II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 239

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Konoedie der orte— Zykius
Der Bahnhof in Salzburg, in Wirklichkeit von blitz¬
blanker Majestät, sieht anders aus — doch seiner blieb
wundervoll gemacht; ulkig. (Mein ganzer himm¬
lischer Augustmonat stieg nochmals auf. In acht
Tagen ist November; der zweite Kriegssommer um;
das Leben fliegt; schön war's doch.)
Barnowsky hat zum Vorbild sich selber zu nehmen:
als er den Weg Strindbergs nach Damaskus auf dem
eigenen Höhepunkt nachschuf. B. muß B.'s Schritt¬
macher bleiben.
VIII.
Das Größte des Abends war Lina Lossen. Als al¬
ternde Frau, die sich gab; und nie dem Rechten gab.
Der tiefste Seelenstrahl unserer heutigen Bühne.
Ein Mensch — über den man sich zu schreiben fast
scheut. Weil die letzten Dinge des Innern, die sie bietet,
kaum öffentlich behandelt werden wollen. Das war ja
ein Privatmensch. Das war nicht Schauspielkunst.
Bassermann war Schauspielkunst. Glänzenden
Stils. Und lauten Stils.
Er hat vermutlich eine Seele, der aber nicht beizu¬
kommen ist. Sie hegt um sich einen luftleeren Raum.
Alles zeigt eine Spur von Nichtgefaßtwerdenkönnen,
Vorbeireden. Auch wo er wundervoll ist.
Seine große Zeit war unter Brahm — der Seelen
meisterte. Sie kann wiederkommen, wenn ihn ein
Mensch bezähmt, bewacht. Wehe, wenn er los¬
gelassen.
Er ist im Grunde selten eine Gestalt; meistens ist er
herrlich als der Schauspieler dieser Gestalt.
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Noch als Schauspieler im Schauspiel, als verlogener
Mime wirkt er nicht ganz vollblütig . .. doch kostbar
als Gestalter des Vollbluts.
(Alles mit einem Untergrund von Phlegma.)
Mühsal guckt manchmal durch: wie bei gewissen
Films zwischen den Bildern was Ritzenhaftes erscheint.
Und er lieferte dem dichtenden Artur bei allem Glanz
ein vierteldutzend Vergröberungen.
(Und vielleicht soll
Aber dieser Glanz war da. .
man in unsrer zweifelhaften Welt manchmal die Feste
Altred Kerr.
feiern wie sie fallen.)