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uns scheinbar heute so fei liegenden neuplatonischen Entrüstung nicht recht glauben. Tiedtke als Theater¬
Spekulationen über die Kraft und das Wesen des Logos,
direktor wurde seiner liebenswürdigen Rolle vollauf
dessen schönster Niederschlag für uns in den Anfangs¬
gerecht, während der Gley des Herrn Gerasch, gewiß
worten des Evangeliums Johannis und in Goethes
vom Dichter ungewollt, bis zur Simplizität herabsank.
„Faust“ sich widerspiegelt. Am schärfsten und origi¬
Und nun das „Bacchusfest". Felix Staufner, der
nellsten dokumentiert sich diese Rolle des Wortes in der
berühmte Schriftsteller, ist zur Vollendung einiger an¬
„Stunde des Erkennens". Dr. Eckold und Klara, seine
gefangener Arbeiten ins Stubaital gefahren, läßt seine
Frau, sind zum ersten Male seit der Hochzeit ihrer Toch¬
Frau in der Villa am See zurück. Während der sechs
ter Bettine beim Mittagstisch allein beisammen. Ein
Wochen seiner Abwesenheit glaubt Frau Agnes sich in den
neuer Lebensabschnitt setzt ein. Das Gefühl dieser Zu¬
jungen Doktor Guido Wernig verliebt zu haben. Beide
kunft schwebt von Anfang an über der Szene. „Wie wird
erwarten Staufner am Salzburger Bahnhof, um ihm das
die Zukunft werden?“ Eckolds Studiengenosse erscheint,
Gestandnis ihrer Liebe vorzulegen, ihn zu bitten, Frau
Professor Ormin, um Abschied zu nehmen, da er am
Agnes freizugeben. Felir kommt, übersieht die Situation
Abend desselben Tages sich mit einer Roten=Kreuz=Expedi¬
mit raschem Blick, und mit der Sicherheit der überlegenen
tion nach Ostasien einfchifft. In der nun folgenden
Persönlichkeit zwingt er sofort Frau Agnes wieder in
Szene zwischen Frau Klara und Ormin — Eckold hat in¬
seinen Bann. Das unschuldige Abenteuer, dessen Er¬
zwischen seine Ordination ausgenommen — wird die
kennen als solches für Agnes ganz köstlich andeutend dar¬
ganze äußerlich ereignislose und innerlich ereignisreiche
gestellt wird, versinkt, und der arme hilflose Dr. Wernig,
Vergangenheit beider klar, Ormins Liebe, sein vergeb¬
der Sohn seines reichen Papas und „Zweiter in der
liches Werben, das Frau Klara trotz der innerlichen Ent¬
Segelregatta“, wird für den Schluß seiner Ferien nach
fremdung, die zwischen ihr und ihrem Gatten vor zehn
Paris geschickt. Hier ebenso wie in der „Stunde des Er¬
Jahren eingetreten, zurückwies, weil, wie sie sagt, sie
kennens“, ist mir Artur Schnitzler, der große Schilderer
fürchtete, er würde ihr Schicksal werden. Darum konnte
der Frauenseele, vor allem der Meister im Erfassen und
sie Ormin nicht gewähren, was sie jenem andern gab, dem
Darstellen der männlichen Psyche. Wenn der Stoff ein¬
gemeinsamen Freunde der beiden Männer, Flöding, der als
mal gegeben ist, lag die Gefahr nur allzu nahe, aus
Einsamer in ihr sein erstes und einziges Lebensglück ge¬
Felix Staufner eine Art Uebermenschen zu machen, den
sehen hat. „Ich wußte, er wird nicht mein Schicksal.“ Die
souveränen Menschenkenner und Seelenbezwinger, der,
Ordination ist beendet, Eckold erscheint noch zurecht, um
wie das Schicksal, unberührt von den Dingen um ihn
(von Ormin Abschied zu nehmen, und da die Eheleute nun
herum arbeitet. Das aber ist Felix Staufner nicht. Er ge¬
allein sind, die Einsamkeit auf beiden lastet, schlägt
winnt sich seine Frau Agnes nicht so sehr im Kampfe
Eckold seiner Frau — die Uebersiedlung nach Berlin zur
gegen Guidd Wernig oder die kaum sich sträubende Agnes
Tochter vor. In gleich kunst= wie machtvoller Weise und
selbst, sondern im Kampfe mit dem eigenen Ich. Was er
Steigerung zeigt die Szene die Hinrichtung einer Frauen¬
bringt und tut, ist sich selbst abgerungen. Und dieser Ten¬
seele. Eckold, der seit zehn Jahren von der Schuld seiner
denz wurde Harry Walden vollkommen gerecht. Gerade
Frau gewußt, der den Moment abgewartet, da die Toch¬
das innere Widerspiel der Gefühle kam köstlich zum Aus¬
ter verheiratet ist, und der nun das aufgehäufte Rache¬
druck, wenn man vielleicht auch gerade in dieser Gestalt
gelüst eines Dezenniums entlädt. Es ist das kaltvernich¬
ein bißchen mehr Betonung des Zuges ins Große ge¬
tende Werk des Hoffnungslosen, dessen Lebensträume
wünscht hätte, schon um Frau Agnes willen, die dadurch
zerflattert sind, das da vollführt wird. Jenen Trost vom
in ihrem Wechsel und Wandel faßbarer geworden wäre.
