II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 48

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26. 1. Kongedie der Norte— Zuklus
n. wankt er geknickt nach Japan. Dort wird er, Hamlet sich so
genial herausschwindelt, d Bahnhofe Mitteilung von ihrem Sündenfalle
Akannte finden: seine ebenfalls in Unehren
er dabei den Boden der Wirklichkeit mit den machen. Der Mann soll die Frau hergeben und
gewordene geschiedene Frau als Pflegedame, Brettern des Theaters verwechselt, gehört zu seinen Segen dazu. Zwischen zwei Zugsverspätungen
orzugten Li##raten als Kriegsberichterstatter den originellsten Gaben Schnitzlers. Gewohnt, folgen alle Auseinandersetzungen der beteiligten
Tod als Erlöser.
immer die Hauptrollen zu spielen, betrachtet Personen. Und es stellt sich heraus, daß die Wahl
ach vielensfür eine einaktige Komödie viel zu der Heldendarsteller auch im Leben die andern für
der sündigen Frau, die ihrem Lebensgefährten
Porten trittzendlich der Gatte als Nächer auf. Nebenfiguren und ihm untertan. Gelegentlich fälscht
eine Ratgeberin in literarischen Dingen ist, auf einen
he bestehtsdarin, daß er die Frau aus dem
er das Datum eines Mädchenbriefes und wenn es sein
halben Idioten fiel! Es ist zur Abwechslung wieder
gt. Sie sekeihm zehn Jahre lang weder Weib,
muß, lügt er sogar die Wahrheit. Seine Frau, ohne
einmal der Adhemar, den die Ueberlegenheit des
eliebte, sondern bloß Dirne gewesen. Er
die er nicht leben und nicht spielen kann, wendet sich
Ehemannes spielend leicht aus dem Felde schlägt.
das letzte Wort nicht aus, aber es
entsetzt von ihm ab, aber der Theaterdirektor bewegt
Diesmal geschieht es mit Zuhilfenahme eines
em doch, als ob man es hörte.
sie immer wieder, zu ihrem Manne zurückzukehren.
Theaterstückes „Das Bacchusfest“. Der Gatte
Erdet sich umso wilder, als er nicht den
Mit einer neuerlichen, aber wieder verhinderten Flucht
der es in seinen biankafreien Stunden ver
sondernseinen beneideten Kollegen für
der für eine Heldendarstellersgattin merkwürdig em¬
faßt hat, gibt seiner Frau und ihrem Chemiker!
Körer hält. Er habe alles vorausgesehen und
pfindlichen Person schließt das witzsprühende Stück.
eine Erläuterung des Titels.
Er erzählt, wie
lb seiner Fau im Ehebrechen zuvorgekommen.
Gleichwie man in der ersten Abteilung den ehe¬
beim Bacchusfeste der alten Griechen alle Gebote
, der nichts mehr zu retten bleibt, greift das
brechenden Literaten nicht zu Gesicht bekommt, so
der Sitte und alle Bande der Familie für eine Nacht
ändnis gierig auf und iaszeniert eine Komödie
bleibt hier die lädierte Braut unsichtbar. Schade; der
aufgehoben waren und wie am Morgen darauf jeder
#e, wie es soeben der Herr Gemahl getan.
Mann aus dem Absteigquartier und das Mädchen,
Teilnehmer verpflichtet war, zu vergessen, mit wem er
ärkt ihn in dem Glauben, daß sie ihn mit
das kurz vor der Hochzeit jede Nacht den Hamlet zu
für seinen Teil das Fest gefeiert hatte. Trotz der dabei
Eztlichen Rivalen betrogen habe, denn das
sich ins Zimmer steigen läßt, das gäbe ein passendes
vorkommenden Verbindungen und Lösungen wußte der
härter, als alles, und das ist ihre Rache.
Paar für einen neuen Einakter.
