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26.1 Konoedie der Norte— Zyklus
Iuterseldtplatz.
Iverm eten. Näheres Telef Stpl. 12975.:
trogenen kleinen Beamten und Herr Forest als Berliner!
Die Dornenkrone.“
Theaterdirektor, in dessen Geschäftszynismus der Unterton längst
furter von Gebur
Am Vorabend des Geburtstages der Kaiserin fand im Stadt=ser sich dem Gold
verlorener Ideale ganz von ferne mitschwingt. Die Uebrigen ver¬
blaßten.
theater zu Posen die Urauffuhrung der „Dichtung aus eines zum Gold der A
Volkes Schicksalsstunde“ statt. Der Verfasser Felix Neumann,sso wandte er sich
B—r.
augenblicklich Hauptmann im Großen Generalstab, setzt jene
einen Band Ged
Dornenkrone enem edlen Herrscher aufs Haupt, der kraftvoll sein
„Wenn zwei Hochzeit machen.“
merksamkeit erreg
Volk zum Gipsel des Ruhmes führt. Aber diese Höhe wird ihm
lungen, Literatur
Rudolf Bernauer und Schanzer haben im Verein
von neidischen Feinden streitig gemacht, und nichts bleibt ihm
mit den Hausmusikern Kollo und Bretschneider alle Re¬
Zeit in Wien nie
andres übrig als sein Schwert. Mit tiefgehender psychologischer
gister aufgezogen, um mit ihrem neuen Scherzspiel mit Gesang
zigerjahre des vo
Kenntnis zeichnet Neumann den schweren inneren Kampf des
Blüte stand. Es
„Wenn zwei Hochzeit machen“ das Publikum zu erfreuen. Um
Königs; erschütternd wirkt des Monarchen Zuflucht zu dem All¬
lichen Studien na
eine sehr nette Idee, daß in der Hetz einer Kriegstrauung der
mächtigen im Gebet. Trotzdem die Handlung offenbar im Sinne
ten. Der Mangel
junge Ehemann seiner Schwiegermutter angetraut wird, rankt
der Gegenwart spielt, ist dies Stück dennoch in die Zeit der Sage
sich ein üppiges Wirrwarr von allerhand lustigem und tollem
günstig. Inzwisch
und des Mystizismus verlegt Ein schöner Gedanke des Verfassers,
und vermittelte u
Blödsinn, eine angenhme, den Berliner Lokalton treffende Musik
Tan
der uns damit unsere reinste Liebe, die Vaterlandsliebe, gewisser¬
schaft mit neueren
und sehr hübsche Tänze. Gespielt wird natürlich dieser Unsinn
maßen angeboren sein lassen will. Aber nicht nur die tiefsten
erstaunliche Form
ganz ausgezeichnet. Oscar Sabo und Lisa Weise werden
Saiten der Seele läßt der Verfasser erklingen, er packt auch da,
geschliffenen Versel
stets stürmisch bejubelt, Frau Dora spielt die liebesbedürftige
wo es nötig ist, derb zu. So weiß er aus den einfachen Volks¬
Als Kenner a
Schwiegermutter hinreichend komisch. Herr Beckersachs, der
szenen durch plastische Darstellung der Personen ein realistisches
lei kritischen Verst
allzeit sehr Elegante, Herr Picha als Indienforscher, Fräulein
Meisterstückchen zu machen. Das von Direktor Gottscheid gut
Kenter, eine sehr nette Erscheinung, und Herr Schünzel
ein Dichter zu sein
einstudierte Werk fand bei dem zahlreichen Publikum großen
seinem Rufe als
sowie Herr Plaut, der eine gute Bassermannkarrikatur schafft,
Beifall.
L.
Tagen hat sich ein
tragen das Ihre dazu bei, Herren Meinhardt und Bernauer für
ein volles Haus zu verschaffen.
bereits geneigt, der
die man dem Sche
Der 70. Geburtstag von Alfred Friedmann.
Herrnfeld=Theater.