Sichwiederfinden nach der großen Entfremdung von vor
Fräulein Wohlgemuth bringt für das Doppelwesen
zehn Jahren, an den die Frau die ganze Zeit als Stab
des verzogenen, unverständigen Kindes, das sie Guido
und Stütze der Aufrichtung sich geklammert, zerbricht er
Wernig gegenüber ist, und der verständnisvollen Genossin
mit höhnischem Lachen. Hat ihm nicht jener Glückspilz mit des großen Künstlers, jals Frau Staufners, alle Quali:
der wohleingerichteten Seele der ihn in allem überflügelt, täten mit. Der zweite Teil, der im wesentlichen stumm
hat ihm nicht Ormin auch die Frau genommen? Ja andeutend geführt ist, war insbesondere von packender
wenn es ein anderer gewesen, dann hatte er vielleicht ver¬ Lebendigkeit. Herr Romberg wußte die Gestalt Wer¬
zeihen können! Und da dies Geständnis ihm entschlüpft,
nigs sehr fein von der gefährlichen Klippe der Karikatur
ist der Mund der Frau für die Wahrheit versiegelt. Ja;
fernzuhalten und zeichnete eine lebensvolle Gestalt.
sie war glücklich, unendlich glücklich mit jenem in der
Ich sagte früher, Schnitzlers Stücke seien ein Ausflug
kurzen Zeit des Rausches, auch von ihren Augen fallen
in die Zeit, doch wage ich nicht zu entscheiden ob bloß in
die Schleier. Es schwindet jene Selbsttäuschung, die bei
die Vergangenhit oder auch in die Zukunft. Gestalten wie
ihr ein Kompromiß innerer Seelenkämpfe gewesen —
Dr. Eckold und Felix Staufner scheinen mir in ihrem
und zum ersten Male leuchtet ganz leise in Eckolds ein¬
starken, kraftvollen Ichbewußtsein eher für das letztere zu
heitlich gefügter Gestalt etwas wie eine Zukunftsmöglich¬
sprechen. Vielleicht Wegweiser für die Zukunft! Sei dem
keit auf. Nur zögernd spricht er seinen Abschiedsgruß.
wie immer, Artur Schnitzler hat mit seiner „Komödie
Doch für Frau Klara, für die vielleicht jetzt erst die tote
der Worte“ gezeigt, daß man selbst im dröhnenden Welten¬
apest
Vergangenheit zur lebendigen Gegenwart geworden, gibt
geschehen, mitten in der Ueberfülle des gegenwärtigen
des keine Zukunft mehr. „Es soll mit dem Abendessen nicht
Werdens es wagen kann, Kunst, die nicht direkt mit dem
gewartet werden.“
Kriege zusammenhängt, zu bringen, daß ihre Stimme
gehört wird, wenn sie eben, wie es bei Schnitzler der Fall,
Es ist das Drama zweier Menschen, das Schnitzler
wahre Kunst ist.
vor ###s hinstellt. Zwei Kreise, die sich schneiden und
Fte, sonnige Lage, besonders.
