II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 257

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26. 1. Konoedie der vorteZykIns
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ünchner Zeitung
Ausschnitt aus:
München
-81001975.
vom:

Fünst und Wisenschaft.
M. B. Residenztheater.] Erstaufführung: „Komödie
Worte“, drei Einakter von Arthur Schnitlen
Uebgt diese Stücke ist hier nach ihrer Wiener Urauf¬
führicg und auch nach der Berliner Aufführung in aller
Ausführlichkeit berichtet worden, so daß mir zu tun fast
nschts mehr übrig bleibt. Ich könnte nur den vielen
Worten die darüber schon geschrieben und gedruckt wor¬
den sind, noch neue hinzufügen, und das wäre angesichts
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
der Verschwendung mit Worten, die Schnitzler selbst ge¬
trieben hat, des Guten oder richtiger: des Ueblen doch zu
lünchner Zeitung
Ausschnitt aus:
viel. Daß man sich bei Schnitzler nie langweilt, wenig¬
München
stens nicht auf größere Strecken, weiß man längst.
und man kann es auf diesen Glauben hin stete wagen.!
vom:
* PUV 1975
sich seine Stücke, auch wenn sie neu sind, anzusehen.
Worüber man sich aber nicht mehr wundern sollte, das ist
en schestenstheater] In dem Emater=Zplns von
der Umstand, daß es sich bei Schnitzler immer um die
(Arthur Schnitzler MKamädie der Worte“
Liebe, oder vielmehr um die Liebelei, noch besser: um die
der Samstag, #l B. Nöbember, zum ersten Male auf¬
Ehebrüchelei handelt. Dieses Thema ist nun einmal seine
geführt wird, spielt Herr Steinrück, in dessen Händen
Spezialität, und warum sollte jemand, der in seinems
auch die Regie liegt, den Dr. Eckold in „Stunde des Er¬
Privatleben Arzt ist, nicht auch in seinem Dichterberuf
kennens“, den Konrad Herbst in „Große Szene“ und den
Spezialist sein? Darauf versteht er sich nun einmal, und
Felix Staufner in „Bacchusfest". Außerdem sind beschäf¬
wenn es sich auch nicht leugnen läßt, daß es außer dem#
tigt die Damen: Bierkowski, von Hagen, Hermann, Hol¬
Ehebruch noch andere interessante und dramatisierbares
sten, Menge, Ritscher, Wimplinger und die Herren: Alten,
Mative gibt, so ist es doch besser, ein Autor unterhält uns
mir dem, was er zu seinem Lieblingsthema zu sagen hat,
S
als er langweilt uns mit Dingen, die ihm ferne liegen.
Carey, Graumann, Haller, Jaußen a. G., Miller, Reißner,1.
Lassen wir also Schnitzlen, was zu ihm gehört und uns
Schwanneke und Sedelmeier.
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nichts schadet, im Gegenteil, uns Vergnügen macht.
Denn wer schreibt einen witzigeren und feineren und ge¬
schmeidigeren Dialog wie er? Nicht einmal Bahr kann
cs. Man vergißt über diesem graziösen Fangballspiel mit
Worten am Ende vollständig, um was es sich handelt und
ob diese Dinge auch alle möglich oder auch nur originen
sind. Genug: Schnitzler spricht; das genügt, um uns
aufhorchen zu lassen. Und wir lauschen bei ihm nie ver¬
gebens. ... Schnitzler hatte hier in Herrn Steinrück
einen Anwalt seiner Sache, der ihm den Prozeß gewann,
bevor er nur recht begonnen hatte. Und zwar als Spiel¬
leiter wie auch als Darsteller dreier großer Rollen.
(Womit ich der leidigen Unsitte, zugleich zu spielen und
Regie zu führen, keineswegs das Wort geredet haben
möchte.) Bedenken habe ich eigentlich nur gegen Stein¬
rücks Schauspieler in dem zweiten Stück, der durch ihn
ctwas allzu Brutales erhielt, was kaum die Absicht des
Dichters war. Unter den übrigen Mitspielern müssen
mit ganz besonderer Auszeichnung Frau von Hagen,
Frl. Bierkowski und — mit einigem Beding — auch
Frl. Ritscher genannt werden; außerdem Herr Grau¬
mann (ein famoser, dabei eleganter Konversierer), Herr
Schwanneke, der den Humor immer auf der Linie
des Lustspiels zu halten weiß, und Herr Alten. Frl.
Wimplinger als tüchtige Episodenspielerin nicht zu
vergessen. Unser Dauergast, Herr Walter Janßen, der,
wie es scheint, bis auf die Haut geprüft werden soll.
hinterließ als junger Bräutigam den halb kläglicher
halb rührenden Eindruck, den die Figur wohl machen soll.
Die drei Stücke hatten sehr lebhaften Erfolg, besonders
das zweite; wie überall, wo sie bis jetzt gegeben worden
sind.
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