II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 175

26.1. Konoedie der Norte—Zyklus
äglich unanstän¬
lebendiger zu machen. Dafür errang Fritz Friedrichs ullig
daß er den be¬
daherwuchtender Bahnhofsportier einen schönen Einzelerfolg.
e, mit den starren
r. n.
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sich gebändigter
In die ersten Auftritte der „Großen Szene“ scholl ein immer
stärker
werdendes Rollen hinein, das
im Parkett
schon
deshalb rasch Unruhe verbreitete, weil man
ist auch an dieser
ihm
mit mindestens demselben Interesse lauschte wie
ich erstarrt seine
dem
nebensächlichen Dialog. Es wurden erstaunte Stim¬
tigkeit, und seine
men laut, die die Ursache der Störung festgestellt
immer untaug¬
wissen wollten, dazwischen verlangten einige Zuschauer schreiend
nde und über¬
Ruhe, und schon begannen, da der unerklärliche Lärm im Hinter¬
llige Geschwätzig¬
grund anschwoll, Damen den Zuschauerraum zu verlassen. Als
bezeichneten
P11
immer nachdrücklicher und unwirscher „amtliche Aufklärung“ ver¬
lbend eröffnende
langt wurde, fiel der Vorhang mitten in der Szene. Und ein
elächeln und für
Feuerwehrmann gab kund, daß die Dampfheitzung das wütende
Ehebruch und
Scharren und Rollen, das nun glücklicherweise nachließ und ver¬
ausgesponnene
stummte, verursacht hätte. Die Komödie konnte dann ohne neue
alles Erforder¬
Störung zu Ende gespielt werden.
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mehreres hinzu¬
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Sie aber wurde nicht gesund
„Siehst Du!“ sagte Wolfgang nach einer Weile,
indem er lächelnd zu seinem großen Freunde aufsah.
„Nun brauchst Du nicht mehr traurig zu sein, denn
es ist viel, viel schöner wenn man blind ist! ..
Schade nur, daß das kleine Mädchen starb! "
Doch der junge Krieger schwieg.

Theater und JZuSIk

Schnitzlers=Komödic der Worte“
im Lessingtheater.
Den guten Verlauf des gestrigen Schnitzler=Abends
durchbrach ein Zwischenfall. Ein paar Minuten
nach Beginn des zweiten Stückes störte das Spiel
ein geheimnisvolles Rauschen, wie wenn Wasser
gegen Wände gespritzt würde. Ein paar ängstliche
Zuschauer verließen die Sitze, andere wollten nach¬
reilen, aber besonnere Stimmen mahnten zur Ruhe.
Auch ein Feuerwehrmann winkte von der Bühne
beschwichtigend ab, und der Vorhang fiel. Wieder
kam der Feuerwehrmann und sprach etwas von der
Dampfheizung. Als die Symptome einer be¬
ginnenden Panik sich verflüchtigt hatten, wurde
weitergespielt. Da man aus der heiteren Stimmung
nicht ganz herausgekommen war, konnte fortgesetzt
werden, wo man aufgehört hatte. Es blieb bei einem
rasch verwundenen Unbehagen.
Gerade dieses zweite Stück, dem der Zufall, sei
es Dampfheizung oder etwas anderes, einen Streich
spielen wollte, hatte den großen entscheidenden
Erfolg. Es ist die „große Szene“, in welcher
ein Bühnenkünstler sich und den anderen so gründ¬
lich Theater vorspielt, daß seine unmittelbar bevor¬
stehende Hamlet=Darstellung gefährdet wird. Ko¬
mödiengeister entfachen zwischen Ernst und Scherz
einen Wirbel und die Heiterkeit schwoll. Das Ent¬
zücken der Zuschauer rief oft und oft den anwesenden
von Laune durchblüte
Auch das
Dichter.
„Bacchusfest“ weckte viel Fröhlichkeit, mehr noch
durch seine, von der Regie sorgsam gespiegelte
Bahnhofszenerie als durch seinen Inhalt. Kein
Zwischenfall tat Abbruch, aber das Wohlgefallen
hielt sich in sanfteren Grenzen. Bleibt, da wir von
dem äußeren Gang der Dinge reden, noch festzu¬
stellen, daß auch der erste Einakter, der sich „Stunde
des Erkennens“ nennt, seine Wirkung tat. Hier
brachte das scharf zupackende Spiel der Darstellung
die zögernde Stimmung hoch. Trug sie über Be¬
denken hinweg, die nicht ganz wegzuscheuchen sind.
Der Wiener Dichter hat mit drei verwandten
Stücken, die wie oft vorher das Problem der ehelichen
Gemeinschaft bereden, die Unterlagen für einen an¬
geregten, menschlich getönten, geistig bunt gespren¬
kelten Abend geschaffen. Unterlagen ist nicht ein zu¬
lfälliges Wort. Diese drei neuen Spiele des bewährten.
Dialogkünstlers bergen nicht letzte Werte, die aus sich
selbst heraus befriedigen. Sie zielen nach dem
Theater, sind erdachte gesponnene Gebilde, die ohne
den Umwuchs der Darstellung bloß Gefechte mit
Worten und Gefühlen bleiben. Die Bühne wärmt
jund belebt und steigert die anmutige Spielerei mit
dem Ernste zur Wahrscheinlichkeit.
Dreimal tritt Schnitzler dem Problem Ehe als
eine Art Seelendoktor gegenüber. In der „Stunde
des Erkennens“ demonstriert er einen hoff¬
nungslosen Fall. Ein scheinbar glückliches Zusam¬
menleben fällt vor unseren Augen auseinander.
Nach der Hochzeit seiner einzigen Tochter macht
Dr. Eckold seiner ahnungslosen Frau die Mitteilung,
daß er um ihre zehn Jahre zurückliegende Untreue
wisse. Verlangt jetzt reinen Tisch und getrennten
Haushalt. Und seine Diagnose ist noch dazu irrig.
Nicht mit dem beneideten Hausfreunde, dem be¬
rühmten Universitätsprofessor, hat sie sich vergan¬
gen, sondern mit einem andern, der ihm viel gleich¬
gültiger wäre. Sie aber läßt ihn bei dem Irrtum
und geht. Wohin? Vielleicht ins Wasser. Ibsen
hätte einem neugierigen Frager erklärt: Sie ist es
im Stande. Aber bei Schnitzler sind wir nicht über¬
zeugt. Weder von der Notwendigkeit ihres finsteren
Entschlusses, noch von der inneren Wahrheit einer
um zehn Jahre verschobenen Abrechnung.
Ein Konversationsstück machte zuviel Kurven und..
stürzte ins Tragische ab. Aber den geschlungenen
Wegen leuchtete geistreiches Gefunkel.
In der „großen Szene“ wird nicht mit dem
dramatischen Senkblei nach Tiefen geforscht, und es
bleibt bei der blanken, glitzernden Lustspiel¬
wahrheit. Ein berühmter Tragöde feiert im
mit seiner
die Aussöhnung
Hotelzimmer
Gattin, die ihn wochenlang aus Grimm über