II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 227

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26.1. Konoedie der Vorte zyklus
Ausseimitt aus:
„Hannoverscher Courier
·O NOLTS E
vom:

lischen fast entfremdeten Gestalten das ahnungslos verworfene
Kindgemüt des Schauspielers, dem Wirklichkeit und Spiel in
Berliner Theaterbrief.
eins geflossen sind, jene unverwüstlich berückende Erscheinung,
(Nachdruck verbolen.)
schnell erkannt — doch ihren unsagbaren Reiz durch
die —
Was Schnißser en drei Einaktern „Komödie der
das Gift des gleißnerischen Wortes erkauft, die vom Wort,
wöllte, ist unverkennbar; was er in der Tat
Spiel, Traum und Schatten lebt. Niemals ist Bassermann
Worte“
gestaltet hat, kaum mehr als ein nur dürftig zusammen¬
so ganz von milder Glut entflammt, wie wenn er solche Käuze
gehaltenes künstlerisches Bukett. Der es band, bewies nicht
mit den sprühenden Bewegungen erborgter Scheingröße
den feinsten Geschmack, wie hätte er sonst drei in ihrer
zeichnet. Lina Lossen, Traute Carlsen und Else Bassermann
Qualität so ungleichartige Exemplare wie diese zusammen¬
halfen ihm mehr oder minder geschickt, Forest gab einen aus¬
binden können, die er „Stunde des Erkennens“ „Große
gekochten Theatermann in der stillen, seinen, vornehmen Art,
Szene“ und das „Bachusfest“ nennt. Zum Teil duften diese
die seiner Kunst eigentümlich ist.
Ein Arzt, der nach mehr als
Blumen überhaupt nicht.
Schnitzler wollte keine Szene „mit großen Worten“
zwanzigjähriger Ehe den mehr als zehn Jahre zurückliegen¬
schreiben, und doch ist sie des dramatischen Dichters letztes
den Ehebruch seiner Frau ahndet, wobei er über die Person
Ziel. Das bewies wiederum Reinhardts Aufführung der
des Ehebrechers noch dazu in völligem Irrtum befangen ist,
„Maria Stuart“ im Deutschan Theater, die das un¬
ein Schauspieler, der den Bräutigam des von ihm verführten
gestrichene Werk und damit den Beweis brachte, daß diese
Mädchens in einer verblüffend gespielten Szene von der
dramatische Historie, vielleicht abgesehen von der Mortimer¬
Keuschheit seiner Braut überzeugt und am Ende, vom Zauber
episode, noch heute vorbildlich groß für alles dramatische
der eigenen Worte betört, fast sich selbst beschwatzt hat, ein
Schaffen ist. Zwar bringt Reinhardt dieses Werk zu spät,
Schriftsteller, der die schüchterne Untreue seiner Frau im
nachdem Bassermann, Moissi, die Durieux fort sind, und
Keime erstickt durch die Erzählung des griechischen Bachus¬
darum nicht so, wie es hätte werden können, aber er weiß
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festes, das für eine Nacht Freiheit, Rausch und Frucht der
auch jetzt moch mit zweit= und teilweise drittklassigen Kräften
lüsternen Begierde schenkt, das sind die stofflichen Ein¬
zwei Akte lang den Eindruck jener früheren Schöpfungen her¬
kleidungen für die geistvoll=schwermütige Erkenntnis, die der
vorzurufen, die zum Besten gehörten, was das Theater jemals
Dichter — Spiel und Wirklichkeit zu bunten Farben mischend
geboten hat, und in den übrigen Augenblicke von bezwingender
— immer und immer wieder in seinen Werken ausgesprochen
Wirkung zu bringen. Denn sein Ensemble ist bunt geworden
hat, daß die „Worte lügen“, daß es eine Komödie um alles
in diesen letzten Jahren, von überall her hat er sich, bis ins künst¬
Reden der Menschen miteinander ist, und die dichterische