Die heutige Premiere der „Komödie der Worte“
ftige. Arzt im Hause.
beide selbständige Gebilde sind. Wer da will, möge dar¬
war ein voller Erfolg für den Autor wie für die Dar¬
aus einen Vorwurf schmieden, daß Klara und Eckold in
steller. Die wuchtende Schwere der „Stunde des Er¬
der Handlung voll gleichberechtigt nebeneinander stehen.
5 Literatur.
kennens“ hielt von der ersten Minute an das Publikum
Im Leben ist es eben wirklich so, und ich würde kaum zu
im Banne, während die logische Konsequenz und dabei die
entscheiden wagen, ob nicht die Gestalt des praktischen
Worte.
souveräne Führung des „Bacchusfestes“ volles und war¬
Arztes, Ordination von 3—4, auf gar manchen der
mes Verständnis fand. Demgegenüber wirkte die köstliche
Schnitzler. —
Leser und Hörer eine noch mächtigere Wirkung ausübt,
Frische und feine Pointierung der „Großen Szene“
regehreee
als die der Frau mit der suchenden, irrenden und erst doppelt intensin und reiche Beifallsstürme riefen Artur
Wien, 12. Oktober.
zum Schlusse sich findenden Seele. In der Darstellung Schnitzler nach Schluß ungezählte Male vor den Vor¬
de zogen am Himmels¬
wurde Harry Walden der schweren Aufgabe,
Dr. Eckold menschlich begreiflich und nicht unsympathisch Ang.
he die Menschheit ahnte,
Dr. Artur Mahler.
zu gestalten, mit hohem Können gerecht. Was er zur?
großen Gesetzen ihres
Darstellung bringt, ist die äußere Ruhe, erworben durch
Ind wie lange glaubte
u ane
einen schweren Lebenskampf. Die Gestalt ist eiy¬
im Tale Askaron fest¬
heitlich,
hnen mußten verfließen,
festgefügt; und die feine Nuance yes
Dichters,
ierte, daß gleichwie im
den früheren Menschen leise, förmlich
von fern,
leinwelt des Menschen
anzudeuten, wußte Walden ebenso diskret
n
eigenen, zwar ge¬
wie klar herauszuarbeiten. Frau Bleibtreusals
hten und pur gechuten Narn entwislelte ##ne Fulle pshcherogischer Kunsz,
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uns scheinbar heute so fei liegenden neuplatonischen Entrüstung nicht recht glauben. Tiedtke als Theater¬
Spekulationen über die Kraft und das Wesen des Logos,
direktor wurde seiner liebenswürdigen Rolle vollauf
dessen schönster Niederschlag für uns in den Anfangs¬
gerecht, während der Gley des Herrn Gerasch, gewiß
worten des Evangeliums Johannis und in Goethes
vom Dichter ungewollt, bis zur Simplizität herabsank.
„Faust“ sich widerspiegelt. Am schärfsten und origi¬
Und nun das „Bacchusfest". Felix Staufner, der
nellsten dokumentiert sich diese Rolle des Wortes in der
berühmte Schriftsteller, ist zur Vollendung einiger an¬
„Stunde des Erkennens". Dr. Eckold und Klara, seine
gefangener Arbeiten ins Stubaital gefahren, läßt seine
Frau, sind zum ersten Male seit der Hochzeit ihrer Toch¬
Frau in der Villa am See zurück. Während der sechs
ter Bettine beim Mittagstisch allein beisammen. Ein
Wochen seiner Abwesenheit glaubt Frau Agnes sich in den
neuer Lebensabschnitt setzt ein. Das Gefühl dieser Zu¬
jungen Doktor Guido Wernig verliebt zu haben. Beide
kunft schwebt von Anfang an über der Szene. „Wie wird
erwarten Staufner am Salzburger Bahnhof, um ihm das
die Zukunft werden?“ Eckolds Studiengenosse erscheint,
Gestandnis ihrer Liebe vorzulegen, ihn zu bitten, Frau
Professor Ormin, um Abschied zu nehmen, da er am
Agnes freizugeben. Felir kommt, übersieht die Situation
Abend desselben Tages sich mit einer Roten=Kreuz=Expedi¬
mit raschem Blick, und mit der Sicherheit der überlegenen
tion nach Ostasien einfchifft. In der nun folgenden
Persönlichkeit zwingt er sofort Frau Agnes wieder in
Szene zwischen Frau Klara und Ormin — Eckold hat in¬
