box 33/4
27 Einkund Fliederbusch
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
18
Neues WIEs
31. JAN.
vom:
5
Rivierahotel treffen sich alle, ohne daß einer vom anderen weiß, Lola Chlud trägt bl
Feuilleton.
daß er — daß sie — und warum er und warum sie — weil ersehnliche Rolle. Sie
nämlich — und einer hält den anderen für den Unrichtigen, [Grahn finden sich
und der andere hält den einen für den Richtigen. Es ist rollen. Rose Stra
auf ein ernsteres Gebie
unmöglich und auch nicht notwendig, dieses sehr lustige Durch¬
Man lacht im Deutschen Volkstheater.
einander von hübschen Zufällen und Situationen zu ent= exponierten Aufgaben i
„Da stimmt was nicht.“ Schwank in drei Akten
wirren. Mit mathematischer Genauigkeit funktioniert der wunderschönen Starrsin
von Franz Arnold. Erstaufführung in Wien.
Mechanismus der Maschine, die Lachen erzeugt; Lachen am ihm, sie durchzusetzen. S
ihre manirierte Art zu
laufenden Bande.
Vön
müssen.
Daß manche dieser guten Einfälle, die zusammen einen
Alfred Grünwald.
Franz Arnold
starken Schwankerfolg ergeben, auf dem Theater schon bewährt
Snobistische Maßstäbe, ästhetische Kothurne und kritische
sind, tut nichts zur Sache. Man könnte aus der Lustspielschule
gerufen. Das Publikum
Bedenken sind mit den Ueberkleidern und Galoschen in der
plaudern: Zum Beispiel: Daß der elegante Lebemann, der, ohne
lachenden Werk einen l#
Garderobe abzulegen. Es berührt vor allem sympathisch, daß
es zu wissen, plötzlich mit einer jungen Dame verheiratet wurde,
dieses Musterbeispiel routinierter Lustspieltechnik ehrlich als
weil ein anderer auf dem Standesamt seinen Namen benutzt hat,
Schwank fatiert wird, als lustiger Faschingsschwank. Für dieses
schon dem Ungarn Dregely eingefallen ist, der daraus das
notwendige Bühnengenre erscheint sogar der Dialog soigniert,
scharmante Lustspiel „Der Gatte des Fräuleins“ geschaffen hat,
ungesucht witzig und frisch. Daß Franz Arnolo die nicht zu
daß Alexander Engel einmal ein Feuilleton schrieb, das
unterschätzende Kunst beherrscht, ein wirklich lustiges Bühnenstück
diese Geschichte
ähnlich behandelte.
ganz
Aber das
zu bauen, hat er schon ungezähltemale bewiesen. Mit untrüg¬
sind so kleine Zufälle, wie sie im reichen, vielfältigen
licher Witterung für die Wirkung aufs Publikum ist auch diese
dramatischen Schaffen aller Zeiten immer wieder passieren.
fröhlich verwickelte Possenaffäre konstruiert.
Man denke nur an die merkwürdige Tatsache, daß Tristan
Es gibt da einen Erbprinzen Leopold Wilhelm, der, ohne
Bernard und Artur Schnitzler („Fink und Fliederbusch“) ein¬
es zu wissen, die Tochter eines Generaldirektors Winkler heiratet.
mal zu gleicher Zeit fast das gleiche Stück schrieben, ohne daß
einer von der Arbeit des anderen auch nur die leifeste Ahnung
Diese Heirat per procura vollzieht nämlich ein Hochstapler
in der irrigen Annahme, der Prinz fei noch auf einer Reise in hatte.
Das alles ändert nichts an dem großen Lacherfolg, den
Amerika. Der ist aber plötzlich in Europa angekommen und hört
zu seiner größten Ueberraschung, daß er soeben der Gatte des Franz Arnold mit seiner unheimlich geschickt gebauten Schwank¬
Fräuleins Annelore Winkler geworden ist. Winkler wollte sich posse erzielt.
Die sehr saubere und hübsche Aufführung wird in erster Linie
mit dem hochherrschaftlichen Namen des prinzlichen Schwieger¬
von Hans Olden getragen. Sein Humor und seine parodistische
sohnes sanieren. Nun beginnt ein toller Wirbel von gut
Laune kommen dieser heiteren Karnevalsangelegenheit sehr zu
gesteigerten Schwanksituationen. Der Prinz schlüpft in die Livree
statten. Franz Schafheitlin, Otto Schmöle und besonders:
seines Chauffeurs; die Gattin des Großindustriellen Claasen,
Walter Lantzsch schaffen humorige Figuren aus dieser wieder¬
mit dem sich Winkler fusionieren will — Wiwag mit Clawag —,
erweist sich als die ehemalig. Geliebte des Prinzen; im großen erstandenen, modernisierten Weit der Blumenthal und Kadelburg.
