkungsvolle Gestalt
an eine schon vorhandene literarische Behandlung des durch gefestigt, kulturell organisch verankagt, politisch ein= fälle, mit Schmiß und
gleichen Themas durch den Franzosen Tristan Beruard an, deutig bestimmt. Aber Schnitzler sieht ihn wieder nur als Strebertum, aber auch
Aber das ware zu verwinden. Doch übersieht Schnitzler die Repräfentant enger Wiener Kreife, die vielfach durch Inzucht glücklich war gleichfalls
feinen Möglichkeiten, die sich ihm verschämt darbieten. Da bei aller Gegründetheit doch grundsatzlos und überzeugungs=seine eindentige, jestum
ist das Motiv: Der Feuiletonist. Ein Idealist. Ein frei sind. Dieses Abbiegen der Tupenli# ie in der Figuren= auch plastischer Prägun
Künstler. Ein verständiger, gerechter Kopf. Nur langt es
zeichnung verwirrt das Bild. — Mag auch sein, daß es aus fals „Füllmann“, Jo
nirgends. Was er angreift, muß er unfertig aus der Hands österreichischen Erlebnissen heraus auf deutsche Verhältnisse Satan, Sternberg
legen. So herrscht er in „oberen“ Sphären und hat doch
nicht zugeschnitten, noch ihnen angepaßt ist.
Abendstern gab E
nur Berechtigung im „Dorf“. In diesem aber macht er die
Rahmen des Lessing=T
Leistungen anderer mundgerecht. Kaut vor. Und so ihn
nicht geringer Bedeuti
die Erkenntnis seines Mißgeschickes niederwirft, zerfasert er
Bleibt also die vergnügliche Komödie des Darüber¬
Im des Abend war der G
das Können der anderen. Eine Tragikomödie, die dann hinweg=Plauderns. Etwas Oberdorf=Kollegenschaft.
nand Bonn. Er ha
auf das Allgemeinmenschliche übergreift. Einer in diesem ersten Akt läßt Schnitzler den Fliederbusch seine liberalen Nur zuweilen griff sie
Kreise ist geborener Journalist: der Fliederbusch=Fink. Den Blüten treiben. Einige matte Einfälle malen den Re¬
treibt es, drängt es, quält es. Der kann alles gleich gut,daktionsbetrieb. Im
zweiten kommt der entwicklungs=im ganzen wies
gleich flüchtig.
findet er sich plötzlich in der Zange. hungrige Fink zur Geltung. Er will auf den Fliederbusch zuweilen den Edelman
Zwischen links und rechts. Das wäre ein Thema. Doch los. Aber der Sohn des rechtsgerichteten Hauptleiters for¬ datte. Endlich sei aush
Männerspel gedacht:
Schnitzler läßt es sich entgleiten. Vollends aber die Satire dert Duell=Austrag. So sendet der Fink dem Fliederbusch
ihrer unvergleichti
auf die Zeitung, die nur Augenblicks=Meinungsäußerung die Kartellträger. Der dritte Alt bringt die Enthüllung: Aufgabe reizvoll hera#
ist und ostmals als endgültige Wahrheit genommen wird, Fink gleich Fliederbusch. Und der Journalist hat einen
Viktor Barnowskys ha
die namenlos persönlich und dabei ohne persönlich zu sein
Feierrag seiner anerkannten Geschicklichkeit, Gewandtheit.
doch einen Namen hat. Hier gäbe es Anlässe zu ergötzlichen
Endlich das Technische der Komödie. Es könnte ent= züge des Werkes mit (
Lehren. Aber so tief reicht wieder Schnitzlers Künstler=schädigen. Aber es fehlt dazu an Schwung, an Geistigkeit, wesentlichen Anteil am
auch von Widerspruch
messer nicht.
Er bleibt beim Hautritzen, wo
rFleisch=Nicht einmal die Verknüpfung, Verwicklung ist gelungen.
schnitte vornehmen sollte. Die Berufstragik, die Groteskei Es pufft und pafft einige Make auf. Aber doch nur Blind¬