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26.1. Konoedie der dorte Zyklus
—
e Herz, ihm zu gestehen, daß sie ihn heimlich das Haus. So übergiftet das Schweigen hier das wirklich noch seine Heimat im Reiche der Kunst, also
ich ihm aber versagt und einem andern, Gift der Worte ...
Die Künstelei dieser ehelichen
doch eines menschlichen Höhenreiches, hat, wie
Verwöhnten geschenkt habe, der sich auch mit
Abrechnung würde sich in ihrer ganzen kalten Blöße
Schnitzler meint und will, oder obees dem verstaubten
wischenspiel begnügte, während jede Offen¬
und Windigkeit enthüllt haben, wenn Schnitzlers
und verkommenen Komödiantentum angehört, einer
ede Nachgiebigkeit gegen das sich für Ormin
glänzender Dialog, ein Meisterchück seelischer Ana¬
Zeit, wo man Genie mit Erbärmlichkeit und Unreife
Wefühl ihr und sein Schicksal besiegelt hätte.
tomie, es nicht fertig brächte, mit immer neuen
zu verwechseln geneigt war. Auf dem Theater
s Letzte wollte sie doch garnicht, da sie sich
Wendungen, immer neuen Verschränkungen zu
freilich machte gerade dieses Stück, das mittlere der
warmer Gewöhnung viel zu sehr an Mann
überraschen und zu spannen. Und dann: neben
drei, das Glück des Abends. Bassermann als
, Häuslichkeit und gemeinsames Dasein
Albert Bassermann, einem Musterbild ehr¬
der große Mime Konrad Herbot, dem die andern
fühlte, als daß sie damit hätte brechen
verbohrter Kleinseligkeit, stand Lina Lossen!
eigentlich nur die Stichworte bringen, hatte wirklich
„Stunde des Erkennens“: für Frau Klara
Dem bis ins kleinste und feinste beseelten Spiel ihrer
seine „große Szene“ und war bei allem routinischen
in dem Augenblick, als Ormin, belastet
Augen und Mienen glaubte man alles, jede leifeste,
Theaterschmiß von einer zuweilen geradezu rühren¬
hualvollen Enthüllung dieses Geheimnisses,
noch so flüchtige Abschattung des Gefühls und der
den, hinreißenden Jungenhaftigkeit voller Laune
n gewandt hat. Da gesteht ihr ihr Mann,
Empfindlichkeit
nur den Ehebruch ihrer Ver¬
und Feuer.
hon zehn Jahre lang die Gewißheit ihrer
gangenheit nicht. So ward sie, aus höherem Zwang
„Das Bacchusfest“: eigentlich nur noch ein
mit sich herungetragen, aber bis zu
der Natur, bei aller Hingabe an ihre Aufgabe zu¬
Füllsel, eine Zugabe. Ein nach sechswöchiger Ab¬
lage kein Wort davon über seine Lippen
rnisch
gleich die unerbittlichste Richterin des Stückes und
wesenheit aus der Sommerfrische heimkehrender,
men lassen, weil auch er, gleich ihr ein
seiner menschlich=unmenschlichen Voraussetzungen.
geistig und körperlich gleich überlegener Schriftsteller
rder Gewöhnung, den äußerlich ruhigen
„Die große Szene“: natürlich ein Schau¬
holt sich mit ein paar bald kalten, bald heißen
r Existenz nicht unterbrechen, nicht eine so
spielerstück. Ein beruhmter, von aller Welt ver¬
Hieben siegesgewisser Dialektik seine Frau — ein
nde Erschütterung der Lebensverhältnisse
wöhnter Mime, der eben feierlich allen Lügenkram
rechtes Gänschen übrigens — aus der sommerlichen
en wollte, solange noch die Tochter im
abgeschworen hat, und dem zum Lohn dafür seine
Dummen=Jungen=Zärtlichkeit eines Sportmannes
Hause weilte. Nun sich diese soeben ver¬
Frau zurückgekehrt ist, läßt sich schon im nächsten
zurück und schickt ihn selbst mit der antiken Anekdote
. bricht er das Schweigen: so eng sie auch
Augenblick so von den alten eitlen Lockungen seines
von dem Bacchusfest, das jungen, liebebedürftigen.
