N
box 32/1
26.1. Konoedie der orte zyklus
bungen, den Wer reich. Leerl.
ihn das Wort nicht aussprechen:
derselbe, die Aehnlichkeiten im Vorübergehen hervorzuheben.
legenen Phlegma, und indem er den Worten die Spitze ab¬
wigt als ein Mensch irgendeinen
Hier wie dort bewährt er sich als Meister der Rede. Sein
zubrechen scheint, bringt er sie manchmal, nicht immer, zu
ben diese Erniedrigung ist seine
Eckhold ist der Mann des verhaltenen Grolles, dessen Inneres
noch besserer Wirkung.
Gericht in festgefrorenem Zu¬
von dem einen Gedanken an Rache beherrscht wird. Die
peifel an der zehnjährigen Vor¬
Sprache gebraucht er wie widerwillig, nur um sein Geheim¬
Nach den Ehemännern die Ehefrauen. Sorgfältiger
gen gefunden. Kein erfreulicher
nis zu verschleiern. Bei ihm sind die Worte wirklich Ko¬
ausgearbeitet ist nur die Gattin des Arztes, die Frau, die
igen; der Dichter verlangt auch
mödianten, und gleichgültigen Inhalts, aus der Alltäglich¬
ihren Fehltritt so spät zu büßen hat. Frau Bleibtreu
den Mann, und er hat ihn,
keit hergeholt, gleiten sie über die Tiefe hin, wo seine Rache¬
spielt sie, wie nur sie die edlen Sünderinnen dieser Art zu
vergrämte Seele einpflanzte,
gedanken kochen. Das Unheimliche, Düstere, was die Gestalt
spielen vermag. Und was für eine Sprechkünstlerin ist sie
ndet. Merkwürdig, daß der Arzt
umwittert, bringt uns Waldens Darstellung sehr gut zum
auch in diesen farbloseren Rollen? Jedes Wort versteht man,
nicht kennt und einen Professor
Bewußtsein. Wortreicher, redefertiger, mehr nach Außen
selbst das ganz leise, das sich ihr, die Luft kaum bewegend,
kerkwürdiger, daß seine Frau
gerichtet, zeigt sich unser Künstler als Schriftsteller Staufner,
von den Lippen ablöst: Frau Medelsky und Fräulein
eben behauptet, während sie sich
der nur durch ihn lebensfähig wird. Am besten ist er
Wohlgemuth sind die beiden anderen Frauen. Es war
n hat. Ein, zwei, drei Männer
natürlich in dem Stück, wo ihm der Dichter am weitesten
da nicht viel zu holen. Die Künstlerinnen schenken ihren
sich nicht leicht zurecht im Ein¬
entgegenkommt, als Herbot. Mit all seiner Liebenswürdig¬
Rollen mehr, als sie von ihnen bekommen. Sehr gut,
wie denn überhaupt die hier
keit überkleidet er diese eigentlich grimmige Satire, schminkt
würdig und gemessen, Herr Devrient als Ormin, des¬
heiten etwas verworren sind.
mit den hellsten Farben die naive Gemeinheit dieses Charak¬
gleichen Herr Gerasch als Bräutigam der verführten
Schnitzlerisch. Vermutlich, ganz
ters. Die Frau des Schauspielers nennt diesen einmal ein
Braut. Herr Romberg leiht dem abgeführten Liebhaber
t wissen, begeht die Sünderin
des dritten Stückes einen komisch einfältigen Zug, was nicht
Kind, und da ist es nun gar hübsch zu sehen, wie Herr
den Männern schreiben, wirft
Walden den liebkosenden Vorwurf aufgreift und uns 'un¬
übel wirkt, und nicht vergessen sei Fräulein Kutschera,
Keinem. Worte lügen.“ Dies
auffällig, mit einigen flüchtigen Zügen das Kind vorspielt.
