II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 237

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Konoedie der-orte—Zykius
Zimmer, knipsen von außen das ele
Und weil sie einen Ehebruch, von seinem liebenden
So reden beleidigte Gemahle nicht. Ein sicherer
der Vorhang fällt. Und dies ist der
Vertrauen ungehindert, vermutlich begehen könnte, be¬
Dumas schon eher. Und ich träume. ..
dramas, welches der den Nichtschal
geht sie ihn darum wirklich zwecks Bestrafung des
Schauspieler ausgibt, spielende H
Gatten, und zwar mit ihm selber, indem sie hierbei an
Ich träume von einem Schauspiel, das Schnitzler (der
Vexierdrama eingelegten und hierin
einen anderen denkt, nämlich an ihren Mann, wie er
heute dreiundfünfzig ist) mit achtzig Jahren, wenn er so
ten Vexierdrama gibt. Das Vex
wäre, wenn er umgekehrt wäre.
bei der Stange bleibt, verfassen wird. Ich will es
stück, eine Traumspiegelkomi=Gödie
Der Gatte, beleidigt von diesem bewußten Hinterhalt,
prägen.
der Puppen der Puppen=Puppenstu
von dem gerichtlich unfaßbaren Treubruch, tötet im
Held ist ein Schauspieler, der sich in einem Stück
titel „Liebe, Tod und Ausgerechnet
Duell nicht den wirklichen Geliebten der Dame, mit der
allabendlich auf der Bühne für einen Schauspieler aus¬
er Ehebruch treibt, also der Frau seines langjährigen
zugeben hat, ohne das zu sein. Also: ein Schauspieler,
Sozius, auch nicht deren platonischen Geliebten,
der einen Nichtschauspieler, welcher den Schauspieler
Schnitzler ist bedeutend genug,
sondern einen, der es wegen schlechter Stimmung ein¬
spielen möchte, zu spielen hat — und im Alltag nebenbei
vertragen.
mal bleiben ließ es zu werden, worin er nun in seiner
Stücke, Vexierstücke, schreibt; wobei er zufällig in einem
Er schreibt seine Werke ja nicht b
Gereiztheit unbewußt eine ihm ausgedrückte Mißachtung
unter der Feder befindlichen Schauspiel das Schauspiel
und mit Frische (was minder
empfindet.
der eigenen Ehe, ohne es noch zu wissen, dichtet: bis
trotz allem als ein entschlossener Kön
Hiernach zwingt er kalt seine Frau zu fernerem ehe¬
die Gattin, bevor es zu Ende geschrieben ist, in Wirklich¬
geschoben und gespitzt; auf die J=Tü
lichen Zusammenleben, wobei er, um sie zu täuschen,
keit darunter den Schlußpunkt setzt, indem sie die Lö¬
sie fördern die Kenntnis von der S
nicht an die Küsse einer Dritten, sondern wirklich an
sung, welche der Dichter nicht findet, durch einen Ehe¬
Sie suchen trotz allem die Eroh
ihre eigenen denkt — bis sie voll verletzter Frauenwürde
bruch mit seinem alten Freunde, den sie haßt, nur des¬
Gräben.
dahinterkommt.
halb vollzieht, um nicht durch die Hingabe an einen
Er hält manches Innerliche zum
Durch seine schofle Gedankensünde entheiligt, schreitet
Anderen, den sie wirklich begehrt, in ihrem Selbstgefühl
schichte des Schauspiels fest. Er
sie nun erst zu einem wirklichen Ehebruch mit einem
nachträglich erschüttert zu werden.
unsere Bühne — mit seinen Maro
ihr unsympathischen, sonst arglos glücklichen Kadetten,
Ihr gegenüber wird (in dem Stück zum achtzigsten
Auch in der Kraft zu bauen, zu
— schon todgezeichnet — im Augenblicke der Tat
der -
Geburtstag) als Parallelgestalt eine Freundin stehen,
Schluß des Mittelstücks, wenn der v#
von einem Dachziegel ereilt wird. Sie verläßt ihn rasch.
die sich nichts vorzuwerfen hat, sondern bloß früher ein¬
im Hamletgewand erscheint. (Schal
Wie Schuppen fällt es ihr von den Wimpern. Sie rafft
mal sich aus Zerstreutheit einem völlig Gleichgiltigen
Lügner keinen schlichten bürgerlich
ihre Röcke zusammen, tritt vor den Gemahl und sagt in
seltsamerweise hingab, ihren Mann dabei keusch liebt,
VII.
ruhigen Worten, die Entfremdung zwischen ihnen klaffe
auch von ihm innig wiedergeliebt wird. Erst des Gatten
Barnowskys Hand war lobens#
nun so tief, daß ein Auseinandergehn ausgeschlossen sei.
Mangel an Argwohn bringt sie dann zu stillem Dulden,
Beide verlassen durch entgegengesetzte Türen das leere mangelnde Dämmung Bassermanns
zur beleidigten Wut.
S