Friedmanns an se
Seinen siebzigsten Geburtstag begeht am 26. d. M. Dr. Alfred
L. L. Ein volles Haus, Heiterkeit, großer Beifall und Lorbeer¬
nung gedacht, die
Friedmann, ein Schriftsteller von seltener Fruchtbarkeit und
kränze, das war die Wirkung von „Rosenblatts Geheim¬
aber der ganzen P
erstaunlicher Vielseitigkeit. Vielleicht liegt es an dieser Vielseitig¬
tip“. Mit dieser Festellung könnte eigentlich der Bericht über
keit, daß Alfred Friedmann nicht zu größerer Anerkennung gelangt
die Aufführung schon zu Ende sein — wenn nicht etwas Bemer¬
ist, die er doch vor manchem anderen verdient hätte. Es ist so be¬
kenswertes noch zu erwähnen wäre: die Herrnfelds fast ganz zum
Im Königliche
quem, in einem den erfolgreichen Dramatiker, den beliebten Er¬
Hochdeutschen bekehrt. Dafür gebührt ihnen ein Extralob. Die
phantastische Oper
zähler, den berühmten Lyriker, den angesehenen Literar¬
Freunde ihres Hauses werden sich dadurch gewiß vermehren. Das
Giulietta: Frau H
historiker zu sehen und gelegentlich auch zu feiern. Aber
Stück selbst, dessen Verfasser wie gewöhnlich Anton und Donat
Frau Hansa, Nikla
Dramatiker und Erzähler, Reiseschriftsteller und Lyriker, Literar¬
Fräulein Escher, Ho
Herrnfeld sind, ist eine verzwickte Geschichte, die vom zweiten
historiker und Uebersetzer — das verwirrt, das ist unseren Bil¬
Mirakel: Herr Brom
Akte an ziemlich „kribbelig“ wird, da Ameisen und Regenwürmer
dungsprotzen zu verwickelt. Wo ihr Einschachtelungssystem ver¬
Herr Funck, Herma
eine große Rolle spielen. Der von diesem Getier gar schwer ge¬
Crespel: Herr Bachn
sagt, da versagen sie die Gefolgschaft. Und Alfred Friedmann hat
plagte Schlächter Kratki wurde von Anton Herrnfeld ebenso wirk¬
sich diesem Taylorsystem, das immer nur dieselbe Arbeit, dieselbe
Im Königlichen
sam dargestellt wie der Goldstücker, der Urheber dieses Uebels, von
steinerin“ in Szene.
Gattung, dasselbe Stück verlangt, nicht fügen wollen. Eigenwillig
seinem Bruder Donat. Leopold Gadiel, Ernst Groß, Erwin
vom Hoftheater in
bestand er darauf, jeweilig die Form zu wählen, die ihm seinem
Fichtner und Luise Gloeden konnten den Applaus auch
werden dargestellt vo
Stoffe gerade am besten zu entsprechen schien, oder an dem Stoff
mehr oder weniger auf sich beziehen,
den Herren Kraußn
sich zu versuchen, der gerade seinen Schaffensdrang reizte. Frank= Herr Dr. Bruck.
—
26.1 Konoedie der Norte— Zyklus
Iuterseldtplatz.
Iverm eten. Näheres Telef Stpl. 12975.:
trogenen kleinen Beamten und Herr Forest als Berliner!
Die Dornenkrone.“
Theaterdirektor, in dessen Geschäftszynismus der Unterton längst
furter von Gebur
Am Vorabend des Geburtstages der Kaiserin fand im Stadt=ser sich dem Gold
verlorener Ideale ganz von ferne mitschwingt. Die Uebrigen ver¬
blaßten.
theater zu Posen die Urauffuhrung der „Dichtung aus eines zum Gold der A
Volkes Schicksalsstunde“ statt. Der Verfasser Felix Neumann,sso wandte er sich
B—r.
augenblicklich Hauptmann im Großen Generalstab, setzt jene
einen Band Ged
Dornenkrone enem edlen Herrscher aufs Haupt, der kraftvoll sein
„Wenn zwei Hochzeit machen.“
merksamkeit erreg
Volk zum Gipsel des Ruhmes führt. Aber diese Höhe wird ihm
lungen, Literatur
Rudolf Bernauer und Schanzer haben im Verein
von neidischen Feinden streitig gemacht, und nichts bleibt ihm
mit den Hausmusikern Kollo und Bretschneider alle Re¬
Zeit in Wien nie
andres übrig als sein Schwert. Mit tiefgehender psychologischer
gister aufgezogen, um mit ihrem neuen Scherzspiel mit Gesang
zigerjahre des vo
Kenntnis zeichnet Neumann den schweren inneren Kampf des
Blüte stand. Es
„Wenn zwei Hochzeit machen“ das Publikum zu erfreuen. Um
Königs; erschütternd wirkt des Monarchen Zuflucht zu dem All¬
lichen Studien na
eine sehr nette Idee, daß in der Hetz einer Kriegstrauung der
mächtigen im Gebet. Trotzdem die Handlung offenbar im Sinne
ten. Der Mangel
junge Ehemann seiner Schwiegermutter angetraut wird, rankt
der Gegenwart spielt, ist dies Stück dennoch in die Zeit der Sage
sich ein üppiges Wirrwarr von allerhand lustigem und tollem
günstig. Inzwisch
und des Mystizismus verlegt Ein schöner Gedanke des Verfassers,
und vermittelte u
Blödsinn, eine angenhme, den Berliner Lokalton treffende Musik
Tan
der uns damit unsere reinste Liebe, die Vaterlandsliebe, gewisser¬
schaft mit neueren
und sehr hübsche Tänze. Gespielt wird natürlich dieser Unsinn
maßen angeboren sein lassen will. Aber nicht nur die tiefsten
erstaunliche Form
ganz ausgezeichnet. Oscar Sabo und Lisa Weise werden
Saiten der Seele läßt der Verfasser erklingen, er packt auch da,
geschliffenen Versel
stets stürmisch bejubelt, Frau Dora spielt die liebesbedürftige
wo es nötig ist, derb zu. So weiß er aus den einfachen Volks¬
Als Kenner a
Schwiegermutter hinreichend komisch. Herr Beckersachs, der
szenen durch plastische Darstellung der Personen ein realistisches
lei kritischen Verst
allzeit sehr Elegante, Herr Picha als Indienforscher, Fräulein
Meisterstückchen zu machen. Das von Direktor Gottscheid gut
Kenter, eine sehr nette Erscheinung, und Herr Schünzel
ein Dichter zu sein
einstudierte Werk fand bei dem zahlreichen Publikum großen
seinem Rufe als
sowie Herr Plaut, der eine gute Bassermannkarrikatur schafft,
Beifall.