27 Einkund Fliederbusch
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Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
18
Neues WIEs
31. JAN.
vom:
5
Rivierahotel treffen sich alle, ohne daß einer vom anderen weiß, Lola Chlud trägt bl
Feuilleton.
daß er — daß sie — und warum er und warum sie — weil ersehnliche Rolle. Sie
nämlich — und einer hält den anderen für den Unrichtigen, [Grahn finden sich
und der andere hält den einen für den Richtigen. Es ist rollen. Rose Stra
auf ein ernsteres Gebie
unmöglich und auch nicht notwendig, dieses sehr lustige Durch¬
Man lacht im Deutschen Volkstheater.
einander von hübschen Zufällen und Situationen zu ent= exponierten Aufgaben i
„Da stimmt was nicht.“ Schwank in drei Akten
wirren. Mit mathematischer Genauigkeit funktioniert der wunderschönen Starrsin
von Franz Arnold. Erstaufführung in Wien.
Mechanismus der Maschine, die Lachen erzeugt; Lachen am ihm, sie durchzusetzen. S
ihre manirierte Art zu
laufenden Bande.
Vön
müssen.
Daß manche dieser guten Einfälle, die zusammen einen
Alfred Grünwald.
Franz Arnold
starken Schwankerfolg ergeben, auf dem Theater schon bewährt
Snobistische Maßstäbe, ästhetische Kothurne und kritische
sind, tut nichts zur Sache. Man könnte aus der Lustspielschule
gerufen. Das Publikum
Bedenken sind mit den Ueberkleidern und Galoschen in der
plaudern: Zum Beispiel: Daß der elegante Lebemann, der, ohne
lachenden Werk einen l#
Garderobe abzulegen. Es berührt vor allem sympathisch, daß
es zu wissen, plötzlich mit einer jungen Dame verheiratet wurde,
dieses Musterbeispiel routinierter Lustspieltechnik ehrlich als
weil ein anderer auf dem Standesamt seinen Namen benutzt hat,
Schwank fatiert wird, als lustiger Faschingsschwank. Für dieses
schon dem Ungarn Dregely eingefallen ist, der daraus das
notwendige Bühnengenre erscheint sogar der Dialog soigniert,
scharmante Lustspiel „Der Gatte des Fräuleins“ geschaffen hat,
ungesucht witzig und frisch. Daß Franz Arnolo die nicht zu
daß Alexander Engel einmal ein Feuilleton schrieb, das
unterschätzende Kunst beherrscht, ein wirklich lustiges Bühnenstück
diese Geschichte
ähnlich behandelte.
ganz
Aber das
zu bauen, hat er schon ungezähltemale bewiesen. Mit untrüg¬
sind so kleine Zufälle, wie sie im reichen, vielfältigen
licher Witterung für die Wirkung aufs Publikum ist auch diese
dramatischen Schaffen aller Zeiten immer wieder passieren.
fröhlich verwickelte Possenaffäre konstruiert.
Man denke nur an die merkwürdige Tatsache, daß Tristan
Es gibt da einen Erbprinzen Leopold Wilhelm, der, ohne
Bernard und Artur Schnitzler („Fink und Fliederbusch“) ein¬
es zu wissen, die Tochter eines Generaldirektors Winkler heiratet.
mal zu gleicher Zeit fast das gleiche Stück schrieben, ohne daß
einer von der Arbeit des anderen auch nur die leifeste Ahnung
Diese Heirat per procura vollzieht nämlich ein Hochstapler
in der irrigen Annahme, der Prinz fei noch auf einer Reise in hatte.
Das alles ändert nichts an dem großen Lacherfolg, den
Amerika. Der ist aber plötzlich in Europa angekommen und hört
zu seiner größten Ueberraschung, daß er soeben der Gatte des Franz Arnold mit seiner unheimlich geschickt gebauten Schwank¬
Fräuleins Annelore Winkler geworden ist. Winkler wollte sich posse erzielt.
Die sehr saubere und hübsche Aufführung wird in erster Linie
mit dem hochherrschaftlichen Namen des prinzlichen Schwieger¬
von Hans Olden getragen. Sein Humor und seine parodistische
sohnes sanieren. Nun beginnt ein toller Wirbel von gut
Laune kommen dieser heiteren Karnevalsangelegenheit sehr zu
gesteigerten Schwanksituationen. Der Prinz schlüpft in die Livree
statten. Franz Schafheitlin, Otto Schmöle und besonders:
seines Chauffeurs; die Gattin des Großindustriellen Claasen,
Walter Lantzsch schaffen humorige Figuren aus dieser wieder¬
mit dem sich Winkler fusionieren will — Wiwag mit Clawag —,
erweist sich als die ehemalig. Geliebte des Prinzen; im großen erstandenen, modernisierten Weit der Blumenthal und Kadelburg.