lerisch Fragwürdige hinabgreifend, seine Leute zusammen¬
Schöpfung darum nur Ironie sein kann, die mit zierlichen
geholt, nicht immer ist sein Blick scharf genug gewesen. Das
Geißeln züchtigt und schmerzliche Wahrheit mit heiteren
gilt nicht von Maria Fein, die ein großes Talent zu sein
Lippen spricht. Romantische Gedanken, die gerade jetzt einen
scheint, bei allen Fehlgriffen im Einzelnen, die sie immer
neuen, zeitgemäßen Gehalt bekommen haben, ohne daß es
wieder tut. Ihre Maria Stuart beweist wieder, daß sie sich
dem Dichter gelungen wäre, aus diesem Stahl den strahlenden
in heroischen Gestalien wie Elektra, Antigone, Mariamne, Lady
Funken einer Satire zu schlagen, die, über die kleinen Frauen¬
Macbeth austoben muß, aber daß man dieses fürstlich=stolze
schicksale hinaus, ein Stück der wirklichen Welt mit ätzender
Blut auch bändigen müsse, damit es sich nicht in maßlosem
Helligkeit beleuchtete. Vielmehr sitzt er mit verspieltem Eifer
Taumel verliert. Diese Maria, noch etwas jung und unge¬
über seinen Kleinmalereien und zeichnet luftige Wolken,
bärdig, war von verführender Süßigkeit. adlig im Schwung
— immer wieder Episoden.
Schatten, Träume, „Episoden“
der seelischen Sinne, beseelt und geistvoll in Wort und Ge¬
Diese Einakter bedürfen einer so mustergültigen Dar¬
bärde, von jener eigentümlich geistreichen Art, die schöpferische
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stellung, wie sie Barnowskys Lessing=Theater zu
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Kraft unzweideutig verrät. Ihr Abschied von den Mädchen
bieten imstande ist. Die Wiener mochten sich an Harry Walden
war von einer schwermütigen Grazie, wie jener Tanz der
ergötzen, wir haben Bassermann. Er spielt den Arzt, der zahn
Pawlowa, den sie den „sterbenden Schwan“ nannte. Hermine
Jahre lang dem Tage der Sühne entgegenlebt, gleichsam plut¬
Körner, um derentwillen Reinhardt aus dem Bühnenverein
los, verkrallt und verbissen in den eisigen Vergeltungs¬
Ferdinand Bonns
ausgetreten ist, spielte die Elisabeth.
gedanken, dem Schriftsteller gibt er einen mephistophelisch
bösartigen Zug, und stellt zwischen diese beiden dem Mensch= I Leicester ist eine von den bekannten gut angelegten, aber völlig
willkürlich und seelenlos
gabten, aber undiszipli
(Burleigh), ein kühler,
gelassen, verbindlich=vor
verlor sich aber dann
Theaterbösewichte. Wir
voller Biedermänner du
Mortimer), sonst ein
führte sich aus unbegre
Moissis Mittel ein.
Nun ist auch endli
Kleist zu Worte gekom
machtvoll wie vor übe
Kriegslärm der aufgeör
der Königgrätzer
sein tiefsinnigstes und
Beziehungen unsäglich
fast völlig gleicher Bese
einigen Jahren auf der
Julius Babs Leitung
für verfehlt, dies Werk,
so unheimlich hart vor
Keim des tiefsten tragi
lichung der Persönlichk
Gestalten hineingesenkt
fast verbluten, dies Wer
Lächeln der tragische
Hartaus Amphitryon
ernsthaften Rest seines
dieser im Kleinen so
Poltern gerät, wenn e
bedeutenden seelischen
gestaltend zu folgen.
seiner umfassenden Gi
so blieb doch das Grau
heraus der Gott nach
Menschen greift, das
nimmt und es zu ei
deutet. (Man lese nu
d
Titels nach.) Helene
nervösen Strichen Al
unbeirrbare Ruhe die
sich auch ihr zu spiele
ist eine prachtvolle,
Zeichnung, die verdier
hoben zu werden.

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