ahre zusammen gelebt haben, so zärtlich
Handwerks hinreißen, daß er einem braven Kerl,
Leutchen wohl ein einmaliges freies Beieinander ge¬
ar miteinander waren, im Grunde seiner
dem er in schmählichster Weise die Braut verführt
währte, für das zweite Mal ihnen aber nur die
t sich dieser Rächer seiner Ehre von seiner
hat, eine seinen eifersüchtigen Argwohn einlullende
Wahl zwischen Tod oder ewiger Vereinigung ver
ennt und lebte mit allen Fibern dem Tage
Komödie vorspielt, ein wahres Teufelswerk von
gönnte, durch Eilzug nach Paris... Hier haben
ltung entgegen, der nun endlich gekommen
Verstellung mit gefälschtem Brief und abgefeimter Worte einmal das drohende Gewitter vertrieben und
Echmach, die er sich von ihr angetan meint,
Mischung aus Wahrem und Falschem. Seine Frau, die Situation gerettet. Dafür aber — und das ist
en Augen um so größer, weil sie ihre Liebel die aus dem Nebenzimmer alles mit angehört hat, der besondere Fluch dieses auch durch Bassermanns
kte, der in vollem Glanze des Erfolges und list entsetzt, empört, angeekelt von diesem Menschen,
Fechtergewandtheit nicht zu rettenden Stückes, wie
tand, während ihm das Schicksal nur die
dem Liebe, Betrug, Mord in der Wirklichkeit nicht
es das Verhängnis der ganzen Dreiheit ist —
Stellung eines praktischen Arztes gönnte.
schwerer wiegt, als wenn sie in einer seiner Rollen
bleiben es auch wirklich nur Worte: die Blitze der
Ormin, er bildet sich ein, daß der auch
stünden. „Ein Mensch — er? Ein tollgewordner
Tat schlummern hinter den Wolken, und wenn man
glücklicherer Nebenbuhler war. Die An¬
Hanswurst, der, wenn es sich einmal so fügt, auch
nach Hause geht, fühlt man nur wenig von der Er¬
ffnet schon den Mund, ihn über seinen Irr=bereit ist, einen Menschen zu spielen — aber kein
frischung, die man sich gerade jetzt von so einem
iklären — da durchzuckt sie der Gedanke,
Mensch ...“ Sie will von ihm, für immer — aber
Komödienabend verspricht. Denn diese Dinge und
ja gerade dies teuflische Mißverständnis
da liegt er vor ihr auf den Knien, flehend, beitelnd:
Menschen alle sind ja gar nicht aus dem Leben ent¬
in die Hand gibt, die Erniedrigung der
nur wenn sie da sei, könne er heute abend den Hamlet
sprungen, sondern vom Verstande gezeugt und aus
e, wo sie ihres Mannes „Geliebte“, nicht
spielen. Und sie vergibt ihm, dem großen Kinde,
Worten geboren. Wer will mit den Kindern solcher
Frau war, ihrerseits zu rächen. So läßt dem unverantwortlichen Jungen. Was anders sonst
Eltern rechten?
dem Irrtum, einem Wahn, der die kleine
als unendliche Güte und Liebe einer Frau könnte
Wenige Tage vor dieser Erstaufführung in
e Seele auf die Dauer am tiefsten wurmen ssich eines solchen Unverbesserlichen erbarmen?