Doktor der Chemie bisher nichts von diesem göttlichen Feste.
n geht sie aus dem Hause, man weiß nicht,
Harry Walden spielt den Komödianten
Aber er merkt bald, daß das Symbol, wie es sich der
Hapan, oder zu ihrer Tochter nach Berlin,
brillant, mit einem gut angebrachten Zug ins
Schriftsteller beliebig zurechtlegt, auf das sechswöchent¬
Jenseits zu Ibsen. Schnitzler aber lebt noch,
Hjalmarhafte. Wenn er auch noch ein so großer Hamlet
liche Verhältnis am Attersee gemünzt ist. Der junge
man ihn ja fragen.
wäre, wie von ihm im Stücke behauptet wird, dann wäre
Mann, der ein halber Idiot ist, zieht ab wie ein ganzer
ese kunstvoll ausgeklügelte Geschichte wird von
dem Burgtheater geholfen. Ein paar Witze über das
und läßt die schöne Frau mit ihrem ein attisches Salz¬
Walden, Frau Bleibtreu und Herrn
Burgtheater selbst ließ Direktor Thimig passieren; der
kammergut redenden Dichter zurück. Sie wollen ver¬
nt, Mann, Frau und Hausfreund, in einem
Name Reinhardt blieb in der bei Fischer in
gessen und fromm werden wie die Teilnehmer am
gen Tempo dargestellt, daß man glaubt, die
Berlin erschienenen Buchausgabe stecken. Zu schwer¬
Bacchusfeste, und der doppelseitige Ehebruch ist ge¬
re Vorgeschichte mitzuerleben. Mit den Herren
flüssig gibt Frau Medelsky die Frau des berühmten
leimt! Die kokette Schlußwendung lautet: Er
sonst zufrieden sein, nicht so mit Frau
Mannes, sehr resolut Fräulein Kutschera eine
(dumpf): Ich hasse Dich! Sie: Und ich Dich noch
die just die Vergeltungsarie fallen läßt.
angehende Schauspielerin. Für den Berliner Theater¬
tausendmal mehr — (zärtlich) mein Geliebter!
direktor ist Herr Tiedtke zu gutmütig geartet.
weite Abteilung: „Große Szene.“
Und Harry Walden ist wieder betrogener
Was ihm an Schärfe fehlt, das ersetzt er durch seine
und betrügender Ehemann. Und wieder angegraut.
r sehen Sie den Gewohnheitsehebruch und
Natürlichkeit. Ein treffsicherer Pointenbringer ist er
Und wieder vortrefflich. Nicht gut Fräulein Wohl¬
schönstes Objekt der Ausstellung den schon
nicht. Daß dieser seelengute Herr mit der freund¬
gemuth, zu fahrig in Wort und Geberde. Sehr
. Vorehebruch. Urheber: ein ehemaliger
lichsten Miene von der Welt die spitzesten Sachen
wirksam Herr Romberg als Chemiker und
haber des Burgtheaters, gegenwärtig in
reden muß, das ist erst recht eine Komödic der Worte.
gagiert. Die Figur hat einige Aeußerlich¬
Komiker, und getreu nach dem Eisenbahnleben
Kainz erborgt, ist aber das gerade Gegenteil
Herr Baumgartner als Bahnhofportier.
Dritte Abteilung: „Das Bacchusfest.“
ßen Künstlers, der im Leben nie Komödiant war.
Der erste und der letzte Einakter wurden freundlich
Folgen Sie mir in die Restauration der Salz¬
der durch das ergötzliche Schnitzlersche
aufgenommen. Das Mittelstück erzielte einenrauschenden
burger Bahnhofshalle. Hier werden Sie einen doppel¬
kumort, ist unbewußt schon mehr Tartuffe
Erfolg. Die Rufe nach Artur Schnitzler erneuten sich
seitigen Ehebruch kennen lernen, der sich gerade in der
diant, wenn man Tartuffe sein kann, ohne
immer wieder. Die kleine Charakterkomödie ist stark
Reparatur befindet. Ein dramatischer Schriftsteller ließ
en. Er hat eine nette kleine Frau, die er
genug, die ganze Vorstellung zu tragen.
seine Frau sechs Wochen allein am Attersee, um weit
eder von neuem betrügt. Zuletzt mit der
Einige Kürzungen kämen allen drei Einaktern
weg von ihr ungestört dichten zu können. In diesen
nes Statthaltereibeamten. Eines Tages
wohl zu statten. Oder läßt Schnitzler von seiner
sechs Wochen bricht sie die Ehe mit einem Doktor der
Bräuter und fordert energisch Aufklärung,
Chemie und er mit einem Fräulein Bianka. Nun er¬
Komödie der Worte kein Jola rauben?
der ein Nein. Die Szene, in der nun der

warten die Dichtersgattin und ihr Chemiker die Rück¬
er knayp vor „Kinem Auftreten, als kehedes Schriflstellers. Sie wollen ihm gleich auf dem ##
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