II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 256

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26. 1. Kongedie der Norte—Zykius

asechnitt aus:
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führung gelangt war, verfiel (wie schon gemeldet) dem Zensurverbot
Theater im Reich.
für die Dauer des Krieges. Unangefochten von der Zeusur durfte da¬
gegen, obgleich die katholische Geistlichkeit mit geharnischten Worten das
0 Aus Eisenach wird uns gemeldet: Wenzel Goldbaums
Verbot forderte und auch ein katholischer Frauenbund in dieseln Sinne
dreiaktiges Schauspiel „Medizin“ wurde am Stadttheater mit
Ane Eingabe an die Kommandantur gerichtet hatte, Schönherrs
Beifall ausgenommen. Das Werk behandelt die Seelenkämpfe eines
„Weibsteufel“ über die Bretter gehen. Die Gegner des Dramas
Arztes, der mit seinem neuentdeckten, aber noch nicht genügend er¬
hatten nur den ungewollten Erfolg, dem Lobe=Theater zu einem lus¬
probten Mittel gegen den Krebs auf Drängen der Regietung Kranke
verkauften Hause verholfen zu haben.
behandeln soll. Trotz der gut gezeichneten Charaktere und der bühnen¬
Aus Hamburg meldet unser Korréspondent: Das Deutsche
wirksamen Szenengestaltung wirkt manches in dem Werke zu grell. Ein¬
Schauspielhaus brachte mit dem „Münchhausen“ das fünfte
studierung und Darstellung waren zu loben.
Stück Eulenbergs (früher: „Alles aus Liebe“, „Belinde“, „Alles ums
Aus Breslau wird uns geschrieben: Obgleich sich die
Geld“. „Zeitwende"). Max Grubes Inszenierung gab schlichte, gro߬
Schwierigkeiten, mit denen die hiesigen Kunststätten vom Be¬
räumige Bühnenbilder, in die zuletzt ein hoher, ruhiger Stern¬
ginn des Krieges an in besonders hohem Grade zu kämpfen
himmel hineinsah. Kreidemann als Münchhausen, weniger schillernd
hatten, im Laufe der Zeit noch erheblich verschärft haben,
als grübelnd, fand seine Höhepunkte in der Duell= und Sterbeszene;
bietet das Breslauer Kunstleben im zweiten Kriegswinter doch ein
Karl Sartory gab dem Raspe drastische Lebendigkeit. Der Beifall
erfreuliches Bild rührigen Strebens und guten Gelingens. Schon
am Schluß war stark. Die Uraufführung der Komödie „Das
wenige Tage nach der Stuttgarter Uraufführung brachte unsere
badende Mädchen“ im Thaliatheater beweist wieder,
städtische Opernbühne Schillings Mona Lisa“ in vorzüglicher
daß einheimische Autoren eifrig bemüht sind, die durch Ab¬
Wiedergabe; namentlich Fräulein v. Catopol bot in der weiblichen
sperrung des französischen Imports entstandenen Lücken zu füllen.
Hauptrolle eine stimmlich prachtvolle Leistung. Den Höhepunkt der
Das Stück, das den nun hinreichend ausgenützten Vorwurf eines
bieherigen Spielzeit bezeichneke die Uraufführung von Joseph Gustav
Bilderdiebstahls behandelt, hat eine Reihe witziger Figuren, Szenen
Mraczeks: „Die Insel Aebelö“, einer Oper von wunder¬
und Wendungen. Die Aufnahme war im ganzen recht freundlich. —
voller Klangschönheit und Farbenpracht, die aber an Sänger, Chor
„Das Marienkind“. Eduard Behms neue Oper, Dichtung
und Orchester — auch darin an Strauß erinnernd — ganz außer¬
von Hermann Erler, wird die Uraufführung am 25. Dezember
gewöhnlich hohe Anforderungen stellt. Das ausverkaufte Haus be¬
am Würzburger Stadttheater haben. — In Halle hat
reitete der Novität eine enthusiastische Au jahme; Komponist und
sich, wie uns telegraphiert wird, ein Ausschuß für Sonder¬
Künstler, Kapellmeister und Intendant wurden immer und immer
thratervorstellungen für Verwundete gebildet, welcher
wieder vor die Rampe gerufen, und alle hatten den Beifall redlich
im Thaliatheater von Stadttheatermitgliedern gespielte gute /Schau¬
verdient. Die Hauptrollen lagen in den Händen von Leypoldine“
Zuska (Gro), Delia Reinhardt (Freudenfürstin), Kammersäng“, spielaufführungen für Feldgraue veranstaltet.
Adolf Löltgen (Sölver Falk) und Rudolf Wittekopf (Sten
Basse). Der glänzenden Ausstattung lagen Entwürse eines Freundes
des Autoxs zugrunde. Weniger günstig verlief das lobenswerte
Unternehmen, Cornelius' „Barbier von Bagdad“ einen Platz
im Spielplan zu erobern; das Pudlikum blieb teilnahmslos, und der
Kassenrapport besiegelte bald das Schicksal dieses Versuches.
Auch auf dem Gebiet des Schauspiels ist mancher interessante
Abend zu verzeichnen. Im Lobe=Theater, in dem Herr Gorter jetzt
das Zepter des Direktors führt, fand Schni##l#rEinaktergruppe:
„Komödie der Worte“ trotz maischer ineren Ulbährschein¬
lichkeit lebhaften Beifall; den stärksten Erfolg erzielte auch hier „Die
große Szene“. Des gleichen Autors „Prosessor Bernhardi“.
das hier früher ohne jede Gefährdung des inneren Friedens zur Auf¬