Lepinatheater gab es auf der Schwesterbühne, dem
11141#.
verläßt ohne ein Wort der Aufklärung Ge fragt sich uun ob dies Bil des Schauspielertums Deutichen Kunitlertheater in Cbarlottenburg, das
—.—
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26.1. Konoedie der dorte Zyklus
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e Herz, ihm zu gestehen, daß sie ihn heimlich das Haus. So übergiftet das Schweigen hier das wirklich noch seine Heimat im Reiche der Kunst, also
ich ihm aber versagt und einem andern, Gift der Worte ...
Die Künstelei dieser ehelichen
doch eines menschlichen Höhenreiches, hat, wie
Verwöhnten geschenkt habe, der sich auch mit
Abrechnung würde sich in ihrer ganzen kalten Blöße
Schnitzler meint und will, oder obees dem verstaubten
wischenspiel begnügte, während jede Offen¬
und Windigkeit enthüllt haben, wenn Schnitzlers
und verkommenen Komödiantentum angehört, einer
ede Nachgiebigkeit gegen das sich für Ormin
glänzender Dialog, ein Meisterchück seelischer Ana¬
Zeit, wo man Genie mit Erbärmlichkeit und Unreife
Wefühl ihr und sein Schicksal besiegelt hätte.
tomie, es nicht fertig brächte, mit immer neuen
zu verwechseln geneigt war. Auf dem Theater
s Letzte wollte sie doch garnicht, da sie sich
Wendungen, immer neuen Verschränkungen zu
freilich machte gerade dieses Stück, das mittlere der
warmer Gewöhnung viel zu sehr an Mann
überraschen und zu spannen. Und dann: neben
drei, das Glück des Abends. Bassermann als
, Häuslichkeit und gemeinsames Dasein
Albert Bassermann, einem Musterbild ehr¬
der große Mime Konrad Herbot, dem die andern
fühlte, als daß sie damit hätte brechen
verbohrter Kleinseligkeit, stand Lina Lossen!
eigentlich nur die Stichworte bringen, hatte wirklich
„Stunde des Erkennens“: für Frau Klara
Dem bis ins kleinste und feinste beseelten Spiel ihrer
seine „große Szene“ und war bei allem routinischen
in dem Augenblick, als Ormin, belastet
Augen und Mienen glaubte man alles, jede leifeste,
Theaterschmiß von einer zuweilen geradezu rühren¬
hualvollen Enthüllung dieses Geheimnisses,
noch so flüchtige Abschattung des Gefühls und der
den, hinreißenden Jungenhaftigkeit voller Laune
n gewandt hat. Da gesteht ihr ihr Mann,
Empfindlichkeit
nur den Ehebruch ihrer Ver¬
und Feuer.
hon zehn Jahre lang die Gewißheit ihrer
gangenheit nicht. So ward sie, aus höherem Zwang
„Das Bacchusfest“: eigentlich nur noch ein
mit sich herungetragen, aber bis zu
der Natur, bei aller Hingabe an ihre Aufgabe zu¬
Füllsel, eine Zugabe. Ein nach sechswöchiger Ab¬
lage kein Wort davon über seine Lippen
rnisch
gleich die unerbittlichste Richterin des Stückes und
wesenheit aus der Sommerfrische heimkehrender,
men lassen, weil auch er, gleich ihr ein
seiner menschlich=unmenschlichen Voraussetzungen.
geistig und körperlich gleich überlegener Schriftsteller
rder Gewöhnung, den äußerlich ruhigen
„Die große Szene“: natürlich ein Schau¬
holt sich mit ein paar bald kalten, bald heißen
r Existenz nicht unterbrechen, nicht eine so
spielerstück. Ein beruhmter, von aller Welt ver¬
Hieben siegesgewisser Dialektik seine Frau — ein
nde Erschütterung der Lebensverhältnisse
wöhnter Mime, der eben feierlich allen Lügenkram
rechtes Gänschen übrigens — aus der sommerlichen
en wollte, solange noch die Tochter im
abgeschworen hat, und dem zum Lohn dafür seine
Dummen=Jungen=Zärtlichkeit eines Sportmannes
Hause weilte. Nun sich diese soeben ver¬
Frau zurückgekehrt ist, läßt sich schon im nächsten
zurück und schickt ihn selbst mit der antiken Anekdote
. bricht er das Schweigen: so eng sie auch
Augenblick so von den alten eitlen Lockungen seines
von dem Bacchusfest, das jungen, liebebedürftigen.