die eine angehende Theaterelevin mit abgespickten Künstler¬
nicht für die vielen treffenden
Ein gefährliches Kind allerdings, das an dem Hause, wo
manieren sehr drollig auszustatten weiß. Der Abend war
verschwenderischer Hand aus¬
sich unsere bürgerliche Sittenlehre wohnlich eingerichtet, alle
ein neuer Sieg für die Gesprächskunst des Burgtheaters, wie
harfen Beobachtungsgabe und
Fenster einwirft, spielerisch, ohne Böses zu wollen oder auch
sie sich im letzten Jahrzehnt unter verschiedenen Einflüssen
frenden Lebenskunde. Stofflich
nur zu ahnen. Gerade das Unbewußte an dem Manne,
entwickelte. Sie hat leider einen gefährlichen Feind: das
sonderlich schwer. Eine bewegte
die Unschuld in seiner Schuld, gewinnt durch den Dar¬
Haus mit seiner unglückseligen Akustik. Es darf denn auch
et man vergebens neben der
steller überzeugenden Ausdruck. Und ganz besonders sind
in dieser modernen „Natürlichkeit", die das Halblaute,
wir ihm für eines dankbar: er hat die letzte Spur von
dem Schauspielerstücke fesselt
Leichthingeworfene bevorzugt, kein Schritt weitergetan
Selbstgefälligkeit ausgetilgt, läßt das Publikum in nichts
werden. Ein paar Sordinen mehr, und der weite Raum
verschluckt das ganze Stück.
mehr vorlaut merken, daß er jetzt der interessante Schau¬
en Titel hält der gemein¬
spieler des Burgtheaters ist.
matische Kleeblatt zusammen.
Von dem übervollen Hause wurde das Schauspielerstück
len drei Stücken die führende
Neben Herbot behauptet sich, von Herrn Tiedtke
mit stürmischer Heiterkeit und brausendem Beifall, die beiden
ist auch die Reihenfolge auf
vortrefflich dargestellt, die gelungene Figur des Theater¬
anderen Einakter etwas kühler aufgenommen. Doch erwies
den Arzt, Herbot den Mimen,
direktors. Man kann sich diesen in Bitterkeit und Bosheit
sich das erfolgreiche Stück kräftig genug, um diesen anderen
Er gliedert die Dreizahl ganz
schwelgenden Mann anders gespielt denken, mit sprudelnder
als Stütze zu dienen. So endigte der Abend in angenehmster
ie Unterschiede nachdrücklichst
Suada, mit einschneidendem Sarkasmus. Herr Tiedtke paßt
Stimmung, ein Sieg für Dichter und Schauspieler, ein
immer ein anderer und immer
ihn seiner persönlichen Art an, gibt ehn mit seinem über= Wohlgefallen fün das Publikum.
W.
box 32/1
26.1. Konoedie der orte zyklus
bungen, den Wer reich. Leerl.
ihn das Wort nicht aussprechen:
derselbe, die Aehnlichkeiten im Vorübergehen hervorzuheben.
legenen Phlegma, und indem er den Worten die Spitze ab¬
wigt als ein Mensch irgendeinen
Hier wie dort bewährt er sich als Meister der Rede. Sein
zubrechen scheint, bringt er sie manchmal, nicht immer, zu
ben diese Erniedrigung ist seine
Eckhold ist der Mann des verhaltenen Grolles, dessen Inneres
noch besserer Wirkung.
Gericht in festgefrorenem Zu¬
von dem einen Gedanken an Rache beherrscht wird. Die
peifel an der zehnjährigen Vor¬
Sprache gebraucht er wie widerwillig, nur um sein Geheim¬
Nach den Ehemännern die Ehefrauen. Sorgfältiger
gen gefunden. Kein erfreulicher
nis zu verschleiern. Bei ihm sind die Worte wirklich Ko¬
ausgearbeitet ist nur die Gattin des Arztes, die Frau, die
igen; der Dichter verlangt auch
mödianten, und gleichgültigen Inhalts, aus der Alltäglich¬
ihren Fehltritt so spät zu büßen hat. Frau Bleibtreu
den Mann, und er hat ihn,
keit hergeholt, gleiten sie über die Tiefe hin, wo seine Rache¬
spielt sie, wie nur sie die edlen Sünderinnen dieser Art zu
vergrämte Seele einpflanzte,
gedanken kochen. Das Unheimliche, Düstere, was die Gestalt
spielen vermag. Und was für eine Sprechkünstlerin ist sie
ndet. Merkwürdig, daß der Arzt
umwittert, bringt uns Waldens Darstellung sehr gut zum
auch in diesen farbloseren Rollen? Jedes Wort versteht man,
nicht kennt und einen Professor
Bewußtsein. Wortreicher, redefertiger, mehr nach Außen
selbst das ganz leise, das sich ihr, die Luft kaum bewegend,
kerkwürdiger, daß seine Frau
gerichtet, zeigt sich unser Künstler als Schriftsteller Staufner,
von den Lippen ablöst: Frau Medelsky und Fräulein
eben behauptet, während sie sich
der nur durch ihn lebensfähig wird. Am besten ist er
Wohlgemuth sind die beiden anderen Frauen. Es war
n hat. Ein, zwei, drei Männer
natürlich in dem Stück, wo ihm der Dichter am weitesten
da nicht viel zu holen. Die Künstlerinnen schenken ihren
sich nicht leicht zurecht im Ein¬
entgegenkommt, als Herbot. Mit all seiner Liebenswürdig¬
Rollen mehr, als sie von ihnen bekommen. Sehr gut,
wie denn überhaupt die hier
keit überkleidet er diese eigentlich grimmige Satire, schminkt
würdig und gemessen, Herr Devrient als Ormin, des¬
heiten etwas verworren sind.
