II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 23

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26.1. Konoedie der Morte—Zyklus
und um den Erfolg verbitterten Arzt Eckhold und! Er glaubt = sie meint — es scheint. Weiter ver= Lüge? Treue und Untreu#
Klara schon in scheinbar ruhigem, durch weit zurück= mögen wir nicht in den Sinn der Vorgänge zu lassen wir uns von Sch
liegende Schwankungen eher gefördertem als getrübtem dringen, die die Grundlage des Stückes bilden, und erzwungene Symbolik wir
Glück. Nun ist die Tochter als junge Frau aus dem
wir grübeln vergebens über die unzähligen Andeutungen
hergeholt, bei dem die L#
Hause gegangen, und ein Freund, Professor Ormin,
der inneren Schicksale dieser Figuren, die nirgends
nacht ungehemmt begange
zieht ins Feld, vielleicht um nie wiederzukehren,
Fleisch und Blut gewinnen. Wir dürfen uns nicht ein¬
freiwilligen Wiederholung
wo ihm, wie Schnitzlers Herrn von Sala, ein
bilden, meint Ormin, „einen Menschen zu kennen, solange
nach sich zog, dunkle Ansp
Herzleiden kein langes Leben verheißt. Der Ab¬
seine Züge hinter dem Nebeldunst der sogenannten
irrung des Gatten, die er ###
schied von Klara, lockt Geständnisse hervor,
Erlebnisse verschwimmen" und Klara wiederholt:
zuschulden kommen ließ,
die sonst noch weiter in beiden geschlummert hätten.
„Hinter den Wolken der Erlebnisse verschwimmt Ihnen
ein: „Ich hasse dich“ sein
Er ruft sein einstiges Werben herauf, sie erwidert
das Bild meiner Seele". Auch dem Zuschauer ver¬
ich dich noch tausendmal
ihm, er hätte nie die Aussicht gehabt, erhört zu
schwimmt es hinter den dichten Nebeln der Reden,
der Geschlechter orakeln,
werden, denn — sie habe ihn geliebt, er wäre ihr
und die Komödie der Worte wird zum Rätselspiel,
nicht einmal aus weitester
Schicksal geworden. Aber einen Anderen hat sie glück¬
das man nicht einmal Lust verspürt, aufzulösen.
ich bei Schnitzler zu se
lich gemacht, einen, der nicht mehr forderte, als sic gab.
Auf festeren Boden führt das dritte Stück, der Führung des Dialogs
Und damit entläßt sie ihn — ein Drama, das des Lieb¬
„Das Bacchusfest“, schon durch seine humoristischen
geistvollen Worte herausz
habers, ist zu Ende. Und nun setzt, eigentlich ein neues,
Einzelheiten, mag er zuweilen auch wohl bedenklich
Aber die Probleme an
das des Gatten ein. Wenn er ihr vorschlägt, zu ihrer
schwanken. In ganz meisterhafter szenischer Führung
erklügelt und verklügelt. I
Tochter zu ziehen und die Häuslichkeit völlig preis¬
trifft hier Frau Agnes, die sich während der kurzen tritt uns neben dem star
zugeber, verübt er einen späten Akt der Rache -
Abwesenheit ihres Eheherrn in einen jungen Sports=! Lehren, dem sich wohl kei
ein Lieblingsmotiv der Schnitzlerschen Dichtung —
man verliebt hat und mit ihm durchzugehen be= zu entziehen vermag, al
für den Ehebruch, den sie zehn Jahre vorher begangen,
absichtigt, geleitet von dem nun Erwählten, auf Einwirkung Wassermanns
und ihr darauf erfolgtes neues Zusammenleben wird
dem Bahnhofe mit dem rückkehrenden Gatten Felix Erfindung und Darstellung
ihr, die darin verstehende Verzeihung erblickt, als
Staufner zusammen, um ihn über ihren unumstöß= vielleicht fesselt, auf der
schimpfliche Demütigung von Seite des Mannes klar,
lichen Entschluß sofortiger Trennung aufzuklären. Er muß, wie sich ja jüngsthin
der sie auch da nicht mehr geliebt zu haben erklärt.
aber, der bei ihrem Anblick die Situation gleich
wird diesen zwei Stücken
Lüge war dies Dasein, Lüge ist aber auch das Wissen
durchschaut, wird Herr über den verdutzten Jungen
sein Felix Staufner au
des Gatten um den Ehebruch, den er mit Ormin be¬
und das beschämte Weib, indem er sie gar nicht zu „Statt das Natürliche nat
gangen glaubt. Und sie bestärkt ihn in dieser Meinung,
Worte kommen läßt, ihn fortexpediert und sie es durch ihre gottverdumm
sie willigt in die Trennung, die, wie es den Anschein wieder zu dem verlassenen Landsitz zurückgeleitet. Das
Zwischen diesen beiden so
hat, für sie den Weg in den Tod bedeutet.
wäre eine recht simple Sache, jedoch „Wahrheit und] Werken steht aber „Groß