L.
Tagen hat sich ein
tragen das Ihre dazu bei, Herren Meinhardt und Bernauer für
ein volles Haus zu verschaffen.
bereits geneigt, der
die man dem Sche
Der 70. Geburtstag von Alfred Friedmann.
Herrnfeld=Theater.
Friedmanns an se
Seinen siebzigsten Geburtstag begeht am 26. d. M. Dr. Alfred
L. L. Ein volles Haus, Heiterkeit, großer Beifall und Lorbeer¬
nung gedacht, die
Friedmann, ein Schriftsteller von seltener Fruchtbarkeit und
kränze, das war die Wirkung von „Rosenblatts Geheim¬
aber der ganzen P
erstaunlicher Vielseitigkeit. Vielleicht liegt es an dieser Vielseitig¬
tip“. Mit dieser Festellung könnte eigentlich der Bericht über
keit, daß Alfred Friedmann nicht zu größerer Anerkennung gelangt
die Aufführung schon zu Ende sein — wenn nicht etwas Bemer¬
ist, die er doch vor manchem anderen verdient hätte. Es ist so be¬
kenswertes noch zu erwähnen wäre: die Herrnfelds fast ganz zum
Im Königliche
quem, in einem den erfolgreichen Dramatiker, den beliebten Er¬
Hochdeutschen bekehrt. Dafür gebührt ihnen ein Extralob. Die
phantastische Oper
zähler, den berühmten Lyriker, den angesehenen Literar¬
Freunde ihres Hauses werden sich dadurch gewiß vermehren. Das
Giulietta: Frau H
historiker zu sehen und gelegentlich auch zu feiern. Aber
Stück selbst, dessen Verfasser wie gewöhnlich Anton und Donat
Frau Hansa, Nikla
Dramatiker und Erzähler, Reiseschriftsteller und Lyriker, Literar¬
Fräulein Escher, Ho
Herrnfeld sind, ist eine verzwickte Geschichte, die vom zweiten
historiker und Uebersetzer — das verwirrt, das ist unseren Bil¬
Mirakel: Herr Brom
Akte an ziemlich „kribbelig“ wird, da Ameisen und Regenwürmer
dungsprotzen zu verwickelt. Wo ihr Einschachtelungssystem ver¬
Herr Funck, Herma
eine große Rolle spielen. Der von diesem Getier gar schwer ge¬
Crespel: Herr Bachn
sagt, da versagen sie die Gefolgschaft. Und Alfred Friedmann hat
plagte Schlächter Kratki wurde von Anton Herrnfeld ebenso wirk¬
sich diesem Taylorsystem, das immer nur dieselbe Arbeit, dieselbe
Im Königlichen
sam dargestellt wie der Goldstücker, der Urheber dieses Uebels, von
steinerin“ in Szene.
Gattung, dasselbe Stück verlangt, nicht fügen wollen. Eigenwillig
seinem Bruder Donat. Leopold Gadiel, Ernst Groß, Erwin
vom Hoftheater in
bestand er darauf, jeweilig die Form zu wählen, die ihm seinem
Fichtner und Luise Gloeden konnten den Applaus auch
werden dargestellt vo
Stoffe gerade am besten zu entsprechen schien, oder an dem Stoff
mehr oder weniger auf sich beziehen,
den Herren Kraußn
sich zu versuchen, der gerade seinen Schaffensdrang reizte. Frank= Herr Dr. Bruck.
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