ahre zusammen gelebt haben, so zärtlich
Handwerks hinreißen, daß er einem braven Kerl,
Leutchen wohl ein einmaliges freies Beieinander ge¬
ar miteinander waren, im Grunde seiner
dem er in schmählichster Weise die Braut verführt
währte, für das zweite Mal ihnen aber nur die
t sich dieser Rächer seiner Ehre von seiner
hat, eine seinen eifersüchtigen Argwohn einlullende
Wahl zwischen Tod oder ewiger Vereinigung ver
ennt und lebte mit allen Fibern dem Tage
Komödie vorspielt, ein wahres Teufelswerk von
gönnte, durch Eilzug nach Paris... Hier haben
ltung entgegen, der nun endlich gekommen
Verstellung mit gefälschtem Brief und abgefeimter Worte einmal das drohende Gewitter vertrieben und
Echmach, die er sich von ihr angetan meint,
Mischung aus Wahrem und Falschem. Seine Frau, die Situation gerettet. Dafür aber — und das ist
en Augen um so größer, weil sie ihre Liebel die aus dem Nebenzimmer alles mit angehört hat, der besondere Fluch dieses auch durch Bassermanns
kte, der in vollem Glanze des Erfolges und list entsetzt, empört, angeekelt von diesem Menschen,
Fechtergewandtheit nicht zu rettenden Stückes, wie
tand, während ihm das Schicksal nur die
dem Liebe, Betrug, Mord in der Wirklichkeit nicht
es das Verhängnis der ganzen Dreiheit ist —
Stellung eines praktischen Arztes gönnte.
schwerer wiegt, als wenn sie in einer seiner Rollen
bleiben es auch wirklich nur Worte: die Blitze der
Ormin, er bildet sich ein, daß der auch
stünden. „Ein Mensch — er? Ein tollgewordner
Tat schlummern hinter den Wolken, und wenn man
glücklicherer Nebenbuhler war. Die An¬
Hanswurst, der, wenn es sich einmal so fügt, auch
nach Hause geht, fühlt man nur wenig von der Er¬
ffnet schon den Mund, ihn über seinen Irr=bereit ist, einen Menschen zu spielen — aber kein
frischung, die man sich gerade jetzt von so einem
iklären — da durchzuckt sie der Gedanke,
Mensch ...“ Sie will von ihm, für immer — aber
Komödienabend verspricht. Denn diese Dinge und
ja gerade dies teuflische Mißverständnis
da liegt er vor ihr auf den Knien, flehend, beitelnd:
Menschen alle sind ja gar nicht aus dem Leben ent¬
in die Hand gibt, die Erniedrigung der
nur wenn sie da sei, könne er heute abend den Hamlet
sprungen, sondern vom Verstande gezeugt und aus
e, wo sie ihres Mannes „Geliebte“, nicht
spielen. Und sie vergibt ihm, dem großen Kinde,
Worten geboren. Wer will mit den Kindern solcher
Frau war, ihrerseits zu rächen. So läßt dem unverantwortlichen Jungen. Was anders sonst
Eltern rechten?
dem Irrtum, einem Wahn, der die kleine
als unendliche Güte und Liebe einer Frau könnte
Wenige Tage vor dieser Erstaufführung in
e Seele auf die Dauer am tiefsten wurmen ssich eines solchen Unverbesserlichen erbarmen?
Lepinatheater gab es auf der Schwesterbühne, dem
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verläßt ohne ein Wort der Aufklärung Ge fragt sich uun ob dies Bil des Schauspielertums Deutichen Kunitlertheater in Cbarlottenburg, das
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