II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 282

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26.1. Konoedie der orte zvklus
Aber an sich bedeutet er hier nicht einmal vollen Periode nahen sich ihr zwei
ganz sich selbst. Und es scheint, daß der Dichter Freunde ihres Gatten. Den einen li
hier einmal nicht so sehr das Bedürfnis hatte,
ergibt sich ihm nicht, weil sie fühlt,
allzusehr in die eigene Tiefe hineinzulangen,
Mann ihr Schicksal werden, daß
sondern mehr die Lust, seine eigenen Binsen¬
ihre Ehe zerbrechen müßte, die im
wahrheiten auszusprechen, sofern hier zuweilen
behagliches Glück für sie ist. Und wi
der Drang, eine eigenwillige Idee auszuspre¬
liebte des anderen, des weniger gelich
chen, nicht auf Kosten der Wahrheit geht. Im¬
nes, von dem sie fühlt, daß er sie n
merhin steigt jedes der drei Stücke wie ein sprü¬
beeinflußen kann, um eine ernste
hendes Feuerwerk auf, bunt leuchtende Gedan¬
ihr Lebensglück werden zu können.
kenblitze werfend über das alte Lieblings=Prob¬
ist keiner von den Eheblinden. Er is
lem des Dichters, die Ehe. Nicht nur der ge¬
von den Kurzsichtigen der Ehe. Kla
meinsame Titel des dramatischen Dreigespan¬
lichen Fall sieht er nicht, er sieht n
nes, der gewiß nicht ohne Absicht von einer
jenen ersten Mann liebt, dessen Wer
„Komödie“ und nicht von „Komödien“ spricht,
nicht unterlegen ist. Das weiß er nat
0.—1
sondern auch der von Schnitzler persönlich ge¬
aus dem Scheine schöpft er die falsche
(Quellenengahe ohne . Oewähr.)
äußerte Wunsch, es möchten die drei männlichen
gung von der — in diesem Falle —
mäurisches Tagblatt, Olmütz
usschnitt aus:
Hauptrollen der drei Stücke von ein und dem¬
handenen Tatsache des vollzogenen
selben Schauspieler gespielt werden: deuten
Seine Rache ist grausam und unsäg
27.N001915
Im:
darauf hin, daß Schnitzler den roten Faden
tigend. Er trennt sich innerlich vollk
Teines inerlichen Zusammenhanges durch die
der Frau, von der er sich — freilich

drei Stücke sich ziehen sieht. Vielleicht die Ehe,
Voraussetzung des unrichtigen Man
Königlich städtisches Theater.
die der Mann an sich gestalten kann, — von
trogen wähnt. Doch indem er mit
der Verschiedenartigkeit der weiblichen Natural¬
immer alle Gemeinsamkeiten der ehe
Komödie der Worte.
anlage völlig abgesehen, weil diese bei dem
sammengehörigkeit vollkommen auf
Drei Einakter von Arthur Schnitzler.
Uebergewichte des männlichen Willens gar nicht
erniedrigt er sie grundsätzlich zu dem
in die Wagschale fällt. Drei ungalante Stück¬
Man muß diese drei Einakter wohl haupt¬
der rein biologischen Bedürfnisse sei
chen also. Hören wir rasch, was sie zu sagen
sächlich schon deshalb kennen, um Schnitzler
solange, bis er nach weiteren ze
haben.
dort, wo er sterblich ist, zu kennen. Sie stehen
die Stunde für gekommen erachtet,
nicht auf der Höhe, die man an Schnitzler ge¬
kaltblütig den Dolch der Enthüllung
wöhnt ist. Der Maßstab, der dieses Urteil er¬
Herz zu stoßen, wozu er Klara bis
Klara, die Gattin eines großstädtischen
rigte ... Das Weib verläßt ihn.
gibt, ist Schnitzler selbst. Mit anderen Bühnen¬
Arztes mit großer Praxis, fühlt nach zehnjähri¬
erscheinungen der Gegenwart verglichen, bleibt
unter falscher Beschuldigung gebüßt
ger glücklicher Ehe eine gegenseitige Entfrem¬
Schnitzler sozusagen auch in diesen literarischen
dung in dem Verhältnisse zwischen ihrem Gat¬
der Worte
Unterhosen noch ein König unter den Kärrnern. ten und sich eintreten. In dieser verhängnis¬