mit den hellsten Farben die naive Gemeinheit dieses Charak¬
gleichen Herr Gerasch als Bräutigam der verführten
Schnitzlerisch. Vermutlich, ganz
ters. Die Frau des Schauspielers nennt diesen einmal ein
Braut. Herr Romberg leiht dem abgeführten Liebhaber
t wissen, begeht die Sünderin
des dritten Stückes einen komisch einfältigen Zug, was nicht
Kind, und da ist es nun gar hübsch zu sehen, wie Herr
den Männern schreiben, wirft
Walden den liebkosenden Vorwurf aufgreift und uns 'un¬
übel wirkt, und nicht vergessen sei Fräulein Kutschera,
Keinem. Worte lügen.“ Dies
auffällig, mit einigen flüchtigen Zügen das Kind vorspielt.
die eine angehende Theaterelevin mit abgespickten Künstler¬
nicht für die vielen treffenden
Ein gefährliches Kind allerdings, das an dem Hause, wo
manieren sehr drollig auszustatten weiß. Der Abend war
verschwenderischer Hand aus¬
sich unsere bürgerliche Sittenlehre wohnlich eingerichtet, alle
ein neuer Sieg für die Gesprächskunst des Burgtheaters, wie
harfen Beobachtungsgabe und
Fenster einwirft, spielerisch, ohne Böses zu wollen oder auch
sie sich im letzten Jahrzehnt unter verschiedenen Einflüssen
frenden Lebenskunde. Stofflich
nur zu ahnen. Gerade das Unbewußte an dem Manne,
entwickelte. Sie hat leider einen gefährlichen Feind: das
sonderlich schwer. Eine bewegte
die Unschuld in seiner Schuld, gewinnt durch den Dar¬
Haus mit seiner unglückseligen Akustik. Es darf denn auch
et man vergebens neben der
steller überzeugenden Ausdruck. Und ganz besonders sind
in dieser modernen „Natürlichkeit", die das Halblaute,
wir ihm für eines dankbar: er hat die letzte Spur von
dem Schauspielerstücke fesselt
Leichthingeworfene bevorzugt, kein Schritt weitergetan
Selbstgefälligkeit ausgetilgt, läßt das Publikum in nichts
werden. Ein paar Sordinen mehr, und der weite Raum
verschluckt das ganze Stück.
mehr vorlaut merken, daß er jetzt der interessante Schau¬
en Titel hält der gemein¬
spieler des Burgtheaters ist.
matische Kleeblatt zusammen.
Von dem übervollen Hause wurde das Schauspielerstück
len drei Stücken die führende
Neben Herbot behauptet sich, von Herrn Tiedtke
mit stürmischer Heiterkeit und brausendem Beifall, die beiden
ist auch die Reihenfolge auf
vortrefflich dargestellt, die gelungene Figur des Theater¬
anderen Einakter etwas kühler aufgenommen. Doch erwies
den Arzt, Herbot den Mimen,
direktors. Man kann sich diesen in Bitterkeit und Bosheit
sich das erfolgreiche Stück kräftig genug, um diesen anderen
Er gliedert die Dreizahl ganz
schwelgenden Mann anders gespielt denken, mit sprudelnder
als Stütze zu dienen. So endigte der Abend in angenehmster
ie Unterschiede nachdrücklichst
Suada, mit einschneidendem Sarkasmus. Herr Tiedtke paßt
Stimmung, ein Sieg für Dichter und Schauspieler, ein
immer ein anderer und immer
ihn seiner persönlichen Art an, gibt ehn mit seinem über= Wohlgefallen fün das Publikum.
W.