ich
um
mit dem Brustton der Irrtum gibt schließlich der Frau noch einmal eine letzte
Waffe in die Hand, und indem sie auf die Wahrheit verzichtet,
weich, bald pathetisch,
lügt sie sich in ein Liebesglück hinein, das sie niemals ge¬
schließlich von jeder
umer weiter kletternd
nossen, preist sich selig im niegehabten Besitz und bleibt so
am Ende doch die Stärkere. Es ist eine etwas bittere Kost,
er Nacht für Nacht ins
die uns der Schnitzler vorsetzt. Das Motiv des „Zwischen¬
tlicher Reinheit empor
spiels“ nun aber ins Hämische, Grausame verzerrt, klingt
neinahe selber daran
noch einmal wieder an. Aber man fragt sich: warum? Soll
terhaft, und vielleicht
der Dichter strenger sein als der Richter, der auch für den
am reinsten wirkliche
Ehebruch etwas wie eine Verzeihung anerkennt, und gereifte
Ihm fehlt aber auch
Leute in den Netzen iyrer früheren Verirrungen zappeln zu
die Gattin, die diese
sehen, hat immer etwas Peinliches. In dem Stück lebt die
wirkt sie natürlich in
verblüffende Meister¬
ganze Grausamkeit schwacher, reicher Seelen, die manchmal
Anwandlungen bekommen, die an die Tierquälerei der Kinder
t ihre Hoffnung auf
erinnern, die einer Mücke die Flügel ausreißen, weil sie
Aber schließlich beugt
glauben, damit ihre Stärke zu beweisen. — Und um was wird
rklichen, und sieht am
schließlich in all den drei Stücken gekämpft und gerungen,
s große Kind, das er
wenn auch nur mit Worten? Um die kahlen Wände eines
des melancholischen
von allen Gefühlen entgötterten Heims, um das sichere Ge¬
chtlichen Liebes#faden.
fühl des Haltes, das auch nach erstorbenem Liebesleben die
Gemeinsamkeit des bloßen Nebeneinander noch gibt. Und:
laben kann, Hehlen
die Worte sind das letzte Flackern im Kamin, bis schließlich
ich für die Mitbeteilig¬
alles in Asche sinkt. Anatol friert!
ation noch etwas wie
Die Aufführung im Deutschen Schauspielhause, die
Anteil haben.
unter der Leitung von Max Montor stand, litt an dem
erste Stück, das
Übelstande, daß manche Rollen nicht ganz richtig besetzt
ur widerwillig unter¬
waren. Im ersten Stücke standen sich als die beiden ärztlichen
jener schon kurz er¬
Rivalen Herr Nhil und Herr Kreidemann gegenüber.
er vor zehn Jahren
Der erstere gab der größeren Rolle, aber der bescheideneren
ter einer Decke gesteckt
Er sprach
Persönlichkeit das ganze Gewicht seiner Kunst.
uing, eine Lebensbilanz
vielleicht etwas zu getragen, zu langsam, aber er wirkte stark,
esprache zwischen der
während Herr Kreidemann gegen ihn nicht recht aufkam,
und dem Universitäts¬
weder äußerlich noch innerlich. Im Streben, sich zu behaupten,
och von seiner besten
verfiel er dafür ins Komödiantische, und man hatte das
Rivalität des ärztlichen
Gefühl, er würde sich, wenn man die beiden Rollen ver¬
ber das langsame Auf¬
tauschte, auf dem anderen Platze besser bewähren. Fräulein
gen aus der Tiefe des
Serda gab die Frau Klara sehr sympathisch, aber ihre
en Schnitzlerschen Dia¬
Leistung war auch nicht mehr. Rundlich und rosig, bog sie
endung, daß die Frau
leicht ins Lyrische ab und mit Lächeln und Augenaufschlag
berühmten Professor,
enthüllte sie zuweilen seelische Tiefen, die aber gar keine
ttäuscht, nicht gegeben
waren. Erst in der letzten Entwickelung schien sie wieder
das ist menschlich ver¬
zu wachsen, ohne jedoch die Rolle restlos auszufüllen. Als
ewiß nicht ohne Kraft.