seinen Bann. Das unschuldige Abenteuer, dessen Er¬
zwischen seine Ordination ausgenommen — wird die
kennen als solches für Agnes ganz köstlich andeutend dar¬
ganze äußerlich ereignislose und innerlich ereignisreiche
gestellt wird, versinkt, und der arme hilflose Dr. Wernig,
Vergangenheit beider klar, Ormins Liebe, sein vergeb¬
der Sohn seines reichen Papas und „Zweiter in der
liches Werben, das Frau Klara trotz der innerlichen Ent¬
Segelregatta“, wird für den Schluß seiner Ferien nach
fremdung, die zwischen ihr und ihrem Gatten vor zehn
Paris geschickt. Hier ebenso wie in der „Stunde des Er¬
Jahren eingetreten, zurückwies, weil, wie sie sagt, sie
kennens“, ist mir Artur Schnitzler, der große Schilderer
fürchtete, er würde ihr Schicksal werden. Darum konnte
der Frauenseele, vor allem der Meister im Erfassen und
sie Ormin nicht gewähren, was sie jenem andern gab, dem
Darstellen der männlichen Psyche. Wenn der Stoff ein¬
gemeinsamen Freunde der beiden Männer, Flöding, der als
mal gegeben ist, lag die Gefahr nur allzu nahe, aus
Einsamer in ihr sein erstes und einziges Lebensglück ge¬
Felix Staufner eine Art Uebermenschen zu machen, den
sehen hat. „Ich wußte, er wird nicht mein Schicksal.“ Die
souveränen Menschenkenner und Seelenbezwinger, der,
Ordination ist beendet, Eckold erscheint noch zurecht, um
wie das Schicksal, unberührt von den Dingen um ihn
(von Ormin Abschied zu nehmen, und da die Eheleute nun
herum arbeitet. Das aber ist Felix Staufner nicht. Er ge¬
allein sind, die Einsamkeit auf beiden lastet, schlägt
winnt sich seine Frau Agnes nicht so sehr im Kampfe
Eckold seiner Frau — die Uebersiedlung nach Berlin zur
gegen Guidd Wernig oder die kaum sich sträubende Agnes
Tochter vor. In gleich kunst= wie machtvoller Weise und
selbst, sondern im Kampfe mit dem eigenen Ich. Was er
Steigerung zeigt die Szene die Hinrichtung einer Frauen¬
bringt und tut, ist sich selbst abgerungen. Und dieser Ten¬
seele. Eckold, der seit zehn Jahren von der Schuld seiner
denz wurde Harry Walden vollkommen gerecht. Gerade
Frau gewußt, der den Moment abgewartet, da die Toch¬
das innere Widerspiel der Gefühle kam köstlich zum Aus¬
ter verheiratet ist, und der nun das aufgehäufte Rache¬
druck, wenn man vielleicht auch gerade in dieser Gestalt
gelüst eines Dezenniums entlädt. Es ist das kaltvernich¬
ein bißchen mehr Betonung des Zuges ins Große ge¬
tende Werk des Hoffnungslosen, dessen Lebensträume
wünscht hätte, schon um Frau Agnes willen, die dadurch
zerflattert sind, das da vollführt wird. Jenen Trost vom
in ihrem Wechsel und Wandel faßbarer geworden wäre.
Sichwiederfinden nach der großen Entfremdung von vor
Fräulein Wohlgemuth bringt für das Doppelwesen
zehn Jahren, an den die Frau die ganze Zeit als Stab
des verzogenen, unverständigen Kindes, das sie Guido
und Stütze der Aufrichtung sich geklammert, zerbricht er
Wernig gegenüber ist, und der verständnisvollen Genossin
mit höhnischem Lachen. Hat ihm nicht jener Glückspilz mit des großen Künstlers, jals Frau Staufners, alle Quali:
der wohleingerichteten Seele der ihn in allem überflügelt, täten mit. Der zweite Teil, der im wesentlichen stumm
hat ihm nicht Ormin auch die Frau genommen? Ja andeutend geführt ist, war insbesondere von packender
wenn es ein anderer gewesen, dann hatte er vielleicht ver¬ Lebendigkeit. Herr Romberg wußte die Gestalt Wer¬
zeihen können! Und da dies Geständnis ihm entschlüpft,
nigs sehr fein von der gefährlichen Klippe der Karikatur
ist der Mund der Frau für die Wahrheit versiegelt. Ja;
fernzuhalten und zeichnete eine lebensvolle Gestalt.
