II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 255


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27. Einkund Fliederbusch
ER'
sioniertes
Ausschnitte
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Rivierahotel treffen sich alle, ohne daß einer vom anderen weiß, Lola Chlud trägt blendende Toiletten und wartet auf die
daß er — daß sie — und warum er und warum sie — weil ersehnliche Rolle. Sie und die pikante, liebliche Ingeborg
nämlich — und einer hält den anderen für den Unrichtigen, Grahn finden sich mit Grazie in ihre Miniatur¬
und der andere hält den einen für den Richtigen. Es ist rollen. Rose Stradners spröder Charme weist sie
Ukstheater.
unmöglich und auch nicht notwendig, dieses sehr lustige Durch= auf ein ernsteres Gebiet. Daß man sie immer wieder in so
einander von hübschen Zufällen und Situationen zu ent= exponierten Aufgaben im Lustspiel beschäftigt, zeugt von einem
n drei Akten
wirren. Mit mathematischer Genauigkeit funktioniert der wunderschönen Starrsinn Direktor Jahns. Vielleicht gelingt es
ng in Wien.
Mechanismus der Maschine, die Lachen erzeugt; Lachen am ihm, sie durchzusetzen. Sie sieht diesmal schon sehr hübsch aus, an
laufenden Bande.
ihre manirierte Art zu sprechen wird man sich noch gewöhnen
Daß manche dieser guten Einfälle, die zusammen einen müssen.
rne und kritische starken Schwankerfolg ergeben, auf dem Theater schon bewährt
Franz Arnold wurde mit den Darstellern oftmals
sind, tut nichts zur Sache. Man könnte aus der Lustspielschule
gerufen. Das Publikum, in bester Faschingslaune, bereitete dem
Paloschen in der
plaudern: Zum Beispiel: Daß der elegante Lebemann, der, ohne
lachenden Werk einen lachenden Erfolg.
sympathisch, daß es zu wissen, plötzlich mit einer jungen Dame verheiratet wurde,
hnik ehrlich als weil ein anderer auf dem Standesamt seinen Namen benutzt hat,
wank. Für dieses schon dem Ungarn Dregely eingefallen ist, der daraus das
Dialog soigniert, scharmante Lustspiel „Der Gatte des Fräuleins“ geschaffen hat,
old die nicht zu daß Alexander Engel einmal ein Feuilleton schrieb,
das
tiges Bühnenstück
diese Geschichte ganz ähnlich behandelte. Aber das
sen. Mit untrüg¬
sind so kleine Zufälle, wie sie im reichen, vielfältigen
um ist auch diese
dramatischen Schaffen aller Zeiten immer wieder passieren.
Man denke nur an die merkwürdige Tatsache, daß Tristan
ilhelm, der, ohne
Bernard und Artur Schnitzler („Fink und Fliederbusch“) ein¬
Winkler heiratet.
mal zu gleicher Zeit fast das gleiche Stück schrieben, ohne daß
ein Hochstapler einer von der Arbeit des anderen auch nur die leiseste Ahnung
uf einer Reise in hatte.
kommen und hört
Das alles ändert nichts an dem großen Lacherfolg, den
en der Gatte des Franz Arnold mit seiner unheimlich geschickt gebauten Schwank¬
inkler wollte sich posse erzielt.
lichen Schwieger¬
Die sehr saubere und hübsche Aufführung wird in erster Linie
Pirbel von gut
von Hans Olden getragen. Sein Humor und seine parodistische
pft in die Livree
Laune kommen dieser heiteren Karnevalsangelegenheit sehr zu
striellen Claasen,
statten. Franz Schafheitlin, Otto Schmöle und besonders
mit Clawag —,
Walter Lantzsch schaffen humorige Figuren aus dieser wieder¬
inzen; im großen erstandenen, modernisierten Welt der Blumenthal und Kadelburg.