Schauspieler Konrad Herbot stand Herr Montor ebenfalls
ewunden wie ein Kor¬
auf verlorenem Posten. Ihm gelang wohl der Schauspieler
ie Frau versagt, aber!
im Schauspieler, aber keineswegs das Kind im Künstler; vor
Und dieser Glückliche
dem humoristischen Kerne der ganzen Persönlichkeit strich
, er wirkt hinter den
er vollends die Segel. Die kleinen Mittel seiner Technik
Auf so unsicherem
reichten nicht aus, diesen fundamentalen Mangel zu ersetzen,
chnung der Ehegatten
und eine sprunghafte Beweglichkeit wird nicht aus sich eine
Liebesbilanz, auf die
Lustigkeit. Fräulein Westhoven war als seine Frau sehr
ge Jahre gewartet hat.
echt und warm. Das gleiche gilt von Herrn Gebhardt
nn es nicht gerade der
in der heiklen Rolle des Bräutigams. Während Herr
ege gewesen wäre der
geblieben. Dieser Brohm in der prächtigen Rolle des Theaterdirektors, die
ihm eigentlich verwandtschaftlich naheliegen sollte, nur das
Komische, nicht aber auch das Geistig=Überlegene zum Aus¬
druck brachte. So kam es, daß sehr viele der besten Pointen
unter den Tisch fielen, und der Humor des Ganzen dem
Publikum erst sehr, sehr spät aufging. Im letzten Stücke bot
Herr Lang eigentlich die beste Leistung des Abends. In
prachtvoller Frauenmaske wirkte er mit seiner Erzählung
des Bacchusfestes ganz grotesk. Auch das durchgegangene,
Paar wurde von Frau Valéry und Herrn Ottmay
mit gutem Humor verkörpert. Der Beifall war am Schlusse
nicht gerade bacchantisch. Vielleicht mischte sich hier und da
wohl auch etwas Skepsis hinein. Immerhin war es eine
Realität, an der Worte nichts mehr zu ändern vermögen.
Dr. Carl Anton Piper.
um
mit dem Brustton der Irrtum gibt schließlich der Frau noch einmal eine letzte
Waffe in die Hand, und indem sie auf die Wahrheit verzichtet,
weich, bald pathetisch,
lügt sie sich in ein Liebesglück hinein, das sie niemals ge¬
schließlich von jeder
umer weiter kletternd
nossen, preist sich selig im niegehabten Besitz und bleibt so
am Ende doch die Stärkere. Es ist eine etwas bittere Kost,
er Nacht für Nacht ins
die uns der Schnitzler vorsetzt. Das Motiv des „Zwischen¬
tlicher Reinheit empor
spiels“ nun aber ins Hämische, Grausame verzerrt, klingt
neinahe selber daran
noch einmal wieder an. Aber man fragt sich: warum? Soll
terhaft, und vielleicht
der Dichter strenger sein als der Richter, der auch für den
am reinsten wirkliche
Ehebruch etwas wie eine Verzeihung anerkennt, und gereifte
Ihm fehlt aber auch
Leute in den Netzen iyrer früheren Verirrungen zappeln zu
die Gattin, die diese
sehen, hat immer etwas Peinliches. In dem Stück lebt die
wirkt sie natürlich in
verblüffende Meister¬
ganze Grausamkeit schwacher, reicher Seelen, die manchmal
Anwandlungen bekommen, die an die Tierquälerei der Kinder
t ihre Hoffnung auf
erinnern, die einer Mücke die Flügel ausreißen, weil sie
Aber schließlich beugt
glauben, damit ihre Stärke zu beweisen. — Und um was wird
rklichen, und sieht am
schließlich in all den drei Stücken gekämpft und gerungen,
s große Kind, das er
wenn auch nur mit Worten? Um die kahlen Wände eines
des melancholischen
von allen Gefühlen entgötterten Heims, um das sichere Ge¬
chtlichen Liebes#faden.