sie war glücklich, unendlich glücklich mit jenem in der
Ich sagte früher, Schnitzlers Stücke seien ein Ausflug
kurzen Zeit des Rausches, auch von ihren Augen fallen
in die Zeit, doch wage ich nicht zu entscheiden ob bloß in
die Schleier. Es schwindet jene Selbsttäuschung, die bei
die Vergangenhit oder auch in die Zukunft. Gestalten wie
ihr ein Kompromiß innerer Seelenkämpfe gewesen —
Dr. Eckold und Felix Staufner scheinen mir in ihrem
und zum ersten Male leuchtet ganz leise in Eckolds ein¬
starken, kraftvollen Ichbewußtsein eher für das letztere zu
heitlich gefügter Gestalt etwas wie eine Zukunftsmöglich¬
sprechen. Vielleicht Wegweiser für die Zukunft! Sei dem
keit auf. Nur zögernd spricht er seinen Abschiedsgruß.
wie immer, Artur Schnitzler hat mit seiner „Komödie
Doch für Frau Klara, für die vielleicht jetzt erst die tote
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Vergangenheit zur lebendigen Gegenwart geworden, gibt
geschehen, mitten in der Ueberfülle des gegenwärtigen
des keine Zukunft mehr. „Es soll mit dem Abendessen nicht
Werdens es wagen kann, Kunst, die nicht direkt mit dem
gewartet werden.“
Kriege zusammenhängt, zu bringen, daß ihre Stimme
gehört wird, wenn sie eben, wie es bei Schnitzler der Fall,
Es ist das Drama zweier Menschen, das Schnitzler
wahre Kunst ist.
vor ###s hinstellt. Zwei Kreise, die sich schneiden und
Fte, sonnige Lage, besonders.
Die heutige Premiere der „Komödie der Worte“
ftige. Arzt im Hause.
beide selbständige Gebilde sind. Wer da will, möge dar¬
war ein voller Erfolg für den Autor wie für die Dar¬
aus einen Vorwurf schmieden, daß Klara und Eckold in
steller. Die wuchtende Schwere der „Stunde des Er¬
der Handlung voll gleichberechtigt nebeneinander stehen.
5 Literatur.
kennens“ hielt von der ersten Minute an das Publikum
Im Leben ist es eben wirklich so, und ich würde kaum zu
im Banne, während die logische Konsequenz und dabei die
entscheiden wagen, ob nicht die Gestalt des praktischen
Worte.
souveräne Führung des „Bacchusfestes“ volles und war¬
Arztes, Ordination von 3—4, auf gar manchen der
mes Verständnis fand. Demgegenüber wirkte die köstliche
Schnitzler. —
Leser und Hörer eine noch mächtigere Wirkung ausübt,
Frische und feine Pointierung der „Großen Szene“
regehreee
als die der Frau mit der suchenden, irrenden und erst doppelt intensin und reiche Beifallsstürme riefen Artur
Wien, 12. Oktober.
zum Schlusse sich findenden Seele. In der Darstellung Schnitzler nach Schluß ungezählte Male vor den Vor¬
de zogen am Himmels¬
wurde Harry Walden der schweren Aufgabe,
Dr. Eckold menschlich begreiflich und nicht unsympathisch Ang.
he die Menschheit ahnte,
Dr. Artur Mahler.
zu gestalten, mit hohem Können gerecht. Was er zur?
großen Gesetzen ihres
Darstellung bringt, ist die äußere Ruhe, erworben durch
Ind wie lange glaubte
u ane
einen schweren Lebenskampf. Die Gestalt ist eiy¬
im Tale Askaron fest¬
heitlich,
hnen mußten verfließen,
festgefügt; und die feine Nuance yes
Dichters,
ierte, daß gleichwie im
den früheren Menschen leise, förmlich
von fern,
leinwelt des Menschen
anzudeuten, wußte Walden ebenso diskret
n
eigenen, zwar ge¬
wie klar herauszuarbeiten. Frau Bleibtreusals
hten und pur gechuten Narn entwislelte ##ne Fulle pshcherogischer Kunsz,