II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 192

26. 1
Konondie der Worte— Zyklus bos 32/3
5 Zim., 4 U. vorn gel, 3 Et., Bad, demm u. Stadtv., m. all. Komf, Vor¬
Balk., sehr ger. u. preisw., sof. zu verm.
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Wunterseldtplaz.
vermieten. Näheres Teief. Stpl. 12978.
Geschältsstelle dies
trogenen kleinen Beamten und Herr Forest als Berliner
Die Dornenkrone.“
furler von Geburt un
Theaterdirektor, in dessen Geschäftszynismus der Unterton längst
Am Vorabend des Geburtstages der Kaiserin fand im Stadt= er sich dem Gold= un
verlorener Ideale ganz von ferne mitschwingt. Die Uebrigen ver¬
blaßten.
theater zu Posen die Uraufführung der „Dichtung aus einee zum Goid der Wisse
Volkes Schicksalsstunde“ statt. Der Verfasser Felix Neumann,sso wandte er sich den
B—r.
augenblicklich Hauptmann im Großen Generalstab, setzt jene einen Band Gedichte
Dornenkrone einem edlen Herrscher aufs Haupt, der kraftvoll sein merksamkeit erregte.
„Wenn zwei Hochze #en.“
Volk zum Gipfel des Ruhmes führt. Aber diese Höhe wird ihm lungen, Literatur=Sti
Rudrlf Bernauer und Sch#zer haben im Verein
von neidischen Feinden streitig gemacht, und nichts bleibt ihm Zeit in Wien nieder,
mit den Hausmusikern Kollo und Bretschneider alle Re¬
andres übrig als sein Schwert. Mit tiefgehender psychologischer zigerjahre des vorige
gister aufgezogen, um mit ihrem neuen Scherzspiel mit Gesang] kenntnis zeichnet Neumann den schweren inneren Kampf des Blüte stand. Es folg
„Wenn zwei Hochzeit machen“ das Publikum zu erfreuen. Um Königs; erschütternd wirkt des Monarchen Zuflucht zu dem All= lichen Studien nach
eine sehr nette Idee, daß in der Hetz einer Kriegstrauung der
mächtigen im Gebet. Trotzdem die Handlung offenbar im Sinne ten. Der Mangel an
junge Ehemann seiner Schwiegermutter angetraut wird, rankt
der Gegenwart spielt, ist dies Stück dennoch in die Zeit der Sage
günstig. Inzwischen
sich ein üppiges Wirrwarr von allerhand lustigem und tollemiund des Mystizismus verlegt Ein schöner Gedanke des Verfassers,
und vermittelte uns
Blödsinn, eine angenhme, den Berliner Lokalton treffende Musik der uns damit unsere reinste Liebe, die Vaterlandsliebe, gewisser= schaft mit neueren ita
und sehr hübsche Tänze. Gezspielt wird natürlich dieser Unsinn maßen angeboren sein lassen will. Aber nicht nur die tiefsten erstaunliche Formgew
ganz ausgezeichnet. Oscar Sabo und Lisa Weise werden
Saiten der Seele läßt der Verfasser erklingen, er packt auch da,
geschliffenen Verse au
stets stürmisch beinbelt, Frau Dora spielt die liebesbedürftige
wo es nötig ist, derb zu. So weiß er aus den einfachen Volks¬
Als Kenner aller,
Schwiegermutter hinreichend komisch. Herr Beckersachs, der
szenen durch plastische Darstellung der Personen ein realistisches lei kritischen Versuchen
allzeit sehr Elegante, Herr Picha als Indienforscher, Fräulein
Meisterstückchen zu machen. Das von Direktor Gottscheid gutl ein Dichter zu sein, „
Kenter, eine sehr nette Erscheinung, und Herr Schünzel
einstudierte Werk fand bei dem zahlreichen Publikum großen seinem Rufe als D
sowie Herr Plaut, der eine gute Bassermannkarrikatur schafft,
Beifall.
L.
Tagen hat sich eine ##
tragen das Ihre dazu bei, Harcen Meinhardt und Bernauer für
bereits geneigt, dem ###
ein volles Haus zu verschaffen.
die man dem Schaffel
Der 70. Geburtstag von Alfred Friedmann.
Herrnfeld=Theater.
Friedmanns an seinen
Seinen siebzigsten Geburtstag begeht am 26. d. M. Dr. Alfred nung gedacht, die wo
L. L. Ein volles Haus, Heiterkeit, großer Beifall und Lorbeer=[Friedmann, ein Schriftsteller von seltener Fruchtbarkeit und
aber der ganzen Persc
kränze, das war die Wirkung von „Rosenblatts Geheim=erstaunlicher Vielseitigkeit. Vielleicht liegt es an dieser Vielseitig¬
tip“ Mit dieser Festellung könnte eigentlich der Bericht über
keit, daß Alfred Friedmann nicht zu größerer Auerkennung gelangt
die Aufführung schon zu Ende= sein — wenn nicht etwas Bemer¬
iit, die er doch vor manchem anderen verdient hätte. Es ist so be¬
keiswertes noch zu erwähnen wäre: die Herrnfelds fast ganz zum
Im Königlichen
quem. in einem den erfolgreichen Dramatiker, den beliebten Er=phantastische Oper
Hochdeutschen bekehri. Dafür gebührt ihnen ein Extralob. Die
zähler, den berühmten Lyriker, den angesehenen Literar=Giulietta: Frau Hafgr
Freunde ihres Hauses werden sich dadurch gewiß vermehren. Das
[historiker zu sehen und gelegentlich auch zu feiern. Aber Frau Hansa, Niklaus
Stück selbst, dessen Verfasser wie gewöhnlich Anton und Donat
Dramatiker und Erzähler, Reiseschriftsteller und Lyriker, Literar= Fräulein Escher, Hoffm
Herrnfeld sind, ist eine verzwickte Geschichte, die vom zweiten
historiker und Uebersetzer — das verwirrt, das ist unseren Bil= Mirakel: Herr Bronkg
Akte an ziemlich „kribbelig“ wird, da Ameisen und Regenwürmer
dungsproven zu verwickelt. Wo ihr Einschachtelungssystem ver¬ Herr Funck, Hermann
eine große Rolle spielen. Der von diesem Getier gar schwer ge¬
Crespel: Herr Bachman
sagt, da versagen sie die Gefolgschaft. Und Alfred Friedmann hat
plagte Schlächter Kratki wurde von Anton Herrnfeld ebenso wirk¬
Im Königlichen
sich diesem Taylorsystem, das immer nur dieselbe Arbeit, dieselbe steinerin“ in Szene.
sam dargestellt wie der Goidstücker, der Urheber dieses Uebels, von
Gattung, das selbe Stück verlangt, nicht fügen wollen. Eigenwillig vom Hoftheater in Wei
seinem. Bruder Donat. Leopold Gadiel, Ernst Groß, Erwin bestand er darauf, jeweilig die Form zu wählen, die ihm seinem
werden dargestellt von
Fichtner und Luise Gloeden konnten den Applaus auch Stoffe gerade am besten zu entsprechen schien, oder an dem Stoff den Herren Kraußneck
mehr oder weniger auf sich beziehen.
sich zu versuchen, der gerade seinen Schaffensdrang reizte. Frank= Hen Dr. Bruck.