fühl des Haltes, das auch nach erstorbenem Liebesleben die
Gemeinsamkeit des bloßen Nebeneinander noch gibt. Und:
laben kann, Hehlen
die Worte sind das letzte Flackern im Kamin, bis schließlich
ich für die Mitbeteilig¬
alles in Asche sinkt. Anatol friert!
ation noch etwas wie
Die Aufführung im Deutschen Schauspielhause, die
Anteil haben.
unter der Leitung von Max Montor stand, litt an dem
erste Stück, das
Übelstande, daß manche Rollen nicht ganz richtig besetzt
ur widerwillig unter¬
waren. Im ersten Stücke standen sich als die beiden ärztlichen
jener schon kurz er¬
Rivalen Herr Nhil und Herr Kreidemann gegenüber.
er vor zehn Jahren
Der erstere gab der größeren Rolle, aber der bescheideneren
ter einer Decke gesteckt
Er sprach
Persönlichkeit das ganze Gewicht seiner Kunst.
uing, eine Lebensbilanz
vielleicht etwas zu getragen, zu langsam, aber er wirkte stark,
esprache zwischen der
während Herr Kreidemann gegen ihn nicht recht aufkam,
und dem Universitäts¬
weder äußerlich noch innerlich. Im Streben, sich zu behaupten,
och von seiner besten
verfiel er dafür ins Komödiantische, und man hatte das
Rivalität des ärztlichen
Gefühl, er würde sich, wenn man die beiden Rollen ver¬
ber das langsame Auf¬
tauschte, auf dem anderen Platze besser bewähren. Fräulein
gen aus der Tiefe des
Serda gab die Frau Klara sehr sympathisch, aber ihre
en Schnitzlerschen Dia¬
Leistung war auch nicht mehr. Rundlich und rosig, bog sie
endung, daß die Frau
leicht ins Lyrische ab und mit Lächeln und Augenaufschlag
berühmten Professor,
enthüllte sie zuweilen seelische Tiefen, die aber gar keine
ttäuscht, nicht gegeben
waren. Erst in der letzten Entwickelung schien sie wieder
das ist menschlich ver¬
zu wachsen, ohne jedoch die Rolle restlos auszufüllen. Als
ewiß nicht ohne Kraft.
Schauspieler Konrad Herbot stand Herr Montor ebenfalls
ewunden wie ein Kor¬
auf verlorenem Posten. Ihm gelang wohl der Schauspieler
ie Frau versagt, aber!
im Schauspieler, aber keineswegs das Kind im Künstler; vor
Und dieser Glückliche
dem humoristischen Kerne der ganzen Persönlichkeit strich
, er wirkt hinter den
er vollends die Segel. Die kleinen Mittel seiner Technik
Auf so unsicherem
reichten nicht aus, diesen fundamentalen Mangel zu ersetzen,
chnung der Ehegatten
und eine sprunghafte Beweglichkeit wird nicht aus sich eine
Liebesbilanz, auf die
Lustigkeit. Fräulein Westhoven war als seine Frau sehr
ge Jahre gewartet hat.
echt und warm. Das gleiche gilt von Herrn Gebhardt
nn es nicht gerade der
in der heiklen Rolle des Bräutigams. Während Herr
ege gewesen wäre der
geblieben. Dieser Brohm in der prächtigen Rolle des Theaterdirektors, die
ihm eigentlich verwandtschaftlich naheliegen sollte, nur das
Komische, nicht aber auch das Geistig=Überlegene zum Aus¬
druck brachte. So kam es, daß sehr viele der besten Pointen
unter den Tisch fielen, und der Humor des Ganzen dem
Publikum erst sehr, sehr spät aufging. Im letzten Stücke bot
Herr Lang eigentlich die beste Leistung des Abends. In
prachtvoller Frauenmaske wirkte er mit seiner Erzählung
des Bacchusfestes ganz grotesk. Auch das durchgegangene,
Paar wurde von Frau Valéry und Herrn Ottmay
mit gutem Humor verkörpert. Der Beifall war am Schlusse
nicht gerade bacchantisch. Vielleicht mischte sich hier und da
wohl auch etwas Skepsis hinein. Immerhin war es eine
Realität, an der Worte nichts mehr zu ändern vermögen.
Dr. Carl Anton Piper.